Adelaide Hills: Autos, Wein und deutsche Siedler

Adelaide Hills und Barossa Valley: Autos, Wein und deutsche Siedler
Adelaide Hills und Barossa Valley: Autos, Wein und deutsche Siedler

Unser Roadtrip im Südosten Australiens startete in Sydney. Nach ein paar Tagen hier ging es mit dem Mietwagen zunächst in die Blue Mountains. Von dort fuhren wir in das australische Outback zum Ikara Flinders Ranges National Park. Via Adelaide kamen wir dann in die Adelaide Hills und ins Barossa Valley.

 

Mehr Weingüter haben wir im weiteren Verlauf unseres Roadtrips übrigens im Yarra Valley erkundet.

 

Beim Sortieren dieser Fotos, beim Aufschreiben unserer Tour stand ich vor der Frage, ob ich zur Zeit der Coronapandemie mit all ihren Gefahren, Risiken, Einschränkungen, mit einer weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amtes eigentlich einen Beitrag zu einem Roadtrip am anderen Ende der Welt auf meinem Blog veröffentlichen kann?

 

Meine Antwort bleibt: Ich bin sicher, es gibt unter Euch den einen oder die andere, die sich genauso über Reiseerinnerungen freuen wie ich. Und schließlich kommt auch wieder eine Zeit, in der wir reisen können – und da findet Ihr hier sicher Anregungen und vor allem auch Tipps zur Barrierefreiheit.

Hahndorf

Deutsche Bierkrüge in Hahndorf
Deutsche Bierkrüge in Hahndorf

Nach Adelaide ging es wieder raus aufs Land in die Adelaide Hills und ins Barossa Valley. Übernachten wollten wir in Birdwood, aber unterwegs da gab es doch noch eine kleine Besonderheit, quasi ein Pflichtprogramm für uns als deutsche Touristen. Dachten wir uns jedenfalls.

 

Also führte unser Weg zunächst nach Hahndorf.  Die Ortschaft mit rund 1.800 Einwohnern liegt 28 km südöstlich von Adelaide in South Australia. Der kleine Ort ist die Touristenattraktion der Region Adelaide Hills. Das liegt daran, dass Hahndorf eine der ersten deutschen Siedlungen Australiens ist und dies haben wir auch heute noch bemerkt:  Bäckereien mit typisch deutschen Backwaren, Brauhäuser, Fleischereien mit Wurstwaren, die im restlichen Australien unbekannt sind.

 

Die ersten deutschen Siedler, die Hahndorf gründeten, waren Lutheraner aus den preußischen Ostgebieten. Sie wanderten aus, da sie von König Friedrich Wilhelm III. wegen ihrer Religion verfolgt wurden. Seinen Namen verdankt der Ort der Ankunft des Schiffes „Zebra“ am 28. Dezember 1838 mit 187 Auswanderern an Bord. Der Dreimaster stand unter dem Kommando des Sylter Kapitäns Dirk Meinerts Hahn. Dieser war von seinen Passagieren und deren Willen auszuwandern so beeindruckt, dass er ihnen half, ein geeignetes Stück Land zu finden und neu anzufangen. Im Mai 1839 hatten alle Siedler ihren Weg zum zugeteilten Land gefunden, und zu Ehren des Kapitäns nannten sie die Siedlung Hahndorf.

 

Was kann ich von unserem Aufenthalt dort berichten? Heiß war es, die Sonne brannte. Schon einen Parkplatz zu finden erwies sich als recht schwierig. Voll war es (obwohl andere Australienreisende beim Betrachten meiner Fotos immer fragen „wo sind denn all die Asiaten“ – hier machten sich die ersten Reisebeschränkungen des Coronavirus wohl bereits bemerkbar), empfanden wir jedenfalls. Der Ort besteht im Wesentlichen aus der Durchgangsstraße und einigen kleinen Seitenstraßen, baumbestanden und mit zahlreichen Cafés, Restaurants, Bierschwemmen, Geschäften gesäumt. Alles fokussiert auf die deutsche Tradition: Schwarzwälder Torte oder Schinken, Kuckucksuhren und Bierseidel, Eisbein mit Sauerkraut und frisch gezapftes Bier.

 

Wir haben ebenfalls ein Brauhaus aufgesucht, im The Hahndorf Inn habe ich ein Radler getrunken (es schmeckte fast wie in Bayern), wir haben uns über die Musikauswahl amüsiert (es klang wie im Hofbräuhaus) und über die riesigen Fleischportionen gestaunt, die andere Gäste verspeisten. Eine kleine Runde durch den Ort haben wir noch gedreht, uns im German Village Shop übers Angebot gewundert und den Ort recht schnell wieder verlassen. Es war uns „too much“, auch wenn zahlreiche Freunde vom Ort und ihren Besuchen dort immer wieder ganz begeistert berichten.

Das National Motor Museum in Birdwood

Das National Motor Museum in Birdwood
Das National Motor Museum in Birdwood

Gemütlich über ruhige Landstraßen durch die Adelaide Hills ging es für uns dann weiter nach Birdwood, ebenfalls ein kleines Straßendorf in den Adelaide Hills.  Birdwood wurde ursprünglich auch von preußischen Siedlern nach ihrer heute polnischen Heimat, Groß Blumberg, einem Dorf an der Oder benannt.

 

Birdwood ist auch die Heimat des National Motor Museum.  Es wurde 1964 gegründet und ist Australiens größtes Motormuseum mit fast 400 ausgestellten Fahrzeugen. Es enthält eine große und historisch wichtige Sammlung von Autos, Motorrädern und Nutzfahrzeugen. Das Museum befindet sich in einem modernen Komplex neben  der „Alten Mühle“. Das Museum ist der Endpunkt der jährlichen Bay to Birdwood Rallye, bei der Oldtimer von der Küste zu einem großen Festival in und ums Museum in den Adelaide Hills fahren.

 

Wir haben einige spannende Stunden im Museum verbracht, alte Autos allein sind schon faszinierend anzusehen – und im Museum werden sie mit der Geschichte drumherum, mit Anekdoten und dem Leben ihrer früheren Besitzer in Verbindung gebracht. Das ist packend und fesselnd und macht selbst denen Spaß, die nicht so autobegeistert sind.

National Motor Museum

Shannon Street

Birdwood SA 5234

(08) 8568 4000

motor@history.sa.gov.au

    Dieser Beitrag enthält Werbung für Wein.

Er darf daher von Jugendlichen unter 16 Jahren nur in Begleitung
ihrer Erziehungsberechtigten gelesen werden.

Unsere Weingüter Route in den Adelaide Hills

Blick über die Weinberge von Anderson Hills
Blick über die Weinberge von Anderson Hills

Die Adelaide Hills östlich von Adelaide sind eine Weinregion mit kühlem Klima. Die höchsten Weinberge liegen zwischen 600 und 650 Metern Höhe. Sie grenzen im Norden an das Barossa Valley und im Süden an McLaren Vale und Langhorne Creek.

 

Die nächsten Weingüter kann ich euch leider nicht in der gewohnten Ausführlichkeit vorstellen. Irgendwo in Australien sind meine Notizen der Weinproben und auch das weitere Informationsmaterial verloren gegangen; wer weiß, wo ich da meinen Kopf grade hatte. Dennoch: ein paar schöne Bilder gibt es und einiges habe ich in meiner Erinnerung auch ohne Zettelwirtschaft behalten.

Bird in Hand

Weinprobe auf Bird in Hand
Weinprobe auf Bird in Hand

Bird in Hand war das erste der von uns besuchten Weingüter in den hier wirklich malerischen Adelaide Hills. Bird in Hand hat den Tasting Room in einem alten Fasskeller. Davor gibt es eine zauberhafte Terrasse mit einem wirklich schönen Ausblick auf die Landschaft. Bekannt ist das Weingut nicht nur für seine Weine, sondern ebenso für Essen, Kunst und kulturelle Veranstaltungen.

 

Wir haben unseren Aufenthalt auf der Terrasse mit einer schmackhaften Käseplatte und einer Weinprobe für mich sehr genossen, schön war es und geschmeckt hat es uns ebenfalls. Ich erinnere mich an einen sehr guten Chardonnay, kann aber nicht mehr sagen, aus welcher Weinreihe vom Weingut Bird in Hand dieser stammte.

 

Kaufen könnt Ihr, wenn Ihr mehr erfahren wollt, ein Buch über das Weingut und seine Philosophie, Bird in Hand: Adelaide Hills, Australia*

 

Hinweis: das Weingut ist nur bedingt barrierefrei, überall gibt es Stufen. Über den Rasen kann allerdings die Terrasse auch per Rollstuhl recht gut erreicht werden.

Bird in Hand Winery Pty Ltd

Bird in Hand & Pfeiffer Roads

Woodside SA 5244

Anderson Hill

Anderson Hill von der Terrasse aus gesehen
Anderson Hill von der Terrasse aus gesehen

Quer durch ein von den Buschfeuern stark betroffenes Gebiet führte uns der Weg nach Anderson Hill, ein Weingut in Familienbesitz. Es wurde 1994 gegründet und produziert seitdem Weine aus kühlem Klima und mit intensivem Geschmack. Der Weinberg liegt 600 Meter über dem Meeresspiegel und ist einer der höchsten und kühlsten Weinberge in Südaustralien. Ausgebaut werden Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Noir, Rosé und Shiraz. Dabei legt Anderson Hill viel Wert auf Handarbeit und möglichst wenig Eingriffe in die Natur.

 

Vor dem Tasting Room gibt es eine wunderschöne Holzterrasse mit einem der besten Ausblicke in die Region. Besucher*Innen können hier nicht nur Wein probieren, sondern ebenso lecker und regional essen.

 

Mir hat es hier – dem zunächst noch sehr feucht-kühlen Wetter zu Trotz – gut gefallen: ein kleineres, familiäres Weingut wo ich mich nicht nur willkommen fühlte, sondern die gute Stimmung auf die Gäste übersprang. Und angesichts der sehr bildhaften Namen der Weine kann ich mich auch noch an einige erinnern, die ich verkostet habe:

  • Art Series Sparkling Chardonnay 2019, ein fruchtig-trockener Sekt
  • Art Series Sauvignon Blanc 2019 "Robin's Reflection", ein easy drinking Sauvignon Blanc
  • Art Series Chardonnay 2018 "Three Pears", ein runder, leckerer und strohgelber Chardonnay
  • Art Series Pinot Noir 2017 "Wheely Good", ein ganz und gar typischer Pinot Noir mit fruchtigem Aroma und einem warmen, vollen Abgang

Daneben meine ich, ein oder zwei weitere Weine probiert zu haben, kann mich aber mangels Notizen nicht erinnern, welche dies gewesen sein könnten …

 

Hinweis: das Weingut ist barrierefrei über eine Rampe erreichbar. Es ist für Rollstuhlfahrer zu empfehlen, nicht den unteren Parkplatz zu benutzen, sondern oben, nahe zum Eingang zu parken.

Anderson Hill

407 Croft Road, Lenswood

South Australia 5240

+61 470 070 295

Pike & Joyce

Weinprobe bei Pike & Joyce
Weinprobe bei Pike & Joyce

Knapp neben Anderson Hill liegt das 1998 gegründete Weingut Pike & Joyce. Auch hier spielt das kühle Klima für die erstklassigen Weine eine wichtige Rolle. Ruhig war es, als ich hier zu meiner Weinprobe hin kam, ganz allein hatte ich das Vergnügen einer wirklich netten, sachkundigen und sehr herzlichen Führung durch die Produkte des Hauses. Es gibt auch ein Restaurant hier, besonders bemerkenswert ist die exquisite Lage und atemberaubende Aussicht.

 

Mein Tasting umfasste hier die folgenden Weine

  • NV 'Methode Cuve' Sparkling Pinot Noir Rose, ein leckerer, feinperlig moussierender und deutlich nach Erdbeeren duftender Rose-Sekt
  • 2019 'Separe' Gruner Veltliner, ganz typisch für einen Grünen Veltliner, frisch, mit einer angenehmen Säure - fast wie im Wiener Weinviertel
  • 2019 'Epice' Gewurztraminer, eigentlich eine Rebsorte, die so garnicht meins ist. Hier allerdings fand ich den Wein überraschend lecker, trocken und dennoch voll und rund im Geschmack
  • 2019 'Beurre Bosc' Pinot Gris, ein guter Wein für fröhliche Abende mit einem Duft nach Birne und Apfel
  • 2019 'Les Saignees' Dolcetto Pinot Noir Rose war beim Tasting der Abschluss und mein Favorit für den Sommer: frisch und ehrlich mit klaren Edbeernoten, dennoch trocken – einfach perfekt

Hinweis: Sowohl der Tasting Room und auch das Restaurant sind barrierefrei erreichbar, geparkt haben wir unmittelbar am Haus.

Pike & Joyce Wines

730 Mawson Road

Lenswood SA 5240
08 8389 8102

Artwine

Artwine
Artwine

Bei Artwine gibt es nicht nur edle Tropfen, auch Kunst gibt es zu kaufen. Das Gebäude ist modern, mit viel Glas und lichtdurchflutet. Es gibt leckere Platten mit regionalen Käsen oder auch Fleisch- und Aufschnittvarianten. Während wir Wein und Essen genossen haben wurden wir gleichzeitig  von der herrlichen Aussicht bezaubert.

 

Artwine konzentriert sich auf den Anbau neuer Sorten, auch „Alternative Sorten“ genannt. Gemeint sind damit vor allem mediterrane Sorten wie z. B. Albariño, Pinot Grigio oder Fiano. Auch ein eigener Prosecco wird produziert.

 

Wir haben einen Mittagsimbiss gegessen, ich habe mich durch einige Weine getestet – aber hier kann ich mich beim besten Willen an keine Details mehr erinnern. Seht es mir bitte nach …

Artwine Cellar

72 Bird-in-Hand Road

Woodside SA 5244

61 8 8389 9399

cellardoor@artwine.com.au

Weingüter Touren*

Unsere Weingüter Route im Barossa Valley

Auf dem Weg ins Barossa Valley
Auf dem Weg ins Barossa Valley

Und wo wir doch schon mal in der Nähe waren, da konnten wir doch eines der bekanntesten Weinbaugebiete Australiens nicht auslassen. Hier wird schon seit 1842 Wein angebaut. In Barossa leben mehr als 550 Weinbauernfamilien, viele bereits in der sechsten Generation. Barossa umfasst sowohl das Barossa Valley als auch das Eden Valley und ist damit eine der wenigen Weinregionen in Australien, in denen der Weinanbau im warmen und kühlen Klima in unmittelbarer Nachbarschaft stattfindet.

 

Bekannt sind vor allem der Barossa Shiraz oder der Eden Valley Riesling. Cabernet Sauvignon, Grenache, Semillon sowie Sherry und Port haben dazu beigetragen, dass Barossa als eine der großen Weinregionen der Welt gilt.

Yalumba

Yalumba
Yalumba

Yalumba war ohne Zweifel mein Spitzenreiter der besuchten Weingüter in den Adelaide Hills und im Barossa Valley: beeindruckende Gebäude, leckere Weine und eine schmackhafte Tasting Platter haben wir auf der schattigen Terrasse genossen. Das landschaftlich schön gestaltete Gelände wird vom imposanten Bau mit dem historischen Glockenturm und dem Tasting Room mit einigen Nebengebäuden eingerahmt.

 

Das Weingut Yalumba wurde bereits 1849 von der Familie Hill Smith im Jahr 1849, Robert Hill Smith leitet es bereits in der 5. Generation. Gab es zur Zeit der Gründung nur circa 120 Hektar Weinberge, werden aktuell auf rund 500 Hektar Reben angebaut. Der Cabernet Sauvignon von Yalumba ist dabei der absolute Spitzenreiter und die wichtigste Rebsorte mit 80 Hektar, es folgen Chardonnay, Sauvignon Blanc, Shiraz und Merlot. Nicht alle Weinberge von Yalumba liegen im Barossa Valley, Yalumba baut auch in Eden Valley, Coonawarra und Wrattonbully Wein an. Für die Qualität der Weine ist die Ernte bei Nacht entscheidend. Dabei können die kühleren Temperaturen ideal für die Ernte ausgenutzt werden.

 

Was habe ich getestet? Ganz schön viel Wein für den frühen Mittag, daher war ich auch froh über die Tasting Platter als „Unterlage“:

  • Yalumba Block 44 Riesling 2018 hat mir gut geschmeckt, der knackig grüne Wein mit frischen Apfel und Zitrusnoten
  • Yalumba Organic Sauvignon Blanc 2018 war mein Favorit im Tasting, er schmeckte fruchtig mit Melonenduft
  • Yalumba Eden Valley Chardonnay 2018, ein frischer, vollmundig runder Chardonnay mit einem Hauch von Limetten und dezenten Holznoten
  • Yalumba Barossa Shiraz Cabernet Sauvignon 2017 fand ich herb und maskulin, der typisch dunkle Rotwein schmeckte nach schwarzen Beeren, Pflaumen, Gewürzen und Lakritz mit einem Duft nach Tabak und Leder
  • Yalumba Barossa Shiraz 2017* war da schon eher mein Geschmack. Dieser Wein hatte Noten von Schokolade und dunklen Beeren und war kräftig mit ausgeprägten Tanninen
  • Yalumba Antique Tawny NV, ein sogenannter „fortified Wine“, also ein Portwein, der rund und vollmundig und einfach perfekt zu Käse schmeckte

Hinweis: es gibt einen ausgewiesenen Behindertenparkplatz und ein Behinderten-WC. Zum Tasting Room geht es wenige Stufen hoch, aber kaum waren wir eingetroffen und hatten uns einen Platz auf der Terrasse gesucht, da war bereits unaufgefordert eine mobile Rampe angelegt.

Yalumba

40 Eden Valley Road
Angaston SA 5353 Australia

+61 8 8561 3200
info@yalumba.com

Seppeltsfield

Seppeltsfield
Seppeltsfield

Das zweite Weingut auf unserer Tour ins Barossa Valley war Seppeltsfield. Ein großes Weingut, voll war es, der Tasting Room stark belagert und insgesamt ein eher industrielle Erfahrung einer Weinprobe: Es ging schnell, Kund*Innen standen dicht um die Theke, es gab keine Zeit, mit den Gastgebern ein nettes Wort zu wechseln. Dennoch, es war eine Erfahrung, denn die hier hergestellten Weine sind zum Teil eine richtige Besonderheit.

 

Seppeltsfield gilt als nationaler Schatz, der die Geschichte der australischen Weinindustrie mitgeprägt hat. Bekannt ist das Weingut vor allem für die Centennial Collection, eine ungebrochene Linie von Tawny für jeden Jahrgang von 1878 bis heute. Heute gibt es Portwein in verschiedenen Stilrichtungen. Als Ausgangspunkt für diesen Portwein wird aus Rotwein eine Gärung begonnen. Ist ein bestimmter Restzuckergehalt im gärenden Most verblieben, wird er mit neutralem Branntwein auf ca. 20% Alkoholgehalt aufgespritet, das stoppt die Gärung und lässt einen Rest Fruchtzucker im Wein. Der Tawny (der Name  heißt so viel wie „lohfarben“ oder „fassfarben“) wird in Holzfässern gelagert und zeigt neben der Fruchtsüße auch Aromen von dunkler Schokolade oder getrockneten Früchten.

 

Neben den Tawnys gibt es auf Seppeltsfield auch Apera, den australischen Sherry. Sie verbinden Fino mit Oloroso-Stilen und werden im klassischen Solera-Verfahren (das Criadera-Solera-System hatte ich euch anlässlich des Langeooger Weinwinters schon einmal erklärt) hergestellt.

 

Und so habe ich mich dann durch das Angebot des Weingutes getestet:

  • Seppeltsfield NV Gert's Blend Sparkling White, ein strohgelber Sekt aus Chardonnay und Pinot Nouir, feinperlig herb mit ein wenig Melonennoten
  • 2019 Seppeltsfield Eden Valley Vilage Riesling, mit einem klaren Grünton, frisch, mineralig und säurebetont
  • 2018 Seppeltsfield Barossa Village Shiraz, eine Enttäuschung für mich, ein einfacher Zechwein mit wenig Duft und einem recht flachen Abgang (obwohl die Tasting Notes ihn als Wein mit vollem Körper beschreiben ... so unterschiedlich sind offenbar die Geschmäcker)
  • Seppeltsfield Solero DP116 Aged Flor Apera, im Glas strohgelb und mit Anklang an grüne Oliven, ein wirklich leckerer, ehrlicher trockener Sherry
  • Seppeltsfield Para Grand Tawny, dunkelbraun im Glas, nach Mandeln, Vanille und Nougat duftend, insgesamt ein süßer, runder, fruchtiger Tawny Port

Barrierefreiheit: Während meiner Weinprobe musste der Gatte im Übrigen im Auto sitzen bleiben, denn die Anlage ist nicht wirklich barrierefrei. Möglicherweise sieht es anders aus, wenn man früher am Tag dort eintrifft, es gibt eine Picknickwiese mit der Möglichkeit, Speisen und Getränke zu kaufen – als wir dort eintrafen war allerdings alles geschlossen. Der Tasting Room ist jedenfalls  nicht barrierefrei erreichbar.

Seppeltsfield

730 Seppeltsfield Road
Seppeltsfield, Barossa Valley SA 5355

 +61 (0) 8 8568 6200

Informationen und Barrierefreiheit

Birdwood Motel

Im Birdwood Motel parkt man ganz typisch unmittelbar vor dem Zimmer
Im Birdwood Motel parkt man ganz typisch unmittelbar vor dem Zimmer

Übernachtet haben wir während unseres Aufenthalts in den Adelaide Hills und dem Barossa Valley in einem wirklich komplett rollstuhlgerechten Zimmer im Birdwood Motel in Birdwood.

 

Das Haus ist persönlich geführt, klein, gepflegt, liegt ruhig ein wenig abseits der Hauptstraße und direkt neben dem National Motor Museum. Unser 41 m² großes Zimmer hatte eine Kochnische, Klimaanlage und Kühlschrank. Selbstverständlich gab es kostenloses WLAN und einen Parkplatz direkt vor dem Zimmer.

 

 

 

Birdwood Motel

17 Shannon Street

Birdwood SA 5234

(08) 8568 5608

bookings@birdwoodmotel.com.au

The Lord Lyndoch

The Lord Lyndoch
The Lord Lyndoch

Auf dem Rückweg von den Weingütern des Barossa Valley waren wir zum Abendessen im Restaurant The Lord Lyndoch. 

Das Lord Lyndoch ist ein familiengeführtes Speiselokal, barrierefrei und stufenlos erreichbar. Man kann draußen sitzen, es gibt einen Pub-Bereich und einen modernen Speisesaal mit umfassendem Service am Tisch. Die Speisekarte bietet moderne australische Küche aus der Region, lecker war es und wir können das Restaurant durchaus weiterempfehlen.

The Lord Lyndoch

23 Barossa Valley Way

Lyndoch SA 5351

+61 8 8524 5440

Pomegranate Cottage in Birdwood

Eggs Benedict im Pomegranate Cottage, Birdwood
Eggs Benedict im Pomegranate Cottage, Birdwood

Das Pomegranate Cottage Cafe in Birdwood liegt direkt gegenüber dem National Motor Museum. Das Cottage wurde 1878 erbaut und war die ehemalige „Mill Managers Residence“. Hier gibt es Frühstück und moderne australische Küche mit einer großen Auswahl für jeden Geschmack, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir haben unser Frühstück unter dem wunderschönen, 100 Jahre alten Granatapfelbaum  im Freien mit toskanischem Brunnen und originaler britischer roter Telefonzelle sehr genossen. 

 

Achtung: barrierefrei ist das Café nicht, nur draußen könnten wir sitzen, hoch ins Café geht es mehrere Stufen.

 

 

Pomegranate Cottage Coffee Shop

18 Shannon Street

Birdwood

+61 8 8568 5503

Unsere Entdeckungstour durch die Vielfalt des Weinanbaus im australischen Barossa Valley und den Adelaide Hills haben wir selbst organisiert und bezahlt. Nicht nur deshalb bleiben Meinung und Bewertung wie immer meine ganz persönliche. 

Übrigens: wenn Ihr auf  einen der Produktlinks (erkennbar am *) oben klickt werdet Ihr zu Amazon oder GetYourGuide weitergeleitet. Wenn Ihr dann noch kauft oder bucht, erhalte ich dafür eine kleine Provision ohne dass Ihr mehr bezahlen müsst.

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Kommentare: 2
  • #1

    Beate (Sunday, 17 May 2020 07:39)

    Zum dritten Mal lese ich jetzt hier von Deinen Bedenken, in Coronazeiten einen Reisebericht zu veröffentlichen. Sorry, aber: was für ein nonsens! Wenn das Sinn machen würde, dann dürften auch im TV keine Länder- und Naturdokus mehr gezeigt werden oder beispielsweise im Radio Konzerte übertragen. Zurzeit sind trotz der neuesten Lockerungen alle Lebensbereiche nun einmal eingeschränkt, und gerade darum müssen wir uns das Träumen behalten, und "die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können", das wusste schon Jean Paul.
    Danke dafür, dass ich gerade in richtig schönen Erinnerungen schwelgen durfte, denn diese Ecke der Welt habe ich im Jahr 2006 kennenlernen dürfen.

  • #2

    DieReiseEule (Monday, 18 May 2020 19:55)

    Ach wie schön.
    Der australische Wein ist sehr lecker. Ich habe den auf Tasmanien genossen. Die Weinberge sind sehr klein, aber die Trauben hervorragend. Entsprechend teuer ist eine Flasche, aber das habe ich mir dennoch gegönnt.
    Dein Bericht ist eine coole Auffrischung meiner Erinnerung an meinen Solotrip 2015/2016.

    Liebe Grüße
    Liane