... wo wir wohnen: Düsseldorf {Werbung ohne Auftrag}

Du kannst nicht ein Haus lieben, das ohne Gesicht ist und in dem deine Schritte keinen Sinn haben.

Antoine de Saint-Exupéry

Düsseldorf

Düsseldorf Rheinpanorama bei Nacht
Nachts am Rheinufer

Seit 2001 wohnen wir in Düsseldorf, der Hauptstadt des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Beruf hat uns hierher verschlagen, im wirklichen Wortsinn „zu Haus“ fühlen wir uns hier, aus ganz vielschichtigen Gründen, immer noch nicht.

 

Auf rund 217 km² leben in Düsseldorf 586291 Einwohner, was also einer Bevölkerungsdichte von 2701 Einwohner je km² (zum Vergleich: Berlin hat 3879 Einwohner je km²) entspricht. Überregional ist Düsseldorf für seinen Einkaufsboulevard Königsallee, die Altstadt sowie den Karneval bekannt. Die Düsseldorfer Altstadt wird wegen ihrer vielen Kneipen als die „längste Theke der Welt“ bezeichnet. Bemerkenswert ist die japanische Gemeinde.

Heinrich Heine - Sohn der Stadt Düsseldorf

Heinrich-heine 1

Lange Zeit ungeliebter Sohn der Stadt war Heinrich Heine (* 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf; † 17. Februar 1856 in Paris). Er war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Die geplante Benennung der Düsseldorfer Universität nach ihm verursachte eine fast 20 Jahre dauernde Auseinandersetzung. Erst seit 1989 heißt die Hochschule offiziell Heinrich-Heine-Universität.

 

„Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage nach Hause gehn, dann meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin …“

Heinrich Heine

 

Die Altstadt war sein Zuhause und dort sollen die Worte des Dichters Heinrich Heine jetzt auch in Steinzeilen des Altstadtpflasters eingraviert werden. Vorgeschlagen wurden die Zitate vom Heinrich-Heine-Institut. Vier von zehn ausgewählten Sprüchen und Gedichten werden umgesetzt.

  • am Bolker Stern: „Im Schloß zu Düsseldorf am Rhein / Wird Mummenschanz gehalten, / Da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik, / Da tanzen die bunten Gestalten.“
  • in der Kapuzinergasse: „Und wenn ich sage nach Hause gehn, so meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin.“
  • auf der Flinger Straße: „Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe.“
  • an der Ecke Berger Straße/Wallstraße: „Was ist Geld? Geld ist rund und läuft weg, aber Bildung bleibt.“ 
Worringen 1288

Düsseldorfer Stadtgeschichte

Rheinufer
Rheinufer

Die erste schriftliche Erwähnung von Dusseldorp kann nicht sicher datiert werden und stammt frühestens aus dem Jahr 1135. Am 5. Juni 1288 fand die Schlacht von Worringen statt, in deren Folge Graf Adolf V. von Berg Düsseldorf am 14. August 1288 die Stadtrechte verlieh. Die nur 3,8 Hektar umfassende Stadt war kaum mehr als ein umwalltes Dorf, das die Westgrenze der Grafschaft Berg markierte.

 

In der Regierungszeit Johann Wilhelms, von den Düsseldorfern „Jan Wellem“ genannt, erfuhr Düsseldorf durch die Präsenz des glanzvollen Hofes eine beachtliche wirtschaftliche, kulturelle und städtebauliche Entwicklung, die sich unter Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz fortsetzte, der Schlösser, Sammlungen, Institute gründete und die Carlstadt anlegen ließ.

 

Auf der Grundlage der Neuordnung Europas, die in den Jahren 1814 bis 1815 auf dem Wiener Kongress verhandelt worden war, nahm der preußische König Friedrich Wilhelm III. das Territorium und dessen Hauptstadt Düsseldorf 1815 schließlich in Besitz. Rechtlich gehörte es ab dann zu Preußen. Düsseldorf wurde 1816 Sitz des Landkreises Düsseldorf und 1820 wurde die Stadt in den Landkreis Düsseldorf eingegliedert. Mit der Schaffung der Rheinprovinz wurde Düsseldorf 1822 Sitz eines Landeshauptmanns und 1823 Sitz eines Provinziallandtags. Durch die Eingliederung in Preußen hatte Düsseldorf nach über 400 Jahren den Status einer Landeshauptstadt und damit sämtliche Behörden der Landesregierung verloren. Düsseldorf war somit nur noch der Mittelpunkt einer Provinz und eine Beamtenstadt, nach Schleifung der Festungswerke von einem geschlossenen Ring ausgedehnter Parks umgeben, dem sich eine erste Stadterweiterung im klassizistischen Stil anschloss. Nach zeitgenössischen Beschreibungen bot die Stadt insgesamt ein sehr harmonisches Stadtbild. Allerdings war die politische und administrative Bedeutung der Stadt aufgrund des Verlustes der Hauptstadtfunktion nicht so hoch wie der Rang des künstlerischen Lebens in jener Zeit, aus der Düsseldorfs Ruf als Kunst- und Gartenstadt stammen soll.

 

An der Wende zum 20. Jahrhundert war Düsseldorf eine geschäftige und aufstrebende Industriestadt. 1902 folgte eine große Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung mit über 2500 Ausstellern auf einem 70 Hektar großen Gelände am Rheinufer, die weltweit Beachtung fand. 1909 erfolgten die ersten großen Eingemeindungen seit dem Mittelalter. Die Stadt wuchs um rund 63.000 Einwohner und hatte eine Gesamteinwohnerzahl von 345.000.

 

Zur Stadtgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus gibt es die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft, sie erinnert an alle Opfer des NS-Regimes. Sie befand sich im historischen Stadthaus in der Altstadt, ist derzeit geschlossen und war ein Ort des Lernens, Forschens und Gedenkens.

 

Am 1945 besetzten US-amerikanische Truppen von Mettmann kommend, Düsseldorf nahezu kampflos. Nur noch etwa die Hälfte der Bewohner lebte in der in weiten Teilen zerstörten Stadt, die im Zuge der Einteilung Deutschlands unter britische Militärverwaltung kam. Die britische Militärregierung setzte bereits im Juni 1945 eine deutsche Kommunalverwaltung ein. Nach Vorentscheidungen in London gründeten die Briten am 23. August 1946 das Land Nordrhein-Westfalen mit Düsseldorf als Hauptstadt, um die bedeutenden industriellen Ressourcen des Landes der politischen Einflussnahme der Sowjetunion und Frankreichs zu entziehen.

 

Der offiziellen Stadtgeschichtsschreibung zufolge gaben die geografische Zentralität, insbesondere die gewachsene Funktion als wirtschaftliches Entscheidungszentrum („Schreibtisch des Ruhrgebiets“), und das Bestehen unzerstörter Verwaltungsbauten den Ausschlag für die Bestimmung Düsseldorfs zum politischen Zentrum des neuen Landes. Vielleicht spielte aber auch eine Rolle, dass Köln durch den Krieg weitaus stärker zerstört und daher intensiv mit dem Wiederaufbau beschäftigt war - während es in Düsseldorf noch den ein oder anderen intakten Saal für politische Versammlungen gab? Egal was es war, 1949 erreichte die Einwohnerzahl Düsseldorfs schon fast wieder Vorkriegsniveau, der systematische Wiederaufbau setzte Anfang der 1950er Jahre ein.

Düsseldorf heute

Blick über den Medienhafen
Blick über den Medienhafen

Düsseldorf erfährt heute Anerkennung auch wegen der Kultur, Kunst und modernen Architektur. So gibt es neben der großen Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und einer Reihe weiterer Museen und Galerien auch die Kunstakademie Düsseldorf, die im 19. Jahrhundert die Düsseldorfer Malerschule und im 20. Jahrhundert die Düsseldorfer Photoschule hervorgebracht hat. Bedeutende Architekten haben nicht nur im Medienhafen ihre Projekte verwirklicht.

Es sind die Menschen, die eine Stadt ausmachen, nicht die Mauern.

Thukydides

Blogbeiträge zu Düsseldorf

Fotos aus Düsseldorf

Im Laufe der Zeit sind immer wieder einmal Fotos auf Spaziergängen durch die Stadt entstanden - diese finden sich hier.