New York und Neuengland

New York und ein Kunstprojekt

Waterfall an der Brookly Bridge
Waterfall an der Brookly Bridge

In New York sahen wir ein Kunstprojekt des in Deutschland arbeitenden dänischen Künstlers Olafur Eliasson: die „New York City Waterfalls“, vier riesige, künstliche Wasserfälle im East River. Bis zum 13. Oktober 2008 wird täglich 15 Stunden lang Wasser des Flusses in bis zu 37 Meter Höhe gepumpt, um dann donnernd zurück in den East River zu stürzen. Nach Sonnenuntergang werden die „Waterfalls“ beleuchtet. 15 Millionen US-Dollar kostet das privat finanzierte Projekt, das schon vor Beginn mehrfach mit Christos Kunstaktion „The Gates“ vor drei Jahren im Central Park verglichen wurde. Über den Tourismus sollen die „Waterfalls“ der Wirtschaft der Stadt 55 Millionen Dollar Mehreinnahmen bescheren.

Liberty Island und Ellis Island

Lady Liberty
Lady Liberty

Wir hatten an meinem Geburtstag einen tollen Tag in New York, mit dem Boot zur Freiheitsstatue und später nach Ellis Island, bei gutem Wetter - von einem heftigen Gewitter am Morgen einmal abgesehen (aber das passt ja zu meinem Geburtstag) und am Abend einem schönen Essen mit Blick auf die Skyline von Midtown Manhattan....

Mit dem Zug New York - Boston

Von dort sind wir mit dem Zug nach Boston gefahren – was viel besser klappt als (damals noch Mehdorn‘s) Deutsche Bahn AG! Dort sind wir, ebenso wie in NY viel auf den Füssen gewesen, den Freedom Trail entlang, einen ausgedehnten Weg durch Boston, entlang aller historischen Sehenswürdigkeiten und auch noch im Aquarium. Der Freedom Trail (engl. Freiheitspfad) ist eine etwa 4 km lange Besichtigungs-Route in Boston , die sechzehn historische Sehenswürdigkeiten verbindet. Der Weg ist mit einer durchgezogenen roten Linie auf dem Boden markiert und führt vom Boston Common im Stadtzentrum durch die Innenstadt, über den Charles River im Norden nach Charlestown und endet dort am Bunker Hill Monument. Die bequem zu Fuß zurückzulegende Strecke ist eine beliebte Touristenattraktion und erlaubt einen schnellen Überblick über das historische Boston.

 

Das New England Aquarium in Boston

im New England Aquarium
im New England Aquarium

Das direkt am Wasser gelegene Bostoner New England Aquarium zeigt mehr als 20.000 Tiere 600 verschiedener Arten. Zu den Höhepunkten gehören der vierstöckige, 760.000 Liter fassende Giant Ocean Tank, der die Umgebung eines karibischen Korallenriffs nachstellt, in dem Haie, Meeresschildkröten, Rochen und andere Fische leben, das Pinguingehege, in dem man drei Arten Pinguine und mehr als 60 Vögel sehen kann, und der „Edge of the Sea“-Gezeitenpool, in dem Besucher Seesterne, Pfeilschwanzkrebse, Seeigel, Strandschnecken und vieles mehr anfassen können.

"lobster in the rough"
"lobster in the rough"

Danach ging es mit dem Leihwagen nach Norden an der Küste weiter. Apropos fahren: statt des angemieteten Ford Focus haben wir einen Ford Taurus bekommen, ein Riesenschlachtschiff mit einem Kofferraum, in dem mindestens drei Leichen ohne Probleme Platz hätten - unsere 1 1/2 Koffer kugelten da immer rum...

 

Mittagessen in Maine war regelmäßig natürlich Lobster, nie über 10 $ teuer und amerikanisch standesgemäß mit einer Tüte Chips und viel Plastik serviert. Aber ganz frisch und lecker!

Der Acadia Nationalpark in Maine

Acadia
Acadia

Der Acadia Nationalpark war wunderbar, am Sonntag strahlend blauer Himmel, Sonne und beste Sicht auf Berge, Küste und Meer - einfach traumhaft schön. Mit etwa 19 000 Hektar ist dies einer der kleinsten amerikanischen Nationalparks - aber einer der meistbesuchten. Sein größter Teil umfasst Mount Desert Island, etwas abseits liegen die Granitblöcke der Schoodic-Halbinsel auf der anderen Seite der Frenchman Bay, die Isle au Haut im Golf von Maine und weitere kleinere Inseln im Meer. Mount Desert ist durch einen Damm mit dem Festland verbunden, und die 32 Kilometer lange Park Loop Road führt die Besucher zu vielen Attraktionen: Es gibt mehr als 20 Seen und Teiche, den 466 Meter hohen Gipfel des Cadillac Mountain und einen Ort namens Sand Beach, die einzige Badestelle am Meer ohne Felsen. Dort zu schwimmen ist allerdings nicht jedermanns Sache: Die Wassertemperatur liegt selten über 15 Grad.

Popovers im Jordan Pond House

Popovers im Jordan Pond House
Popovers im Jordan Pond House

Das Jordan Pond House ist berühmt für seine popovers, eine Art leichte Muffins, die hier saftiger sind als irgendwo sonst im Land. 

 

Von dort ging es Richtung Westen zum Lake Champlain, wo es uns ausnehmend gut gefallen hat. Burlington ist die größte Stadt Vermonts - aber mit weniger als 40.000 Einwohner immer noch eine Kleinstadt. Sie liegt am inselreichen Lake Champlain, einem der größeren Binnenseen der USA, der sich bis nach Kanada hinzieht. Eine nette Unistadt, sogar mit einer Mainstreet auf der abends das Leben tobte, jede Menge Leute unterwegs, Restaurants zum Draußen sitzen, Musik…. - für die USA also eher untypisch. Wir haben lecker gegessen, ganz typisch: Meatloaf mit mashed potatoes, Sauce und Coleslaw. Außerdem haben wir eine Musterfarm besichtigt, mit Käseherstellung, selber Kühe melken - war ganz interessant aber mal wieder typisch amerikanisch. Shelburne Farms liegt südlich von Burlington. Den Auftrag, mit Shelburne Farms nicht weniger als die „perfekte Landschaft” zu kreieren, gab 1886 das Ehepaar William Seward und Lila Vanderbild Webb. Entgegen nahm ihn Frederick Law Olmsted, der als Landschaftsarchitekt auch den Central Park in New York gestaltet hat. Nach und nach kauften die Webbs mehr als 30 Gehöfte auf. Zunächst mussten Scheunen und Wohnhäuser weichen. Wie Bildhauer legten Olmsted und seine Helfer dann Hand an: Äcker verwandelten sich in Rasenflächen, Hecken wurden gepflanzt, Bäume - zu Hunderttausenden herangeschafft - säumten neu angelegte Wege. Ursprünglich beschäftigte die Farm 300 Menschen: Sie züchteten, ernteten Äpfel oder verkauften Milch und Butter. Wirtschaftlich ging es mit Shelburne Farms noch vor dem Ersten Weltkrieg bergab. Das Projekt wurde aufgegeben. Derick Webb, ein Nachfahre der Gründer, übergab die Anlage 1984 einer Stiftung, die sich um den Erhalt der Farm kümmert. Heute laufen Kinder hinter gackernden Hühnern her oder üben das Melken an der echten Kuh. Stadtkindern wird gezeigt, dass Milch und Käse nicht im Supermarkt hergestellt werden.

covered bridge
covered bridge

Geruhsam sind wir weitergefahren in Richtung White Mountains, haben Maine verlassen und waren dann in New Hampshire (ja, der Staat mit den Präsidentschafts-Vorwahlen und den Büchern von John Irving...). Auch den Mount Washington haben wir erfahren, leider hingen wir oben in den Wolken, also keine Aussicht bis zum Atlantik. Unser Hotel dort war wunderschön, ein bisschen altmodisch und nicht ganz rollstuhlgerecht, aber mit Garten (voller Stauden, die blühten) und Blick auf Berge und einen rauschenden Bach (eine Seltenheit für Amerika - normalerweise gehen alle Zimmer auf den Parkplatz, wir vermuten, damit man sein Auto ständig im Blick hat.

 

Danach waren wir in White River Junction in Vermont (an der Grenze zu New Hampshire - wo weniger Steuern aufs Essen erhoben werden, also geht es abends zum Dinner in den benachbarten Bundesstaat... so ähnlich, als führe man von Berlin nach Brandenburg zum Essen...). Zu sehen gibt es hier Woodstock, ein hübschen, typisches Vermont Dorf, jede Mengen bedachte Brücken, überwiegend in den letzten Jahren renoviert, also gut in Schuss, und jede Menge Landschaft: lieblich, grün, Flüsse, Bäche, Wildwasser, Pferde, Kühe ohne Ende...

Das Boston Symphony Orchestra in Tanglewood

vor dem Konzert in Tanglewood
vor dem Konzert in Tanglewood

Unser Konzert mit Picknick in Tanglewood war wunderbar, die Musik toll (aber das kann man vom Boston Symphony Orchestra wohl auch erwarten), der Dirigent gut (Chr. von Dohnanyi - auch nicht verwunderlich) und die Atmosphäre einfach toll (ein bisschen wie Benrather Schlosspark, allerdings grösser und viel amerikanisch-relaxter (kein Gerenne um die besten Plätze, kein Theater bei der Abfahrt nach Ende). Ich habe mir für 4 $ einen Stuhl gemietet, im Supermarkt hatten wir vorher Oliven, Salat, Käse und Salami gekauft, im Liquor Store eine nette Flasche Rotwein. Kissen und die neue Ikea Fleece Decke kamen zum Einsatz, weil es dann später doch recht kühl wurde. So gegen 11 war Schluss und wir haben es sehr genossen.

Äpfel am Ontario See
Äpfel am Ontario See

Über den Ontario See ging es weiter, eine schöne Fahrt im Wesentlichen am See entlang. Ein bisschen wie Bodensee, nur ohne Alpen, aber viele Obstplantagen (Äpfel und Pfirsiche...), noble Villen am Seeufer mit riesigen Grundstücken und alten hohen Bäumen - schon toll. Aber ich vermute, im Winter wird es hier auch arg kalt, die Fotos vom zugefrorenen See lassen das vermuten.

Niagara Falls

Niagara Falls
Niagara Falls

Unser Abschluss war dann an den Niagara Fällen, viel touristisches Spektakel... Wir sind natürlich nass geworden an den Falls und zwar 2 x ganz schön. Aber man muss es einmal im Leben gesehen haben, nochmal muss nicht sein.