Der aktuell längste Flug der Welt - mit Qatar Airways nach Auckland und zurück

Business Class Begrüßung bei Qatar Airways
Business Class Begrüßung bei Qatar Airways

Am 13.02.2017 ging es für uns mit Qatar Airways von Frankfurt über Doha nach Auckland. Ein erstes Mal mit einer Fluglinie vom Golf, mit Umsteigen in Doha. Unser Rückflug fand in umgekehrter Richtung Mitte März statt.

 

Dass wir überhaupt nach Neuseeland geflogen sind, ist einem absolut preisgünstigen Sonderangebot von Qatar Airways zur Einführung des längsten kommerziellen Fluges der Welt zwischen Doha und Auckland zu verdanken. Das hatten wir im Mai 2016 entdeckt und kurzentschlossen gebucht. Wir sind sogar in der Business Class geflogen.

 

Kleine Anmerkung zum Preis: Jüngstes Sonderangebot für die Business Class von Qatar Airways für diese Strecke lag Anfang Februar bei 3.100,00 € und wir haben mehr als 1.400,00 € weniger gezahlt, also wirklich ein Schnäppchen gemacht!

 

 

Unser Flug von Frankfurt nach Doha

an Bord des A350 von Frankfurt nach Doha
an Bord des A350 von Frankfurt nach Doha

Der knapp sechsstündige Flug nach und von Doha erfolgt mit einer A350-900, einer neuen, geräumigen und sehr bequemen Maschine. Ausgestattet ist das Flugzeug mit 42 Business Class und 223 Economy Class Sitzplätzen. Es hat eine Reichweite von etwa 15.000 km. Nach Angaben von Airbus hat die -900 eine 16 % geringere Masse, 30 % weniger Kerosinverbrauch und 25 % geringere Betriebskosten als die Boeing 777-200ER.

 

Wir fanden unseren Flug mit dem A350 sehr angenehm. Der A350 bietet allen Passagieren weniger Lärm, geräumigere und leichter erreichbare Gepäckablagen, mehr Kopffreiheit. Die Bestuhlung bei Qatar Airways in der Business Class ist 1 - 2 - 1, d.h. ein Platz am Fenster links, zwei in der Mitte und ein Sitz am Fenster rechts. Wir haben in der zweiten Reihe die beiden Plätze in der Mitte gehabt. Die Sitze sind ziemlich breit und einander zugeneigt, sodass wir uns problemlos unterhalten konnten, auch ohne uns den Hals zu verrenken.

 

Was uns gleich zu Beginn auffällt: Die Crew ist außerordentlich freundlich. Das lässt sich schon an Kleinigkeiten festmachen. Bei Qatar Airways heißt es nicht etwa "Boarding completed" sondern "All guests on board". Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

 

Begrüßt werden wir sofort nach dem Einstieg mit einem Willkommensdrink (je nach Wunsch mit oder auch ohne Alkohol) und heißen Tüchern.  Es werden uns Speise- und Getränkekarten überreicht und alle Funktionen des Sitzes erklärt. Und es gibt genug Elektronik, mit der man spielen kann. Ach ja, und dann gibt es noch für jeden einen Schlafanzug und ein Amenity Kit mit Pflegeprodukten und Duft von Giorgio Armani.

 

Die Business-Sitze lassen sich in 2,03 Meter lange Flachbetten verwandeln, die mit feinen Betttüchern bezogen werden. Dazu gibt es selbstverständlich auch Kopfkissen und Decke.

 

Wir hatten uns gegenseitig dringend empfohlen, auf dem Flug von Frankfurt nach Doha nicht zu schlafen, um die Müdigkeit für den langen Flug nach Auckland aufzusparen. Kaum haben wir aber unsere Reiseflughöhe erreicht, macht die Gattin ihren Sitz zum Bett und schläft fast ununterbrochen bis Doha. Nur an den Mahlzeiten hat sie teilgenommen.

Aufenthalt in der Al Mourjan Business Lounge

Al Mourjan Business Lounge Doha
Al Mourjan Business Lounge Doha

Die knapp 3 Stunden Aufenthalt beim Hinflug und die gut 3 1/2 Stunden beim Rückflug verbringen wir in der Al Mourjan Business Lounge des Flughafens Doha. Das ist wohl die größte derartige Lounge auf der Welt. Eindrucksvoll ist sie jedenfalls, erstaunlich ruhig und entspannend mit einem riesigen Wasserbecken in der Mitte und vielen unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten.

 

Angenehm für den Gatten ist, dass es in dieser Lounge auch einen Rauchersalon gibt. Ich hingegen habe beim Rückflug die Gelegenheit genutzt, mit den tollen Produkten von Rituals zu duschen und mich vor dem letzten Teilstück unserer Reise nach Frankfurt umzuziehen.

 

Daneben haben wir den riesigen (und mitten in der Nacht ziemlich vollen) Duty Free besucht, um Zigaretten zu kaufen. Ein Parfüm für mich haben wir trotz der riesigen Auswahl dann doch nicht gefunden.

Fakten zum Flug

Fakten zum Flug, getwittert von Qatar Airways
Fakten zum Flug, getwittert von Qatar Airways
  • Großkreis Entfernung: 14.535 km
  • Flugzeit DOH-AKL: 16 Stunden 20 Minuten
  • Flugzeit AKL-DOH: 17 Stunden 30 Minuten
  • Entfernung: 9,034 Meilen
  • Flugzeug: Boeing 777-200LR
  • Maximale Kraftstoffleistung: 181.270 Liter
  • 116 Tonnen Fracht
  • 4 Piloten
  • 15 Mitglieder der Kabinencrew
  • 1100 Tassen Tee oder Kaffee
  • 2000 kalte Getränke
  • 1036 Mahlzeiten

Die Flugstrecke Doha - Auckland

an Bord der Boeing 777-200LR von Doha nach Auckland
an Bord der Boeing 777-200LR von Doha nach Auckland

Um 2:50 Uhr Ortszeit heben wir mit dem Flug-Nummer QR920 in Richtung Auckland ab. Der Flug dauert 16 Stunden und 20 Minuten. Er geht über fünf Länder und 10 Zeitzonen. Der Rückflug mit 17 Stunden 30 Minuten ist der längste Linienflug auf der Welt überhaupt. Wegen der vorherrschenden Gegenwinde dauert der Flug zurück nach Doha ca. 1 Stunde länger.

 

Die Doha-Auckland-Strecke von Qatar Airways hat den Emirates-Flug von Dubai aus als längste Route der Welt überholt und ist um ganze 670 Kilometer weiter. Erst 2018 soll dieser Flug von Singapore Airlines übertroffen werden. Die Airline will dann die 2013 eingestellte Strecke von Singapur nach New York wieder aufnehmen.

 

Wir sind mit einer Boeing 777-200LR geflogen, die speziell für Ultra-Langstreckenflüge mit einer maximalen Strecke von 17.445 Kilometern entworfen wurde. Die Maschine ist mit 42 Schlafsitzen in der Business Class und 217 Plätzen in der Economy Class bestuhlt. Im Gegensatz zum A350 befinden sich in der Business Class 6 Sitze in einer Reihe. Dass der einzelne Platz deshalb schmaler ist, konnten wir nicht feststellen.

 

Auch dieser Flug ist, trotz seiner Länge wirklich angenehm. Natürlich ist das Flugzeug lauter als der modernere Airbus, dennoch finden wir auch hier das Platzangebot erstaunlich geräumig. Die Business-Sitze lassen sich in Flachbetten verwandeln, die mit feinen Betttüchern bezogen werden. Dazu gibt es selbstverständlich auch Kopfkissen und Decke.

 

Und auch auf diesen Flügen: die Crews sind nicht nur freundlich, nein, sie begrüßen die Passagiere wie gern gesehene Gäste an Bord. Und wie schon auf der ersten Teilstrecke gibt es auch jetzt einen Willkommensdrink und heiße Tücher.  Es werden uns Speise- und Getränkekarten überreicht und alle Funktionen des Sitzes erklärt. Und es gibt noch einmal einen Schlafanzug und ein Amenity Kit von Armani.

Sicherheitshinweise bei Qatar Airways  durch Piqué, Neymar, Messi und Co
Sicherheitshinweise bei Qatar Airways durch Piqué, Neymar, Messi und Co

Nach dem Vorbild von Air New Zealand, die ihre Sicherheitshinweise von Figuren aus dem "Herrn der Ringe" verkünden ließen, hat Qatar Airways Spieler des von ihr gesponserten FC Barcelona verpflichtet. So haben uns dann Piqué, Neymar, Messi und Konsorten erzählt, wie wir uns richtig an Bord zu verhalten haben.

 

Auf allen Flügen gab es das ausgewählte Essen immer dann, wenn wir es möchten. Getränke und kleinere Snacks werden fast ständig angeboten.

 

Und die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind während des gesamten Fluges liebevoll besorgt um ihre Gäste. Kurz vor der Landung hat sich die für uns zuständige Flugbegleiterin bei uns für den Flug mit Qatar Airways bedankt und ausdrücklich nachgefragt, ob denn alles zu unserer Zufriedenheit gelaufen ist. Aus meiner Sicht nicht nur eine Geste, sondern Ausdruck der Grundeinstellung.

Das Essen in der Business Class von Qatar Airways

Fazit

an Bord der Boeing 777LR von Qatar Airways
an Bord der Boeing 777LR von Qatar Airways

Hat es sich gelohnt?

 

Es war schon ein besonderes Erlebnis, dieser Flug von Frankfurt über Doha nach Auckland und zurück in der Business Class, auch wenn wir jetzt für die Economy absolut verdorben sind.

 

Werden wir es wiederholen?

 

Liebend gerne, aber der Flug zum normalen Preis dürfte, auch angesichts der ohnehin höheren Kosten in Neuseeland, unser Budget sprengen. Aber man soll ja nicht das Leben träumen, sondern die Träume leben, oder?

 

Hat uns der Flug überzeugt?

 

Ein glasklares Ja. Service und Bequemlichkeit waren hervorragend, so dass die Flüge nicht eine Sekunde lang langweilig geworden sind.

Information und Barrierefreiheit

Problem auf dem ersten Teilflug war, dass die Bodencrew von Qatar Airways in Frankfurt zunächst nicht bereit war, in Doha den Rollstuhl ausladen und an den Flieger zu bringen zu lassen. Dies sei in Qatar nicht erlaubt. Mit viel Reden und Argumentieren mit der Flugzeugcrew hat es dann schließlich doch geklappt. Zum Glück war es beim Rückflug überhaupt kein Problem, den Rollstuhl am Gate in Doha wieder zu bekommen. Er wurde einfach mit in die Kabine genommen und dort verstaut.

 

Im A350 konnte der Gatte sogar mit dem Rollstuhl bis an seinen Sitzplatz fahren und dort umsteigen.

 

Bei allen Teilflügen war ein aisle chair an Bord und es gab immer auch eine extra große Toilette für Rollis. Die Flugbegleitung war in dieser Hinsicht ebenfalls außerordentlich aufmerksam.

Offenlegung: Wir haben den Flug nach Auckland und zurück aus eigener Tasche bezahlt. Hier ist nichts gesponsert worden. Da wir das Reiseziel, Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Hotels usw. bewerben bzw. einen Besuch dort empfehlen, meinen nun verbraucherschützende Gerichte, wir müssten diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen.

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Kommentare: 6
  • #1

    Beate (Tuesday, 18 April 2017 08:19)

    Ja, der Weg ist das Ziel ... und wenn's in der Business Class von Qatar Airways ist ;-)))
    Freut mich, dass Ihr so gute Erfahrungen auf dem langen Flug gemacht habt. Für Normalsterbliche in der Holzklasse ist so etwas ja weniger angenehm, und da gibt es für mich nur einen Weg: irgendwo einen mehrtägigen Zwischenstopp einlegen und eine Stadt erkunden. Singapur zum Beispiel oder Hongkong.

  • #2

    Zypresse (Tuesday, 18 April 2017 08:28)

    Wir wären auch in der Holzklasse geflogen... aber der Preis war so gut, dass wir uns die Business einfach mal gönnen konnten. Und das Reisen ist so wirklich viel entspannter. Obwohl ich auch von den Economy Flügen mit Qatar Airways eigentlich nur Gutes gehört habe bisher...

  • #3

    Karin (Saturday, 03 June 2017 18:52)

    Habe den Beitrag gerne gelesen, da wir dieses Jahr genau diese Strecke mit der gleichen Airline fliegen. Aufgrund eines Schnäppchen-Angebotes konnten wir einfach nicht anders und haben auch Business Class gebucht. Das erste Mal für mich und bei so einer Langstrecke lohnt es sich dann auch :-))) Einziger Nachteil ist, dass wir über Stockholm nach Doha und dann weiter nach Auckland fliegen. Aber das nehmen wir dafür gerne in Kauf und verbinden es mit einem Tag Aufenthalt in Stockholm.
    Übrigens sind wir auch schon 2x Economy mit Qatar geflogen und waren auch dort sehr zufrieden.

  • #4

    Zypresse (Monday, 05 June 2017 09:24)

    Liebe Karin, auf diesen Flug könnt Ihr Euch freuen - so entspannt war ich selten nach einem Langstreckenflug. Und auf die bevorstehende Reise bin ich ja schon ein wenig neidisch, gell... Viel Spaß!

  • #5

    Nicolas (Wednesday, 28 June 2017)

    Qatar Airways scheint seinem Ruf gerecht geworden und eine tolle Airline zu sein. Skytrax hat auch 2017 wieder deren Business Class zur besten der Welt gekrönt. So lange wie ich bräuchte, um mir ein Businessclass-Ticket nach Auckland zusammen zu sparen, möchte ich aber nicht mehr warten, bis es das nächste Mal nach Neuseeland geht. Wie Beate schon schrieb, eignet sich die lange Reise auch für eine Unterbrechung in Form eines Städtetrips. Das habe ich bei meiner ersten Reise "down under" in Hongkong gemacht und es war super. Ebenfalls nützlich kann es auch für das "Herantasten" an die neue Zeitzone sein und der Jetlag ist dann nicht ganz so stark. Schneller geht es aber natürlich über die Hubs im Golf und auch auf die Airlines dort werde ich ein Auge werfen, wenn ich den nächsten Flug Richtung Ozeanien buche. ;-)

  • #6

    Zypresse (Wednesday, 28 June 2017 22:16)

    Ach bei dem Preis, lieber Nicolas, müsstest Du ja so lang dann doch nicht sparen. Aber auch die Economy Class soll ganz passabel sein - hab ich gelesen. Und selten fliegst Du ja nicht grad, vielleicht ist auch mal ein Upgrade für Vielflieger drin?