Der Icefields Parkway ist ein 230 Kilometer langes Teilstück des Highway 93. Der Parkway gilt als eine der schönsten Fernstraßen der Welt und führt durch die Berglandschaft der kanadischen Rocky Mountains zwischen Lake Louise und Jasper. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten entlang der Route, die durch Teile der Nationalparks Banff und Jasper führt, ist das Columbia-Eisfeld.
Und einiges am Weg kann man tatsächlich auch mit dem Rollstuhl besuchen. Von unseren Erfahrungen möchte ich gerne berichten, nicht zuletzt, weil ich bei der Planung unserer Tour lange nach Informationen zur Barrierefreiheit gesucht habe.
Angesichts des Wetters, das wir im September 2018 bei einer Rundreise durch Kanada angetroffen haben, haben wir allerdings nicht so viel gesehen, wie wir eigentlich gewollt haben. Schade!
Icefields Parkway
Der Icefields Parkway verbindet den Banff Nationalpark und den Jasper Nationalpark im kanadischen Bundesstaat Alberta und gilt mit seinen 230 Kilometern als eine der schönsten Fernstraßen der Welt. Die allseits gerühmten Sehenswürdigkeiten entlang der Straße bei einer Rundreise durch Kanada von Süd nach Nord sind:
- Crowfoot-Gletscher und Bow Lake
- Peyto Lake
- Mistaya Canyon
- Columbia Icefield
- Sunwapta Falls
- Athabasca Falls
- Horseshoe Lake
Die abwechslungsreiche Landschaft macht die Fahrt bei einigermaßen stabilem und freien Wetter sicher zu etwas Einzigartigem. Sie ist vor allem geprägt durch Berge, Wälder, Seen und Wasserfälle; jeder für sich ist sicherlich einzigartig und sehenswert. Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Aussichtspunkte, Wanderungen und Campingplätze, die zu erkunden lohnt. Und wenn Ihr nicht per Mietwagen unterwegs seid, dann gibt es auch organisierte Touren auf der von uns abgefahrenen Strecke*.
Eigentlich sollte der Icefields Parkway ein Highlight unseres Urlaubes sein. Allein, hier hatten wir mal wieder Pech mit dem Wetter, anders kann man das wirklich nicht bezeichnen.
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Nach drei Nächten in Golden sind wir bei der Rundreise durch Kanada recht früh aufgestanden, da die Strecke nach Hinton über den Icefields Parkway vor uns lag. Schon in Golden war der Himmel dunkelgrau bedeckt und es war ziemlich kalt. Als wir losfuhren, lag die Temperatur bei gerade einmal 4 °C. So sagte jedenfalls das Auto. Gefühlt war es, weil sehr feucht, viel kälter.
Je näher wir dem Icefields Parkway kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Schließlich fing es in dicken Flocken an zu schneien. Erst kurz vor Hinton hat es dann wieder aufgehört. Zwischendurch lag die Temperatur auch mal bei -2°. An den Straßen waren insbesondere an den Rändern Schneepflüge unterwegs, um auch die Seitenstreifen freizuräumen. Es muss wohl auch schon vorher geschneit haben, denn der Schnee lag teilweise 20 cm hoch.
Je länger wir durch Schnee und Nebel fuhren, desto trauriger wurde ich, weil ich mich so sehr auf diese Fahrt gefreut hatte. Geblieben ist der Eindruck von einem wolkenverhangenen Himmel, aus dem ständig Schnee fiel.
Bow- und Peyto Lake, Columbia Icefield, Sunwapta- und Athabasca Falls
Von Golden sind wir zunächst über den Trans-Kanada-Highway bis Lake Louise gefahren, um dann auf den Parkway nach Nordosten abzubiegen.
- Am Lake Louise selbst waren wir überhaupt nicht, obwohl auch der sehr schön sein soll. Aber dichtes Schneetreiben hat uns von einem Umweg abgehalten. Inzwischen wurde ich von einer Rollstuhlfahrerin darauf hingewiesen, dass man am Lake Louise und Lake Minnewanka recht gut eine Strecke mit dem Rolli am Ufer entlang rollen könne. Sie habe es, ohne vorher Bescheid zu wissen, ob accessible oder nicht, darauf ankommen lassen.
Leider lagen bei unserer Fahrt über den Icefields Parkway den ganzen Tag über alle Berge in Wolken, und zwar nicht nur die Spitzen, sondern die gesamten Berge. Bis hinunter zur Straße war es nebelig. Das Fahren war teilweise ein wenig rutschig und es war bitterkalt. Die Hinweisschilder, z. B. zum Helen Lake ziemlich am Anfang, konnten wir teilweise gerade eben noch erkennen.
- Der Bow Lake ist von Lake Louise kommend nach 37 km der erste große See entlang des Icefield Parkways. Im Sommer soll der Bow Lake ein schöner Ort zum Picknicken sein. Sehenswert soll auch der Crowfoot Gletscher sein. Falls es Sicht gibt, kann man den Gletscher von einem Parkplatz an der Straße kurz vor dem Parkplatz für den Bow Lake sehen. Bei unserem Besuch pfiff uns der kalte Wind um die Ohren es war extrem ungemütlich und so habe ich nur schnell ein Foto gemacht und wir sind direkt weiter gefahren.
- Die nächste Gelegenheit für ein Bilderbuchfoto der Kanadischen Rocky Mountains folgt wohl einige Minuten weiter nördlich am Peyto Lake. Den wahrscheinlich hübschesten See entlang des Icefields Parkways haben wir gar nicht gesehen, Schneeregen, Kälte und das wenig rollstuhlfreundliche Gelände haben uns den gut 10 Minuten langen und steilen Fußweg bis zum sogenannten Bow Summit verleidet. Von diesem Aussichtspunkt kann man wohl sonst ins Tal schauen und sieht den Peyto Lake prachtvoll türkis schimmern.
- Das Columbia Icefield ist eine der größten Eisansammlungen südlich des Polarkreises und sicher beeindruckend. Zu Fuß kann man bis kurz vor das Eisfeld laufen. Wir wollten am Icefield Centre, km 127 aus südlicher Richtung, etwas essen und vor allem: etwas Warmes trinken. Das Columbia Icefield ist touristisch mit einem riesigen Besucherzentrum erschlossen. Ungezählte Busladungen und zahlreiche Einzelreisende bevölkerten die Anlage. Es gab leider nur einen unglaublichen Touristenrummel, das Gefühl, hier nur abgezockt zu werden und ein übervolles Restaurant. Dazu hatten wir beide keine Lust. Mit speziellen Bussen kann man dort auf das Eisfeld fahren und für etwa 15 Minuten auf dem Eis spazieren. Zusätzlich bezahlen muss man für einen Besuch auf dem Glacier Skywalk. Der Skywalk ist eine Brücke mit Glasboden, die sich einige Kilometer vom Columbia Icefield befindet. Zum Skywalk kann man nicht mit dem eigenen Auto fahren, sondern nur mit einem Shuttle-Bus vom Icefield aus. Ob es sich lohnt oder ob es nur Touristen-Nepp ist können wir nicht berichten, beides ist nach unseren Recherchen vor Ort nicht rollstuhltauglich.
- Die nächste Möglichkeit, etwas Essbares zu kaufen, gab es erst wieder an den Sunwapta Falls bei km 196 in der malerischen Sunwapta Falls Rocky Mountain Lodge. Die Chance haben wir genutzt und uns sehr über einen Becher mit heißem Kakao gefreut. Den ersten, etwa 18 Meter hohen Fall der Sunwapta Falls kann man, falls es das Wetter zulässt (bei uns hat es hier geregnet wie aus Gießkannen), in fünf Minuten zu Fuß erreichen.
- Kurz vor Jasper liegen die Athabasca Falls. Über mehrere Stufen stürzt das Wasser hier durch enge Felsspalten insgesamt 23 Meter in die Tiefe und mündet dann in den türkis schimmernden Athabasca River. Auch hier haben wir witterungsbedingt leider keinen Stopp einlegen können.
Aber der Tag wurde zum Schluss doch noch, zumindest ansatzweise, gerettet. Kurz bevor wir aus dem Jasper Nationalpark herausfuhren und uns nach Hinton wandten haben wir zwei Kojoten, einer war noch ziemlich jung und trottete gemächlich über die Straße, und zweimal eine Gruppe von Wapiti-Hirschen gesehen.
Übrigens: Der Wapiti-Hirsch wird in Kanada als „Elk“ bezeichnet. Üblicherweise wird das in Deutschland mit Elch übersetzt. Das ist aber unzutreffend. Der Elch wird von den Kanadiern Moose genannt. Wenn also ein Kanada Besucher in Deutschland erzählt, er habe einen Elk gesehen hat er tatsächlich einen Wapiti-Hirsch gesehen, ansonsten müsste er von einem Moose reden.
Informationen und Barrierefreiheit
Auch beim Icefields Parkway ist es leider so: es gibt leider nur wenig oder keine für Personen mit eingeschränkter Mobilität (wie uns z. B. mit dem Rollstuhl) nützlichen Informationen bei einer Rundreise durch Kanada zur Barrierefreiheit.
In aller Kürze daher unsere Erfahrungen:
- gibt es einen Parkplatz, dann gibt es dort auch Behindertenparkplätze
- gibt es Toilettenanlagen, dann sind diese nicht nur erstaunlich sauber, haben Toilettenpapier und Handdesinfektion – und sie sind regelmäßig auch für Rollstuhlfahrer geeignet
- Das Glacier Adventure ist angeblich, so deren Webseite, für Rollstuhlfahrer zugänglich. Sie müssen jedoch im Voraus anrufen, um sicherzustellen, dass sie vom Columbia
Icefield Glacier Discovery Center zur Glacier Adventure-Tour gebracht werden.
Aber Achtung: Als wir dort waren wurde uns mitgeteilt, dies sein nicht mehr der Fall, es gäbe keine entsprechenden Fahrzeuge mehr. - Ein asphaltierter Weg führt vom Parkplatz bergauf zum ersten Aussichtspunkt bei den Athabasca Falls. Rollstuhlfahrer benötigen entweder Kraft oder Hilfe für diesen recht steilen Anstieg. Der zweite Aussichtspunkt nur über Stufen erreichbar.
- Der Aussichtspunkt am Peyto Lake ist vom oberen Parkplatz mit Bussen und Behindertenparkplätzen über einen etwa 10 Minuten langen, aber sehr steilen, asphaltierten Weg mit Unterstützung erreichbar.
Eine Karte mit den wesentlichen Sehenswürdigkeiten, Entfernungen usw. des Icefields Parkway gibt es online oder auch bei einer der Nationalparkstationen. Wir fanden diese recht praktisch unterwegs.
Auch für die Fahrt über den Icefields Parkway benötigt ihr einen Nationalpark Pass, denn Ihr fahrt durch zwei Nationalparks. Diesen gibt es jeweils zu Beginn der Strecke in Jasper oder Lake Louise an den kleinen Rangerhäuschen, sowie in allen Visitor Information Centern oder in anderen Nationalparks. Ob sich ein Parks Canada Discovery Pass rechnet habe ich für Euch einmal genauer ausgerechnet.
Mr. Mikes Steakhouse in Hinton
Wie schon gesagt haben wir in Hinton übernachtet, etwa 80 km nordöstlich vom Örtchen Jasper. Abends waren wir hier bei „Mr. Mikes Steakhouse Casual“ essen. Es war nicht weit weg von unserem Hotel, es hatte inzwischen aufgehört, zu regnen. Deshalb sind wir zu Fuß gegangen, auch wenn es immer noch kalt war.
Es gab ein 6oz Sirloin für den Gatten und Bugaboo Ribs für mich. Der Service war schnell, freundlich und aufmerksam. Das Essen schmeckte uns gut, das Fleisch war zart, die Pommes Frites knusprig.
Alles in allem: durchaus zu empfehlen für einen Besuch!
900 Carmichael Lane
Hinton, AB, T7V 1Y6
Email: hinton@mrmikes.ca
Tel: 587-467-8580
Offenlegung: Unsere Reise nach Kanada haben wir vollständig (Anreise, Übernachtungen, Essen, Eintrittsgelder usw.) selbst organisiert und bezahlt. Da wir das Reiseziel usw. bewerben bzw. einen Besuch dort empfehlen, meinen nun verbraucherschützende Gerichte, wir müssten diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen.
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