Nach Japan - Fragen an Leuchtbiene

Mit ihrem mehrteiligen Gastbeitrag hat Leuchtbiene über die Familienreise nach Japan berichtet

und uns dieses Land ein wenig näher gebracht. Zum Abschluss habe ich ihr noch einige Fragen gestellt- Danke für die spannenden Antworten.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, als Familie mit praktisch erwachsenen Kindern nach Japan zu reisen, was habt Ihr Euch davon versprochen (und hat Japan dies eingelöst)?

Torii vor dem Itsukushima-Schrein
Torii vor dem Itsukushima-Schrein

Da Japanisch die zweite Fremdsprache unserer Tochter war und sie bereits durch eine Schülerreise nach Japan von diesem Land angesteckt war, lag sie uns schon länger in den Ohren, dass sie uns – ihrer Familie – das Land so gern präsentieren wolle. Und da haben wir uns gedacht, wenn wir es jetzt nicht machen, wo die Kinder ja schon "praktisch erwachsen“ sind, dann machen wir es womöglich nie mehr. Wir wollten sehen, ob Japan uns auch so einfängt,wie es das mit unserer Tochter wohl getan hat.

 

Und: Ja, Japan hat uns alle eingefangen!! Das Land hat unsere Erwartungen definitiv erfüllt.

Ist während Eures Japan-Aufenthaltes etwas so richtig schief gegangen und was habt Ihr daraus gemacht?

in der U-Bahn
in der U-Bahn

Nö, so richtig schief gegangen ist eigentlich nichts. Die kleinen Malheure, wie z.B. ein erst zwei Tage später eintreffender Koffer oder ein nicht mehr reservierbarer Zug oder eine nicht funktionierende Klimaanlage haben wir ziemlich unaufgeregt akzeptiert und uns nicht weiter geärgert – wir hatten so eine gute Grundstimmung, dass uns nichts irritieren konnte.

Was habt Ihr aus Japan mitgebracht - als Souvenir und als Erfahrung?

Die wichtigste Erfahrung dieser Reise war sicherlich, dass wir als Familie gut miteinander urlauben konnten. Da waren wohl alle vorher etwas skeptisch und dann wirklich überrascht, wie gut es harmoniert hat.


Und bezogen auf das Land habe ich die Erfahrung mitgebracht, dass es so fremd gar nicht ist. Ich bin mit der japanischen Mentalität gut klar gekommen - bin mir aber durchaus bewusst, dass ich mich in einem gewissen Schonraum befunden habe. Ich denke, wenn man Arbeitskontakte hat oder auch engeren Kontakt zu japanischen Familien wird das Gefühl schon nochmal deutlich fremder sein - denn man kann viel falsch machen. Das wird auch sehr schön beschrieben in folgendem Buch: Die Axt im Chrysanthemenwald - 50 Wege sich in Japan zu blamieren.


Und zum Schluss eine das Selbstbild etwas korrigierende Erfahrung: Ich habe Deutschland immer als ziemlich gut organisiert, perfekt und pünktlich betrachtet - nachdem ich in Japan war, weiß ich: es geht noch besser!


Als Souvenir haben wir viele Kleinigkeiten mitgebracht. Hauptsächlich alltagstaugliche Dinge, die uns jetzt in Deutschland immer mal wieder an Japan erinnern werden: z.B. Zahnbürstenhalter aus Keramik, ein Visitenkarten-Etui, Kleidung, Socken...

Japan war Euer erstes richtiges Fernreiseziel. Wo ging es sonst immer hin, warum und wo möchtest du gern noch (oder wieder) hin, wo geht es als nächstes hin?

Das stimmt, bisher waren wir eher europäisch unterwegs. Sehr gern auch mit dem Zelt, z.B. in Frankreich / Korsika oder Italien. Zelten haben wir jetzt aber abgehakt – auf dem Boden schlafen ist nicht mehr alterstauglich ;-)

 

Die Fernreise hat uns jedenfalls so gut gefallen, dass wir uns durchaus vorstellen können, zukünftig häufiger weiter weg zu reisen. Hier stehen z.B. Kanada, Kuba, Thailand, gern auch nochmal Japan und zumindest für mich auch mal Südafrika auf dem Programm.

 

Unsere nächste Reise wird aber eine "Zypresseunterwegs-Reise" werden: Mutter und Tochter des Berliner Teils der Familie lassen sich von den erfahrenen Südafrika-Reisenden deren Lieblingsland zeigen - darauf freuen wir uns schon sehr!

Was muss unbedingt ins Reisegepäck und was machst Du, wenn gerade dies verloren geht?

Da gibt es eigentlich wenig, was sooo wichtig ist, dass es unbedingt mit muss. Klar, Kleidung und Kultura – aber das kann man ja fast alles fast überall ersetzen.

 

Medikamente, die ich täglich nehmen muss, wären auch blöd, wenn die verloren gehen, aber auch da ließe sich bestimmt was organisieren. Ich fürchte, ich bin schon ein wenig handy-süchtig – wäre das weg, wäre ich schon ziemlich derangiert. Lesefutter muss natürlich auch sein, lässt sich aber auch ersetzen – zur Not muss ich halt englisch lesen, geht auch mal. Also, ich glaube, ich bin da recht entspannt!

Wo möchtest Du leben?

Berlin
Berlin

Ich finde, das ist eine sehr schwierige Frage und nicht leicht zu beantworten... ich lebe in Berlin und an den meisten Tagen im Jahr lebe ich auch gern dort. Klar, manchmal denke ich, ich würde gern an einem Ort leben, wo es ruhiger und gemütlicher zugeht. Manchmal wäre ich auch lieber dort, wo fast immer die Sonne scheint (La Palma vielleicht?). Früher wollte  ich immer wieder zurück ins Ruhrgebiet, bin ich mir inzwischen aber auch nicht mehr so sicher. Also im Grunde lebe ich gern in Deutschland und auch gern in Berlin und breche von dort immer wieder zu vorübergehenden Lieblingsorten auf.

Welche Frage möchtest Du Zypresse unterwegs gern stellen?

Kannst du dir vorstellen, dass es eine Kreuzfahrt gibt, die du gern mal machen würdest?

Und wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht?

Und wenn es Euch gefallen hat: bitte teilen!

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Kommentare: 1
  • #1

    Beate (Donnerstag, 28 Januar 2016 07:24)

    Sehr gute Frage von Leuchtbiene an Zypresse! Ich bin schon gespannt auf die Antwort ... und bedanke mich bei beiden für die interessanten Einblicke in die japanische Alltagskultur!
    LG Beate