Kennt Ihr die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes? Ich habe mich mal in Familie und Freundeskreis umgehört und musste feststellen: kaum einer kennt sie. Weder unter dem Namen ELEFAND, noch als Krisenvorsorge- oder als Deutschenliste des Auswärtigen Amtes.
Was viele nicht wissen: Wer als Deutsche*r ins Ausland reist, kann sich kostenlos beim Auswärtigen Amt (AA) registrieren lassen. Das ist nicht nur dann sinnvoll, wenn die Reise in ein Krisengebiet führt, die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, dass dies weltweit bedeutsam werden kann. Denn sicher erinnert ihr euch noch an den März 2020, als mit Beginn der Coronapandemie plötzlich nichts mehr ging und die Reisenden weltweit festsaßen und nicht mehr nach Hause fliegen konnten? Auf einmal wurden Hilfe und Schutz für deutsche Staatsbürger*innen durch die deutschen diplomatischen Vertretungen ganz wichtig. Das Auswärtige Amt organisierte im Rahmen einer Rückholaktion Repatriierungsflüge für im Ausland befindliche, deutsche Staatsangehörige in das Bundesgebiet. Seit März 2020 wurden rund 67.000 Personen auf 270 Flügen nach Deutschland zurückgeholt
Daher möchte ich euch gern erklären, wie die Krisenvorsorgeliste funktioniert, wie man auf diese Liste kommt und was sich eigentlich hinter der Bezeichnung „ELEFAND“ verbirgt.
Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, sich unabhängig vom Land, das sie besuchen, und von der Dauer des Auslandsaufenthalts in die Krisenvorsorgeliste „ELEFAND“ des Auswärtigen Amts einzutragen. In die Krisenvorsorgeliste, die auch
elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland - kurz ELEFAND
genannt wird, können sich alle deutschen Staatsangehörigen eintragen. Dabei ist es egal aus welchem Grund ihr vorübergehend oder dauerhaft im Ausland seid, ob als Tourist oder beruflich Reisende, als Austauschschülerin, AuPair oder zum Studium. Mitreisende Familienmitglieder des gleichen Haushalts, auch ohne deutsche Staatsangehörigkeit, können als Begleitpersonen mit eingetragen werden, damit sie im Not- und Krisenfall mit berücksichtigt werden können.
Kommt es im Ausland zu einer Notfallsituation, dann hilft die Liste der jeweiligen Botschaft, Kontakt mit den eingetragenen Reisenden aufzunehmen und sie notfalls zu evakuieren. Solche
Situationen können kriegerische Auseinandersetzungen, Terroranschläge, aber auch Naturkatastrophen oder eine Pandemie sein. Hilfe und Schutz für deutsche Staatsbürger*innen durch die deutsche
diplomatische Vertretung ist völkerrechtlich die Ausübung des diplomatischen Schutzrechtes. Durch die Unionsbürgerschaft haben Deutsche auch Anspruch auf Hilfe durch das Konsulat eines anderen
EU-Mitgliedstaates, wenn es in dem Land keine deutsche diplomatische Vertretung gibt.
Für Deutsche, die sich länger im Ausland aufhalten, erfüllt die Krisenvorsorgeliste noch einen anderen Zweck: Sie informiert alle, die sich eingetragen haben, per E-Mail über bevorstehende
Bundestagswahlen bzw. Wahlen zum Europäischen Parlament und sonstige konsularische Neuerungen.
Das Auswärtige Amt empfiehlt Touristen und Geschäftsreisenden, sich auch bei kurzen Reisen ins Ausland bei Elefand abzumelden. Das gilt besonders, wenn sie auf eigene Faust in ein gefährliches Land oder entlegene Regionen reisen. Aber auch bei Urlaubsreisen in Nachbarländer ist die Registrierung kostenlos möglich und durchaus sinnvoll. Die Aufnahme in die Krisenvorsorgeliste ist freiwillig. Sie erfolgt über ein Online-Verfahren, über das auch eine passwortgeschützte Aktualisierung der Kontaktdaten möglich ist.
Die Registrierung bei ELEFAND ist kostenlos und einfach auf der Elefand-Seite des Auswärtigen Amts möglich. Über ein passwortgeschütztes Verfahren können ihr neben euren Reisedaten und -zielen sowie Kontaktdaten auch
eingeben. Sind die Daten einmal im System, könnt ihr die Daten als registrierte Personen vor jeder weiteren Reise ins Ausland leicht aktualisieren. So könnt ihr sicher sein, dass Hilfe und Schutz durch die deutschen diplomatischen Vertretungen auch bei euch ankommt.
Leute, wie die Zeit vergeht! Heute vor 10 Jahren gab es hier den allerersten Blogbeitrag. Was hat sich seither nicht alles getan?
Zypresseunterwegs.de ist als Reiseblog mit einem Schwerpunkt auf barrierefreie Reisen seit 2010 online, zunächst als statische Seite mit Schwerpunkt auf Reiseberichten und Fotos, erst später als Blog. Bis 2020 erschien pro Woche ein neuer Beitrag, inzwischen ist der Turnus unregelmäßiger. Auf dem Reiseblog Zypresseunterwegs.de und ergänzend auf verschiedenen sozialen Medienplattformen wie Instagram, Facebook, Pinterest schreibe ich Reiseerlebnisse, Reisetipps und -empfehlungen. Ich bzw. wir teilen persönliche Erfahrungen und Perspektiven, um anderen Reisenden bei der Planung ihrer eigenen Reisen zu helfen.
Und warum das alles? Kurz betrachtet könnte ich diese Frage schnell beantworten: macht Spaß, habe Zeit, suche Öffentlichkeit. Ich mag auch den Dialog, der manchmal durch die Kommentare entsteht. Ich habe durch Zypresse unterwegs schon ein paar sehr nette Menschen kennengelernt, es haben sich virtuelle und auch persönliche Freundschaften entwickelt.
Zehn Jahre Blog, das ist ein Jubiläum, über das ich mich wirklich sehr freue. Es ist ein Anlass zum Feiern, aber wie? Ich habe mich entschlossen, ein Gewinnspiel, genauer eine Verlosung, aus Anlass des „Bloggeburtstages - 10 Jahre bloggt Zypresseunterwegs.de“ mit von meinen Kooperationspartnern zur Verfügung gestellten Preisen zu machen.
Dieser Beitrag "Bloggeburtstag - 10 Jahre bloggt Zypresseunterwegs.de" ist Werbung, denn alle hier verlosten Bücher wurden mir von den Verlagen zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank an
Das Gewinnspiel steht in keinem Zusammenhang mit den Verlagen oder mit Instagram/Meta und wird in keiner Weise von diesen organisiert. Ansprechpartnerin und Verantwortliche bin ausschließlich ich.
Reisen mit Rollstuhl brauchen, weil weder Deutschland oder Europa noch die Welt barrierefrei sind und man Hindernisse und Möglichkeiten herausfinden und bedenken muss, mehr an Vorbereitung als Reisen von Durchschnittsbürgern (könnt Ihr hier z. B. nachlesen).
Von meinem, einen Rollstuhl nutzenden Mann, kurz "dem Gatten" und mir gesammelte Erfahrungen, Hinweise, Tipps und Tricks für Menschen, die mit einer Behinderung reisen, möchte ich gerne anderen behinderten Menschen zugänglich machen. Wir haben für unsere Reisen und unterwegs zahlreiche Informationen gesammelt. Viele Einträge sind Reiseberichte, über unsere Reisen und deren Vorbereitung. Links, Informationen, kurz vieles vom Material, welches ich sammele, stelle ich ein und mache es damit auch anderen, die vielleicht eine ähnliche Tour planen, zugänglich.
Gleichzeitig weiß ich, wie viele behinderte Menschen in einer ähnlichen Situation sehr unsicher sind, welche Reiseziele für sie geeignet und machbar sind. Wir hoffen, unsere veröffentlichten Reiseberichte machen dem ein oder anderen Mut: wenn ihr das mit Rollstuhl schafft, dann kann ich das auch.
Zu den Leser*innen meines Blogs gehören neben Reisenden mit „Handicap“ vor allem Reisende, die mit 30 Tagen Urlaub auskommen müssen und daher auch Kurztrips lieben, individuell Reisende, egal ob Europa oder Südafrika, Nordamerika oder „nur die Nachbarschaft“. Viele Leser*innen sind älter als 40 Jahre und haben einen Sinn für Natur, Kultur, gutes Essen und Neugier auf Neues. Die Verteilung nach Geschlechtern erbringt 46 % Frauen und 54 % Männer und sie kommen zu 88,5 % aus dem deutschsprachigen Raum (D, A, CH).
Zur Feier des Tages, zum Bloggeburtstag - 10 Jahre bloggt Zypresseunterwegs.de, darf ich fünf Bücherpakete mit Reiseführern zu verschiedenen Reisezielen an meine Follower verlosen! Was Ihr genau
gewinnen könnt, seht Ihr unten. Dazu müsst Ihr aber rüber zu meinem Heim auf
Instagram, denn dort findet das Gewinnspiel statt.
Vielen herzlichen Dank an
die alle Bücher zur Verfügung gestellt haben. Ich freue mich besonders, wenn ihr
Das ist aber freiwillig. Viel Glück!
Wie könnt Ihr teilnehmen?
1. Gebt meinem Instagram Beitrag ein Herz und erzählt mir, was Ihr gern an Informationen vor eurem Urlaub habt und welches der Bücherpakete euch am meisten Freude machen
könnte …
2. Folgt mir auf Instagram, das Gewinnspiel ist ausschließlich für meine Follower gedacht (Follow/unfollow ist extrem uncool)
3. Teilt das Gewinnspiel in eurer Instagram Story und verlinkt mich, damit ich es sehen kann
Rechtlicher Hinweis: Die Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise regeln die Teilnahme an der Instagram Bloggeburtstagsverlosung (Gewinnspiel) von Zypresseunterwegs.de. Sie wird im Zeitraum vom 14.07.2023 bis 31.07.2023 veranstaltet. Eine Teilnahme ist nur in diesem Zeitraum möglich. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt sich der/die Teilnehmende mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.
Ich verlose folgende Pakete aus Anlass des „Bloggeburtstages“ mit von meinen Kooperationspartnern zur Verfügung gestellten Büchern:
Hier auf dem Blog findet Ihr Berichte über unsere Reisen. Natürlich gibt es immer wieder auch Hinweise und Tipps, auf die der Gatte als Rollstuhlfahrer angewiesen ist und die wir gern auch
anderen zugänglich machen wollen. Immer wieder einmal berichte ich auch davon, wie es ist, mit dem Rollstuhl zu reisen und dabei auf Hürden zu treffen. Viele Hindernisse wären nicht nötig,
etliche wären recht einfach zu überwinden. Bei anderen braucht es nur ein wenig Nachdenken bei der Planung und sie würden nicht existieren. Ganz oft aber sind es auch einfach nur
Gedankenlosigkeit, Nachlässigkeit oder fehlende Informationen, die das Reisen für behinderte Menschen schwieriger machen als es nötig wäre.
Ipsos hat zwischen April und Mai 2023 eine Online-Befragung von 370 Personen im Alter von 20 bis 70 Jahren, die eine oder mehrere Beeinträchtigungen haben, durchgeführt. Die Daten wurden
innerhalb der Ipsos Teilhabe-Community erhoben, deren Mitglieder in ganz Deutschland verteilt leben. Die 900 Mitglieder der Teilhabe-Community sind Menschen mit dauerhafter körperlicher
Beeinträchtigung, Sinnesbeeinträchtigung, chronischen Erkrankungen, Schmerzen, psychischen Problemen, Beeinträchtigung beim Lernen oder Orientieren im Alltag oder auch Suchterkrankungen. Die
Teilnehmenden schätzen ihre Beeinträchtigung im Alltag anhand der WHO-Klassifikation zu Funktionsfähigkeit und Behinderung selbst ein.
Natürlich gibt es mehr Menschen mit Behinderung in Deutschland. Aktuell leben hier etwa acht Millionen Menschen mit einer Behinderung. Das sind 9,3 % der Bevölkerung oder etwa jede*r elfte Bürger*in. Auch altersbedingte Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen erfordern einen höheren Bedarf an Barrierefreiheit. Dieser Bedarf wird durch den demografischen Wandel weiter ansteigen. Deshalb glaube ich: Barrierefreiheit für Hotels, Restaurants und andere Touristikakteure lohnt sich! Auch Matthias Tobies von Ipsos (Studienleiter) sagt ganz klar: „Vor allem die ausführlichen Antworten auf unsere offene Frage zu Urlaubsassoziationen zeigen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen eigentlich gern verreisen, sich jedoch teilweise durch Barrieren gebremst fühlen. Manche Hürden ließen sich wahrscheinlich durch Hotels und Reiseveranstalter mit wenig Aufwand abbauen, z. B. durch Angebote für Begleitpersonen oder Shuttle für Rollstuhlfahrer. Entscheidend ist, dazu die Meinung der Betroffenen selbst zu kennen, denn sie sind in diesem Bereich die Expertinnen und Experten.“ Was wir uns da von den Anbietern wünschen, könnt ihr hier nachlesen.
Reisen mit Rollstuhl braucht, falls es nicht stressig (und manchmal auch schwierig) werden soll, einiges, was vorher überlegt sein will. Wie wir unsere Reisen planen, das habe ich schon vor einiger Zeit für Euch aufgeschrieben. Natürlich bleibt nicht viel anders, als im Vorfeld zu
recherchieren, welche Hotels barrierefreie Zimmer haben, welche Restaurants lecker und barrierearm sind, wo man umgerüstete Fahrzeuge anmieten kann, welche Attraktionen wie mit einem Rollstuhl
erreichbar sind, und und und …
Dennoch ist nach unseren Erfahrungen das Reisen als Rollstuhlfahrer nicht schwierig und schon gar nicht unmöglich! Man kann fast überall auf der Welt Urlaub machen. Und an allen Orten trifft man
auf hilfsbereite Menschen. Diese Erfahrungen haben wir immer wieder auf unseren Reisen gemacht. Ich finde es bedauerlich, dass die Umfrage ein viel pessimistischeres Bild zeichnet: Menschen mit
Behinderung verreisen grundsätzlich gern, müssen bei der Urlaubsplanung allerdings häufig Abstriche machen. Mehr als jeder Dritte (38 %) unter ihnen gibt an, sich einen richtigen Urlaub gar
nicht leisten zu können. Jeder Fünfte (21 %) ist durch seine Beeinträchtigung sogar generell an einer Urlaubsreise gehindert, so das Ergebnis der Umfrage.
Ein Drittel der Befragten (33 %) traut sich nicht, allein in den Urlaub zu fahren. Bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung (42 %) ist dies sogar noch häufiger der Fall. So sagt beispielsweise ein Befragter: „Durch Depression, Angststörung, Panikattacken und Ganzkörperschmerzen möchte ich meinen geschützten Bereich nicht mehr verlassen. Wenn es mir seelisch besser geht, denke ich an die Zeit vor der Erkrankung zurück und rufe die Bilder von den schönsten Urlauben in mein Gedächtnis“. Eine Teilnehmerin mit einer körperlichen Behinderung hat Sorge um adäquate Fortbewegungsmöglichkeiten am Urlaubsort: „So wäre es mir persönlich beispielsweise sehr stressig, mit meinem E-Rollstuhl zu fliegen, da ich immer Angst hätte, dass dieser auf der Reise beschädigt wird. Weiterhin hätte ich Angst, im Urlaubsort nicht von A nach B zu gelangen, weil ich kein Auto oder Taxi finde, was mich mitnehmen würde“.
Dabei machen viele Befragte trotz Behinderungen und Hürden gern Urlaub. Nach ihrer Meinung zu verschiedenen Aussagen zum Thema Urlaub gefragt, stimmen drei Viertel der Befragten (73 %) „voll und ganz“ oder „eher“ zu, dass sie bei einem Urlaub im Ausland gern Land und Leute kennenlernen. Drei von fünf Befragten (62 %) machen gern Kurzreisen und erkunden Städte. Ein entspannter Badeurlaub (51 %) sowie Wandern und Natur sind bei jedem Zweiten beliebt (53 %), selbst 42 % der Befragten mit einer Bewegungsbeeinträchtigung sind Natur- und Wanderfreunde. Gut jeder Dritte gibt an, gern Fernreisen zu machen (35 %), fast ebenso viele (32 %) finden Kreuzfahrten ideal, weil man auf bequeme Art viel sehen und erleben kann. Eine große Mehrheit von 89 % stimmt der Aussage zu, dass man auch in Deutschland einen schönen Urlaub verbringen kann.
Reisen als Rollstuhlfahrer ist nicht schwierig und schon gar nicht unmöglich! Man kann fast überall auf der Welt Urlaub machen. Und an allen Orten trifft man auf hilfsbereite Menschen, selbst wenn es keine barrierefreie Infrastruktur geben sollte. Ein Paradies für Rollstuhlfahrer sind ohne Zweifel die USA – hier haben, was „Accessibility“ angeht, mehrere Kriege mit behinderten Veteranen, die man nicht ausgrenzen konnte (wollte) und die Bürgerrechtsbewegung ganze Arbeit geleistet. Aber auch sonst haben wir festgestellt, dass außerhalb Deutschlands, im Süden Europas oder gar in den sogenannten Entwicklungsländern die Menschen sehr hilfsbereit und offen dafür sind, uns bei der Bewältigung kleinerer oder größerer Hindernisse zu unterstützen. Sind Stufen da, finden sich rasch ein paar starke Jungs und helfen nach oben (und auch wieder nach unten), bauen vielleicht zum Hotelzimmer rasch eine kleine Holzrampe. Sind Türen zu schmal oder im Weg – dann werden sie halt ausgehängt.
Heute berichte ich Euch über unsere Reise im vergangenen Jahr nach Südtirol. Diese Tour hatten wir - wegen der geltenden Corona-Beschränkungen - mehrfach verschieben müssen. Aber zu Ostern 2022 war es dann endlich so weit.
Für uns war es die erste Reise in der Pandemie, wir waren sehr vorsichtig, haben unsere CoronaWarnApp benutzt und am Ende der Reise tatsächlich auch eine Warnung erhalten. Zum Glück blieb es bei der Warnung, eine Infektion haben wir nicht mitgebracht.
Unterwegs waren wir mit dem Auto, es ging über deutsche Autobahnen und später mit Pickerl und Brenner-Maut durch Österreich nach Italien. Obwohl, ganz korrekt ist das nicht: erstmalig haben wir nicht geklebt, sondern die Möglichkeiten der elektronischen Erfassung genutzt. Das hat ohne Probleme geklappt, ersparte uns das Anstehen an der Mautstelle und weitere Aufkleber an der Windschutzscheibe!
Unsere An- und Abreise, den Aufenthalt, Verkostungen und Restaurantbesuche haben wir selbst organisiert und bezahlt. Wegen Ortsnennung und Verlinkung aber: WERBUNG - unbeauftragt und unbezahlt!
Das Wetter bei unserer Abreise war - nun ja, nicht sehr frühlingshaft, eher grau, nieselig und ziemlich kühl. Wir hatten uns vorgenommen, entspannt anzureisen und daher eine Zwischenübernachtung eingeplant. Es ging am ersten Tag nur bis nach Esslingen.
Esslingen liegt am Neckar in der Region Stuttgart, etwa zehn Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt. Die Stadt hat eine sehr gut erhaltene Altstadt mit engen Gassen, historischen Fachwerkhäusern und einem malerischen Marktplatz. Das spätgotische Alte Rathaus von Esslingen stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Stadtkirche St. Dionys ist eine gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit einer ungewöhnlichen Doppelturmanlage und wunderschönen Glasmalereien. Und dann gibt es noch die Neckarinsel, einen beliebten Ort zum Spazierengehen und Entspannen am Flussufer.
Das the niu Timber verfügt über insgesamt 227 Zimmer und bietet zentrumsnahe Übernachtungsmöglichkeiten. Der Namenszusatz Timber (= Bauholz) interpretiert die für die Stuttgarter Region typischen Fachwerkhäuser neu.
Das Hotel verfügt über die neueste Technik: von kostenlosem Highspeed-WLAN über Bluetooth-Soundsystem und einer umfangreichen Mediathek, bis hin zum Screen-Mirroring auf den 40-Zoll-Smart-TVs. Sämtliche Zimmer verfügen über USB-Ports, ein Badezimmer mit Dusche, Klimaanlage und schallisolierte Fenster. Die mehrsprachige Rezeption ist rund um die Uhr geöffnet und die Bar versorgt Besucher ganztägig mit Getränken und kleinen Gerichten.
Wir haben barrierefrei in einem Townster Zimmer mit großzügigen 24 qm im Erdgeschoss übernachtet. Neben einem 1,80 m breiten Doppelbett gab es ein großes, rollstuhlgerechtes Bad mit unterfahrbarer Dusche.
Otto-Bayer-Straße 8
73730 Esslingen
Tel. +49 711 528 522 90
timber@the.niu.de
Bei Kielmeyers Besen handelt es sich um ein traditionelles schwäbisches Restaurant, in dem man typische Gerichte der Region finden kann, wie z.B. Maultaschen, Spätzle, Schupfnudeln oder Zwiebelrostbraten. Wir sind dort abends eingekehrt und waren mit Qualität und Preisen zufrieden. Die Lage in der Altstadt, direkt am Marktplatz war klasse und auch Service und Atmosphäre ließen keine Wünsche offen. Das Restaurant hat einen Außenbereich auf dem Marktplatz und die eigentliche Gaststube ist stufenlos erreichbar.
Die Küche war frisch, authentisch und traditionell schwäbisch, dazu gab es - für mich zumindest - einen guten Tropfen, nämlich Wein direkt aus Esslingen vom Fass (es gibt aber natürlich auch Flaschenweine). Alle Brände und Liköre stammen aus der zum Haus gehörenden, familiengeführten Kielmeyer Destille.
Was haben wir gespeist? Ich hatte schwäbische Linsen aus dem Heckengäu
mit Spätzle und Saitenwürstle (die mir die Küche, ich trug damals eine Orthese an der rechten Hand, auf Wunsch bereits geschnitten hatte), der Gatte war mit seinem panierten Schnitzel vom
Schweinerücken sehr glücklich. Einen Besuch im Besen können wir Euch daher nur wärmstens empfehlen.
Kielmeyers Besen
Marktplatz 3
73728 Esslingen am Neckar
info@kielmeyerhaus.de
Tel 07 11 - 50 43 07 55
Bozen und die umliegende Region sind bekannt für ihre Weine und bieten zahlreiche Möglichkeiten, lokale Weine zu probieren und die Weinkultur zu erleben. Wir haben dies bei einer tollen Weinprobe und Kellerführung in Girlan (übrigens nahezu komplett rollstuhlgerecht) erfahren dürfen.
In der Kellerei Girlan haben sich bereits 1923 (in diesem Jahr also vor 100 Jahren) 23 Weinbauern mit einer Rebfläche von 25 Hektar zusammengeschlossen und in einem Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert die Kellereigenossenschaft Girlan gegründet. Inzwischen sind es 200 Winzerfamilien, die rund 220 Hektar Weinbaufläche bewirtschaften.
Nahe bei Bozen liegt der Großteil der Weinberge der Girlaner Genossenschaft auf 448 bis 550 m über dem Meer. Das Gebiet wird im Norden durch die Alpen geschützt, nach Süden öffnet es sich zum weiten Etschtal und dem fast schon mediterranen Klima. Temperaturunterschiede zwischen
Tag und Nacht, vor allem im Herbst, geben den Weinen der Kellerei Girlan ihren Charakter.
Angebaut werden die historischen Rebsorten Weißburgunder, Vernatsch und Blauburgunder, aber auch internationale Rebsorten wie Chardonnay und Sauvignon. Zwei Weine der Probe sind mir besonders im Gedächtnis geblieben
St. Martinstrasse 24
I-39057 Girlan (BZ)
Tel. +39 0471 662403
Fax +39 0471 662654
info@girlan.it
Es war im Jahr 1946, als Gottfried Roner mit der Destillation begann und eine Brennblase für die Herstellung von Grappa in seinem Elternhaus aufstellte. Bald darauf erweiterte er die Produktion durch die Mazeration von Wurzeln und Beeren aus den umliegenden Wäldern. Enzian, Kranewit und Heidelbeerlikör zählen zu den beliebtesten Produkten der Brennerei Roner. Die Qualität der Äpfel und Birnen führte nur folgerichtig zur Destillation von Obst.
In der Brennerei Roner gehören Qualitätskontrollen von Trauben und Obst selbstverständlich, nur die beste Qualität wird verwendet. So werden Düfte und Aromen erhalten und garantieren die Vollmundigkeit von Grappa und Destillaten.
Und auch hier haben wir natürlich nicht nur barrierefrei bei einem spannenden Rundgang die Brennerei Roner besichtigt, zum Abschluss gab es natürlich eine Verkostung. Von allem, was wir probiert haben, möchte ich Euch ein Produkt besonders ans Herz legen
Josef-von-Zallingerstraße 44
39040 Tramin (BZ)
Tel. + 39 0471 864 000
Eins gleich vorweg: Bozen ist eine wunderschöne Stadt im Norden Italiens. Sie bietet Touristen eine Fülle von Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten.
Wir allerdings hatten nur einen Nachmittag lang Zeit, rund um den Waltherplatz durch die Stadt zu schlendern. Der zentrale Platz der Stadt ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Hier findet ihr zahlreiche Cafés und Restaurants. Man kann also ganz entspannt rumsitzen, Espresso oder Aperol schlürfen und das lokale Leben genießen.
Kaum verpassen kann man den Obstmarkt, einen ganz zentral stattfindenden Markt, auf dem ihr Obst, Gemüse, Käse und Wurstwaren kaufen könnt. Zahlreiche Einheimische und Gäste treffen sich hier im
Alltag, beim "fare la spesa" (also einkaufen) oder auch beim Sightseeing.
Das Archäologiemuseum der Stadt Bozen haben wir ebenso verpasst wie das Ötzi-Museum. Beide gelten als wichtige archäologische Museen in Europa. Das Archäologiemuseum beherbergt Objekte aus der
Bronzezeit und ist ein Muss für alle, die sich für Geschichte und Archäologie interessieren. Das Ötzi-Museum ist die Heimat der mumifizierten Leiche eines Mannes aus der Kupferzeit, der im Jahr
1991 in den Ötztaler Alpen entdeckt wurde.
Wo haben wir übernachtet? In diesem Jahr waren wir schon zu zweiten Male nach dieser Osterreise im Hotel Thalhof am See in Kaltern an der Weinstraße. Im familiengeführten 4-Sterne-Hotel inmitten
der umliegenden Weinberge haben wir uns sehr wohlgefühlt.
Modern, offen und luftig ist das Gebäude, beeindruckend die großflächigen Panoramafenster, durch die das Licht nach innen und der Blick nach außen geht. Die Gartenanlage ist grün, hat viele
blühende Beete und ist top gepflegt. Klar gibt es einen Pool, ach was, zwei: einen draußen und einen Innenpool. Aus dem Speisesaal schweift der Blick über Wein, über den Kalterer See und die
stets über ihn wachende Leuchtenburg.
Das Hotel verfügt über 60 geräumige Zimmer in verschiedenen Zimmerkategorien mit Blick auf den Kalterer See. Alle Zimmer sind mit ebenerdiger Dusche und Badewanne, abgetrenntem WC, Bademänteln,
TV-Flachbildschirm mit Satellitenempfang, Minibar, Safe, WLAN und Telefon ausgestattet. Es gibt ein reichhaltiges Frühstücksbuffet sowie Halbpension. Der hoteleigene Wellnessbereich umfasst eine
Sauna, ein Dampfbad und einen Ruheraum.
Wir haben die Thalhof-Suite mit ca. 73 m² bewohnt. Sie ist zwar nicht explizit rollstuhlgerecht ausgewiesen, hat z. B. nur vereinzelt Haltegriffe, aber wir sind damit prima zurechtgekommen.
Daher ist für uns das Hotel Thalhof am See in Caldaro sulla Strada del Vino eine gute Wahl für einen erholsamen Urlaub inmitten der Weinberge Südtirols mit herrlichem Blick auf den Kalterer See.
St. Josef am See 10
I-39052 Kaltern am See
+39 0471 96 01 63
info@thalhof.it
Begleitet hat uns auf der Reise der Reiseführer Südtirol aus dem Michael Müller Verlag. Er ist handlich, praktisch und übersichtlich. Man merkt es ihm auf nahezu jeder Seite an: Die Autoren sind Kenner und lieben Südtirol. Der Reiseführer Südtirol ist deshalb ein toller Begleiter für eine Reise, bei der Ihr nicht nur faulenzen wollt, sondern bei der Ihr Euch genauso mit Geschichte und Kultur beschäftigen wollt, wie auch nicht vor größeren oder kleineren Wegen zu Fuß oder mit Fahrrad bzw. Handbike zurückschreckt.
Was das Parken mit Behindertenausweis angeht, so hat es Ende 2121 eine Veränderung der rechtlichen Regeln in Italien gegeben. Sind alle ausgewiesenen Behindertenparkplätze belegt, kann ein Auto mit entsprechender Kennzeichnung seither auch auf den mit der Farbe Blau eigentlich als kostenpflichtig markierten Parkplätzen kostenfrei parken.
Fast alle historischen Städte Italiens sind im Zentrum eine sogenannte "Zona traffico limitato" (ZTL). Diese Bereiche sind als Fahrverbotszonen bzw. Zonen mit Verkehrsbeschränkung ausgewiesen. Wir haben vor einigen Jahren in Bologna Bekanntschaft mit dieser Regelung gemacht. Mein Kampf mit der Stadtverwaltung um ein gut 200 Euro teures Knöllchen, inklusive Zahlung und Rückzahlung des Betrages, weil die deutsche Bürokratie italienische Bußgelder vollstreckt, hat damals fast ein Dreivierteljahr gedauert. Deshalb geht es jetzt nach dem Motto Vorsicht ist besser als Nachsicht und ich stelle im Vorfeld einer Reise mit Rollstuhl nach Italien Anträge auf Einfahrt in alle möglichen ZTLs. Wie das geht habe ich Euch vor einiger Zeit schon einmal aufgeschrieben.
Es ist jedes Mal das Gleiche: immer, wenn wir uns zu einem Ausflug oder einer Kurzreise aufgemacht hatten und zurückkehren, sagen wir uns: "wir sollten das viel öfter machen, eine kleine Auszeit tut so gut".
Auch bei unserem frühlingshaften Kurztrip in das Münsterland war es nicht anders. Und es war so einfach, denn kurz vor Mittag war das Auto gepackt. Schnell konnten wir uns in Düsseldorf auf den Weg für ein paar barrierefreie Tage nach Vreden im Münsterland machen. Was führte uns dorthin? Tradition und Kultur im kult Vreden, die Flamingos im Zwillbrocker Venn und schließlich der Kultur-Erlebnis-Weg rund um das Schloss Raesfeld.
Und wie war es? Es hat uns gefallen, gut gefallen. Wir hatten im Vorfeld alle wichtigen Informationen zur Barrierefreiheit, das war sehr entspannend. Vor Ort haben wir alles so angetroffen, wie wir es mit dem Rollstuhl benötigen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, unsere Ziele waren eine schöne Mischung aus Alt und Neu, aus Natur und Stadt, es gab kulinarische Entdeckungen. Einen barrierefreien Kurztrip in das Westmünsterland, den können wir euch also im Fazit nur empfehlen!
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Wir wurden von Münsterland e.V. zu dieser Reise eingeladen. Im Münsterland läuft noch bis Juni 2023 das EFRE-Förderprojekt „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“, das sich den Schätzen
der Region und ihrer besseren Erlebbarkeit widmet – denn das Münsterland hat über 100 Schlösser und Burgen zu bieten. Diese Reise wurde aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) gefördert.
Unsere Recherchen auf dieser Reise, die An- und Abreise, der Aufenthalt, Restaurantbesuche und Besichtigungen wurden von Münsterland e.V. unterstützt. Zudem erhielt ich ein Honorar für meinen Beitrag. Vielen Dank dafür und für die Möglichkeit, Vreden und Raesfeld so
intensiv erkunden zu können, an Victoria Lennerz.
Das hier ist meine persönliche Meinung, Fehler gehen ebenfalls zu meinen Lasten!
Das Gute bei Reisen mit dem eigenen Auto und ohne feste Termine ist immer, dass man seine Pläne auch einmal kurzfristig ändern kann. Warum? Weil vielleicht die Wetter-App auf dem Smartphone für
den übernächsten Tag Regen ankündigt, aktuell aber gerade die Sonne scheint, zum Beispiel. So war es bei uns und wir haben auf unserem Weg nach Vreden einfach schon einmal einen Abstecher zum
Kultur-Erlebnis-Weg rund um das Wasserschloss Raesfeld (gesprochen übrigens nicht mit "ä", sondern mit langem "a", das westfälische Dehnungs-E wird zur Dehnung der dem e voraus stehenden Vokale
a, o und u gebraucht) gemacht.
Alt ist es, das hübsche Wasserschloss Raesfeld, man kann es bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Zunächst eine wehrhafte Ritterburg der Herren von Raesfeld, wurde es Mitte des 17.
Jahrhunderts zum Residenzschloss im Stil der Renaissance ausgebaut. Heute ist das Schloss Sitz der Fort- und Weiterbildungseinrichtung der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern. Ach ja, und
seit 2007 kann man hier auch heiraten, es gibt nämlich eine Dependance des Standesamtes.
Besichtigen kann man es von innen leider nicht, es schien uns auch nicht wirklich barrierefrei (was bei einem so alten Gebäude nicht verwundert). Aber auch von außen ist das Wasserschloss
sehenswert. Wir haben es gemütlich auf dem ebenen und rollstuhltauglichen Kultur-Erlebnis-Weg um das Schloss Raesfeld umrundet. Entlang des 1 km langen Rundwegs mit einer wassergebundenen
Oberfläche sind immer wieder Tafeln aufgestellt. Mit einer App bekommt man viele spannende Hinweise und Informationen. So kann man barrierefrei das Schloss Raesfeld selbstständig erleben.
Für einen Besuch im angrenzenden Tiergarten aus der Renaissance und der natur- und kulturhistorischen Ausstellung reichte unsere Zeit bedauerlicherweise nicht. Das modernen Informations- und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld ist Bildungsstätte für Natur- und Umweltthemen sowie regionale Kulturgeschichte.
Die Anlage ist nach Reisen-für-Alle zertifiziert und vor Ort findet Ihr am Schloss Raesfeld ein WC, mehrere Parkplätze für Menschen mit Behinderung, es gibt eine tastbare Wegkarte.
Hungrig waren wir nach der ersten Etappe unsere Reise. Da bot sich das direkt an der Burgfreiheit gelegene Restaurant Zur Schlosskapelle an. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir im Außenbereich gesessen und uns ein wenig gestärkt. Angeboten wird hier deutsche und indische Küche und auch Currywurst mit Pommes. Der Service ist schnell und freundlich, die Preise sind moderat. Es gibt eine Rampe, diese ist allerdings recht steil, ein Rollstuhlfahrer benötigt hier wohl Hilfe, wenn er ins Lokal einkehren möchte. Die Toiletten waren allerdings nicht geeignet, da muss man auf das ausgeschilderte öffentliche WC ausweichen.
Freiheit 17
46348 Raesfeld
0 28 65 – 3 51 54 90
Vom Wasserschloss Raesfeld ging es dann weiter durch die grün und gelb mit Rapsfeldern strahlende münsterländische Landschaft. Unser Ziel war Vreden, eine kleine Mittelstadt im Westmünsterland. Hier wollten wir die nächsten Tage verbringen und in und um Vreden unterwegs sein.
Vreden liegt im westlichen Münsterland und gehört zum Kreis Borken. Der Fluss Berkel und der Ölbach fließen durch Vreden. Die umgebende Münsterländer Parklandschaft hat Wiesen, Wälder, Heide und Moor. Prägend ist aber auch, dass der größte Teil der Gemeindegrenze gleichzeitig die Staatsgrenze zu den Niederlanden ist. Natürlich wollten wir das kleine Örtchen gern ein wenig erkunden und haben uns daher auch einmal auf den Weg in die Innenstadt gemacht.
Vreden ist ein nach “Reisen für Alle” zertifizierter Tourismusort und bietet verschiedene Möglichkeiten, Freizeit und Natur für alle Gäste erlebbar zu machen. Bei unserem Spaziergang durch den Ortskern sind uns die überwiegend barrierefrei zugänglichen Geschäftseingänge positiv ins Auge gefallen. Es sind zahlreiche Sitzgelegenheiten, WCs im kult und am Marktplatz (Tür mit dem Euroschlüssel zu öffnen), Parkplätze für Menschen mit Behinderung und ein Tastmodell der Stadt vorhanden. Es werden auch spezielle Führungen für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer angeboten.
Ein Faltblatt zum barrierefreien, 1,4 km langen Stadtrundgang „Vreden für Alle“ erhält man in der Touristinfo im Kult, hier startet und endet der Standrundgang auch. Angeboten werden hier auch geführte Stadtrundgänge. Wir haben uns allerdings auf eigene Faust auf den Weg gemacht und die Vredener Innenstadt erkundet. Wenn ihr interessiert seid, könnt ihr hier einige alte Kirchen besichtigen. Aber auch sonst ist die kleine Mittelstadt mit alten Gebäuden und modernen Denkmälern interessant zu besuchen.
Vreden Stadtmarketing
GmbH
im kult Westmünsterland
Kirchplatz 14
48691 Vreden
0 25 64 | 98 99 199
info@stadtmarketing-vreden.de
Was wir ausgelassen haben: das Scherenschnittmuseum am Marktplatz in Vreden. Es zeigt Kunstwerke aus Papier, die mittels Schere oder Spezialmesser so bearbeitet wurden, dass Umrisse ein realistisches Bild ergeben. Der barrierefreie Zugang erfolgt über das Café im Rathaus. Der Eintritt ist frei. Das Scherenschnittmuseum wurde im März 2019 mit dem Zertifikat „Barrierefreiheit geprüft“ ausgezeichnet und im Juli 2022 erneut zertifiziert.
Nach unserem kurzen Rundgang durch Vreden mit einem kleinen Imbiss im Café im Alten Rathaus sind wir zum Abschluss im kult gelandet. Im Zentrum direkt am Kirchplatz von Vreden sind ein Museum, das historische Archiv des Kreises Borken und der Stadt Vreden beheimatet. Kultur Und Lebendige Traditionen, das ist die Bedeutung der Abkürzung kult. Das kult ist von "Reisen für Alle" zertifiziert.
Das Museum (das ehemalige Hamaland-Museum) verdient auf jeden Fall einen Besuch. Besonders spannend ist die Dauerausstellung, die dem Thema Grenzen gewidmet ist. Ein Thema, das gerade hier an der Deutsch-Niederländischen Grenze sehr lebendig erzählt werden kann. Bei einem Rundgang durch das moderne Gebäude und die Dauerausstellung erlebt man die Besonderheiten des Hauses. Hier mischen sich Tradition, Geschichte und Altes mit dem sachlich-kühlen, modernen Baustil. Die Dauerausstellung zur kulturgeschichtlichen Entwicklung des westlichen Münsterlands präsentiert sehr anschaulich und lebendig die Unterschiede und Entwicklung von Gemeinsamkeiten der Menschen im Westmünsterland und den Niederlanden. Selbst wir, mit familiären Banden in den Kreis Borken und häufig dort unterwegs, haben viel neues gelernt. Neben dieser Ausstellung gibt es regelmäßige Sonderausstellungen und Kulturveranstaltungen.
kult Westmünsterland
Kirchplatz 14
48691 Vreden
02861/681-1415
kult@kreis-borken.de
Und dann gibt es im Stadtpark das Bauernhaus-Museum Vreden, welches wir nicht zu besuchen geschafft haben. Hier seht ihr eine historische
Hofanlage aus zwölf dorthin versetzten Bauernhäusern und Nebengebäuden wie Mühle, Backhaus, Schmiede, Remise usw.
Für unser Abendessen nach der Rückfahrt haben wir uns in Vreden eingedeckt. Klar, in der Saison sollte es frischer Spargel sein.
1989 pflanzten Hermann und Margret Geesink ihren ersten Spargel. Mehr als 30 Jahre später verfügt Geesinks Spargelhof über moderne Anlagen und viel Wissen. Etwa viereinhalb
Tonnen Spargel werden je Hektar gestochen. Ist dieses Gewicht erreicht, muss sich der Boden regenerieren, um auch im nächsten Jahr entsprechende Erträge zu bringen. Das Wetter spielt eine
entscheidende Rolle: je wärmer es ist, umso schneller sprießt der Spargel.
Der Spargel wird im eigenen Spargelhöffken verkauft, welches ihr ohne Stufen oder Schwellen aufsuchen könnt - lecker ist er. Und die weiteren Beilagen zu einem schmackhaften Spargelschlemmen wie
Wein, Schinken, Sauce und frische Kartoffeln, nicht zu vergessen Erdbeeren frisch vom Feld bekommt man hier ebenfalls.
Geesink´s Spargelhöffken
Großemast 13
48691 Vreden
+49 (0) 25 64 - 47 10
Für Süßschnäbel kann ich euch ebenfalls einen Einkaufstipp geben: schaut im ebenerdig erreichbaren Fabrikverkauf der Confiserie Imping vorbei. Hier findet ihr im
Familienunternehmen handwerklich produzierte Pralinen von hoher Qualität aus besten Rohstoffen immer frisch hergestellt.
Verwendet werden nach den traditionellen Rezepturen der Familie Imping naturbelassene Rohstoffe wie Sahne und Butter ohne künstliche Konservierungsstoffe. Ich konnte beim Einkauf als
Mitbringsel für unsere nächsten Einladungen (und ein wenig auch für den Eigenverzehr ...) cremige Trüffel, Marzipan, Nougat, von Hand verziert einkaufen. Daneben gibt es auch Feingebäck für
Genießer.
Was soll ich sagen: Es schmeckt sündhaft gut!
Confiserie Imping GmbH
Heckebree 1
48691 Vreden
+4925649997069
Das Zwillbrocker Venn war, das gebe ich gerne zu, der Hauptgrund für unsere kurze Reise in das Westmünsterland. Immer schon wollte ich sie nämlich sehen, die rosa Exoten. Aber lasst mich am Anfang beginnen. Das Zwillbrocker Venn gehört zur sogenannten Münsterländer Parklandschaft rund um Vreden. Beheimatet ist im Wald-, Moor- und Gewässergebiet eine vielfältige Vogelwelt, darunter auch eine Lachmöwenkolonie und auch die nördlichste Brutkolonie von, ja, wirklich: Flamingos.
Bereits 1938 wurden Teile des Gebietes als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Zwillbrocker Venn galt als größte binnenländische Lachmöwenkolonie Deutschlands, der Bestand an Flamingos nimmt seit 1970 immer weiter zu. Besonders im Mai und Juni können die Flamingos in der Brutkolonie im Zwillbrocker Venn und auch in der Umgebung beobachtet werden. Diese rosa Exoten haben sich zur Hauptattraktion und zum Sympathieträger des Zwillbrocker Venns entwickelt.
Wir haben unseren Besuch im Besucherzentrum der Biologischen Station Zwillbrock mit seiner Dauerausstellung und dem Venn-Shop (nach dem deutschlandweiten Kennzeichnungssystem "Reisen für alle" zertifiziert) begonnen. Hier gibt es einen gekennzeichneten Parkplatz für Menschen mit Behinderung direkt am Eingang, das Gebäude ist stufenlos zugänglich und innen sind alle nutzbaren Räume und Einrichtungen ebenerdig oder über eine Rampe zugänglich. Es werden Führungen für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer angeboten. Ein WC für Menschen mit Behinderung ist ebenfalls vorhanden. Es gibt einen Audioguide in einfach verständlicher Sprache, der über Smartphone online zur Verfügung steht. So können sich Besucher*innen zu Hause oder unterwegs auf den Besuch vorbereiten oder sich vor Ort mit kostenlosem WLAN durch die Ausstellung führen lassen.
Die interaktive Ausstellung ist mitreißend gestaltet und entführt einen schon bei der Vorbereitung auf einen Spaziergang zu den Flamingos und Möwen auf eine Entdeckungstour durch Moor, Heide, Wald und Grünland. Es begann schon akustisch, mit den vielfältigen Geräuschen, die uns im Eingangsbereich empfingen. Aber auch sonst wurden wir auf vielfältige Weise über die Besonderheiten und Hintergründe der Natur- und Kulturlandschaft der Region informiert.
Biologische Station
Zwillbrock e.V.
Zwillbrock 10
D-48691 Vreden
02564/9860-0
Im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn gibt es die einzige Gelegenheit zur Beobachtung von Flamingos in Deutschland. Hier kommen Rosaflamingos, Kubaflamingos und Chileflamingos vor. In der Natur
findet man den Rosaflamingo in Süd-Europa, Afrika, Süd- und Südwest-Asien, den Kubaflamingo in der Karibik und Südamerika und den Chileflamingo in Südamerika. Es wird davon ausgegangen,
dass es sich in Zwillbrock um aus Tierhaltungen entflogene Vögel handelt. Sie leben vom Plankton im See. 1983 schlüpften die ersten beiden Chileflamingos, seit 1993 wurden auch Jungvögel des
Rosaflamingos flügge. Seit 1987 werden die Jungvögel der Kolonie beringt. Und was machen die Flamingos, wenn sie das Brutgebiet im Zwillbrocker Venn verlassen haben? Sie ziehen in Rastgebiete wie
IJsselmeer, Veluwemeer und Oostvaardersplassen und überwintern im Volkerakmeer im Rhein-Maas-Delta.
Gestartet haben wir unseren Spaziergang am Parkplatz bei der Nordkanzel im Zwillbrocker Venn und der Venn-Remise. Hier gibt es drei gekennzeichnete Parkplätze für Menschen mit Behinderung. Der
Rundwanderweg im Naturschutzgebiet hat eine wassergebundene Decke, ist 5,8 km lang und teilweise barrierefrei zu nutzen. Bis zur Remise ist es nur etwa 1/2 km. Es gibt zwei barrierefreie
Aussichtskanzeln mit Sicht auf den jahreszeitlich wechselnden Vogelreichtum. Die Rampe zur Plattform hat im Übrigen eine Neigung von etwa 8 % und ist damit für Rollstuhlfahrer teilweise nur mit
Unterstützung nutzbar. Unterwegs befinden sich Bänke und Schutzhütten, Schilder liefern Informationen. Die Remise am Zwillbrocker Venn ist barrierefrei zugänglich und verfügt über eine
rollstuhlgerechte Toilette (mit einem Euroschlüssel zu öffnen).
Leider haben wir von der Aussichtsplattform an der Remise nicht allzu viel von den Flamingos sehen können. Das war schade, aber erwartbar: nach dem Nestbau hatte die Brutzeit begonnen, das bedeutet, ein Elternteil sitzt auf der Brutinsel auf dem Nest, während das andere Elternteil auf Nahrungssuche unterwegs ist. Mobil werden sie erst wieder ab Juni, wenn die Küken schlüpfen. Erst dann ist die Chance am größten, die Wildvögel von der Aussichtskanzel zu beobachten.
Schlimm war das aber nicht, denn wir haben die Flamingos woanders entdeckt: nämlich dank des feuchten Wetters und frisch entstandenen Tümpeln direkt aus dem Auto heraus an der K 18 zwischen Zwillbrock und Ammeloe. Das sind offenbar nicht brütende Altvögel, die in der Gegend rund um das Zwillbrocker Venn herum vagabundieren. Wir hatten sie dort ganz für uns allein und konnten die Exoten in aller Ruhe betrachten. Das hat uns beiden sehr gefallen.
Mit dem Fun2Go Bike, einem 3-Rad-Tandem zum Verleih, steht einem luftigen Fahrvergnügen durch die Natur für alle nichts mehr im Weg. Eine Radtour ohne Barrieren verbindet über 20 Natur- und
Kulturerlebnisse und führt über 30 Kilometer (Abkürzungen sind möglich) von Vreden bis nach Ellewick, über das Feld zum Zwillbrocker Venn und vorbei an den Ellewicker und Crosewicker Feldern.
Einsteigen kann man an jedem Punkt der ausgeschilderten Tour.
Ausleihen kann man das Dreirad an der Biologischen Station Zwillbrock.
Mit Einschränkungen ist es für Rollstuhlfahrer*innen geeignet, besser wahrscheinlich für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Es wird mit einem Motor unterstützt und der Zweitfahrer darf
wählen, ob er aktiv oder passiv mitfährt oder seine Füße sicher auf einem Brett abstellt. Der drehbare Sitz kann nach vorne und hinten verstellt werden und verfügt über ausklappbare Armlehnen
sowie einen Sitzgurt.
Die Ausleihe ist montags bis freitags in der Zeit von 8.00 – 16.00 Uhr möglich. Bei einer Anmeldung zwei Tage vorher ist das Rad reserviert, die Akkus geladen. Bei Abholung ist eine Kaution (Personalausweis oder Autoschlüssel) fällig.
Und wo wir doch schon einmal da waren, hatte uns die freundliche Dame an der Rezeption der biologischen Station die barocke Kirche St. Franziskus für eine kurze Stippvisite ans Herz gelegt. Die Geschichte der Kirche reicht zurück bis in die Zeit der Reformation. St. Franziskus in Zwillbrock war bis 1811 die Kirche des angrenzenden ehemaligen Minoritenklosters. Besonders für Katholiken aus Twente und dem Achterhoek, direkt hinter der Grenze in den Niederlanden, war diese Kirche von großer Bedeutung.
Von außen macht die Kirche einen relativ schlichten Eindruck. Nur im Giebelgeschoss des Backsteinbaus befindet sich eine Nische mit dem heiligen Franz von Assisi, dem Kirchenpatron. Zum Glück wurde St. Franziskus im Zweiten Weltkriegs verschont. Deshalb ist die gesamte barocke Inneneinrichtung erhalten. Die barocke Baukunst des Inneren sollte als Abglanz des himmlischen Jerusalem auf die Gläubigen wirken. In Zwillbrock konnten die Katholiken aus den calvinistischen Niederlanden in der Pracht des Barocks ihre Heiligen finden. Der Hauptaltar symbolisiert mit seinem Uhrwerk, dass die Zeit des Menschen auf der Erde endlich ist. Das Gemälde ist eine Kopie von Rubens' "Maria Verkündigung" (allerdings seitenverkehrt). Flankiert wird der Altar vom Ordensgründer Franz von Assisi und dem ersten Generaloberen des Ordens, Kardinal Bonaventura. Auch die Kanzel und die beiden Seitenaltäre sind wahre Prunkstücke der Kirche.
Mich hat die Barockkirche St. Franziskus St. Franziskus in Zwillbrock schon beeindruckt, ich fühlte mich in eine der bekannteren bayrischen Barockkirchen versetzt. Ihr könnt das auch bei einem virtuellen Rundgang erleben. Es gibt Parkplätze und eine kleine Rampe am Eingang zur Kirche.
Übernachtet haben wir bei unserem Kurztrip in das Westmünsterland im familiengeführten Hotel Meyerink am Vredener Stadtpark, zentral in der Stadt und nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt. Das Hotel & Restaurant Meyerink gehört zu den insgesamt 16 „Reisen für Alle“-Partnerbetrieben in Vreden, die Freizeitmöglichkeiten für Gäste anbieten, die blind, gehörlos oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind.
Wir haben uns in dem stufenlos zugänglichen, modern eingerichteten Haus mit 27 Doppel- und 5 Einzelzimmern recht wohlgefühlt. Es gibt Allergikerzimmer und unser Comfortzimmer war wirklich gut mit dem Rollstuhl zu nutzen. Wir hatten ein freundliches und barrierefrei konzipiertes Doppelzimmer mit einem großen Bad und schwellenloser Regendusche. Das Zimmer hatte einen Balkon mit flacher Schwelle, ein Flat-Screen-TV und selbstverständlich einen ausreichend starken kostenlosem WLAN-Zugang. Links und rechts vom WC können auf Wunsch Haltegriffe angebracht werden, eine Sitzerhöhung ist vorhanden, ebenso ein Duschhocker.
Ein umfangreiches Frühstücksbuffett gab es morgens im modern eingerichteten Restaurant. Am ersten Abend konnten wir die reichhaltige Speise- und Getränkekarte mit einer großen Auswahl an frisch zubereiteten Speisen genießen. Besonders mein Angebot zur Ladies Night an jedem Mittwoch, frischer Spargel mit jungen Kartoffeln, einem Schnitzel und Sauce hollandaise war ein Gedicht.
Up de Bookholt 42 -52
48691 Vreden
0256493160
Unseren Stadtspaziergang in Vreden haben wir für einen kleinen Imbiss im rollstuhlgeeigneten Café Altes Rathaus im Scherenschnittmuseum unterbrochen. Von der kleinen Karte hatte ich einen Flammkuchen, der Gatte hat eine Waffel mit Früchten und Vanilleeis gegessen. Dazu gab es Kaffee und ein Radler - alles in allem waren wir zufrieden mit Essen und Service. Man kommt über eine Rampe stufenlos in das Gebäude und es gibt ein WC für Menschen mit Behinderung.
Café Altes Rathaus
Markt 6
48691 Vreden
Ein kulinarisches Highlight war der Charme der münsterländisch gutbürgerlichen Küche im Hotel & Restaurant Am Kring. Wir wurden im Kaminzimmer verwöhnt und konnten die Verbundenheit mit der Region spüren. Hier gibt es Klassiker wie Münsterländer Zwiebelfleisch, natürlich die Hochzeitssuppe oder Feldsalat mit gebratener Blutwurst. Wir hatten Bitterballen vom Wildschwein als Reminiszenz an die niederländische Küche und ein wunderbares echtes Wiener Schnitzel. Das Restaurant ist unsere absolute Empfehlung für ein leckeres Essen mit gutem Service und nettem Ambiente.
Auch das Hotel & Restaurant Am Kring ist nach "Reisen für Alle" zertifiziert, von Vreden aus rasch mit dem Auto erreichbar. Behindertengerechten Parkplätze gibt es leider nicht und hineingelangt man über den stufenlosen Zugang von hinten (gegenüber der Kirche). Es ist ein WC für Menschen mit Behinderung vorhanden.
Kring 8
48691 Vreden Ammeloe
0256493080
Endlich einmal gibt es hier auf dem Blog mal wieder einen aktuellen Reisebeitrag. Wir waren nämlich im Frühjahr zum Sonne tanken auf der Lieblingsinsel der Deutschen, auf Mallorca. Rollstuhlgerecht und barrierefrei wollten wir ganz entspannt die Insel und ihre Genüsse erkunden.
Geflogen sind wir ab Düsseldorf, ganz entspannt und völlig stressfrei. Zurück kam uns leider der Streik in die Quere und unser Flug wurde nach Münster/Osnabrück umgeleitet. Von dort ging es dann weiter, für die anderen Passagiere per Bus zum Düsseldorfer Flughafen, für uns - da die eingesetzten Busse nicht rollstuhlgeeignet waren - mit einem Taxi zum Heimatflughafen. Das hat die Fluggesellschaft schnell und problemlos organisiert und wir kamen so mit nur knapp 2 Stunden Verspätung in Düsseldorf an.
Auf Mallorca hatten wir einen Mietwagen gebucht, nicht einen der auch erhältlichen umgebauten, für selbstfahrende Rollstuhlnutzer geeigneten Wagen (schaut hier am Ende des Blogbeitrages zu den Mallorca Reiseführern nach); nein, ein ganz normales Auto. Wir bekamen einen Audi A1 und ich habe uns in den zehn Tagen unseres Aufenthaltes damit gern über die Insel gefahren. Den Wagen haben wir nach unserer Ankunft am Flughafen Palma übernommen und am Ende des Urlaubs dort auch wieder abgegeben.
Unsere An- und Abreise, den Aufenthalt und Restaurantbesuche haben wir selbst organisiert und bezahlt.
Wegen Ortsnennung und Verlinkung aber: WERBUNG - unbeauftragt und unbezahlt!
Nach dem Winter tat uns auf Mallorca besonders die Sonne gut. Klar, sicher lag das auch daran, dass wir während der Wintermonate nicht genug Sonnenlicht und damit Vitamin D erhalten haben.Das Mehr an Sonnenlicht hat unsre Stimmung verbessert, unsere Energie gesteigert und wir haben das sonnige Wetter sehr genossen und auf der Terrasse unseres Zimmers weidlich ausgenutzt. Warum ich das berichte? Nun ja, es ist unsere Entschuldigung dafür, dass wir längst nicht so viel unterwegs waren, wie wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Eine Ausrede also, für fehlende Ausflüge zu Kultur und anderen touristischen Highlights der Insel.
Was wir dennoch unternommen haben, war eine Rundfahrt durch Mallorcas Tramuntana. Allerdings hat uns hier der Wintersturm, der in der Woche vor unserer Abreise mit viel Schnee und Unwettern in den Bergen einige Verwüstungen hinterlassen hatte, einen Strich durch die ursprünglich geplante Route gemacht. So konnten wir zwar vor allem im Süden die spektakuläre Landschaft der Tramuntana-Gebirgskette mit steilen Klippen, grünen Tälern, malerischen Dörfern und einer traumhaften Küste bestaunen. Etliche der historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten wie das Kloster Lluc, Sa Calobra oder Sóller waren wegen gesperrter Straßen noch nicht wieder ohne größere Umwege erreichbar. Trotzdem war unsere kleine Rundfahrt durch die Tramuntana eine abwechslungsreiche Mischung aus Natur, Kultur und hat sich gelohnt.
Unser Heim für die 10 Tage, die wir auf Mallorca verbrachten, war das Bennoc Petit Hotel. Es wurde nach umfangreichen Renovierungen 2014 eröffnet. Dabei hat das alte maurische Gut eine lange Geschichte: König Jaume I. schenkte das Anwesen vor fast 800 Jahren einem seiner Söhne, nachdem er Mallorca erobert und von den Mauren befreit hatte.
Bei der Renovierung wurden die historischen Gegebenheiten (einige Gebäudeteile stammen aus dem Jahr 1232) respektiert und die insgesamt 15 Zimmer und Suiten im Bennoc Petit Hotel mit viel Charme
hergerichtet, ohne zeitgemäße Annehmlichkeiten zu vergessen. Es gibt einen großen Garten für Zier- und Nutzpflanzen, der Pool liegt mitten im Grünen unter einigen hohen Bäumen, es gibt einen
netten Wellnessbereich. Die Zimmer gruppieren sich zum größten Teil um den Innenhof, auf dem auch das Restaurant eine schöne Terrasse für Frühstück oder Abendessen hat.
Die Zimmer haben einen schönen Blick ins Grüne, eine Terrasse und bieten viel Platz. Neben dem Schlafbereich gibt es einen Wohnbereich und ein gut ausgestattetes Bad mit einer Regendusche. Auch Flachbildschirm-TV, Klimaanlage-Heizung, Wasserkocher mit Kaffee und Tee und kostenloses W-Lan sind Standard.
Das rollstuhlgerechte Doppelzimmer des Bennoc Petit Hotel war leider nicht ganz so groß, aber ausreichend geräumig. Es gab keinen separaten Wohnbereich, dafür war das Bad bestens auch für Rollstuhlnutzer ausgestattet und die Terrasse war groß, ruhig und sonnig. Parken konnten wir unseren Mietwagen quasi gegenüber, das erleichterte dem Gatten die Erreichbarkeit.
Alles in allem: uns hat es im Bennoc Petit Hotel bei Llucmajor auf Mallorca gut gefallen, dazu trug sicherlich auch die herzliche Art von Maria, unserer Gastgeberin bei. Sie war stets um unser Wohlergehen besorgt und scheute keine Mühe, uns den Aufenthalt noch netter zu gestalten. Das Frühstück ist ein Büfett, frische Eier werden nach Wunsch frisch zubereitet, Kaffee, frisch gepresster Orangensaft, Müsli, süßes Gebäck, Wurst, Schinken, Käse - es gab alles, was das Herz begehrt. Und wir hatten das Glück, an jedem unserer Tage draußen im gemütlichen Innenhof frühstücken zu können.
Wichtig: das Bennoc Petit Hotel liegt auf dem Land, man braucht also in jedem Fall ein Auto, um auf der Insel beweglich zu sein. Als Ausgangspunkt für Radtouren ist es in jedem Fall geeignet, das haben wir an Mitgästen, aber auch auf den schmalen Straßen der Umgebung gemerkt.
Camí de S'Àguila, Km 3.7
07620 Llucmajor
Auch wenn uns Maria, der gute Geist des Bennoc Petit Hotel, mit Restaurant-Empfehlungen und -Reservierungen gern und sachkundig unterstützt hat, auch das Hotel bei Llucmajor auf Mallorca selbst
bietet ein Restaurant. Hier gibt es nicht nur das Frühstücksbüfett, auch abends wird mit frischen Zutaten von der Insel, zum Teil aus dem hoteleigenen Garten, gekocht.
Der Speisesaal des Restaurants ist die ehemalige Küche für die Bediensteten des mittelalterlichen Anwesens und hat eine rustikal-gemütliche Atmosphäre. Die angebotenen Gerichte auf der
Speisekarte waren spanisch, schmackhaft und die Paella ein echtes Highlight. Dazu gibt es eine gute Auswahl an Wein und auch nicht alkoholische Getränke oder Hochprozentiges. Wir haben hier
mehrfach gegessen und haben uns nicht nur wohlgefühlt, sondern fanden die Speisen immer wohlschmeckend.
Ebenfalls mehrfach haben wir in der Tapas Bar Contrabando in Llucmajor gegessen. Die Tapas Bar liegt im Zentrum der Stadt, dennoch haben wir immer ohne Probleme einen Parkplatz gefunden. Contrabando übersetzt heißt Schmuggel und der Name passt zur Geschichte von Llucmajor. Hier gab es früher viel Schmuggel. Essen, Kaffee, Tabak und Alkohol waren klassisches Schmugglergut.
Das Restaurant in Llucmajor auf Mallorca hat eine kleine Rampe (wichtig für Rollstuhlfahrer) und ist ein echter Hingucker, was die Einrichtung angeht: ganz viel liebevoll aufgehübschte Kleinigkeiten, schöne Fliesen und zahlreiche kleine und große Blickfänge machen es gemütlich, stylisch und sehr besonders. Auch der Service ist aufmerksam und freundlich.
Die Karte der Tapas Bar Contrabando in Llucmajor bietet eine gute Auswahl an verschiedenen Gerichten, die alle in der offenen Küche frisch zubereitet werden. Die Speisekarte bietet vielfältige Tapas, von Klassikern bis hin zu tagesaktuellen Hauskreationen. Serviert wird nacheinander, mal mehrere kleine Tellerchen, mal nur ein Gericht - und das Motto am Tisch lautet: hier wird alles geteilt. Alles, was uns serviert wurde, war lecker, ein besonderes Highlight für uns waren allerdings die in Rotwein geschmorten Schweinebäckchen.
Passeig de Jaume III, 2
07620 Llucmajor
Etwas weiter entfernt, dennoch gut erreichbar war für uns Bar Celler Randa, nördlich von Llucmajor am Berg gelegen. Das Restaurant liegt im Dorf, direkt neben der Kirche, ist auch oft am Mittag geöffnet (wichtig, falls Ihr dort mal tagsüber vorbeikommen solltet) und direkt gegenüber liegt ein großer Parkplatz (mit mehreren ausgewiesenen Behindertenparkplätzen).
Das Restaurant Bar Celler Randa bei Llucmajor auf Mallorca ist typisch mallorquinisch rustikal, neben einigen Touristen waren die Gäste überwiegend spanisch oder katalanisch sprechende Familien oder Freundeskreise. Abends ab 20:30 Uhr wurde es voll und fröhlich laut. Die Speisekarte bietet neben einigen Tapas vor allem deftige Küche - so stelle ich mir vor, wird zu Hause gekocht. Zu den Gerichten auf der Karte gehören Schnecken, gegrillte Calamares oder Lammkoteletts. Auch typisch mallorquinisches Geflügel kommt aus der Küche, so wie Wachteln, Taube. Pa amb Oli, Salate oder frisches Obst gibt es ebenfalls. Wir haben uns wohlgefühlt und das Essen genossen: der Gatte hatte Schnecken, eine große Portion mit viel Knoblauch. Aber auch die Tintenfischringe und die Lammkoteletts waren sehr schmackhaft. Einen würdigen Abschluss brachte die Limonentorte mit Baiserhaube - einfach klasse! Das Restaurant Bar Celler Randa ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Carrer de la Iglésia, 24
07629 Randa
Das Restaurant Club Nàutic s’Estanyol zeigt ein kühles, modernes Ambiente, schön ist hier vor allem der fantastische Blick auf die Boote im Hafen von S’Estanyol. Sitzen kann man drinnen, an weißen Tischen oder draußen direkt am Hafenbecken. Wir waren an einem Sonntag zum Mittagessen hier, hatten nicht reserviert - damit hatten wir keine Wahl: Platz für uns gab es nur drinnen. Das Restaurant ist komplett ebenerdig, es gibt eine Rollstuhlfahrertoilette und direkt vor dem Eingang einen Behindertenparkplatz.
Passend zur Lage gibt es frischen Fisch- und Meeresfrüchte, außerdem Fleischgerichte, Paellas und Reisgerichte, Vorspeisen und Desserts. Der Service ist flott und freundlich, die Preise sind eher etwas höher und unser Essen - kleine Kabeljaufilets als Fish and Chips serviert und gegrillte Sardinen mit einem bunten Salat - war gut und das Limettensorbet als Dessert erfrischend.
Restaurant Club Nàutic s’Estanyol
Via de la Mediterrània, s/n
07639 S'Estanyol de Migjorn
Das Restaurant Il Gambero an der zentralen Plaza Espanya in Llucmajor ist ein Seafood-Restaurant der gehobenen Klasse. Auch dieses Restaurant war eine Empfehlung von Maria aus dem Bennoc. Man munkelt, dass sich Llucmajor zu einer kleinen gastronomischen Hochburg im Südosten Mallorcas entwickelt.
Das Lokal Il Gambero in Llucmajor hat die obligatorischen Tische draußen auf der zentralen Plaza Espanya, drinnen ist es im Stil einer sizilianischen Hafentaverne gestaltet. Schon das macht Appetit auf Fisch und Meeresfrüchte. Und wir haben uns überzeugen lassen: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ordentlich, der Service aufmerksam – und das Essen war wirklich gut. Was gab es für uns? Riesengambas, danach Kotelett vom Iberico mit Kartoffelpüree, Pasta mit Meeresfrüchten und als Dessert Cannoli - nicht in der typischen sizilianischen Röhrenform, aber lecker!
Plaça Espanya, 58
07620 Llucmajor
Bei der Vorbereitung unseres Aufenthaltes auf Mallorca habe ich natürlich nicht nur im Reiseführer gestöbert (dazu könnt Ihr meine Meinung hier nachlesen), sondern auch das Netz nach Informationen zur Barrierefreiheit abgesucht. Unter anderem habe ich dies für Euch gefunden:
Bei unserem Aufenthalt auf Föhr im letzten Spätsommer stand auch ein Besuch im Museum Kunst der Westküste auf dem Programm. Ihr werdet sagen: Kunst auf einer Nordseeinsel, ist das nicht unüblich, ungewöhnlich?
Ja, in der Tat, das ist es wohl - aber ein Besuch lohnt sich wirklich! Das Museum, auch bekannt als MKdW, ist ein einzigartiges Museum mit einer großen Sammlung von Kunstwerken aus dem 19. bis 21. Jahrhundert. Die Sammlung umfasst Werke von bekannten Künstlern wie Emil Nolde, Max Liebermann und Edvard Munch, aus Skandinavien, den Niederlanden, Deutschland, die in dieser dichten Zusammenstellung selten zu sehen sind. Daneben zeigt das Museum auch wechselnde Ausstellungen mit Werken von zeitgenössischen Künstlern sowie Sonderausstellungen zu bestimmten Themen oder einzelnen Künstlern.
Die Insel Föhr ist selbst ein schönes Reiseziel, mit malerischen Dörfern und der Stadt Wyk. Es gibt nordfriesische Landschaft, viel Natur und herrliche Strände. Unser erholsamer Inselurlaub ließ sich so vortrefflich mit einem Besuch des MKdW verbinden. Dieser lohnt sich nicht nur bei Regenwetter, sondern wegen der spannenden und modern präsentierten Ausstellungen auf jeden Fall und sollte bei einem Urlaub auf Föhr immer zum Programm gehören.
WERBUNG
Unsere An- und Abreise, den Aufenthalt und Restaurantbesuche haben wir selbst organisiert und bezahlt. Ich wurde aber bei einigen Recherchen auf dieser Reise von der Föhr Tourismus GmbH unterstützt. Vielen Dank dafür und für die Möglichkeit, die Insel so intensiv erkunden zu können an Anna-Katharina Preißler.
Unser Besuch des Museums wurde durch freien Eintritt, Informationsmaterial und eine sehr sachkundige Begleitung unserer Besichtigung unterstützt. Vielen Dank dafür und für das gesellige Mittagessen an Marlene Röker und Dr. Pia Littmann.
Das hier ist meine persönliche Meinung, Fehler gehen ebenfalls zu meinen Lasten!
Das Museum Kunst der Westküste ist ein gemeinnütziges Stiftermuseum, das im Sommer 2009 in Alkersum auf Föhr eröffnet wurde. Hier wird Kunst gesammelt, erforscht und vermittelt, die sich mit den Themen Meer und Küste auseinandersetzt. Der Schwerpunkt liegt dabei geografisch auf den Westküstenländern Niederlande, Deutschland, Dänemark und Norwegen: Künstlerisch konzentriert sich das MdKW auf die Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts. Das Museum wurde von dem Unternehmer Frederik Paulsen gestiftet, dessen Familie aus Alkersum auf Föhr stammt.
Errichtet wurde das Museum in Alkersum in „Grethjens Gasthof“, der ehemaligen Gastwirtschaft im Dorf. Hier kehrten bereits im 19. Jahrhundert Künstler aus Deutschland und Dänemark sowie Insulaner ein. Die Lage des Museums als Anbau und mitten im Dorf war also nur folgerichtig. So wird ein sozialer und künstlerischer Treffpunkt wiederbelebt. Der Museumskomplex verbindet Geschichte und Gegenwart. Weiße und kubische Säle kontrastieren mit der großen reetgedeckten Ausstellungshalle, ein Glasgang schafft Verbindung.
Das Museum zeigt keine Dauerausstellung. Damit auch für regelmäßig wiederkehrende Feriengäste der Besuch spannend bleibt, wird die umfangreiche Sammlung unter wechselnden Aspekten jährlich neu präsentiert. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Präsentation von Leihgaben aus dem In- und Ausland.
Und eines muss man anerkennen: durch das anspruchsvolle Programm hat sich das Museum rasch zu einem kulturellen „Leuchtturm“ auf Föhr entwickelt, der internationale Anerkennung genießt.
Aktuell (März 2023) zeigt das MKdWK 200 Seefahrersouvenirs aus aller Welt, die in der Wyker Hafenkneipe „Glaube – Liebe – Hoffnung“, von Gästen liebevoll „Bei Tante Herta“ genannt, zusammengekommen sind. Tatsächlich geht es bei dieser Ausstellung um die Erinnerung, um unseren persönlichen Umgang mit Vergangenem und dessen Auswirkung auf unsere Zukunft. Parallel dazu rückt mit "Dampfer, Deiche, Dramen" die grafische Sammlung in den Mittelpunkt einer Ausstellung.
Im Mittelpunkt unseres Besuches im letzten Jahr stand die Ausstellung "Provenienzgeschichten - Max Liebermann im Fokus". Ein recht ungewöhnliches Ausstellungsthema, wenngleich ein Thema, das in den letzten Jahren zahlreiche Museen und Eigentümer beschäftigt. Worum geht es?
Die Provenienz eines Kunstwerks umfasst Informationen über die Herkunftsgeschichte und die früheren Besitzer eines Kunstwerks. Es geht also um den Verbleib des Werks, um Verkaufs- und
Tauschgeschäfte, Auktionen und Ausstellungen, die das Werk durchlaufen hat.
Die Provenienz ist von entscheidender Bedeutung, da sie die Authentizität, den Wert und die Bedeutung des Werks beeinflussen kann. Und schließlich kann sie wichtige Informationen liefern, um
Fragen der Restitution oder Rückgabe von gestohlenem oder unrechtmäßig enteignetem Kulturgut zu klären.
In den letzten Jahren gab es mehrere bekannte Restitutionsfälle als Teil eines internationalen Bemühens, den Diebstahl von Kunstwerken in der Nazi-Ära anzuerkennen und aufzuarbeiten, bei denen Werke ehemalige Besitzer oder deren Erben zurückgegeben wurden. Gehört habt Ihr vielleicht von der Rückgabe des Gemäldes "Porträt einer Frau" von Lovis Corinth an die Erben des jüdischen Kunsthändlers Max Silberberg aus der Sammlung des Museum Kunstpalast in Düsseldorf oder des Gemäldes "Sitzende Frau" von Henri Matisse an die Erben des ehemaligen jüdischen Kunstsammlers Paul Rosenberg im Jahr 2021 aus dem Städel Museum in Frankfurt.
Wir hatten das große Glück, auf unserem Rundgang durch die Ausstellung von Marlene Röker und Dr. Pia Littmann begleitet zu werden. Sie machten die Geschichte rund um das 1890 im niederländischen Zandvoort gemalte Bild "Wäschetrocknen - Die Bleiche" von Max Liebermann für uns zu einem echten und sehr spannenden Krimi.
Im Jahr 2017 geriet die Ölstudie, die sich als Dauerleihgabe im MKdW befindet, in den Verdacht, während der NS-Zeit ihrem jüdischen Vorbesitzer unrechtmäßig entzogen worden zu sein. Das Bild gehörte ehemals dem Leipziger Unternehmer Moritz Ury und seiner Frau. Erworben hatten sie es wohl für 3000 Reichsmark bei Cassirer in Berlin. Einige Jahre später gab er das Max Liebermann Bild in eine Leipziger Ausstellung. Mit seiner Frau Selma emigrierte Moritz Ury in die Schweiz, wo er 1938 starb, drei Jahre später starb dort auch seine Frau.
Vierzig Kisten gingen danach als Erbe aus der Schweiz in die USA, wohin sich andere Teile der Familie vor den Nationalsozialisten retten konnten. Aber war auch der Liebermann "Wäschetrocknen -
Die Bleiche" darunter? Beschlagnahmten NS-Behörden das Gemälde? Oder musste es als Reichsfluchtsteuer herhalten, wie Urenkel Mitchell Ostwald vermutete? Jahrelang ließ Ostwald das Bild suchen,
ins Lost Art Register eintragen. Die Veröffentlichung des Falls in der „Frankfurter Rundschau“ und eine Föhr-Urlauberin, die daraufhin das Bild im Museum wiedererkannte und der FR eine Postkarte
mit dem Bild von MaxLiebermann schickte, brachte die Geschichte 2017 ins Rollen.
Die verschlungenen Wege des Bildes "Wäschetrocknen - Die Bleiche" wurden das Thema der Ausstellung im Museum Kunst der Westküste. 1981 wurde "Die Bleiche" an eine Hannoveraner Galerie
verkauft. Aber wo kam das Bild damals her? Die jahrelange und komplexe Provenienzrecherche zeichnet akribisch und lückenlos die Herkunftsgeschichte der Bleiche nach. So wurde etwa die
Bildrückseite untersucht. Überall sind Nummern und Namen aufgeklebt und handschriftlich notiert. Dort klebt ein Etikett mit der roten Nummer „133“ neben einem Stempel des Berliner Zollamtes am
Anhalter Bahnhof.
Das konnte man auf der Bildrückseite verfolgen: Mit Bleistift stand ein Name hinten auf dem Bild "Wäschetrocknen - Die Bleiche". Es war die Unterschrift der Schwiegertochter Genia Ury, die sich 1972 vom ältesten Ury-Sohn in San Francisco hatte scheiden lassen. Ihre Handschrift ließ sich durch ihre Unterschrift auf der US-Einbürgerungsurkunde von 1943 wiedererkennen. Damit war klar: der Liebermann war auch viele Jahre nach NS-Verfolgung noch in Besitz eines Familienzweigs, nur wusste der andere Teil der Familie nichts davon. Danach erst ist es in den deutschen Kunsthandel gelangt. Die Ury-Nachfahren haben sich aus persönlichen Gründen vom geerbten Bild getrennt. Einen Verkauf, der in Zusammenhang mit der Emigration stand, hat es nicht gegeben.
Und so gab es ein Happy End: Das Ergebnis der Nachforschungen, die der Eigentümer zahlte, spricht Max Liebermanns "Wäschetrocknen - Die Bleiche" vom Verdacht der NS-Raubkunst frei. Die Erben haben den Liebermann aus der Lost Art-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste und dem Art Lost Register in London streichen lassen. "Wäschetrocknen - Die Bleiche" von Liebermann bleibt auf Föhr.
Die zweite Ausstellung, die wir im Museum MdKW betrachten konnten, war "Günter Zachariasen: Unendlich Jetzt".
Der Maler wurde 1937 auf Sylt geboren und lebt in Nordfriesland auf dem Land. Seine Bilder haben keine gegenständlichen Motive. Vielmehr abstrahiert er in meditativer Malerei bis zu mehr als 25 Farben in feinster Verdünnung lasierend übereinander auf die Leinwand. Damit erreicht er eine erstaunliche Komplexität farbiger Tiefe, eine Fülle im Nichts. Zu betrachten gab es Bilder, die erstaunliche Ruhe ausstrahlen. Uns luden sie ein, versonnen und gelassen in unsere Gedankenwelt abzutauchen.
Das Museum ist grundsätzlich barrierefrei, mit einem Behinderten-WC, Fahrstuhl und Rampen im Hauptausstellungsbereich. An wenigen Stellen benötigt man Unterstützung aufgrund nicht selbständig öffnender Türen.
Der Ausstellungsbereich auf der Galerie ist nicht mit dem Fahrstuhl erreichbar.
Das Museumsrestaurant und Café" Grethjens Gasthof" bietet Kuchen und Torten sowie eine wechselnde Tageskarte. Wir haben hier einen mittäglichen Imbiss genossen - frische Muscheln und einen sehr leckeren Flammkuchen.
Eintrittspreise
Öffnungszeiten 2023
19. Feb. bis 31. Okt. 2023
1. Nov. bis 23. Dez. 2023
27. Dez. 2023 bis 7. Jan. 2024
9. bis 14. Jan. 2024
Sonderöffnungstage
Geschlossen montags sowie vom 24. bis 26. Dezember 2023
Hauptstraße 1
25938 Alkersum/Föhr
Tel.: +49 4681 747400
info@mkdw.de
Die Wahrscheinlichkeit, als Düsseldorfer auf Mallorca Bekannte, Nachbarn, Kollegen oder heimische Promis zu treffen, ist hoch. Nicht umsonst bezeichnen etliche Mallorca auch als 11. Düsseldorfer
Stadtbezirk.
Zurück geht dies wohl auf die Fluggesellschaft LTU, die in den 1980er und 1990er Jahren eine Art permanente Verbindung schuf. Danach übernahm Air Berlin die LTU und taufte die regelmäßigen Flüge
Mallorca-Shuttle. Und irgendwie war es damit fast so, als läge die Insel näher als Hellerhof, Heerdt oder Angermund.
So gesehen geht es also für uns demnächst nur in die Nachbarschaft, wenn wir uns für ein paar Tage auf den Weg in den mallorquinischen Frühling machen. Bei der Vorbereitung unseres Aufenthaltes auf Mallorca habe ich natürlich auch das Netz nach Informationen zur Barrierefreiheit abgesucht. Einiges zum Reisen nach Mallorca mit dem Rollstuhl habe ich gefunden und am Ende auch verlinkt.
Der Verlag Michael Müller hat mir freundlicherweise Rezensionsexemplare seiner Reiseführer Mallorca überlassen. Ich habe sie mir angeschaut und berichte Euch, wie diese aufgebaut sind, für wen sie sich eignen und wie ich sie fand.
Ich habe vom Verlag Michael Müller Rezensionsexemplare der Reiseführer erhalten. Vielen Dank dafür.
Das hier ist meine persönliche Meinung.
Wir sind nun bislang keine bekennenden Mallorca-Fans, auch wenn wir nach einem Aufenthalt vor mehr als 30 Jahren nicht mehr die kompletten Neulinge sind. Aber ich muss es zugeben: beim Stöbern im Buch wurde meine Lust auf Mallorca geweckt, denn es gibt im Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag eine Menge zu entdecken.
Für uns ist bei einem Reiseführer immer wichtig, was er neben den üblichen Standardinformationen – wie Restauranttipps, Hotelempfehlungen, Standardsehenswürdigkeiten – zu bieten hat. Bei den
Reiseführern aus dem Michael Müller Verlag hatte ich bisher stets das Gefühl, dass die Autor*innen das Land wirklich kennen und mögen.
Das gilt auch für den Mallorca Reiseführer von Thomas Schröder. Er richtet sich an all jene, die sich ernsthaft für Land und Leute interessieren. Man wird fündig beim Stöbern, unabhängig davon,
ob man der Typ Strandurlauber ist, der ab und an ein paar Ausflüge mit dem Mietwagen unternimmt oder der aktive Urlauber, der jeden Tag eine andere Ecke Mallorcas besucht und wandernd die
Landschaft erkundet.
Mallorca kämpft schon seit Jahren mit dem "Ballermann"-Klischee, dabei ist die Insel inzwischen auch ein beliebtes Reiseziel für Individualtouristen. Mallorca ist vielfältig genug, um ganz verschiedene Urlaubsbedürfnisse befriedigen zu können:
Was beim Lesen sofort auffällt: am reichen Erfahrungsschatz Thomas Schröders und der Fülle wertvoller reisepraktischer Informationen merkt man, dass er die Insel wirklich gut kennt. Er schildert ganz ausführlich die Orte und Regionen Mallorcas wie Palma selbst, die Bucht und die Küste von Calvia, die Serra de Tramuntana im Nordwesten, die Strände um Pollenca und Alcudia, Ost und Südküste sowie die Inselmitte. In Verbindung mit den zahlreichen Fotos und Stadtplänen sowie der Übersichtskarte der Insel gibt es ein Rundum-Sorglos-Paket, das kaum Wünsche offen lässt. Was Ihr allerdings nicht erwarten solltet: spezielle Informationen zur Barrierefreiheit auf Mallorca. Nach Stichworten wie Behinderte auf Reisen, Rollstuhl auf Mallorca oder Barrierefreiheit der Inselsehenswürdigkeiten habe ich leider vergeblich gesucht.
Thomas Schröder
Mallorca Reiseführer*
13. Auflage 2023
336 Seiten, farbig, 177 Fotos, herausnehmbare Karte (1:200.000), 49 Detailkarten
ISBN 978-3-96685-176-3
Thomas Schröder wurde 1960 in Nürnberg geboren und studierte Touristik in München. Sein ausgeprägtes Fernweh bekämpfte er mit ausgedehnten Interrailtouren
und einer halbjährigen Weltreise. Danach machte er seine Leidenschaft zum Beruf und wurde Reisejournalist und -schriftsteller. Dabei legt er besonderen Wert auf die Verknüpfung von aussagefähigen Orts- und Landschaftsbeschreibungen mit aktuellen, solide recherchierten Reise-Informationen zu Transport, Unterkunft, Restaurants, Nachtleben, Festen und Ausflugstipps.
Sein erstes Buch, ein Sizilien Reiseführer erschien 1991, seither folgten zahlreiche weitere, bevorzugt zu Zielen auf der iberischen Halbinsel und ihren Archipeln. Daneben verantwortet er Reisereportagen in Abenteuer & Reisen, GeoSaison, Globo, Reise & Preise, Cosmopolitan, Freundin und der Münchner Abendzeitung.
Frank Feldmeiers Mallorca - Inselabenteuer ist kein üblicher Reiseführer. Das Konzept dieser nicht mehr ganz neuen Reihe im Michael Müller Verlag ist anders: Erlebnisse stehen im Vordergrund, detaillierte Informationen zu den üblichen Sehenswürdigkeiten findet ihr nur ganz nachgeordnet. Im Mittelpunkt der Erlebnisse stehen Unternehmungen abseits der Klischees: unerwartete Führungen, Kulinarik, Ausflüge in die Natur, Lost Places. Die meisten Erlebnisse sind kostenlos oder günstig (= 15 Euro oder weniger).
Die Abenteuer und Erlebnisse in den sieben Kapiteln des Buchs führen uns von Palma de Mallorcas in die Umgebung der Stadt, nach Es Raiguer, Serra de Tramuntana und Llevant, nach Migjorn und Pla
de Mallorca. Dabei reichen die vorgestellten Aktivitäten von einem Sonnenaufgang in 1000 Meter Höhe, dem Wetten auf der Trabrennbahn, einem Rundgang auf der Töpferroute von Marratxí, den
Stolpersteinen für die Opfer der Franco-Diktatur in Palma de Mallorca, einer Straußenfarm am Es Trenc bis zum Niemandsland an der Steilküste. Die Mallorca Inselabenteuer richten sich an ein
breites Publikum. Dementsprechend eignet sich nicht jedes Abenteuer gleich gut für jeden. Da müsst Ihr also selbst aussuchen, was Euch reizt und geeignet erscheint.
Zu allen Zielen findet man zusätzlich zu den Abenteuern noch reisepraktische Tipps und Hinweise, welche Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse, Restaurants, Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten es noch gibt. Zahlreiche der Vorschläge eröffnen uns eine ganz neue Sichtweise auf Mallorca.
Auch in Frank Feldmeiers Mallorca - Inselabenteuer dürft Ihr allerdings keine Informationen zur Barrierefreiheit der Erlebnisse und sonstigen Tipps und Hinweise erwarten. Schade, denn mit ihm hat ein echter Experte, der stellvertretende Chefredakteur der Mallorca Zeitung, diesen Nicht-Reiseführer recherchiert und geschrieben.
Frank Feldmeier
Mallorca - Inselabenteuer*
1. Auflage 2022
240 Seiten, farbig
ISBN 978-3-96685-041-4
Nach Mallorca verschlagen hat es Frank Feldmeier 2004 nach dem Studium der Journalistik und Kommunikationswissenschaften in Eichstätt und Salamanca. Für die deutschsprachige Mallorca Zeitung interviewt er Inselpolitiker*innen, erklärt den Leser*innen die spanische Stromrechnung und wechselt stets zwischen deutscher und mallorquinischer Community und Mentalität.
Er lebt in der touristisch weitgehend unbeleckten Gemeinde Marratxí nordöstlich von Palma und kennt die Insel nicht nur journalistisch, sondern auch von seinen Läufen, z. B. beim Trailrunning in der Serra de Tramuntana.
Mein sehr spezieller Kritikpunkt, resultierend aus unserer persönlichen Betroffenheit, an beiden Reiseführern:
Informationen zur Barrierefreiheit auf Mallorca fehlen komplett. Nach Stichworten wie Behinderte auf Reisen, Rollstuhl auf Mallorca oder Barrierefreiheit der Inselsehenswürdigkeiten habe ich leider vergeblich gesucht.
Bei der Vorbereitung unseres Aufenthaltes auf Mallorca habe ich natürlich das Netz nach Informationen zur Barrierefreiheit abgesucht. Hier habe ich dies für Euch gefunden:
Reiseführer kennen wir. Klar gehören sie für
uns bei der Reisevorbereitung unbedingt immer dazu. Am liebsten als guter "old school" Reiseführer in ordentlicher Buchform. Daneben etabliert sich inzwischen aber auch eine spannende Form von
Reisebegleitern, die mit der traditionellen Struktur und dem Aufbau des Reiseführers brechen: kein Einleitungskapitel mit Geschichte und Klima, kein Aufbau nach vorher festgelegten Routen und
keine Draufgabe mit einer A-Z Aufzählung von allem, was sonst nicht in die Gliederung passt.
Nein, die Bücher, die ich meine, sind bunt, persönlich und ganz bewusst auch sehr subjektiv. Eben so, wie Katja Wegener ihre „Glücksorte im Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee“* als Favoriten in der Region ausgewählt hat. Ist hier für jeden etwas dabei? Ich habe mir den Reiseführer daraufhin einmal angesehen und auch mit Katja Wegener darüber gesprochen. Lest doch einfach mal rein!
Ich habe vom Droste Verlag ein Rezensionsexemplar des Buches erhalten. Vielen Dank dafür.
Das hier ist meine persönliche Meinung.
Katja Wegener hat für „Glücksorte im Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee“* ihre 80 Favoriten in der authentischen und traditionellen Region ausgewählt. Dabei findet sie immer wieder das Glück zwischen Isar und Inn am Alpenrand. Jeder Glücksort ist einzigartig und charmant, es mischen sich Klassiker mischen sich mit unentdeckten Perlen. Die Mischung ist bunt, für jeden ist etwas dabei. Farbenfrohe Wiesen, blaue oder tiefgrüne Seen, Wasserfälle und Berge mit atemberaubenden Panoramablicken locken ebenso wie gemütliche Biergärten, süße Cafés und eine Kaffeerösterei, Museen und originelle Geschäfte.
Es geht mit Alpakas zum Frühstück, ab in den Schokoladen-Himmel oder auch zum nützlich-kreativem Knödelseminar. Wir werden auf den Spuren vom Bullen von Tölz oder Thomas Mann durch die Region geführt, in Bayrischzell gibt es einen Spaziergang auf den Spuren der Abendserie "Frühling". Viele der von ihr beschriebenen Glücksorte haben auch wir schon besucht, so etwa den Sylvensteinstausee oder den Wallberg, die Naturkäserei Tegernseer Land und die Destillerie Slyrs.
Damit der Reiseführer auch in der Praxis vor Ort nützlich ist, helfen Fotos und eine Übersichtskarte. Nicht nur Adressen und Öffnungszeiten findet man, auch Tipps zur Anreise mit dem ÖPNV helfen bei der Planung von Besuchen an einzelnen oder mehreren der Glücksorte.
Glücksorte im Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee
von Katja Wegener
168 Seiten
ISBN 978-3-7700-2356-1
1. Auflage August 2022
Katja Wegener zeichnen Neugier, Reiselust und Freude am Erleben aus. Ihre Kindheit verbrachte sie auf Sardinien, das hat ihr die Augen für die Schönheiten der Welt geöffnet. Heute schreibt sie kompetent und mit viel Herzblut für ihr online Magazin WellSpa-Portal, als Buchautorin oder als freie Reisejournalistin für unterschiedliche Print- und Onlinemedien.
Ihre große Erfahrung im Wellness- und Gesundheitstourismus spiegelt sich in ihren Tätigkeiten wider. Typisch für sie ist es, dass sie ihre Leser*innen an die schönsten Plätze der Welt mitnimmt. Immer finden sich Tipps für eine Auszeit mit Genussfaktor und genussvoll entspannte Reisen mit der nötigen Portion Wellness.
Meinen Fragen hat sie sich bereitwillig gestellt – aber das könnt Ihr hier selbst nachlesen. Herzlichen Dank an Katja Wegener für Informationen, Amüsantes und den netten Kontakt!
Wie kamst Du dazu, an Stelle eines „klassischen“ Reiseführers ein Buch über 80 Orte im Tölzer Land zu schreiben, an denen man Glück auf ganz verschiedene Art erleben kann?
Auch wenn es „nur“ meine Wahlheimat ist, so fühle ich mich doch seit Jahren in Bad Tölz heimisch. Ich darf dort leben, wo viele Menschen ihren Urlaub verbringen. Was ich gut verstehen kann, denn es gibt hier neben faszinierend schöner Natur, unglaublich netten Menschen auch regional inspirierte Geschichten die einfach glücklich machen.
Wenn ich, in mir unbekannten Ecken unterwegs bin, freue ich mich immer über besondere Tipps und Einblicke. So sollen auch die Glücksorte rund um Bad Tölz sein. Inspirationen der anderen Art eine Region näher zu erforschen. Wenn ich reise, dann am liebsten im Slowtravel-Modus und auf genussvolle Art. Genau diese Aspekte findet man in den Glücksorten. Mal auf dem Berg, am Wasser, im Museum oder Café und wenn es außergewöhnlich werden soll auch gerne mal aus luftiger Höhe.
Wenn jemand das erste Mal in diese schöne Ecke Bayerns kommt, was sollte er sich unbedingt anschauen und erleben?
Das ist eine schwierige Frage und kommt ganz sicher auf die Vorlieben des Einzelnen an. Hier ist für jeden, von Natur über Kultur, Genuss bis Kreativität das passende dabei. Mein Tipp: schau Dir den Tegernsee wie auch Bad Tölz von oben an. So gibt es viele Punkte, ob Wallberg oder Kalvarienberg, Herzogstand oder Heißluftballon, bei denen sich Bergmomente mit Seenliebe kombinieren lassen. Genau das, was das Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee zusammen so einzigartig schön macht.
Nach welchen Kriterien hast Du Deine „Glücksorte“ ausgewählt, gab es einige, ohne die das Buch nicht komplett wäre und wie viele der Orte sind Deine ganz persönlichen Tipps und warum?
Für mich erzeugen Glücksorte beim Besuch ein besonderes Gefühl. Oft kann ich es nicht mit Worten beschreiben, ich fühle mich einfach wohl und genieße es dort zu sein. So ist die Sammlung, die ganz sicher noch nicht vollständig ist, entstanden. Alle beschriebenen Orte sind ganz persönliche Tipps meinerseits und so ist es enorm schwer einen Platz zu benennen, ohne den der Reiseführer nicht vollständig wäre. Fakt aber ist auch, ich könnte ohne Probleme noch einen zweiten Teil der Glücksorte am Tegernsee und Bad Tölz schreiben. Es gibt noch so viel außergewöhnlich Schönes, was ich gerne eingefügt hätte, doch leider fehlte der Platz.
Verrätst Du drei deiner Lieblingsorte? Wo trifft man Dich mit Sicherheit an?
Ich bin ein Bergkind und liebe das Wasser. So trifft man mich regelmäßig draußen hoch oben auf einem Berg oder am See an. Frische Energie sammele ich fast täglich bei einem Spaziergang an der türkisfarbenen Isar.
Mit Rollstuhl sind nicht alle Glücksorte, die Du nennst, für uns erreichbar. Aber welches Naturschauspiel und Landschaftserlebnis würdest Du uns unbedingt ans Herz legen? Gibt es einen besonderen Höhepunkt in der Natur, den wir auch per Rollstuhl gut erreichen und genießen können?
Mit der Herzogstandbahn gelangt man barrierefrei bis hinauf zum Herzogstandhaus. Hier oben ist der Kaiserschmarrn fast Pflichtprogramm. Genuss und Panorama für jeden zu erleben.
Was zeichnet für Dich den Genuss im Tölzer Land aus? Was ist Dein kulinarischer Sieger?
In der Naturkäserei Tegernsee wird als Genossenschaft ausschließlich Milch der Region vor Ort verarbeitet. Regionalität trifft Geschmack. Ein Konzept, welches sich auch durch das gesamte „Macht Sinn“ in Holzkirchen zieht. Wie in einem kleinen Supermarkt finden sich hier regionale Produkte, die auch zu köstlichen Mittagsspeisen verarbeitet werden. Ein Besuch lohnt.
Wenn es abends etwas gehobener aber sich nicht abgehoben werden darf, dann steht das Bio Landhotel Moarwirt in Hechenberg auf dem grünen Sterneplan.
Wenn jemand keine Zeit hat, länger zu verweilen, weil er vielleicht auf der Durchreise ist und nur wenige Stunden Zeit hat. Was wären Deine Tipps für einen Quickie im Tölzer Land?
Geht es ums Tölzer Land dann bitte unbedingt auf den Kalvarienberg, um einen wunderschönen Überblick auf die Stadt mit der Isar bis hinein ins Karwendelgebirge zu genießen. Im Anschluss ein köstliches Frühstück im Café im Süden verspeisen und am Kochelsee entlang über den Kesselberg zum Walchensee fahren. Die Gondel der Herzogstandbahn führt hoch hinauf auf den Lieblingsberg von König Ludwig II. Dies, wie bereits erwähnt, barrierefrei.
Der Tegernsee lässt sich perfekt vom Wallberg aus erleben. Am besten macht man vorab im Biergarten des Gut Kaltenberg einen kurzen Stopp auf der gegenüberliegenden Seeseite und betrachtet Berg und See von unten. Für eine Mittagspause eignet sich die große Sonnenterrasse der Destillerie Slyrs am Schliersee, nachdem man, dank des Markus Wasmeier Freilichtmuseum in das historische Landleben der Region eingetaucht ist.
Zum Schluss noch einmal ganz persönlich: Was ist Dein liebstes Reiseziel (neben der Entdeckung Deiner Heimat …)?
Ich habe das große Glück gehabt, meine Kindheit auf Sardinien verbringen zu dürfen. Ein Ort, den ich mit sehr viel verbinde und daher liebe. Aber auch Südtirol zieht mich immer wieder in seinen Bann. Die Mischung aus Bergen, Klima und einer ganz besonderen Herzlichkeit der Menschen lässt es zu einem regelmäßigen Reiseziel für mich werden. Was mich immer besonders freut, die Regionen, die ich am meisten mag, darf ich auch beruflich regelmäßig für Magazine und Bücher genauer unter die Lupe nehmen.
Was nervt Dich auf Reisen? Ist bei Dir auf Reisen schon einmal etwas so richtig schiefgegangen?
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich auf Reisen noch nie etwas erlebt habe, was richtig schiefgegangen ist. Sollte ich jetzt auf Holz klopfen, denn weder habe ich ein Verkehrsmittel verpasst, noch stand ich vor verschlossenen Türen oder musste dramatische Szenen erleben. Es liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass ich versuche echte Hotspots und Menschenmassen zu meiden. Ich bin größtenteils ganz bewusst antizyklisch unterwegs, was viele positive Aspekte mit sich bringt. Denn weder Stress noch Hektik mag ich auf meinen Reisen. Ich genieße, erlebe und fotografiere gerne die Regionen und das geht für mich entspannt am besten.
Ja, ich weiß, ich bin spät dran mit diesem Bericht. Es ist schon wieder so lang her.
Über Ostern waren wir, zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie, wieder einmal auf Reisen im Ausland. Was stand an? Ein verschobenes Treffen mit Freunden in Südtirol nachholen und im Anschluss noch ein paar Tage Frühling in der Nähe des Gardasees genießen. Wir hatten Zeit eingeplant für Erholung, Chillen, nette Gespräche, Genuss, Wein. Und wir hatten uns überlegt, es ruhig anzugehen, nicht zu lange Strecken bei An- und Abreise im Auto zu verbringen. Und natürlich hatten wir nach einer so langen Reisepause echtes "Reisefieber", waren gespannt, aufgeregt und schon früh voller Vorfreude!
Allgemeine Informationen und Nützliches zum Reisen mit Rollstuhl in Italien, Südtirol und am Lago di Garda habe ich für Euch zusammengestellt.
Unsere An- und Abreise, den Aufenthalt, Verkostungen und Restaurantbesuche haben wir selbst organisiert und bezahlt. Wegen Ortsnennung und Verlinkung aber: WERBUNG - unbeauftragt und
unbezahlt!
Südtirol mit der Landeshauptstadt Bozen ist die nördlichste Provinz Italiens und bildet zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol. Seit Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts genießt Südtirol umfassende Selbstverwaltungsrechte.
Historisch gewachsen ist Südtirol an den deutschen Sprach- und Kulturraum gebunden und hat eine ausgeprägte Regionalkultur. Das merkt man zuallererst natürlich an der Sprache: über 62 % der Südtiroler sprechen Deutsch, nur etwa 23 % Italienisch. Daneben werden verschiedene andere Sprachen gesprochen, zum Beispiel ladinisch.
Südtirol zählt zu den wohlhabendsten Gebieten Italiens und der EU. Dafür ausschlaggebend ist vor allem der Dienstleistungsbereich mit Handel, Verkehr und Tourismus. Südtirol ist ein kleines, aber facettenreiches Weinanbaugebiet und von relativ milden klimatischen Bedingungen geprägt.
Südtirol liegt in den Alpen, klar. Geprägt wird es darüber hinaus durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Brenner-Transitroute, die Deutschland und Österreich mit Italien verbindet. München ist nur etwa 180 km nördlich von Bozen entfernt, im Süden liegt Mailand etwa 200 km weg. Uns führte die Reise mit Rollstuhl in das Etschtal, genauer südlich von Bozen in den Überetsch. Er ist das bedeutendste Weinbaugebiet Südtirols.
Und der Überetsch? Hier liegen die netten Orte leicht erhöht über dem Tal in der Hügellandschaft direkt an der Südtiroler Weinstraße. Sie sind geprägt vom angenehmen Klima und den zahlreichen Sonnenstunden. Als Draufgabe gibt es Seen, die zum Baden und Umwandern einladen. Wir waren am größten und wärmsten Badesee Südtirols, dem Kalterer See. Rund um den See dreht sich alles um Genuss und Wein: Weinhänge und Obstbäume prägen das mediterrane Landschaftsbild, zahlreiche Weingüter, Kellereien und Restaurants laden ein.
Was gehört für uns bei der Reisevorbereitung unbedingt immer dazu? Richtig, ein guter "old school" Reiseführer in ordentlicher Buchform. Natürlich nutzen wir auch das WWW, Instagram, zahlreiche Blogs oder Reiseforen – aber an einer traditionellen Grundlage zum Stöbern, Nachschlagen und aufs Reisen Lust machen, da kommen wir nicht vorbei.
Der Reiseführer Reiseführer Südtirol von Florian und Sibylle Fritz hat 48 Detailkarten und eine herausnehmbare Karte im Maßstab 1:250.000 von Südtirol. Das hilft bei der Orientierung. Nicht fehlen dürfen, das ist klar, praktische Tipps von A bis Z. Außerdem findet ihr Wanderungen und Touren in Südtirol. So kann man beeindruckende Natur, zahlreiche Sehenswürdigkeiten, hautnah erleben.
Wir fanden den Reiseführer Südtirol aus dem Michael Müller Verlag handlich, praktisch und übersichtlich. Man merkt es ihm auf nahezu jeder Seite an: Die beiden Autoren sind Kenner und lieben Südtirol. Der Reiseführer Südtirol ist deshalb ein toller Begleiter für eine Reise, bei der Ihr nicht nur faulenzen wollt, sondern bei der Ihr Euch genauso mit Geschichte und Kultur beschäftigen wollt, wie auch nicht vor größeren oder kleineren Wegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückschreckt.
Was das Parken mit Behindertenausweis angeht, so hat es Ende 2121 eine Veränderung der rechtlichen Regeln in Italien gegeben. Sind alle ausgewiesenen Behindertenparkplätze belegt, kann ein Auto mit entsprechender Kennzeichnung seither auch auf den mit der Farbe Blau eigentlich als kostenpflichtig markierten Parkplätzen kostenfrei parken.
Fast alle historischen Städte Italiens sind im Zentrum eine sogenannte "Zona traffico limitato" (ZTL). Diese Bereiche sind als Fahrverbotszonen bzw. Zonen mit Verkehrsbeschränkung ausgewiesen. Sie betreffen in vielen Fällen die historischen Stadtzentren, die auf diese Weise vom Verkehr weitgehend verschont bleiben sollen. Zudem ist die Ausweisung dieser Zonen vielfach auch aus Gründen des Umweltschutzes und der Luftreinhaltung veranlasst.
Es gilt ein generelles Einfahrtsverbot in die Zona traffico limitato für nichtberechtigte Kraftfahrzeuge. Hierzu gehören grundsätzlich alle Fahrzeuge von Personen, die nicht innerhalb dieser Zone ansässig sind, also z.B. auch die Fahrzeuge ausländischer Touristen. Bei Einfahrt in eine ZTL werden in Städten mit Videoüberwachung sämtliche Kfz-Kennzeichen durch das Kamerasystem erfasst und registriert. Anschließend wird mittels eines elektronischen Datenabgleichs überprüft, ob für diese Kennzeichen Ausnahmegenehmigungen zum Befahren der ZTL bestehen. Ist dies nicht der Fall, wird gegen nichtberechtigte Kraftfahrzeughalter ein (teures!) Bußgeldverfahren eingeleitet. Eventuell bestehende Ausnahmen vom generellen Einfahrtsverbot werden durch Zusatzzeichen angezeigt.
Wir haben vor einigen Jahren in Bologna Bekanntschaft mit dieser Regelung gemacht. Mein Kampf mit der Stadtverwaltung um ein gut 200 Euro teures Knöllchen, inklusive Zahlung und Rückzahlung des Betrages, weil die deutsche Bürokratie italienische Bußgelder vollstreckt, hat damals fast ein Dreivierteljahr gedauert. Deshalb geht es jetzt nach dem Motto Vorsicht ist besser als Nachsicht und ich stelle im Vorfeld einer Reise mit Rollstuhl nach Italien Anträge auf Einfahrt in alle möglichen ZTLs. Wie das geht habe ich Euch vor einiger Zeit schon einmal aufgeschrieben.
Der Gardasee oder Lago di Garda ist der größte See Italiens. Seinen Namen verdankt er der Gemeinde Garda am Ostufer. In der letzten Eiszeit wurde er durch einen Seitenast des Etschgletschers geformt. Das nördliche Ufer des Sees ist von Zweitausendern der Gardaseeberge wie dem Monte Baldo umsäumt; das südliche Ufer liegt bereits in der norditalienischen Po-Ebene. Das Klima rund um den See ist mit einer Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 13 und 15 °C sub-mediterran, mit heißen Sommern und niederschlagsarmen, milden Wintern.
Rund um den Gardasee prägen Zypressen, Oleander, Zedern, Olivenbäume und Palmen das Erscheinungsbild. An den Hängen gedeihen Agaven, Opuntien und Kapernsträucher. Berühmt ist der Gardasee für seine Orangerien, in denen früher Zitronen und Orangen angebaut wurden, von denen heute aber nur noch wenige bewirtschaftet sind.
Der Gardasee ist ein beliebtes Reiseziel mit zahlreichen Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätzen. 2018 gab es 24 Millionen Übernachtungen. In der Nähe des Sees befinden sich bekannte Weinbaugebiete: von hier kommen Lugana, Bardolino, Soave und Valpolicella. Unser Ziel aufder Reise mit Rollstuhl nach Italien an den Lago di Garda war ein kleines Hotel, gelegen zwischen Salo und Brescia. Salo liegt in einer schmalen Bucht am südwestlichen Gardasee. Es ist auch heute weniger touristisch und hat sich eine seine authentische Atmosphäre bewahrt. Brescia ist rund 30 Kilometer vom südwestlichen Gardasee entfernt.
Klar, dass wir unsere Reise vorbereiten. Das tun wir wie immer natürlich mit einem Reiseführer, der uns später auch an den Lago di Garda begleiten wird.
Der Reiseführer Gardasee von Eberhard Fohrer aus dem Michael Müller Verlag bietet jede Menge Anregungen für einen gelungenen Individualurlaub, vor allem die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die werden wir ganz sicher einem persönlichen Test unterziehen. Er ist soeben in der 10. Auflage mit 352 Seiten, vielen Farbfotos und Karten erschienen. Das hilft bei der Orientierung. Außerdem findet ihr im Buch 8 Wanderungen am Gardasee mit den dazugehörenden GPS-Daten. Diesen Teil verantwortet im übrigen Florian Fritz (den kennt Ihr bereits vom Südtirol Reiseführer). So kann man beeindruckende Natur, Berge und See, zahlreiche Sehenswürdigkeiten, hautnah erleben.
Haben wir unseren Begleiter für eine Reise, bei der Raum für eigene Entdeckungen bleibt und man dennoch gut informiert ist, gefunden? Er ist ein toller Begleiter für eine individuelle Entdeckungsreise, bei der man dennoch gut informiert ist. Und die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die wollten wir einem persönlichen Test unterziehen.
Auch hier habe ich nach spezifischen Informationen zu einem barrierefreien Urlaub ohne Hindernisse gesucht. Leider gibt es nicht allzu viele Hinweise zum Urlaub mit Rollstuhl, hierzu etwas zu finden, ist nicht ganz ohne. Auf folgende Angebote bin ich noch gestoßen:
Corona hat unseren Alltag, unser gesamtes Leben den letzten beiden Jahren bestimmt und durcheinander gebracht. Nicht nur für uns ist es seit unserer Reise in Australien im Jahr 2020 nicht wirklich was gewesen mit dem Reisen. Aber jetzt sind wir gerade zurück vom ersten Auslandsaufenthalt: Wir waren in Italien, in Südtirol und am Gardasee.
Und quasi zur Erinnerung an den Urlaub gibt es zum Glück Gerichte und Köstlichkeiten, die versetzen uns auch zu Haus in die allerbeste Italienstimmung! Ein tolles Kochbuch dazu ist Alessandra Dorigatos "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien.
Leckeres Essen hat gerade im Lockdown erheblich dazu beigetragen, alle im Haushalt bei Laune zu halten und sie nicht nur zu versorgen. Gemeinsames Essen ist schöner Alltag geworden und gibt uns eine Tagesstruktur. Dabei verlangt jeden Tag etwas anderes zu kochen, von uns allen ganz schön viel Kreativität. Unsere Lieblingsrezepte zum Kochen und Backen in Corona-Zeiten hatte ich für Euch schon zwei Mal zusammengestellt:
Ich habe vom Raetia Verlag ein Rezensionsexemplar des Kochbuchs erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Das Kochbuch, welches uns zurück nach Italien "beamt" ist Alessandra Dorigatos "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien.
Alessandra Dorigato ist in der Lombardei und im Trentino aufgewachsen – bei zwei großartigen Köchinnen: ihrer Mamma (=Mutter) und ihrer Nonna (=Großmutter). Seit mehr als 20 Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern allerdings in Wien. Hier schreibt sie eine wöchentliche Food-Kolumne für die Tageszeitung Der Standard, kocht jeden Monat als Gast bei Studio 2 im österreichischen TV-Sender ORF 2 und daneben bloggt sie auf ihrem Foodblog A Modo Mio: Dort findet man Küche aus den verschiedenen Regionen Italiens und der einfachen, italienischen, traditionellen Küche. Klasse finde ich immer die spannenden, amüsanten und wissenswerten Geschichten, die damit verbunden sind. Die meisten ihrer Rezepte sind Alltagsrezepte mit wenig Aufwand und einfach erhältlichen Zutaten.
Und übrigens: Alessandra Dorigato veranstaltet in Wien auch Pasta-Workshops. Dabei lernt Ihr nicht nur etwas über die italienische Küche, Ihr erlebt auch ein wenig Dolce Vita.
„A modo mio“, das heißt übersetzt "auf meine Art“. Und tatsächlich, Alessandra Dorigato zeigt uns in ihrem Kochbuch "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien eine original italienische Küche ohne Schnickschnack, oft vegetarisch für den gesunden Alltag.
Wir bekommen beim Lesen und Nchkochen nicht nur Lust auf Urlaubsküche, es gibt auch jede Menge Tipps und Tricks, z. B. für perfekte Pasta, ein schlotziges Risotto oder selbstgebackenes Brot. Und damit wir auch alles nutzen, was wir einkaufen (oder im eigenen Garten ernten) gibt es auch Rezepte für die Vorratskammer.
Ich kannte sie schon aus dem Blog von Alessandra Dorigato, die Anekdoten über die vorgestellten Gerichte. Die Erinnerungen an die gemütlichen und fröhlichen Kocherlebnisse mit Nonna Nina und Mamma Maria, die Geschichten, die beim Gemüseputzen erzählt wurden, die das Kochbuch so besonders und sehr persönlich machen.
Mein Fazit: Ich freue mich sehr über diesen schön und liebevoll gestalteten Zuwachs in unserem Kochbuchregal. Alessandra Dorigato hat auf ihre ganz eigene Art ein attraktives, persönliches und vor allem auch wochentagstaugliches Kochbuch verfasst. Die kreativen und gleichzeitig gut nach kochbaren Rezepte, die jede Speise in etwas Besonderes verwandeln, haben mich zu neuen Gerichten auf unserem Speiseplan angeregt - neue Erlebnisse italienischer Küche auf unserem Tisch lassen uns dann künftig noch öfter von "bella Italia" träumen!
Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien
248 Seiten
Und so wird im Kochbuch von Alessandra Dorigato "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien Pasta alla Norma erklärt und gekocht:
Auf Sizilien wird erzählt, dass die Erfinderin dieses Gerichtes Donna Saridda D’Urso aus Catania war. An einem Abend im Jahr 1920 waren einige Prominente aus der Stadt in ihrem Haus eingeladen, darunter Schauspieler, Journalisten, Dichter und der Regisseur und Schriftsteller Nino Martoglio, der weithin als Feinschmecker bekannt war. Als Donna Saridda ihre selbstgemachte Pasta mit der Soße aus frischen Tomaten und Melanzani auftischte und Martoglio probierte, soll er ausgerufen haben: „Donna Saridda, chista é ‘na vera Norma!“ Frau Saridda, dies ist eine echte „Norma“! Alle waren sich einig, dass dieses Gericht wie Vincenzo Bellinis berühmte Oper ein wahres Meisterwerk ist. Hier kommt das Rezept:
für die Soße
2 kleine Auberginen
Salz
400 g stückige Tomaten aus der Dose
frisches Basilikum
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
Außerdem
320 g Penne, Busiate oder eine andere pasta corta
reichlich Pflanzenöl zum Frittieren
200 g gesalzener Schafsricotta
Auberginen in ca. 1½ cm große Würfel schneiden. Die Auberginen mit reichlich Salz bestreuen und etwa 30 Minuten in einem Sieb abtropfen lassen (das Salz entzieht das Wasser). Vor dem Braten mit Küchenpapier trocken tupfen. Tomaten, Basilikum und geschälte Knoblauchzehen auf niedriger Flamme ca. 20 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Vom Herd nehmen, die Knoblauchzehen entfernen und die Soße durch ein Sieb passieren. Die Tomatensoße weitere 15 Minuten köcheln lassen, bis sie cremig eingedickt ist. Salzen und mit frischen Basilikumblättern und einem kleinen Schuss Olivenöl aromatisieren.
Reichlich Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Nudeln darin bissfest kochen.
Währenddessen Auberginenwürfel in reichlich heißem Öl goldbraun frittieren, herausnehmen und auf Küchenpapier legen. Ein paar Esslöffel Nudelwasser in die Tomatensoße einrühren.
Nudeln abseihen, mit der Soße vermengen und auf Tellern mit den Auberginenwürfeln und reichlich geriebenem Ricotta anmachen. Mit einem Schuss Olivenöl und ein paar frischen Basilikumblättern garnieren.
*Pasta corta heißen die kurzen, kleinen Pastasorten wie Farfalle, Fusilli oder Cravattine. Die italienische Küche bietet hier eine Vielfalt an passenden und fantasievollen Formen für jeden Geschmack und jede Sauce.
Fast alle historischen Städte Italiens sind im Zentrum eine sogenannte "Zona traffico limitato" (ZTL). Diese Bereiche sind als Fahrverbotszonen bzw. Zonen mit Verkehrsbeschränkung ausgewiesen. Sie betreffen in vielen Fällen die historischen Stadtzentren, die auf diese Weise vom Verkehr weitgehend verschont bleiben sollen. Zudem ist die Ausweisung dieser Zonen vielfach auch aus Gründen des Umweltschutzes und der Luftreinhaltung veranlasst.
Es gilt ein generelles Einfahrtsverbot in die Zona traffico limitato für nichtberechtigte Kraftfahrzeuge. Hierzu gehören grundsätzlich alle Fahrzeuge von Personen, die nicht innerhalb dieser Zone ansässig sind, also z.B. auch die Fahrzeuge ausländischer Touristen. Bei Einfahrt in eine ZTL werden in Städten mit Videoüberwachung sämtliche Kfz-Kennzeichen durch das Kamerasystem erfasst und registriert. Anschließend wird mittels eines elektronischen Datenabgleichs überprüft, ob für diese Kennzeichen Ausnahmegenehmigungen zum Befahren der ZTL bestehen. Ist dies nicht der Fall, wird gegen nichtberechtigte Kraftfahrzeughalter ein (teures!) Bußgeldverfahren eingeleitet. Eventuell bestehende Ausnahmen vom generellen Einfahrtsverbot werden durch Zusatzzeichen angezeigt.
Wir haben vor einigen Jahren in Bologna Bekanntschaft mit dieser Regelung gemacht. Mein Kampf mit der Stadtverwaltung um ein gut 200 Euro teures Knöllchen, inklusive Zahlung und Rückzahlung des Betrages, weil die deutsche Bürokratie italienische Bußgelder vollstreckt, hat damals fast ein Dreivierteljahr gedauert. Deshalb geht es jetzt nach dem Motto Vorsicht ist besser als Nachsicht und ich stelle im Vorfeld einer Reise nach Italien Anträge auf Einfahrt in alle möglichen ZTLs.
Behinderte Menschen dürfen üblicherweise in die Zona traffico limitato einfahren, man findet auch zahlreiche ausgewiesene Behindertenparkplätze in den historischen Zentren - das macht die Erkundung für außergewöhnlich Gebehinderte leichter. Also mindestens den blauen EU-Parkausweis - Parkgenehmigung für Schwerbehinderte
bereithalten und gut sichtbar auslegen!
Das allein reicht leider in vielen, vor allen den größeren Orten, nicht mehr. Hier muss man einige Tage zuvor eine Einfahrtgenehmigung für die ZTL beantragen. Das ist, da mehrheitlich nur in italienischer Sprache möglich, nicht ganz unkompliziert. Ich habe mich für Euch einmal durch die denkbaren Verfahren gearbeitet und gebe Euch im folgenden einige Tipps zur Antragstellung.
In manchen Städten reicht für einen Antrag auf Einfahrtgenehmigung in die Zona traffico limitato eine formlose Mail an die Stadtverwaltung oder die Stadtpolizei (= Polizia Communale) unter Beifügung der wesentlichen Unterlagen. Also startet Eure Antragstellung mit einem Scannen der wichtigsten Dokumente, nämlich
Eure Mail könntet Ihr etwa wie folgt formulieren:
Buon giorno,
per favore, chiedo il rilascio del permesso di transito ai sensi per il periodo dal (Datum des Reisebeginns) fino al (Datum des Reiseendes). Durante questo periodo sarò in vacanza a
(Urlaubsort) e dintorni.
I veicoli che guido come persona disabile che ha un permesso di parcheggio corrispondente (vedi scansione in appendice) hanno i seguenti numeri di immatricolazione del veicolo (Kennzeichen
des Fahrzeugs).
Allego anche una copia della mia carta d'identità e della carta di circolazione del veicolo. Dichiaro di essere a conoscenza che in caso di dichiarazioni mendaci o documenti falsificati, le
sanzioni di cui all'articolo 76 del D.P.R. N. 445 dal 28 dicembre Da imporre nel 2000.
Grazie per il vostro supporto.
Und damit Ihr wisst, was Ihr da schreibt, hier die Übersetzung:
Guten Tag, ich bitte um die Erteilung einer Durchfahrtgenehmigung für den Zeitraum von (Reisebeginn) bis (Reiseende). In dieser Zeit mache ich Urlaub in (Reiseort) und Umgebung. Das Fahrzeug, das ich als Schwerbehinderter fahre, der über einen entsprechenden Parkausweis (siehe Scan im Anhang) verfügt, hat folgendes Kfz-Kennzeichen (Kfz-Kennzeichen).
Außerdem füge ich eine Kopie meines Personalausweises und des Fahrzeugscheins bei.
Ich erkläre, dass mir bekannt ist, dass im Falle falscher Erklärungen oder gefälschter Dokumente die in Artikel 76 des Präsidialdekrets Nr. 445 vom 28. Dezember 2000 genannten Sanktionen verhängt werden.
Danke für Ihre Unterstützung.
Manche italienische Kommunalverwaltung fordert auch ein ausgefülltes Antragsformular, damit man Euch die Genehmigung erteilt. Ich habe mich einmal mit dem Formular für die Beantragung des Zugangs zur ZTL für Behinderte am Beispiel der Kommune Brescia beschäftigt. Ihr seht das Formular nebenan.
Mit diesem Formblatt beantragt Ihr das Einfügen, Ersetzen oder Erneuern des folgenden Autokennzeichens in das EDV-System für den Zugang und Transit in den verkehrsberuhigten Zonen der Gemeinde Brescia. Wichtig: Die Durchfahrt und die Zufahrt mit dem angegebenen Fahrzeug sind nur in dem Fall erlaubt, dass die Person, die den blauen Parkausweis besitzt, befördert wird (oder selbst fährt). Diese Ausnahmegenehmigung gilt ab dem Datum der Zusendung dieses korrekt ausgefüllten, unterzeichneten und mit den erforderlichen Unterlagen versehenen Formulars und bis zum Ablaufdatum des gültigen Parkausweises für Behinderte. Natürlich auch nur, wenn Ihr alle von der Straßenverkehrsordnung sonst vorgesehenen Beschränkungen und Bedingungen einhaltet.
Was müsst Ihr nun eintragen? Hier steht's:
Il/la Sottoscritto/a = Der/Die Unterzeichnende
nato/a ... il = geboren in ... am
residente a ... cap ... in via = wohnhaft in ... Postleitzahl ... in Straße ...
titolare del contrassegno per disabili n. = Inhaber des Behindertenausweises Nummer
rilasciato in data ... dal Comune di ... e avente scadenza ... = ausgestellt am ... von der Gemeinde ... und gültig bis ...
In die Anlage gehören:
Startet mit der Antragstellung sicherheitshalber einige Wochen vor der Reise, die italienische Bürokratie ist nicht so schnell - und manches Mal gibt es noch Rückfragen oder andere Formalitäten zu klären. Ich wünsche Euch jedenfalls viel Erfolg!
Anfang 2020 habe ich Euch "meine" Ostfriesischen Inseln im Vergleich vorgestellt. In dem alten Beitrag findet Ihr meinen ganz persönlichen Vergleich von Borkum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
Die Ostfriesischen Inseln liegen aufgereiht vor der niedersächsischen Festlandküste. Die Inselgruppe ist Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, sie sind auch und gerade jetzt beliebte Fremdenverkehrs- und Ausflugsziele.
Der Reise Know-How Verlag hat mir freundlicherweise Rezensionsexemplare seiner Reiseführer für Borkum, Langeoog und Spiekeroog überlassen. Ich habe sie mir angeschaut und berichte Euch, wie diese aufgebaut sind, für wen sie sich eignen und wie ich sie fand.
Ich habe vom Reise Know-How Verlag Rezensionsexemplare der Reiseführer erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Strikt alphabetisch starte ich den Vergleich der Reiseführer mit B: Borkum ist die größte der Ostfriesischen Inseln und zählt mit rund 2,5 bis 3 Millionen Übernachtungen zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland. Die Insel liegt mitten im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Bis zum Festland sind es rund 30 km. Damit hat man hier echtes Hochseeklima. Genannt wird Borkum liebevoll „der schönste Sandhaufen der Welt“.
Bei unserer Reise nach Borkum hatten uns insbesondere die rund 130 Kilometer ausgebauten Radwege gereizt. So haben wir während unserer 2 Wochen auf der Insel diese mehrfach per Rad erkundet. Für die kilometerlangen Sandstrände war es noch zu kühl – jedenfalls luden sie nicht zum Sonnenbad ein. Aber einzigartige Naturlandschaften wie das Feuchtbiotop Greune Stee, das Ostland oder die weitläufige Dünenlandschaft haben wir hautnah erleben können.
Der Inselort bietet vom gemütlichen Fischlokal bis zum Kurkonzert, sportlichen Aktivitäten und vielem mehr alles, was das Urlauberherz begehrt. Dabei sind die Wege zum Shoppen, Schauen und zum Schlemmen durch die ganze Bandbreite der friesischen Küche nicht weit. Mit dem Verfasser bin ich mir einig: Borkum ist nicht nur ein Ziel für die Sommerferien, nein gerade im Herbst, Winter und Frühling kann man mit der richtigen Kleidung einen Strandspaziergang im Sturm oder eine Fahrradtour gegen den Wind mit guter Laune unternehmen. Damit den Reisenden genau dies gelingt, werden alle Sehenswürdigkeiten der Insel vorgestellt, vom alten und neuen Leuchtturm über das Heimatmuseum und den Wasserturm, bis zu den Aussichtsdünen und dem Nordsee-Aquarium oder dem Seenotrettungskreuzer „Hamburg“. Weil Emden mit Otto-Hus und Kunsthalle, Juist mit Kutschen und Pferdewagen, Norderney oder Groningen mit seinem Grote Markt auch nur eine Fährfahrt weit entfernt sind, gibt es hierzu ebenfalls Ausflugstipps.
Es gibt ebenso praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z, eine Jahresübersicht zu Festen und Veranstaltungen, Routenvorschläge und persönliche Tipps. Fünf Wanderungen für jedermann werden beschrieben. Für die Reiseplanung fehlen auch nicht Informationen und Links zur Anreise und zu den vielfältigen Aktivitäten.
Ich finde:
Der Reiseführer InselTripBorkum aus dem Reise Know-How Verlag ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der größten ostfriesischen Insel selbstständig zu entdecken. Hier findet sich die Antwort auf fast alle Fragen, die sich bei der Reiseplanung stellen und vor Ort ist er mit seinem Register und den praktischen Informationen eine Unterstützung für alle Tage des Urlaubs. Borkum, die westlichste der sieben Ostfriesischen Inseln, ist ein ideales Reiseziel für Naturfreunde, wegen seiner kinderfreundlichen Infrastruktur für Familien und natürlich für alle Nordseefans. Der schönste Sandhaufen der Welt ist ein hervorragender Platz für Erholung, Entspannung, Bewegung und abwechslungsreiche Entdeckungen - und damit man da nichts verpasst, heißt es: nehmt den Reiseführer mit!
Wie auf den meisten Inseln, so ist es auch auf Langeoog: Die Zeit geht hier langsamer. Wie leise es ist, das fällt uns immer auf. Durch die Tage lassen wir uns ganz gemütlich treiben, nichts muss, vieles kann – aber immer mit der Ruhe! Langeoog heißt zwar «Lange Insel», zeichnet sich aber vor allem durch seine kurzen Wege aus. Das Inseldorf ist kompakt und übersichtlich, der Strand und das Wattenmeer sind nie wirklich fern, die Insellandschaft lässt sich zu Fuß oder mit dem Rad entdecken.
Langeoog ist Reiseziel für Familien, Naturliebhaber, Sportbegeisterte und Ruhesuchende. Die drittgrößte der ostfriesischen Inseln lockt mit 14 Kilometern feinem Sandstrand und einem umfangreichen Sport-, Kultur- und Kreativangebot und an 1.775 Stunden im Jahr scheint die Sonne. Fast zwei Drittel der Fläche von Langeoog gehören seit 2009 zum Nationalpark Wattenmeer. Der Artenreichtum ist riesig, es gibt zahlreiche Vogelarten, Robben und Meeresgetier und natürlich die typischen kleinen Wattbewohner. Auch die Landschaft ist vielfältig – nicht nur Sand und Meer bietet die Insel, es gibt auch Dünen und Salzwiesen
Im Reiseführer Langeoog aus dem Reise Know-How Verlag finden wir die schönsten Orte Langeoogs. Klar findet man auch Informationen zum allwöchentlichen Dünensingen oder persönliche Tipps der Autorin. Aber es gibt auch Hinweise zu einer Wattwanderung speziell für Kinder, zu den besten Fischbrötchen oder zum Ritual des Ostfriesentees. Und bei einigen Tipps zum Thema Gastronomie kann ich der Autorin absolut zustimmen: die Weinperle ist ein wunderbarer Ort für Kostproben mit Prozenten, im Ebbe & Flut wird lecker gekocht und auch der Verklicker ist empfehlenswert. Der Seekrug ist bedauerlicherweise inzwischen geschlossen. Beschrieben werden die Aussichtsdünen und Aussichtspunkte, die bunten Buden am Hauptbad, das Infohaus „Altes Wasserwerk“, das Schiffahrtsmuseum und Seemannshus. Seit Ende März 2021 ist am Dünenübergang Hauptbad, also direkt bei den Bunten Buden die Lichtinstallation des Hamburger Künstlers Jan Philip Scheibe wieder zu sehen: In sieben Zeilen sind in den Plankenweg aus Holz die Worte „Wenn die Flut geht, sind meine Schritte die ersten im Sand“ aus transparentem Gießharz eingesetzt. Vor allem abends und nachts sind die von unten beleuchteten Buchstaben ein schöner Anblick.
Natürlich enthält der Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z, es gibt eine Jahresübersicht der Feste und Veranstaltungen und Routenvorschläge.
Ich finde:
Der Langeoog Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag eignet sich als handlicher Begleiter für eine Reise auf die Insel. Und das gilt, ganz egal, ob Ihr in der Nordsee baden, am Strand spazieren gehen, Muscheln suchen oder einfach nur eine Auszeit genießen wollt. Besonders wenn Ihr mit Kindern reist, aber auch wenn Ihr auf einen umweltbewussten, nachhaltigen Urlaub wert legt: hier findet Ihr Hinweise und Tipps dazu. Fragen zur Reiseplanung werden beantwortet und vor Ort ist er hilfreich für alle Tage. Langeoog ist ein ideales Reiseziel für Familien, Naturliebhaber, Sportbegeisterte und Ruhesuchende. Nehmt den Reiseführer mit und Euch entgeht nichts!
Stefanie Kullmann, Roland Hanewald
ISBN: 978-3-8317-3469-6
8., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2021
300 Seiten
zahlreiche Fotos, 12 detaillierte Karten und Ortspläne, praktische Übersichtskarten im Umschlag
Spiekeroog ist eine weitere ostfriesische Insel im niedersächsischen Wattenmeer: Sie liegt nicht nur im Alphabet zwischen Langeoog und Wangerooge. Die Insel hat eine Fläche von 18,25 Quadratkilometer und ist etwas mehr als 5 km vom Festland entfernt. Auf Spiekeroog gibt es ein großes zusammenhängende Naturschutzgebiet, die Ostplate. Bis auf Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge ist die Insel autofrei und über eine Fährverbindung mit Neuharlingersiel verbunden. Gerade im Winter ist es sehr ruhig hier, man hat die Wanderwege durch die Dünen oder auch den endlosen feinen Sandstrand fast für sich alleine. Die kleine ostfriesische Insel tut gut, sie ist ein Hort der Stille und des Friedens. Autos müssen auf dem Festland bleiben und selbst Fahrräder trifft man eher selten an. Die Insel ist klein und überschaubar, alles ist bequem zu Fuß zu erreichen.
Wichtig, wenn man im Winter reist und auf der Insel mit Regen, Schnee und Wind rechnen muss: Für eine Nordseeinsel untypisch besitzt Spiekeroog einen vergleichsweise großen Baumbestand. Diese Wäldchen stellen eine Besonderheit auf den durch karge Sandböden
geprägten Ostfriesischen Inseln dar; sie gaben Spiekeroog auch den Beinamen „Grüne Insel“. Grün ist sie zwar im Januar oder Februar nicht – einen gewissen Schutz bieten die Dünenwäldchen vor
schlechtem Wetter aber auf jeden Fall. Wie grün die Insel wirklich ist, das habe ich erst beim Sommerbesuch erkannt. Gelegentlich hatten wir Glück und fanden im winterlichen Januar noch Reste vom
orangefarbenen Sanddorn an den Büschen in den Dünen. Dafür blühen im Sommer die Heckenrosen, nicht nur im Dorf vor den Häusern, auch in den Dünen schmückten weiße, rote, pinke Blüten die
halbhohen Heckenrosenbüsche. Und dazwischen Lupinen, Fingerhut in allen möglichen Farben, kleine Vergissmeinnicht, die dicht am Boden blühten – einfach nur wunderschön, die Blütenpracht.
Nicht nur die Natur ist sehenswert, auch das beschauliche Inseldorf mit der alten Inselkirche und den geduckten Friesenhäusern lohnt einen aufmerksamen Besuch. Informationen zu Häusern und Besonderheiten wie Altes Inselhaus oder Drifthuus, den Rosengarten steuert der Reiseführer bei. Was die Tipps zum Essen angeht: nicht nur das Capitänshaus ist einen Besuch wert, gut essen kann man auch im De Balken. Und ein Inselaufenthalt ohne einen Besuch in der Teetied? Das ist, als wär man gar nicht da gewesen.
Der topaktuelle Reiseführer enthält praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z. Im Vorspann findet Ihr eine Jahresübersicht zu Festen und Veranstaltungen, mit Routenvorschlägen und persönlichen Tipps der Autoren. Die gesondert hervorgehobenen Tipps für kinderfreundliche oder nachhaltige Angebote und Aktivitäten und die Vorschläge für besondere Spaziergänge und Radtouren über die Insel ermöglichen eine gute Reiseplanung. Ihr findet zu Eurer ersten Orientierung drei Vorschläge für die Erkundung der Insel und es gibt ebenso Orte zum Genießen und zum Verweilen.
Ich finde:
Der Spiekeroog Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag eignet sich wunderbar zum Mitnehmen auf die Insel. Er hilft Euch bei der Planung einer erholsamen und entdeckungsreichen Zeit auf der Insel, begleitet Euch in die Natur, beim Muscheln suchen, aber auch, wenn Ihr einfach nur eine Auszeit genießen wollt. Besonders wenn Ihr mit Kindern reist, findet Ihr Hinweise und Tipps. Fragen zur Reiseplanung werden beantwortet und vor Ort ist der Reiseführer hilfreich für alle Tage. Spiekeroog, die kleine ostfriesische Insel tut gut.
ISBN: 978-3-8317-3524-2
252 Seiten
1. Auflage 2022
zahlreiche Fotos, 4 Karten und Ortspläne, ausführliches Register
Neuseeland öffnet seine Grenzen für geimpfte Reisende aus dem Ausland zwei Monate früher als geplant. Vollständig Geimpfte, deren Länder am Programm für visumfreies Reisen teilnehmen, können bereits ab 1. Mai einreisen, ohne sich nach ihrer Ankunft in Selbstisolation begeben zu müssen. Das gilt unter anderem für alle EU-Mitgliedstaaten, Japan, die USA und Kanada. Für australische Reisende gilt die Regelung bereits ab April.
Dank der strikten Corona-Schutzmaßnahmen sei Neuseeland für Touristen nun ein sicheres Reiseziel, sagte Regierungschefin Jacinda Ardern: "Wir sind bereit, die Welt wieder willkommen zu heißen." Die Lockerungen seien ein wichtiger Impuls für Neuseelands angeschlagene Tourismusindustrie. Im Jahr 2019, also vor der Pandemie hatte Neuseeland 3,9 Millionen Besucher aus dem Ausland verzeichnet und damit umgerechnet knapp 9,9 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Alle vollständig geimpften Inhaber eines deutschen Reisepasses können ab dem 1. Mai 2022, 23:59 Uhr nach Neuseeland einreisen und müssen sich weder selbst isolieren noch in Quarantäne begeben.
Detailliertere Informationen findet Ihr hier:
Die neuseeländischen Grenzen werden für Inhaber von Working-Holiday-Visa, qualifizierte Arbeitskräfte und Inhaber von Zeitarbeits- und Studentenvisa früher geöffnet.
Ich habe schon 2017 bis 2020 über verschiedene Ziele unseres Roadtrips auf der Nord- und Südinsel Neuseelands gebloggt: Typisch Neuseeland? Klar, uns allen fällt dazu einiges ein, Kiwis, Schafe und Maori. Auf der anderen Seite der Erde, ewig lange Flugzeit, kalt und Schnee, wenn hier Sommer ist. Aber das ist ja längst nicht alles, was Neuseeland zu bieten hat. Ich habe skurrile Fakten zu Neuseeland ebenso aufgeschrieben wie die Highlights der Reise durch das Land der weißen Wolke.
Hier findet Ihr meine Blogbeiträge, die Euch planen helfen:
Für den September 2022 haben wir gebucht. Eine Insel sollte es sein, in der Nordsee gelegen. Und nach Borkum, Spiekeroog, Langeoog und Wangerooge sollte es mal wieder woanders hingehen. Deshalb werden wir für zwei Wochen auf Föhr zu Gast sein. Ruhe, Seeluft, grüne Wiesen, gemischtes Wetter, leckerer Fisch – wir werden uns auf der Insel hoffentlich gut erholen.
Mit Handbike und Fahrrad wollen wir viel frische Luft tanken, aber ein wenig Geschichte und Kultur hat die große Insel in Nordfriesland ja auch zu bieten. Und in Sachen Kulinarik gibt es neben Fisch auch Salzwiesenlamm und andere Leckereien, zahlreiche Hofläden, eine Saftmanufaktur und sogar ein Weingut.
Wir sind gespannt und schon jetzt voller Vorfreude!
Föhr ist die größte und bevölkerungsreichste deutsche Insel ohne Landverbindung. Sie zählte 2019 mit rund 948.652 Übernachtungen und im Schnitt 7,6 Tagen Aufenthaltsdauer zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland. Föhr wird auch als grüne Insel bezeichnet. Sie ist durch ihre Lage im Windschatten von Amrum und Sylt vor den stürmischen Einflüssen der Nordsee relativ geschützt. Sie hat eine Fläche von 82,82 km². Und dann gibt es auf der Insel noch ca. 2.650 "normale" Strandkörbe und 5 Schlafstrandkörbe.
Die Insel liegt mitten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Der wurde 2009 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Eine
Wattwanderung geht leider nicht per Rollstuhl, wer aber gut zu Fuß ist, der sollte dies bei seinem Föhr-Besuch unbedingt einplanen. Die Perle unter den Wanderungen ist die etwa 8 km lange Wanderung mit einem kundigen Wattführer von Föhr zur Nachbarinsel Amrum.
Was uns an der Insel besonders gereizt hat? Über 200 km Radwege sowie fünf Themenrouten laden zur Entdeckungsreise quer über die Insel ein. So haben wir während unserer 2 Wochen auf der Insel ausreichend Möglichkeiten, diese per Rad zu erkunden.
Die Insel Föhr wirbt mit dem Slogan "Friesische Karibik". Warum? Auch dort gibt es lange, weiße Sandstrände, eine grüne Naturlandschaft und ein mildes, vom Golfstrom begünstigtes Seeklima.
Wir erwarten also eine Insel, die groß genug ist, um in die Ferne zu schweifen und gleichzeitig überschaubar und klein genug, um alles schnell erreichen zu können. Das lebendige Zentrum der Insel ist das Hafenstädtchen Wyk. Hier lebt mehr als die Hälfte der rund 8.400 Insulaner. Um 1700 gegründet, wurde Wyk auf Föhr 1819 das erste staatlich anerkannte Seebad an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Es gibt urige Friesenhäuser, Einkaufsmöglichkeiten sowie Restaurants (sogar mit Stern!) und Cafés. Der Ort hat eine barrierearme und 3 km lange Strandpromenade mit Aussicht auf die Halligen. Und dann findet man auf der Insel noch die 11 kleinen Friesendörfer mit ihren Reetdachhäusern, viel Blumen, Friedhöfen mit sprechenden Grabsteinen und vieles mehr.
Schlafen im Strandkorb, dieser neue Trend ist jetzt auch auf Föhr möglich. Schlafstrandkörbe machen es möglich, den Sonnenaufgang in Wyk auf Föhr, den Sonnenuntergang in Utersum erleben oder die Sterne am Nachthimmel in Nieblum beobachten. An drei Standorten stehen Strandkörbe, die man für eine Übernachtung buchen kann.
Was auf den Tisch kommt, ist frisch. Darauf legt man hier viel Wert. In den Cafés kommen die Liebhaber*innen von Kuchen, Torten wie Friesentorte oder frischen Waffeln auf ihre Kosten. Was steht sonst so auf den Speisekarten? Auf Föhr kann man sich natürlich durch die Fischkarten schlemmen und Föhrer Muscheln genießen. Dann gehört zu den traditionellen Spezialitäten das Föhrer Salzwiesenlamm.
Und, auf Föhr gibt es tatsächlich ein Weingut. Ich konnte es gar nicht glauben. Dazu zahlreiche Hofläden, die regionale Spezialitäten anbieten - das klingt doch wirklich nach einer echten Genießerreise, oder?
Für unser geistiges Wohl ist ebenso gesorgt: In Alkersum gibt es das Museum Kunst der Westküste. Hier sammelt, erforscht und vermittelt man Kunst, die sich mit dem Thema „Meer und Küste“ auseinandersetzt. Das Museum ist barrierefrei mit Behinderten-WC, Besucherfahrstuhl und Rampen im Hauptausstellungsbereich. Wenn Ihr in Begleitung kommt: bei Rollstuhlfahrern mit dem Vermerk "B" im Ausweis hat die Begleitperson freien Eintritt.
Was kann ich zum Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag berichten? Nun, er ist in der 8., neu bearbeiteten, aktualisierten Auflage erschienen. Gedruckt auf 288 Seiten, in Farbe und mit zahlreichen Fotos findet Ihr 14 Ortspläne und Karten. Ein ausführliches Register erschließt den Inhalt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Doppelseite, auf der die Inhalte mit einer Übersichtskarte der Region, Highlights und Seitenverweisen vorgestellt werden.
Mit dem Reiseführer ist man bestens ausgerüstet. Die Autoren nehmen uns mit zu einer Erkundungstour über die Nordseeinsel, geben ausführliche Beschreibungen aller sehenswerten Orte und laden zu Inselrundfahrten, einem Besuch der Nachbarinseln oder der Halligen oder Ausflügen zu Seehundbänken ein.
Nicole Funck, Michael Narten und Roland Hanewald
ISBN: 978-3-8317-3277-7
Seiten: 288
8., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2020
zahlreiche Fotos, 14 Ortspläne und Karten
Der Reiseführer Föhr & Amrum aus dem Michael Müller Verlag ist inzwischen in der vierten Auflage mit 232 Seiten mit 128 Farbfotos erschienen. Er hat 34 Karten und Pläne samt Übersichtskarten von Amrum und Föhr. Das hilft bei der Orientierung. Nicht fehlen dürfen, das ist klar, praktische Tipps von A bis Z. Außerdem findet ihr im Buch 7 Wanderungen und Touren auf Föhr sowie 3 auf Amrum.
Ich finde den Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag handlich, praktisch und übersichtlich. Er ist ein toller Begleiter für eine Reise, bei der ihr nicht nur im Strandkorb lümmeln wollt, sondern bei der ihr euch genauso mit Geschichte und Kultur der nordfriesischen Inseln beschäftigen wollt wie auch nicht vor Bewegung bei Wind und Wetter zurückschreckt.
4. Auflage 2021
Michael Müller Verlag
232 Seiten, farbig, 232 Fotos, 34 Detailkarten
ISBN 978-3-95654-933-5
Barrierefreiheit wird auf der Insel Föhr großgeschrieben. Auf der grünen Nordseeinsel findet Ihr etliche barrierefreie Ferienunterkünfte.
Unsere An- und Abreise, den Aufenthalt und Restaurantbesuche werden wir selbst organisieren und bezahlen. Ich werde bei einigen Recherchen auf dieser Reise von der Föhr Tourismus GmbH unterstützt. Vielen Dank dafür und die Möglichkeit, die Insel so intensiv erkunden zu können an Anna-Katharina Preißler. Das hier ist meine persönliche Meinung!
Auf Reisen, aber auch im Alltag, stoßen wir mit dem Rollstuhl (stoßen aber auch Reisende mit anderen Behinderungen) immer wieder auf Hürden. Viele davon wären nicht nötig, etliche wären recht einfach zu überwinden. Bei anderen braucht es nur ein wenig Nachdenken bei der Planung und sie würden nicht existieren. Ganz oft aber sind es auch einfach nur Gedankenlosigkeit, Nachlässigkeit oder fehlende Informationen, die das Reisen für uns schwieriger machen als es nötig wäre.
Ich habe daher einmal zusammengefasst, was wir uns von Reiseprofis wie Hotels, Veranstaltern, Tourismusbüros, Restaurants, Fluggesellschaften, Autovermietern usw. wünschen.
Der Markt der Angebote für Reisende mit einer Behinderung ist groß und er wächst. Barrierefreies Reisen ist ein Zukunftsmarkt. Das Fokussieren auf barrierefreie Angebote bietet den Akteuren der Touristikbranche und des Gastgewerbes große Chancen.
In Deutschland leben aktuell etwa acht Millionen Menschen mit einer Behinderung. Das sind 9,3 % der Bevölkerung oder etwa jeder elfte Bürger. Und auch altersbedingte Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen erfordern einen höheren Bedarf an Barrierefreiheit. Dieser Bedarf wird durch den demografischen Wandel weiter ansteigen. Deshalb glaube ich: ja, Barrierefreiheit für Hotels, Restaurants und andere Touristikakteure lohnt sich!
Schon 2012 sind nach Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK von 140 Millionen Europäern, deren Mobilität eingeschränkt ist, jeder zweite in Europa auf Reisen gegangen. Die 15- bis 64-Jährigen unternahmen 340 Millionen Reisen, die über 64-Jährigen sogar 450 Millionen.
Menschen mit Behinderungen geben in Deutschland jährlich mehr als 1,5 Milliarden Euro im Tagestourismus und rund 1,6 Milliarden Euro allein für Übernachtungen aus.
editiert am 11.08.2022:
Behinderte Reisende geben allein in den USA 58 Milliarden Dollar pro Jahr aus. MMGY Travel Intelligence, ein auf die Reise- und Gastgewerbebranche spezialisiertes Forschungsunternehmen, befragte 2.375 Amerikaner mit Mobilitätseinschränkungen und präsentierte die Ergebnisse in „Portrait of Travelers With Disabilities: Mobility and Accessibility“. Warum lassen sich Hotels, Restaurants etc. auch hier in Deutschland einen so großen Marktanteil entgehen und achten nicht auf Barrierefreiheit?
Die Suche nach Reisezielen, nach Hotels oder Restaurants, nach Sehenswürdigkeiten beginnt heutzutage für uns alle, auch für behinderte Menschen, immer öfter im Internet. Wenn Sie eine Homepage, ein Portal betreiben, sollten Sie also die wachsende Zahl von Menschen mit Handicap und deren Informationsbedürfnisse einbeziehen. Barrierefreiheit für Hotels, Restaurants und andere Touristikakteure lohnt sich nämlich.
Bei vielen Hotelbuchungsportalen kann man inzwischen als Suchkriterium auch Zimmer für mobilitätsbehinderte Gäste selektieren.
Behinderte Menschen sind Menschen wie Du und ich. Ihnen gegenüber (und natürlich auch für sie) gelten dieselben Umgangsformen und Höflichkeiten wie unter Nichtbehinderten. Fragen Sie, ob Hilfe erwünscht ist. Sprechen Sie immer mit dem behinderten Menschen selbst und nicht mit seiner eventuellen Begleitperson.
Auch auf der eigenen Homepage Ihres Hotels oder Ihres Restaurants, in der allgemeinen Gestaltung Ihrer Räume können Sie einiges tun, was Sie nichts oder nur kleine Beträge kostet, Ihren Gästen mit Handicap, behinderten Menschen allerdings einen Besuch um vieles leichter macht:
Zur Barrierefreiheit von Hotelzimmern gehört auch z. B.
Bei Tischreservierungen in Restaurants wünschen wir uns, dass Sie als Gastgeber beim Thema Barrierefreiheit für behinderte Menschen auf folgendes achten
Meine Fragen an die "Touristikprofis"
Meine Fragen an die anderen Leserinnen und Leser
Für uns ist es seit unserer Reise in Australien im Jahr 2020 nicht so viel gewesen mit dem Reisen. Im vergangenen Jahr waren eine Woche mit dem Hausboot in Brandenburg im Oktober unterwegs und im Sommer konnten wir in Franken eine vorher ausgefallene Hochzeitsfeier nachholen. Und auch in diesem Jahr gehören wir zu denen, die bisher nicht viele Reisen
planen. Aber zu Ostern, da geht es nach Südtirol (was eigentlich in 2021 geplant war, aber leider nicht geklappt hat) und von dort noch für ein paar Tage an den
Gardasee.
Klar, dass wir unsere Reise vorbereiten. Das tun wir wie immer natürlich mit einem Reiseführer, der uns später auch an den Lago di Garda begleiten wird.
Der Reiseführer Gardasee aus dem Michael Müller Verlag bietet jede Menge Anregungen für einen gelungenen Individualurlaub, vor allem die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die werden wir ganz sicher einem persönlichen Test unterziehen. Er ist soeben in der 10. Auflage mit 352 Seiten, vielen Farbfotos und Karten erschienen. Das hilft bei der Orientierung. Haben wir unseren Begleiter für eine Reise, bei der Raum für eigene Entdeckungen bleibt und man dennoch gut informiert ist, gefunden?
Ich habe vom Michael Müller Verlag ein Rezensionsexemplar des Reiseführers erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Autor des Reiseführers Gardasee ist der 1952 in Marburg geborene Eberhard Fohrer. Er ist ein Autor des Michael Müller Verlages der ersten Stunde. In den ersten Jahren nach der Verlagsgründung war er auch Lektor und Layouter. Er studierte Germanistik und Geschichte, wandte sich aber gleich nach dem Staatsexamen dem Reisejournalismus zu.
Mittlerweile arbeitet er seit über dreißig Jahren hauptberuflich als Reisebuchautor. Seine Bücher sind Bestseller und sein Reiseführer zu Kreta gilt als »Kreta-Bibel«.
Und warum gehört auch der norditalienische See zu seinen Zielen? Daran sind wohl Kindheitserinnerung schuld, denn frühe Familienreisen führten den Autor wiederholt zum Gardasee. Das hat den kleinen Eberhard offenbar schwer beeindruckt: Ein riesiger See, mit Burgen am Ufer, Schiffsfahrten, die Menschen redeten eine fremde Sprache, es gab Pizza und Spaghetti. So wurde der Gardasee zum Inbegriff des Neuen und Andersartigen. Verloren hat die Gegend ihren Reiz für Fohrer offenbar nicht, denn für ihn ist es immer noch jedes Jahr aufs Neue großartig, den Brennerpass zu überqueren, die Vegetation des Südens mit Olivenbäumen, Wein, Zypressen und Palmen zu erleben.
Der Reiseführer Gardasee ist soeben in der 10. Auflage mit 352 Seiten mit 184 Farbfotos und 47 Karten erschienen. Das hilft bei der Orientierung. Nicht fehlen dürfen, das ist klar, viele reisepraktische Tipps von Anreise über Internet bis Verkehrsmittel. Außerdem findet ihr im Buch 8 Wanderungen am Gardasee mit den dazugehörenden GPS-Daten. Diesen Teil verantwortet im übrigen Florian Fritz (den kennt Ihr bereits vom Südtirol Reiseführer). So kann man beeindruckende Natur, Berge und See, zahlreiche Sehenswürdigkeiten, hautnah erleben.
Der größte See Italiens ist seit Jahren einer der touristischen Anziehungspunkt an der Südseite der Alpen. Mediterrane Einflüsse mischen sich hier mit alpenländischem Ambiente, es gibt Palmen, Zypressen, Oliven und Zitronen. Dazu kommt das Klima: Der Frühling beginnt schon früh im Jahr, die Sommer sind heiß und noch im Spätherbst gibt es viele milde und sonnige Tage.
Der Reiseführer Gardasee aus dem Michael Müller Verlag bietet jede Menge Anregungen für einen gelungenen Individualurlaub. So beschreibt er 193 Orte – darunter Garda, Torbole, Arco, Limone, Gargnano, Gardone Riviera, Salò, Malcésine, Bardolino, Lazise, Sirmione und Vleggio. Auch zahlreiche "Geheim"tipps für individuell Reisende liefert das Buch für Freunde der italienischen Küche, auch zu anderen Themen gibt es nützliche Tipps: ob für Weinliebhaber, Mountainbiker, Wanderer, Kletterer, Taucher, Gleitschirmflieger oder oder. Neben allen Informationen zu Unterkünften, Restaurants und Klima gibt der Gardasee-Reiseführer Tipps zu Verkehrsmitteln vor Ort, Ermäßigungen, Festen, Veranstaltungen etc. Und zu guter Letzt finden sich im Buch noch nützliche Hinweise zu Ausflügen oder Abstechern nach Verona, Brescia, Rovereto oder Mantua, Tipps zu Mautstationen, Restaurants, Hotels usw.
Alles, was Kultur-Interessierte wissen müssen, bietet der Reiseführer Gardasee aus dem Michael Müller Verlag, von der Burg von Arco, den prähistorischen Pfahlbauten im Lago di Ledro oberhalb von Riva, über die monumentalen »Grotten des Catull« bis hin zu den Terminen der Weinfeste. Wir erfahren nicht nur, dass Goethe beinahe als Spion verhaftet wurde, als er das pittoreske Kastell von Malcésine abmalte, sondern auch, dass Rilke viele seiner Gedichte in Arco schrieb.
Mein Fazit:
Am liebsten sollte es gleich losgehen an den Lago di Garda - wenn dann bloß die Weltpolitik oder Corona uns nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht. In jedem Fall finde ich den Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag übersichtlich, praktisch und handlich. Er ist ein toller Begleiter für eine individuelle Entdeckungsreise, bei der man dennoch gut informiert ist. Und die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die werden wir ganz sicher einem persönlichen Test unterziehen.
10. Auflage
Michael Müller Verlag
352 Seiten, farbig, 184 Fotos, 47 Karten
ISBN 978-3956549403
Ergänzend zum Reiseführer habe ich nach spezifischen Informationen zu einem Urlaub ohne Hindernisse gesucht. Leider gibt es nicht allzu viele Hinweise zum Urlaub mit Rollstuhl, hierzu Informationen zu finden, ist nicht ganz ohne. Auf folgende Angebote bin ich noch gestoßen:
Der Besuch der Isola del Garda mit einem Rollstuhl (nicht jedoch einem E-Rollstuhl) ist möglich. Für die Bootsfahrt gibt Stufen für den Zugang zum Boot, die Bootsfahrer stehen bereit, um Menschen mit Behinderungen zu helfen. Auf der Insel sind leider zwei Terrassen der Gärten nicht zugänglich, aber von der oberen Terrasse aus einsehbar. Besucher werden gebeten, bei der Buchung auf besondere Bedürfnisse hinzuweisen. Auf der Insel gibt es behindertengerechte Toiletten.
Was das Parken mit Behindertenausweis angeht, so hat es Ende 2121 eine Veränderung der rechtlichen Regeln in Italien gegeben. Sind alle ausgewiesenen Behindertenparkplätze belegt, kann ein Auto mit entsprechender Kennzeichnung seither auch auf den mit der Farbe Blau eigentlich als kostenpflichtig markierten Parkplätzen kostenfrei parken.
Endlich einmal gibt es hier auf dem Blog einen neuen Reisebeitrag. Ich berichte euch über unsere Hausboottour mit einem Bungalowboot (Bunbo) auf der Havel im Oktober. Dabei waren wir in Brandenburg, zwischen Brandenburg-Plaue und dem nördlichen Havelland, unterwegs.
Dieses Mal waren wir nicht allein auf Tour. Wir haben zwei Boote gechartert: eins für den Gatten und mich, ein zweites für Leuchtbiene und ihren Partner. Eine völlig neue Erfahrung für uns - Leuchtbiene & Co haben bereits ähnliche Touren mit seiner Schwester und deren Ehemann gemacht.
Unsere Hausboottour haben wir vollständig (Anreise, Übernachtungen, Einkauf, Essen, Charter usw.) selbst organisiert und bezahlt.
Bei Chartern eines Hausbootes gibt es Übergabetermine. Für uns bedeutete dies: samstags ab 14 Uhr würden wir unser Boot übernehmen können. Da die Strecke vom Rhein bis Brandenburg an der Havel sich doch ein wenig zieht und der Gatte alles ist, nur kein Frühaufsteher, haben wir beschlossen, auf dem Hinweg zur Hausboottour auf der Havel Freunde in Braunschweig zu treffen und dort eine Nacht zu bleiben.
Was soll ich sagen? Unsere Übernachtung im Braunschweiger Penta Hotel war gut. Das Hotel ist durchaus empfehlenswert und das rollstuhlgerechte Zimmer sehr durchdacht. Es bietet ein barrierefreies und ausreichend großes Bad, natürlich freies (und starkes) WLAN und das Frühstück am Samstagmorgen in der Pentalounge ließ keine Wünsche offen.
Auguststraße 6-8
38100 Braunschweig
Germany
+49 (0)531 48140
info.braunschweig@pentahotels.com
Am Freitagabend waren wir mit unseren Freunden zum türkischen Essen verabredet. Es war sehr lecker und wir haben uns gut unterhalten. Schön, wenn man sich selten sieht und trotzdem sofort
Gesprächsthemen findet. Das Restaurant Tandure serviert anatolische Spezialitäten aus dem Lehmofen. Wir hatten an diesem Abend drinnen einen entspannten
und
Am nächsten Morgen sind wir gegen 8 Uhr aufgestanden und haben es tatsächlich geschafft, um 9 Uhr zu frühstücken und noch vor 10 Uhr zu unserer Hausboottour mit einem Bungalowboot (Bunbo) auf der Havel im Oktober abzufahren. Die Autobahn war verhältnismäßig leer, ein wenig mehr Verkehr vor der Elbbrücke bei Magdeburg. Diese wird aktuell saniert und der Verkehr läuft daher nur auf einer Seite der A2.
Schon kurz vor 12 Uhr sind wir samstags in Brandenburg-Plaue eingetroffen. Wir haben uns gleich auf dem Weg zum örtlichen Supermarkt gemacht. Hier hatte ich die Möglichkeit der Bestellung über das Internet genutzt: Beim REWE Abholservice konnte ich unseren Supermarkteinkauf nach unserer Einkaufsliste für die Woche auf dem Hausboot bequem schon zu Hause online bestellen (musste also nicht am Anreisetag noch durch die unbekannten Gänge eines fremden Supermarktes irren). Stattdessen konnte ich alles schnell und fertig gepackt auf dem Weg zur Marina am Markt abholen. Es war wirklich bequem: Unser gesamter Einkauf wartete gekühlt und fertig gepackt auf uns.
Noch ein Tipp - dieser aber noch nicht persönlich von uns getestet: Man kann sich das Kochen auf dem Hausboot (Bunbo) auch erleichtern, wenn man eine entsprechende „Kochbox“, also ein Paket mit vorbereiteten Zutaten und passenden Rezepten bei einem bekannten Anbieter bestellt. Der Vorteil: es sind quasi alle Zutaten und Gewürze dabei, man muss also nicht so viel "Kleinkram" für die Bootsküche mitnehmen.
Und klar, eigentlich ist es auch bei uns so: der erste Einkauf am Ferienort, der gehört unbedingt zum Reiseerlebnis dazu. Bei der Übernahme des Hausbootes ist man aber zeitlich ein wenig gebunden, ein Supermarkt in Brandenburg unterscheidet sich nur wenig von dem in NRW und ist daher kaum eine Entdeckungsreise. Nur die Gestaltung der Gänge ist baulich bedingt überall anders. Da geht es tatsächlich nur um das "Abarbeiten" der vorher durchdachten Einkaufsliste. So stand für uns sogar der Speiseplan für 4 Personen auf 2 Booten taggenau fest, ebenso, wer an welchem Tag mit der Essenskocherei dran war.
Die Essens- und Einkaufsmöglichkeiten sind - zumindest in der Nebensaison - in Brandenburg auf dem Land vom Boot aus und ohne Auto ohnehin recht beschränkt, die Öffnungszeiten der Dorfsupermärkte eingegrenzt und in Corona-Zeiten war das ganze noch ein wenig komplizierter, denn viele Gasthäuser haben nicht durchgehalten und gleich ganz geschlossen.
Weil wir noch reichlich Zeit hatten bis zur Übernahme des Bungalowboots (Bunbo), haben wir dann eine Weile bei Briest mit Blick auf die Havel geparkt, entspannt Radio gehört und haben uns erst gegen 13 Uhr auf den Weg zur Marina gemacht.
Hier herrschte schon ein geregeltes Durcheinander. Die Schleuse Bahnitz hat einen Defekt, den ganzen Tag hatte ein Techniker bereits versucht, sie zu reparieren, das hatte aber offenbar nicht geklappt. Nun hingen mehrere Boote vor der Schleuse fest (drei waren es wohl) und kamen nicht zurück nach Hause in die Marina.
Leider waren auch Leuchtbiene und Partner betroffen, deren gechartertes Boot liegt am Anleger nördlich vor der Schleuse. Damit wird es schwierig mit einer gemeinsamen Tour: in beide Richtungen ist die defekte Schleuse dazwischen und wir kommen tatsächlich zunächst einmal nicht zusammen.
Wir haben uns dann für den Tag zunächst einmal so abgesprochen, dass die beiden ihr Hausboot nördlich der Schleuse übernehmen, sich dort einigermaßen einrichten und dass sie sich dann mit dem Auto auf den Weg wieder hierher zur Marina machen. Wir fahren heute nicht los und ankern nirgendwo, sondern bleiben in der Marina am Anleger. Wir werden gemütlich die bereits zu Hause vorgekochte Gemüsesuppe gemeinsam essen und später fahren der Gatte und ich die beiden wieder nach Bahnitz. Das hat auch den Vorteil, dass beide Autos für die Abgabe der Boote in einer Woche wieder hier an der Marina stehen.
Es gibt die Hoffnung, dass die Schleuse ab Montag wieder funktioniert. Also werden wir am Sonntagmorgen nach Norden über die Havel schippern und legen dann südlich der Schleuse an. Dann müssten Leuchtbiene und Partner zu Fuß zu uns rüberkommen können (für den Gatten mit Rollstuhl wäre es durch Feld und Wald wohl ein bisschen holprig). In jedem Fall können wir zum Abendessen gemeinsam grillen. Denn immerhin ist der Wetterbericht für Sonntag sehr positiv. Es ist zwar nicht sehr warm, aber sonnig mit blauem Himmel und nur leichtem Wind.
Am Sonntagmorgen haben wir uns also nach einem geruhsamen Frühstück an Bord von der Marina aus auf den Weg nach Norden gemacht mit unserem Bungalowboot (Bunbo) auf der Havel Richtung Schleuse Bahnitz.
Das Wetter war gemischt: Wolken und Sonne. Insgesamt aber ein nettes Erlebnis. Auf der Havel war es recht ruhig, es waren nicht mehr so viele Boote unterwegs. Zahlreiche Zugvögel sind bereits abgeflogen. Dennoch haben wir etliche Wildgänse gesehen.
In Pritzerbe haben wir die Fähre gut passiert. Ich weiß auch nicht, irgendwie macht mich die Querung der Fähre immer unruhig. Dabei ist es eigentlich ganz simpel: Augen auf und wenn sie fährt, aufstoppen (so heißt es, wenn man ein Boot abbremst) und der Fähre die Vorfahrt gewähren.
Die Fähre Pritzerbe verbindet den Ortsteil Pritzerbe und den Gemeindeteil Kützkow über die Havel. Eine Fährverbindung bestand seit mindestens 1385. Damals wurden die Fährkähne zunächst über die Havel gestakt. Heutzutage werden in den Sommermonaten mit dem größten Fahrgastaufkommen täglich bis zu 500 Personen und 100 Fahrzeuge übergesetzt.
Die Fähre Pritzerbe ist eine nicht frei fahrende Autofähre, sie wird an einer Kette geführt. Seit 1991 wird sie von einem Zweizylinder-Dieselmotor mit 30 PS angetrieben. Dieser Motor wirkt über eine Kupplung auf Kettenräder auf eine lange, quer im Fluss verlegte Kette. Die Fähre zieht sich an dieser Kette über die Havel. Ein Drahtseil dient als Führung und Sicherung.
Grundsätzlich haben Fähren immer Vorfahrt. Seilfähren können (auch im Notfall) nicht ausweichen. Deshalb gilt hier für die anderen Boote besondere Vorsicht: warten, bis die Fähre auf einer Uferseite festgemacht hat. Und zudem: nicht auszudenken, wir würden mit dem Hausboot in der Fährkette hängenbleiben. Die sollte schon wieder auf den Grund abgesunken sein.
An der Schleuse in Bahnitz haben wir dann unmittelbar vor der Einfahrt am Sportbootlieger anlegen können. Außer uns war ein Kölner Paar mit Hund und einem gecharterten Boot aus Werder dort. Die beiden wussten noch nicht, dass die Schleuse defekt ist, haben dann aber beschlossen, auch für die Nacht liegen zu bleiben.
Am Abend haben sich Leuchtbiene und Partner zu Fuß auf den Weg gemacht. Für sie dauerte der Spaziergang mit vogekochten Grillkartoffeln und einem bunten Salat über Feldweg und den schmalen Uferwald etwa zehn Minuten vom Anleger nördlich der Schleuse zu uns südlich der Schleuse.
Wir haben wie geplant gemeinsam gegrillt. Das klappte wunderbar und war richtig lecker. Essen konnten wir angesichts der Temperaturen allerdings nicht draußen, das haben wir ins geheizte Innere unseres Bootes verlegt. Die beiden mussten dann mit Taschenlampe im Dunkel zurück, haben aber ihren Weg gefunden.
Die Schleuse Bahnitz ist eine Schleppzugschleuse, die 1910 fertiggestellt wurde. Sie hat eine Länge von 215 Metern, eine Kammerbreite von 23 Metern und eine Torweite von 10 Metern. Die Fallhöhe beträgt maximal 0,77 Meter.
Am nächsten Morgen, dem Montag, gab es dann die Information, dass am späten Vormittag eine Probeschleusung bergwärts gemacht würde. Und zu unserem Glück hat es geklappt: Ein Sportboot von Norden kam an uns vorbeigefahren. Und wir bekamen die Ansage: Wir schleusen gleich in Richtung Norden, dauert noch etwa ein Viertelstündchen. Wir haben uns bereitgehalten und konnten dann tatsächlich talwärts schleusen und gemeinsam mit den anderen Beiden unsere Fahrt talwärts fortsetzen.
Wir sind am Montag bis vor Rathenow gekommen und haben ein nettes Ankerplätzchen zwischen km 105 und 106 am rechten Havelufer bergwärts kurz vor Rathenow gefunden. Wir haben die beiden Hausboote Seite an Seite gelegt, so konnten wir abends hinüber auf das Nachbarboot zum Abendessen. Es gab Tagliatelle mit Gemüse, Pesto und Bohnen nach einem Rezept von Jamie Oliver. Lecker hat es geschmeckt.
Am Dienstagmorgen sind wir geruhsam aufgebrochen und haben uns auf den Weg weiter nach Norden gemacht. Auf unserem Weg mussten wir zunächst die Rathenower Stadtschleuse passieren. Die Hauptschleuse in Rathenow war nämlich aktuell ebenfalls wegen eines Defektes geschlossen. Sportboote konnten allerdings die Stadtschleuse nutzen.
Es dauerte ein bisschen länger und die Schleuse ist auch nicht sehr komfortabel: vorne anlegen ging ganz gut, hinten hatte ich keine Möglichkeit, die Leine über zu legen. Wichtig nämlich beim Schleusen: das Boot wird nicht festgemacht, es wird lediglich eine Klampe in der Schleuse mit der Leine belegt, das Ende bleibt aber frei und wird je nach Schleusungsvorgang nachgelassen oder angezogen. Schließlich will man ja nicht oben an der Schleusenwand hängen bleiben und das Wasser schwappt tiefer unten. Zum Glück hat der Schleusenwärter mit uns nicht geschimpft, bei den beiden anderen war er etwas säuerlich.
Von dort ging es weiter zunächst noch durch die Stadt Rathenow und dann nach Norden auf die offene Havel.
Die Stadtschleuse Rathenow hat eine durchschnittliche Fallhöhe von gerade mal 1 m. Die Schleusenkammer ist 71,50 Meter lang und 8,45 Meter breit. Sie hat steile Kammerwände aus Klinkermauerwerk und Sandstein.
1732 wurde die erste Stadtschleuse als Kammerschleuse errichtet. Immer wieder, besonders in den Jahren von 1883 bis 1912 fanden umfangreiche Umbau- und Erneuerungsmaßnahmen statt. Bis 1977 hatte die Schleuse Holztore, welche dann durch stählerne Stemmtore ersetzt wurden. 1988 wurden die Stahltore ausgewechselt. Das Betriebsgebäude unmittelbar an der Schleusenbrücke wurde 2006 instandgesetzt und restauriert.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Leistungsfähigkeit der alten Stadtschleuse nicht mehr ausreichend. Das führte dazu, dass ein künstlicher Schifffahrtskanal mit einer 220 Meter langen Schleuse, der Hauptschleuse Rathenow gebaut wurde.
Am Mittwoch haben wir es dann tatsächlich bis zum Hohennauener See geschafft. Es ist ein See, den man durch den recht schmalen und etwa anderthalb bis zwei km langen Hohennauener Kanal erreicht. Den zu durchfahren, war im Übrigen eines der Highlights der zurückgelegten Strecke. Schmal, beschaulich, mitten in der Natur ist der Kanal ein echtes Erlebnis und eine klare Empfehlung!
Es war eine wirklich sehr schöne Strecke bei gutem Wetter. Das hat uns, wie auch der See, gut gefallen. Geankert haben wir an diesem Abend im Hohennauener See zwischen km 2 und 3 am Südufer. Wir hatten ein windgeschütztes Ankerplätzchen für die Nacht mit Blick auf Schilf und am nächsten Morgen einen wunderbaren blauen Himmel, Sonne und Zeit, ausführlich auf der Terrasse zu faulenzen.
Die Hohennauener Wasserstraße erstreckt sich von Westen nach Osten, sie verbindet die Havel am nördlichen Ufer mit Hohennauen und Wassersuppe, am Südufer mit Semlin, einem Ortsteil der Stadt Rathenow.
Sie zweigt als Kanal am Kilometer 111,84 von der Havel ab. Sie besteht aus dem Kanalabschnitt und dem 8,83 Kilometer langen Hohennauener-Ferchesarer See. Für die Schifffahrt hat sie nur noch geringe Bedeutung. Sie wird nur noch von einem kleinen Fahrgastschiff und Sportbooten genutzt.
Erst am frühen Nachmittag haben wir uns donnerstags nach einer kleinen Runde durch den Hohennauener See mit dem Boot auf den Weg gemacht. Es ging es über den Kanal wieder zurück in die Havel und dann bergwärts. Diese Fahrtrichtung hatte für uns den Vorteil, dass wir praktisch die ganze Zeit in der Sonne sitzen konnten. So stellt man sich eine Hausboottour doch vor.
Unterwegs passierten wir den Truppenübungsplatz Klietz. Im gesamten Gebiet zwischen Rathenow und dem Hohennauener See konnten wir die Übungen der Truppe gut hören: auch am Donnerstagmorgen begann es um 9 Uhr mit Probeschießen.
Da für die nächsten Tage deutlicher Wind angesagt ist, haben wir abgesprochen uns zügig auf den Weg zurück in Richtung Brandenburg zu machen. Schließlich müssen wir am Samstag pünktlich die beiden Boote wieder abgeben. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbrachten wir zwischen km 79 und 80 bergwärts eingangs Pritzerbe am linken Havelufer.
Dieser Truppenübungsplatz Klietz, wofür wird er eigentlich genutzt? Es ist insgesamt ein über 9000 Hektar großes Übungsgelände. Die Lage zwischen den Flüssen Elbe und Havel ist das Besondere: Sie ermöglicht es den Soldaten, die Überquerung eines Gewässers in den unterschiedlichsten Varianten zu üben. Außerdem verfügt der Platz mit der Schießbahn 13 über eine der längsten Schießbahnen in Deutschland. Hier trainieren Panzerbesatzungen den scharfen Schuss.
Der Truppenübungsplatz Klietz ist wichtig als Trainingsgelände für die Bundeswehr, sondern auch als Arbeitgeber für etliche Menschen, die in den Nachbargemeinden leben. Dafür nehmen die Anrainer auch die Lärmbelastung durch Schussgeräusche in Kauf.
Schon beim Ankern am späten Nachmittag haben wir es gemerkt: Es wurde windig mit recht kräftigen Böen. Und am Freitag früh, da war es nass, kalt, ungemütlich. Leuchtbiene und Co haben den Kaminofen entzündet, wir haben auf Fleecejacke und Gasheizung gesetzt. Es war gemütlich an Bord, wir haben in aller Ruhe gefrühstückt, ein wenig gelesen, ein wenig geräumt (in Vorbereitung der Bootsabgabe am Samstag) und so den halben Tag verbummelt. Erst nach 14 Uhr haben wir uns auf den Weg Richtung Brandenburg-Plaue gemacht.
Und was soll ich sagen? War es beim Ablegen noch recht grau, so klarte es zunehmend auf und recht schnell strahlte die Sonne vom blauen Himmel. So lässt man sich das Schifferdasein doch gefallen.
Geankert haben wir für die Nacht von Freitag auf Samstag im Tieckowsee zwischen km 71 und 70 am linken Ufer bergwärts ca. 1,5 km vor der Marina. Nach einer ruhigen Nacht konnten wir hier gemütlich frühstücken und waren am Samstagvormittag schnell zur Rückgabe der Boote in der Marina.
Und unser Fazit nach der diesjährigen Tour mit dem Bunbo Hausboot? Zu den Höhepunkten gehörte der Hohennauener Kanal. Spektakulär waren die Sonnenauf- und untergänge, der weite Himmel und die beeindruckenden Wolkenformationen. Abwechslungsreich war es, immer nur schönes Wetter wäre sicher langweiliger gewesen. Die Natur war im Frühherbst-Modus, es gab noch reichlich Wasservögel und immer wieder stimmungsvollen Dunst über der Havel.
Klar, das zum Teil doch recht kalte Wetter hat uns zugesetzt. Besonders in den Nächten war es echt frostig. Nachts kühlte das Boot stark aus, da waren wir froh über unsere mitgebrachten extra Fleece-Decken. Und auch tagsüber haben wir öfters gefroren, hatten zwischendurch eiskalte Finger. Draußen zu sitzen, um das Boot zu steuern, das war nicht an allen Tagen ein Vergnügen. Dann aber hatten wir, ihr seht es an den Fotos, durchaus auch strahlend blauen Himmel und Sonnenschein, ja sogar angenehme Temperaturen, bei denen man am Nachmittag die Zeit in der Sonne echt genießen konnte. Und wie gut ein heller Sonnentag der Seele tut, das muss ich ja wohl nicht erklären?
Von einigen kleineren Missgeschicken abgesehen hat uns die Tour viel Spaß gemacht und sehr gut gefallen. Auch das Problem mit der Schleuse in Bahnitz hat uns nicht wirklich die Stimmung vermiest. Es war rundum interessant und abwechslungsreich. Gemeinsam mit Leuchtbiene und Partner auf zwei Booten unterwegs zu sein, war ebenfalls ein tolles Erlebnis. Koch- und Tankservice, Unterstützung, Gesprächspartner - wir hatten alles dabei. Eine schöne Abwechselung zu den Hausbooturlauben bisher, die wir immer zu zweit allein gemacht hatten.
Und ein Hausboot in Corona-Zeiten? Das Infektionsrisiko ist gering, denn man ist ja auf dem Boot quasi in Quarantäne. Ohne Zweifel eine sehr gute Möglichkeit des Urlaubs ohne viele Kontakte. Ähnlich wie bei einer Campertour oder in einer gemieteten Ferienwohnung ist es eigentlich wie zu Haus, nur woanders.
Falls Ihr noch mehr über Reisen auf einem gecharterten Hausboot nachlesen wollt: dann schaut doch mal in den anderen Beiträgen der Blog-Kategorie Hausboot nach.
Ein guter Reiseführer in Buchform gehört für uns bei der Reisevorbereitung unbedingt immer dazu. Natürlich nutzen wir auch das WWW, Instagram, zahlreiche Blogs oder Reiseforen – aber an einer traditionellen Grundlage zum Stöbern, Nachschlagen und aufs Reisen Lust machen, da kommen wir nicht vorbei.
Föhr, die friesische Karibik, ist nicht nur im Sommer ein beliebtes Ziel für einen Ferienaufenthalt. Ich habe im Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag gestöbert und möchte euch davon berichten. Denn wir haben es getan und für September ein Ferienhaus auf Föhr gemietet. Da ist es natürlich Zeit, zu planen, zu überlegen und ganz allgemein: Der Vorfreude auf zwei entspannte Wochen Raum zu geben. Und natürlich findet ihr auch wieder einige Informationen zur Barrierefreiheit, dafür habe ich ein bisschen im Web gestöbert und euch einige Links zusammengestellt.
Für uns ist es seit unserer Reise in Australien im Jahr 2020 nicht viel gewesen mit dem Reisen. Wir waren im letzten Oktober eine Woche mit dem Hausboot in Brandenburg und geplant ist, zu Ostern Südtirol zu erkunden.
Ich habe vom Reise Know-How Verlag ein Rezensionsexemplar des Reiseführers erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Nicole Funck, geboren 1963 in Köln, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist Unternehmensberaterin im Großraum Hannover. Ihr Reiseführer über die Mongolei, erschienen 2015, wurde mit dem ITB Book Award ausgezeichnet.
Michael Narten wurde 1964 in Hannover geboren, arbeitete viele Jahre als Grafiker und Art Director in Hannover und Hamburg. Heute ist er als Grafiker, Fotograf und Buchautor tätig. Als Autor verfasste er mehrere Titel über die Stadtgeschichte Hannovers.
Roland Hanewald wurde 1942 an der Nordsee geboren und wuchs an der Weser auf. Als Offizier der Handelsmarine erwarb er im Verlauf von 20 Jahren die ersten Konturen seines Weltbildes, das sich während eines langjährigen Aufenthalts auf den Philippinen festigte. Von Beginn der achtziger Jahre an war er in ständig zunehmendem Maß als Autor von Reise- und Sprachbüchern sowie Fotoreportagen tätig.
Was kann ich zum Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag berichten? Nun, zunächst ein wenig Statistik: er ist inzwischen in der 8., neu bearbeiteten, aktualisierten Auflage erschienen. Gedruckt auf 288 Seiten, komplett in Farbe und mit zahlreichen Fotos findet Ihr 14 Ortspläne und Karten. Ein ausführliches Register erschließt den Inhalt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Doppelseite, auf der die Inhalte mit einer Übersichtskarte der Region, Highlights und Seitenverweisen vorgestellt werden. Natürlich enthält der Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag zahlreiche praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z und weitere Informationen zur Organisation von Ausflügen und Touren.
Mit dem Rollstuhl und dem Fahrrad lockt uns natürlich ganz besonders Föhrs sanfte und flache Landschaft. Mit wenig Verkehr auf den schmalen Straßen hoffen wir auf Ruhe und Erholung. Da freue ich mich natürlich ganz besonders, dass der Reiseführer Föhr nicht nur eine Radtour rund um die Insel bietet, sondern darüber hinaus auch Anregungen gibt, Hofläden auf einer Schlemmerpartie zu entdecken oder Kunst in Museen, Galerien oder Ateliers. Insgesamt gibt es Tipps für 5 Radtouren und 6 Wanderungen bzw. Spaziergänge.
Weil wir in der Nähe untergekommen sind, werden wir sicher auch die gemütliche „Hauptstadt" Wyk erkunden. Und natürlich gibt es im Buch Informationen zum Ort, seiner Geschichte und Besonderheiten. Was wir sicher testen werden: die Einkaufstipps von Fleischer bis Speisekammer. Und dann zieht es uns natürlich auch in die übrigen hübschen kleinen Friesendörfer. Auch denen widmet der Reiseführer seine Aufmerksamkeit. Überall finden wir Tipps zu Restaurants, Hofläden und anderen Besonderheiten, finden Erklärungen zu Kirchen und Friedhöfen mit den sprechenden Grabsteinen und auch zur Föhrer Geschichte.
Mein Fazit: mit dem Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag ist man bestens ausgerüstet. Die Autoren nehmen uns mit zu einer Erkundungstour über die Nordseeinsel, geben ausführliche Beschreibungen aller sehenswerten Orte und laden zu Inselrundfahrten, einem Besuch der Nachbarinseln oder der Halligen oder Ausflügen zu Seehundbänken ein. Föhr verspricht uns, ein hervorragender Platz für vielfältige Entdeckungen, Entspannung und Erholung zu sein.
Nicole Funck, Michael Narten und Roland Hanewald
ISBN: 978-3-8317-3277-7
Seiten: 288
8., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2020
komplett in Farbe, zahlreiche Fotos, 14 Ortspläne und Karten, ausführliches Register
Kaum ein Land auf der Erde schottete sich während der Coronapandemie strenger ab als Australien, fast zwei Jahre lang wurden die Grenzen geschlossen gehalten. Die milliardenschwere Tourismusindustrie Australiens hat unter den Grenzschließungen stark gelitten. Die Besucherzahlen brachen um 98 Prozent ein. Nach Angaben der australischen Industrie- und Handelskammer kostete jeder Monat der Grenzschließungen die Unternehmen schätzungsweise 2,6 Milliarden US-Dollar.
Nun sollen Touristinnen und Touristen wieder kommen dürfen. Ab dem 21. Februar will Australien wieder Touristen anreisen lassen, die zweifach gegen das Coronavirus immunisiert sind. Allerdings: trotz der erfreulichen Ankündigung bleibt der Reiseverkehr innerhalb Australiens eingeschränkt, weil in den Bundesstaaten und Territories unterschiedliche Regeln gelten. So bleibt Westaustralien für die meisten Nicht-Australier geschlossen. Spätestens 72 Stunden vor der Abreise vom Heimatort müssen Touristinnen und Touristen die sogenannte Australia Travel Declaration ausfüllen, ein Online-Einreiseformular, das Angaben zum Gesundheitsstatus und zur Erreichbarkeit abfragt.
Wenn Ihr eine Reise nach Australien plant, informiert Euch vorab über geltende Quarantäneregeln für Einreisen und bei der Weiterreise vom Eingangsflughafen an den Zielort. Zu finden sind die aktuellen Informationen zu New South Wales, dem Northern Territory, Queensland, Tasmanien, Victoria, Westaustralien und dem Capital Territory auf dieser Website.
Die einzelnen Bundesstaaten und Territories können eigenen Reisebeschränkungen anwenden. Nachstehend findet Ihr einigen Links zu den entsprechenden Seiten:
Weitere Informationen findet Ihr auf der Website des australischen Gesundheitsamtes und der Seite des Innenministeriums.
Ich habe schon 2020 und 2021 über verschiedene Ziele unseres Roadtrips im Südosten Australiens gebloggt: Die Bundesstaaten im Südosten Australiens, von Victoria bis Südaustralien, bieten auf überschaubarem Raum eine reiche Auswahl an Naturschönheiten und lebendigen Städten. Wir besuchten Nationalparks, fuhren entlang der abwechslungsreichen Great Ocean Road und durch berühmte Weinanbaugebiete mit Zeit für Weinproben.
Hier findet Ihr meine Blogbeiträge, die Euch planen helfen:
Im Oktober war es mal wieder so weit: Wir hatten ein Hausboot auf der Havel gechartert und sind dort für eine Woche herumgeschippert. Das Wetter war zwar recht kühl, insgesamt aber doch besser als erwartet und insgesamt haben wir unsere Auszeit sehr genossen!
Bei den Vorbereitungen und Planungen fielen mir dann auch unsere Einkaufslisten der früheren Hausboottouren in die Hände. Wer mit dem Hausboot auf der brandenburgischen Havel unterwegs ist, hat natürlich die Möglichkeit, an vielen Stellen an Land zu gehen, frische Lebensmittel einzukaufen und auch Restaurants aufzusuchen. Wir allerdings genießen beim geruhsamen Dahinschwimmen durchaus die „Selbstversorgung“.
Die Zusammenstellung einer Einkaufsliste (und die Mengen) hängen natürlich vom eigenen Geschmack und der Personenzahl ab. Wichtig ist auch, bei der Planung zu beachten, was hält sich, wann und wo kann man frische Lebensmittel nachkaufen. Hilfreich (und zeitsparend) ist eine Einkaufsliste auf jeden Fall. Man will im Urlaub natürlich nicht nur lecker essen, auch Kerzen, Alufolie oder ein paar Gewürze dürfen einfach nicht fehlen.
*Dieser Blogbeitrag ist zunächst im Jahr 2015 erschienen. Zwischenzeitlich hatte ich ihn 2020 und 2021 geringfügig editiert und aktualisiert. Für diese Neu-Veröffentlichung habe ich den Beitrag komplett überarbeitet.
Bei unserer letzten Tour haben wir die Möglichkeit der Bestellung über das Internet genutzt: Beim REWE Abholservice konnte ich unseren Supermarkteinkauf für die Woche auf dem Hausboot bequem schon zu Hause online bestellen (musste also nicht am Anreisetag noch durch die unbekannten Gänge eines fremden Supermarktes irren). Stattdessen konnte ich alles schnell und fertig gepackt auf dem Weg zur Marina am Markt abholen. Es war wirklich bequem: Unser gesamter Einkauf wartete gekühlt und fertig gepackt auf uns. Frisch eingedeckt habe ich uns dann noch beim Bäcker mit Brot und ein paar Brötchen für die ersten Tage zum Frühstück.
Noch ein Tipp - dieser aber noch nicht persönlich von uns getestet: Man kann sich das Kochen auf dem Hausboot (Bunbo) auch erleichtern, wenn man eine entsprechende „Kochbox“, also ein Paket mit vorbereiteten Zutaten und passenden Rezepten bei einem bekannten Anbieter bestellt. Der Vorteil: es sind quasi alle Zutaten und Gewürze dabei, man muss also nicht so viel "Kleinkram" für die Bootsküche mitnehmen.
Nicht alles steht auf der Einkaufsliste für eine Hausboottour. Manches bringen wir von zu Hause mit – einfach weil wir festgestellt haben, dass etliches auf dem gut ausgestatteten Bunbo Hausboot dann doch fehlt oder nicht richtig funktioniert (wo gibt es schon mal scharfe Messer?) und dass einiges einfach praktisch ist.
Unser Charterer schickt mit den Reiseunterlagen rechtzeitig vor Beginn des Törns eine Liste, was an Inventar auf dem Boot vorhanden ist. Dazu gehört u. a.
Damit sind wir schon sehr gut ausgerüstet, und trotzdem bringen wir einiges schon von zu Hause mit. Diese Gegenstände stehen nicht auf unserer Einkaufsliste für eine Hausboottour! Dazu gehört beispielsweise
Links, die mit einem * gekennzeichnet sind, sind Affiliate Links oder Werbelinks. Entweder bekomme ich bei einem Kauf nach einem Klick auf einen solchen Link eine Provision oder ich habe einen Betrag für die Veröffentlichung des Links bekommen. Meine Meinung bleibt davon immer unbeeinflusst. Ich verlinke ausschließlich Produkte und Seiten, von denen ich selbst überzeugt bin.
Und vor Ort und bevor es heißt „Leinen los“gehen wir dann auch noch einmal einkaufen bzw. unsere Bestellung abholen, um unser Essen an Bord zu haben. Das ist sie, unsere Einkaufsliste für eine Hausboottour.
Und falls Ihr die Einkaufsliste für eine Hausboottour lieber klassisch auf Papier hättet: hier ist sie als pdf-Dokument zum Download.
Volker von Volker mampft führt schon länger ein Bloggerevent unter dem Motto „Koch mein Rezept – Foodblogs neu entdeckt“. Weil es immer soviel Spaß macht bin ich gerne wieder dabei.
Diese Bloggeraktion hat mich schon auf zahlreiche leckere Rezepte und neue Blogs gebracht. Schön finde ich an dieser Aktion auch, dass ich mir etwas Zeit nehmen muss, um den mir zugelosten Blog kennenzulernen und Euch diesen gleich vorstellen zu können. Genau darum geht es bei der Aktion „Koch mein Rezept“.
Wie läuft es genau? Alle Teilnehmer*Innen bekommen einmal alle 2 Monate einen anderen Blog zugelost, ein wenig wie beim Wichteln zu Weihnachten. Vom Blog sucht man sich selber ein Rezept aus. Welches ist völlig egal. Ob es das Neuste oder das Älteste ist, ob gebacken oder gekocht wird, oder oder. Dazu wird der geloste Blog vorgestellt.
Wer wurde mir bei der 5. Runde zugelost? Das war Petra von Obers trifft Sahne.
Hinter dem Blog Obers trifft Sahne steht seit 2011 Petra. Sie ist von Beruf Designerin, mit einer eigenen Firma und Freelancer beim Schreiben von Texten, dem Erstellen von Foodfotos und sie unterstützt ihre Kunden im Socialmediamarketing.
Wie es sich für eine ernsthafte Foodbloggerin gehört, hat sie mehrere Kochbücher verfasst, nämlich
Zu finden ist Petra auch auf Instagram, Facebook und Pinterest.
Von Petras Blog habe ich nachgekocht, nämlich ihren Kartoffel-Lauch-Feta-Auflauf. Wie es dazu kam?
Auch zu Coronazeiten soll bei uns immer mal wieder etwas Neues auf den Tisch kommen. Nicht nur deshalb gefällt mir die Aktion "Koch mein Rezept" so gut: da werde ich quasi gezwungen, immer mal wieder nach schönen Rezepten zu stöbern und vor allem, die dann auch nachzukochen.
An Petras Rezept reizte mich die Kombi von Kartoffeln, Lauch und Käse - und die Vorstellung, dies als warme Ergänzung zu einem frischen Salat zu genießen.
Wie fast immer habe ich das Originalrezept ein wenig abgewandelt: Klar blieb es bei den Basisbestandteilen Kartoffeln und Lauch. Bei uns gab es aber nicht nur Feta, nein, einen Rest Ziegenkäse und ein wenig grob geraspelten Parmesan habe ich auch noch hineingeschmuggelt. Weil sich in unserem Kühlschrank leider gerade nicht Sahne und Obers trafen, habe ich einfach einen Rest Milch mit den Eiern vermischt. Als Salat gab es einen winterlichen Blattsalat mit Gurke, Tomaten und Lauchzwiebeln dazu.
Es hat uns beiden wunderbar geschmeckt. Das gibt es definitiv noch einmal (oder auch öfters...). Falls Ihr zum Originalrezept wollt: Das habe ich Euch oben verlinkt; falls Ihr mein leicht abgewandeltes nachkochen wollt: Das findet Ihr hier.
Volker von Volker mampft führt das Bloggerevent unter dem Motto „Koch mein Rezept – Foodblogs neu entdeckt“ in die nächste Runde. Weil es immer soviel Spaß macht bin ich gerne wieder dabei.
Diese Bloggeraktion hat mich schon auf zahlreiche leckere Rezepte und neue Blogs gebracht. Schön finde ich an dieser Aktion auch, dass ich mir etwas Zeit nehmen muss, um den mir zugelosten Blog kennenzulernen und Euch diesen gleich vorstellen zu können. Genau darum geht es bei der Aktion „Koch mein Rezept“.
Wie läuft es genau? Alle Teilnehmer*Innen bekommen einmal alle 2 Monate einen anderen Blog zugelost, ein wenig wie beim Wichteln zu Weihnachten. Vom Blog sucht man sich selber ein Rezept aus. Welches ist völlig egal. Ob es das Neuste oder das Älteste ist, ob gebacken oder gekocht wird, oder oder. Dazu wird der geloste Blog vorgestellt.
Wer wurde mir bei der 5. Runde zugelost? Das war Sus von CorumBlog 2.0.
Normalerweise stelle ich Euch an dieser Stelle den/die Blogger*in vor - aber Sus verrät nichts über sich. Deshalb nur eine kurze Zusammenfassung ihres/seines Blogs:
Er/Sie nimmt an zahlreichen, ganz verschiedenen Blog Events teil. Auf dem Blog gibt es lange und kurze Beiträge zu Themen wie Aufgeschnappt, Darmstadt, Die Erforschung des Ichs mit Hilfe des Internets, Getier, Grünfutter oder Halt so. Die meisten Beiträge allerdings drehen sich um Kochen, Backen und Genießen, mit einer Vielzahl von Unterkategorien. Da lohnt sich das Stöbern nach leckeren Gerichten!
Zu finden ist Sus auch auf Instagram, Facebook und Pinterest.
Von Sus' Blog habe ich nachgekocht, nämlich den Apfel-Speck-Pfannkuchen mit Sirup. Wie es dazu kam?
Ich gebe mir Mühe, neben unseren altbekannten Soulfood-Rezepten in diesen blöden Corona-Zeiten auch immer wieder etwas Neues auf den Tisch zu bringen. Das ist im übrigen auch ein Grund, warum ich die Aktion "Koch mein Rezept" so toll finde: da werde ich quasi gezwungen, immer mal wieder nach schönen Rezepten zu stöbern und vor allem, die dann auch nachzukochen.
Am Rezept reizte mich besonders, dass für den Teig eine Mischung aus Weizen- und Buchweizenmehl verwendet wird und dass der Gatte sein geliebtes Rübenkraut darauf verteilen kann.
Wie fast immer habe ich das Rezept ein wenig abgewandelt: statt Pfannkuchen auf dem Herd habe ich ein Dutch Baby zubereitet. Das ist ein Ofenpfannkuchen, der in einer ofengeeigneten Pfanne oder einer ofenfesten Auflaufform gebacken wird. Dabei wird es höllisch heiß und wenn alles glattläuft ist der Pfannkuchen gebräunt und aufgepufft sein. Obwohl, am Ende lässt es sich nicht vermeiden: wenn Ihr das Dutch Baby aus dem Backofen holt, wird der hübsch Aufgepuffte wieder absacken und platt wie ein Pfannkuchen.
Es hat uns beiden wirklich lecker geschmeckt. Deshalb werden wir dieses Gericht in unsere Alltagsküche als regelmäßigen Gast aufnehmen. Falls Ihr zum Originalrezept wollt: Das habe ich Euch oben verlinkt; falls Ihr mein leicht abgewandeltes nachkochen wollt: Das findet Ihr hier.
Der Herbst hat auch seine schönen Seiten. Die feuchte Erde riecht intensiv nach dem Regen, die Sonnenuntergänge sind selten so farbintensiv wie in diesen Monaten. Und die Wälder und Bäume erst: sie strahlen in rot-orange-gelben Farben um die Wette. Also eigentlich eine schöne Jahreszeit, wenn,
ja, wenn da nur nicht das miese Wetter und die kurzen und doch eben meist trüben Tage wären.
Dieser Beitrag wurde bereits 2014/2016 veröffentlicht und ist für die Neu-Veröffentlichung nur hinsichtlich der Links aktualisiert und mit neueren Fotos versehen worden.
Bei mir droht da immer ein leichter Anflug von Herbstdepression, Grund genug, mich einmal zu fragen, wie ich den Sommer verlängern könnte und besser durch die dunkle Jahreszeit komme.
Meine neun erprobten und bewährten Tipps:
1. Die nächste Reise entwickeln, denn nach der Reise ist vor der Reise. Was gibt es schöneres, als sich die Zeit mit dem Vorbereiten des nächsten Urlaubs zu vertreiben? Auf unserem Reiseplan steht für das kommende Jahr vielleicht mal wieder das südliche Afrika? Und auch in die Marken würden wir gern mal wieder und auch aufs Wasser. Und dann bleibt noch Zeit für eine Reise im Frühsommer… *träum*
2. Etwas Neues machen. Wer will schon vor die Tür, bei diesem Wetter. Daher bietet sich diese Jahreszeit an, um Neues zu lernen oder Bekanntes aufzufrischen. Ich übe beispielsweise zurzeit meine Italienisch-Vokabeln mit Babbel (kostenlos und wirklich ganz gut). Und ich habe entdeckt, dass es im Kino gerade auch an trüben Nachmittagen immer wieder Filme in der Originalversion zu sehen gibt. Eine gute Möglichkeit mal wieder meine Englisch-Kenntnisse aufzupolieren. Außerdem will ich einen Foto-Kurs machen und mehr über Bildaufbau lernen.
3. Sich lecker um die Welt kochen und essen. Deshalb habe ich gemeinsam mit einer Freundin auch schon wieder einen Kochkurs belegt – im Dezember wollen wir lernen, wie ein italienisches Familienweihnachten aussehen und vor allem: schmecken kann. Und bis dahin versuche ich in unseren alltäglichen Speiseplan so viel Urlaub zu bringen wie es geht: also koche ich unsere mitgebrachten Lieblingsgerichte. Und wenn wir uns verwöhnen wollen, dann gehen wir essen: thailändisch, griechisch, italienisch, mexikanisch, portugiesisch…
4. Urlaubsfotos sichten, bearbeiten und ein Fotobuch und eine Diashow gestalten Ähnlich schön wie die Vorfreude auf die nächste anstehende Reise ist es, in Erinnerungen an den letzten Urlaub zu schwelgen. Dazu gehört für mich auf jeden Fall ein schönes Fotobuch vom letzten Urlaub zusammen zu stellen. Und natürlich: den Reisebericht der letzten Reise zu schreiben und zu gestalten, online zu stellen, in den Blogs und Berichten anderer Reiseblogger zu stöbern, all das bringt Reisefeeling und beruhigt meine Reiselust.
5. Die letzten Sonnenstrahlen genießen. Es passiert leider viel zu selten, aber wenn die Sonne an diesen kalten Herbsttagen dann doch noch einmal durch die Wolken schaut oder gar von einem blauen Himmel (ja, auch das kommt vor…) strahlt, dann geht es raus. Es gibt schließlich kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Dick eingemummelt kann man im Herbst wirklich schöne Streifzüge durch bunte Wälder und Parks genießen und so die letzten Sonnenstrahlen des Jahres einfangen. Und wenn das Wetter einfach nicht mitspielen will? Man könnte auch im Nieselregen durch den Wald stapfen, oder, noch besser: ans Meer fahren und sich den Wind um die Nase wehen lassen.
6. Den ganzen Tag in der Sauna verbringen – das geht sogar ums Eck, im städtischen Bad oder der etwas teureren Therme. Wenn ich besonders gut zu mir (und meiner Begleitung) sein will, dann könnte ich auch mal wieder ein Wellnesswochenende in einem tollen Hotel verbringen.
7. Ausmisten und so die Reisekasse aufbessern. Ja, im Ernst: ich finde, Herbst und Winter sind perfekt, um sich mal von allem möglichen Plunder zu trennen. Das gilt für gelesene Bücher, nicht mehr gehörte CDs oder geschaute DVDs – aber auch für abgelegte Kleidung, verstaubte Geschenke, altes Geschirr, alte Technik, schaut Euch um, Ihr findet bestimmt einiges auch bei Euch zu Haus. All das über ein Internetauktionshaus, via kostenlose Kleinanzeigen oder auf dem nächsten Flohmarkt zu verkaufen, gibt nicht nur Platz in der Wohnung und ein gutes Gefühl, nein, auch das Reise-Sparschwein legt zu…
8. Einen verbummelten Tag einlegen – und damit meine ich nicht „shopping therapy“ – nein, nein. Wann kann man schon ohne schlechtes Gewissen einfach mal einen ganzen Tag nichts tun, wenn nicht an einem trüben Herbst- oder Wintertag? Bei mir sieht ein idealer Tag so aus: raus aus dem Bett und rein in die gemütlich-kuschlige Jogginghose und einen warmen Pulli, gemütlich frühstücken mit Eiern, frischen Brötchen, einmummeln, Kaminofen an und mit einer Kanne Tee und einem dicken Schmöker vor der Nase einfach abtauchen. Später vielleicht eine schnulzig-romantische Komödie oder auch Fernwehfilme gucken. Und abends bringt der Pizzabote dann meine Lieblingspizza.
9. Bei kitschiger Weihnachtsmusik Schlittschuh laufen gehen, Glühwein trinken und noch mehr Glühwein trinken. Und vielleicht gleichzeitig den schönsten Weihnachtsmarkt besuchen (Kennt ihr einen, der ganz besonders schön ist?).
Ihr habt es sicher schon bemerkt: wir gehören zu den Urlaubs-Planern. Klar, das ist angesichts unserer Situation nicht wirklich verwunderlich.
Reisen mit Rollstuhl braucht nun einmal, falls es nicht echt stressig (und manchmal auch schwierig) werden soll, einiges, was vorher überlegt sein will. Also bleibt nicht viel anders, als im Vorfeld zu recherchieren, welche Hotels barrierefreie Zimmer haben, welche Restaurants lecker und barrierearm sind, wo man umgerüstete Fahrzeuge anmieten kann, welche Attraktionen wie mit einem Rollstuhl erreichbar sind, und und und …
Reisen als Rollstuhlfahrer ist nicht schwierig und schon gar nicht unmöglich! Man kann fast überall auf der Welt Urlaub machen. Und an allen Orten trifft man auf hilfsbereite Menschen, selbst wenn es keine barrierefreie Infrastruktur geben sollte. Diese Erfahrungen haben wir immer wieder auf unseren Reisen gemacht. Ein Paradies für Rollstuhlfahrer sind ohne Zweifel die USA – hier haben, was „Accessibility“ angeht, mehrere Kriege mit behinderten Veteranen, die man nicht ausgrenzen konnte (wollte) und die Bürgerrechtsbewegung ganze Arbeit geleistet. Aber auch sonst haben wir festgestellt, dass außerhalb Deutschlands, im Süden Europas oder gar in den sogenannten Entwicklungsländern die Menschen sehr hilfsbereit und offen dafür sind, uns bei der Bewältigung kleinerer oder größerer Hindernisse zu unterstützen. Sind Stufen da, finden sich rasch ein paar starke Jungs und helfen nach oben (und auch wieder nach unten), bauen vielleicht zum Hotelzimmer rasch eine kleine Holzrampe. Sind Türen zu schmal oder im Weg – dann werden sie halt ausgehängt.
Seit inzwischen fast 40 Jahren reisen wir gemeinsam, der Gatte und ich. Zu Beginn ging es erst einmal ganz vorsichtig auf Reisen: ein paar Tage nach Holland, in ein spezielles Hotel in Italien. Dann wurden wir immer mutiger und auch neugieriger. Und so gehören zu den gemeinsam und mit Rollstuhl bereisten Kontinenten Europa, Asien, Amerika, Ozeanien und Afrika.
Einige Male mit Reiseveranstaltern, ein einziges Mal in einer Gruppe, aber am liebsten und deshalb fast immer: allein, auf eigene Faust, mit dem eigenen Auto, mit Mietwagen, geflogen, mit der Bahn oder auf dem Boot.
Warum? Ganz einfach: wenn ich mit Hotels, B&Bs, mit Autovermietern kommuniziere, dann kann ich ganz klar meine speziellen Bedürfnisse (oder besser: die des Gatten) formulieren. Ich kann nachfragen und konkret beschreiben oder eventuell um Fotos bitten. Damit lässt sich vieles klären, falls Vermieter vor Ort und wir uns nicht sicher sind, ob es passen wird. Und nicht selten entsteht aus diesen Mails schon vorab ein freundlicher Kontakt, der vor Ort dazu führt, dass wir (fast) wie alte Freunde begrüßt werden. Wir erhalten zahlreiche Tipps und Informationen aus erster Hand – das konnte uns ein Tourveranstalter bisher noch nie bieten.
Schließlich haben wir durch Erfahrung gelernt, ein paar Tage, bevor es losgeht bzw. bevor wir am nächsten, übernächsten Ziel ankommen, dort nochmal daran zu erinnern, dass wir kommen und dass wir wegen des Rollstuhls besondere Wünsche haben. Nur zur Sicherheit, denn man weiß ja nie …
Freunde und Bekannte, ja auch Unbekannte fragen uns immer: wie macht ihr das bloß? Solche Reisen, allein und dann noch mit dem Rollstuhl? Wir würden das ja noch nicht einmal ohne die Behinderung wagen.
Unsere Antwort: wir haben bisher kaum negative Reiseerlebnisse gehabt. Im Gegenteil, wir stellen immer wieder fest, dass man in anderen Ländern mit behinderten Menschen selbstverständlicher umgeht, dass man hilfsbereiter ist als in unserer Heimat. So manches Mal hat sich die Behinderung auch als Schlüssel zu ganz besonderen Einblicken in ein Land erwiesen.
Klar, wenn man auf Reisen geht ist es nicht wie zu Hause. Aber soll es das denn sein? Wir reisen, um Neues zu sehen, Unbekanntes zu entdecken. Und natürlich muss man sich manchmal auf Unbequemlichkeiten einstellen, klappt nicht alles – aber es finden sich immer Lösungen.
Und um anderen Menschen im Rollstuhl Mut zu machen, auch auf Reisen zu gehen, ist unter anderem diese Seite entstanden.
Gibt es Unterschiede mit dem Rollstuhl zwischen zu Hause und auf Reisen? Ganz klar und eindeutig gibt es sie. Zumindest für uns sind Unterschiede im Alltag und in der Art, wie wir aufgenommen werden, erkennbar. Grob gesagt: in vielen Ländern ist es einfacher, angenehmer, selbstverständlicher, auch als Rollstuhlfahrer zu reisen.
Beginnen wir mit einer kurzen Skizze der Situation zu Haus, der in Deutschland oft gemachten Erfahrungen. Hier passiert es uns immer wieder, wenn wir beispielsweise:
Im Urlaub und auf Reisen mit dem Rollstuhl hingegen? Es scheint uns in vielen Ländern auf der Welt viel natürlicher, dass auch behinderte Menschen am Alltagsleben teilnehmen. Beispiele?
Auf Reisen erleben wir die Menschen vor Ort freundlich, aufgeschlossen, aufmerksam und hilfsbereit. Gern zu einem Schwätzchen aufgelegt. Wir reden gern mit Menschen, erfahren von ihnen aus ihrem Leben, hören über das Bild von Deutschland in der Welt. Wir erleben die Menschen natürlich und wissbegierig im Umgang mit dem Gatten im Rollstuhl, manchmal ein wenig neugierig, immer aber zu Hilfe und Unterstützung bereit. Vielleicht liegt es auch an uns, weil wir in Urlaubslaune sind? Eigentlich glaube ich eher, es liegt an der doch mehr reservierten, professionell höflichen Art der Deutschen, wenn wir uns zu Hause oft genug weniger willkommen, manchmal sogar als belastende, ungelegen kommende Gäste mit besonderen Anforderungen fühlen.
Auch für uns gibt es kein Patentrezept für die Planung unserer barrierefreien Reisen. Und als Blaupause übertragbar ist das, was wir machen, sicher auch nicht auf jeden – egal ob behinderter Mensch oder nicht. Dafür sind die Vorlieben, Erwartungen und Vorstellungen einfach viel zu unterschiedlich. Auch tragen das Reiseland, die Bedingungen vor Ort und die Zeit und das Geld, die einem zur Verfügung steht, erheblich dazu bei, wie man seine Reise gestalten kann oder sogar muss.
Unsere Reiseplanungen für die Touren mit dem Rollstuhl sind sehr unterschiedlich: mal buchen wir fast alles im Voraus, ein anderes Mal lassen wir etliches auf uns zukommen. Hier ein paar Beispiele:
Oder anders gesehen: ob wir Reisedetails vorher planen und buchen, hängt neben unseren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben von einigen weiteren Faktoren ab:
Vom Grundsatz her ist die Planung einer Reise auch per Rollstuhl recht einfach. Unser erster Schritt, nachdem das Ziel klar ist, ist die Buchung der Flüge. Damit haben wir den fix vorgegebenen zeitlichen (und evtl. auch örtlichen) Rahmen.
Dann erstelle ich eine Excel-Liste mit allen Tagen, die wir „vor Ort“ sind. Auf diese Tage verteile ich dann geografisch sinnvoll die Orte, die wir auf jeden Fall sehen möchten. Nicht nur, wenn es besonders viel zu sehen gibt, auch weil wir nicht gern tagtäglich neu ein- und auspacken wollen, versuchen wir, an den meisten Orten für mindestens zwei Nächte zu bleiben.
In der Tabelle jongliere ich dann manchmal noch ein wenig mit den Daten, etwa nach Verfügbarkeit von Unterkünften oder weil an einem bestimmten Tag ein besonderes Fest irgendwo stattfindet. Irgendwann kommt der Punkt, wo wir dann einfach wissen: ja, das ist es, das ist unsere Reise.
Ist bei unseren Planungen auch schon einmal etwas gründlich schiefgegangen? Klar, so ist das Leben.
Planung hat noch einige weitere Vorteile:
Und wie haltet Ihr es auf Euren Reisen? Plant Ihr oder lasst Ihr Euch treiben?
Wie sind Eure Erfahrungen, seid ihr schon einmal mit einer geplanten Reise hereingefallen
oder habt ungeplant etwas besonders Schönes erlebt?
Reisen kostet Geld – da beißt die Maus keinen Faden von ab. Das ist auch das einzige, was mir am Reisen nicht gefällt, glaub ich. Wir werden häufig staunend, verwundert, manchmal auch neidisch gefragt, wie wir das eigentlich machen, mit dem Reisen:
„Wie könnt Ihr Euch das eigentlich leisten?“
Diese Frage zu beantworten, dazu habe ich mal überlegt und einige Tipps zusammengestellt. Und hier sind sie, meine ganz und gar subjektiven, nicht abschließenden, nicht vollständigen Tipps zum Sparen und Reisen. Die Tipps sind natürlich gebührenfrei und unentgeltlich, gratis, geschenkt, für nichts, umsonst.
Und wenn Ihr, liebe Leserinnen und Leser, noch mehr Ideen habt: immer her damit!
Dieser Beitrag wurde bereits 2013/2014 veröffentlicht und ist jetzt für die Neu-Veröffentlichung ergänzt und hinsichtlich der Links aktualisiert worden.
Da bin ich ganz „schwäbisch“: monatlich legen wir einen bestimmten Betrag zurück, sparen und finanzieren so quasi die Reisen über die nicht gereisten Monate vor. Klar, wenn es „nur“ um den Jahresurlaub geht, dann bringt dies nicht so viel ein, bei der derzeitigen Lage was die Sparzinsen angeht schon mal sowieso nicht. Und trotzdem bleibt es dabei: „Sparen ist das Zurücklegen momentan freier Mittel zur späteren Verwendung.“ Gerade bei „Traumreisen“ kann man durch wiederholte Rücklage über längere Zeit einen Betrag aufsummieren, der dann für eben diese Reise verwendet werden kann. Ein Beispiel für die extremen Beträge, die durch die Annahme von über lange Zeit gleichbleibenden Wachstumsraten aufgrund von Zinseszinseffekten rechnerisch erhalten werden, ist der im Jahr Null angelegte Josephspfennig.
Und klar, wir setzen Prioritäten: unser TV-Gerät ist inzwischen fast 20 Jahre alt, statt eines supermodernen und riesigen Flachbildschirms leisten wir uns lieber eine Reise.
Unsere Erfahrung zeigt auch: mit langfristiger Planung kann man auf Reisen eine Menge Geld sparen. Klingt wie eine Binsenweisheit, ist aber so. Es scheint vielleicht paradox, aber sparen kann man bei frühzeitiger Planung des Urlaubs, wenn man dabei ebenso flexibel bleibt wie es die Reisepreise sind.
Der Trend beim Reisen geht zu den sogenannten low-cost-carriern oder auch Billig-Airlines. Aber Achtung! Nicht immer sind die Angebote so günstig, wie sie aussehen. Zusatzkosten für Gepäck, Kreditkartenzahlung, Check-in usw. gehen häufig ins Geld und machen den Flug letzten Endes teurer als die Nutzung der „normalen“ Linienflüge. Hinzu kommt häufig, dass die Anfahrt zum weit abgelegenen Abflughafen bzw. die Fahrt zwischen Zielflughafen und Hotel kostspieliger werden können, als mit einem normalen Linienflug, der auf dem Stadtflughafen landet. Daher: immer auch Zusatzkosten und Lage der Flughäfen in die Vergleichsberechnung einbeziehen.
Und natürlich: Alternativen für eure geplante Reise prüfen. Vielleicht geht es mit der Bahn preiswerter? Denn Bahnreisen können, wenn man früh bucht und flexibel ist, durchaus günstig sein. Ich denke hier an Angebote wie den
Auch Nachtzüge sind günstig zu buchen, außerdem spart man dabei noch eine Übernachtung im Hotel. Bei den Nachtverbindungen im ICE und IC gelten Super Sparpreis und Sparpreis ebenfalls.
Schließlich gibt es noch die gute alte Mitfahrzentrale und zahlreiche interessante Verbindungen zu kleinen Preisen mit Fernbussen quer durch Deutschland oder über den Kontinent.
Gerade wenn man sich nicht alles leisten kann oder will, hilft es, sich auch für Urlaub und Reise zu überlegen, wofür man sein Geld ausgibt. Dann kommt auch nicht das Gefühl auf, im Urlaub ständig sparen zu müssen, auf etwas verzichten zu müssen, schließlich gönnt man sich dafür ja etwas anderes. Man sollte sich also die Frage beantworten „Was ist mir wichtiger?“:
Sparen kann man auch bei der Übernachtung. So geht es preiswerter: Privatzimmer sind preiswerter als Hotels (und längst nicht immer schlechter!), in Ferienwohnungen kann man auch auf Städtereisen ganz in der City, aber doch sehr privat wohnen. Und es gibt viele, die berichten lobend und begeistert vom Couchsurfing.
ÖPNV nutzen, auch das gehört beim Sparen dazu: in fernen Ländern, fremden Städten, unterwegs nicht nur das eigene oder Mietauto nutzen, Taxi fahren gar - nein, den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Das spart Geld, beschert uns Einblicke in den Alltag und sorgt auch immer wieder für Kontakte. Denn meistens sind die Begegnungen durch Hilfsbereitschaft und freundliche Neugier gekennzeichnet.
Günstige Angebote im Internet können dazu verführen, unüberlegt sofort zu buchen. Damit Euch die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, solltet Ihr auch beim feinsten Schnäppchen vorher recherchieren, wie teuer es vor Ort sein wird!
Vergessene Zahnpasta nachkaufen, unterwegs einen Cappuccino oder eine Cola trinken, nach Hause telefonieren, den Mietwagen betanken, Eintrittsgelder für Museen oder Freizeitparks - solche Kosten sind von Land zu Land oft sehr verschieden.
Wer es höchst offiziell möchte: Die OECD veröffentlicht Informationen zu den Kaufkraftparitäten in ihren "Comparative Price Levels (CPL)". In einem monatlichen Vergleich wird dabei das Preisniveau der privaten Konsumausgaben betrachtet. Jede Spalte zeigt die Anzahl der angegebenen monetären Einheiten erforderlich ist, um in jedem der aufgeführten Länder den gleichen repräsentativen Korb von Konsumgütern und Dienstleistungen zu kaufen.
Ein populäres Beispiel für Kaufkraftparitäten auf einer alternativen Basis ist der von der Zeitschrift The Economist regelmäßig veröffentlichte Big-Mac-Index. Dabei wird ermittelt, wie viel ein Big Mac in einem McDonald’s-Restaurant in den verschiedenen Ländern der Welt kostet. Diese Preise werden zur Grundlage einer Währungsumrechnung gemacht.
Kostenfallen lauern auch bei Roaming-Gebühren beim Telefonieren oder Surfen im Ausland. Gerade, wenn man länger durch ein Land reist, kann sich der Kauf einer Prepaid-SIM-Karte lohnen.
Manches ist vor Ort viel teurer als zu Hause. Kleinvieh macht auch Mist, viele kleine Summen ergeben eine große, also nehmen wir einiges mit:
Genial fand ich diesen Tipp: Für kleine (und teure) Reisehandtücher aus Mikrofaser gibt es eine ziemlich gute und preiswerte Alternative, nämlich Mikrofaser-Bodentücher aus dem Drogeriemarkt
Eine leere Wasserflasche, die man morgens im Hotel und bei Gelegenheit unterwegs auffüllt, spart das ständige (und teure) Einkaufen von Getränken unterwegs
Dies sind nur ein paar Beispiele für Dinge, die man mitnehmen und dabei sparen kann. Aber Vorsicht bei Flugreisen: beachtet die maximalen Gewichtsgrenzen für das Gepäck. Denn die Kosten fürs Übergepäck sprengen die sauberste Kalkulation (und zwar egal ob Hin- oder Rückflug).
Vielfach (vor allem in den USA, aber auch anderswo) gibt es eine ausgeprägte Coupon-Kultur. Also heißt es Gutscheine, Coupons, Rabatthefte nutzen. Damit kann man verbilligten Eintritt erhalten, ein two-for-one-Dinner essen, billiger übernachten und und und. Die sollte man nutzen ohne falsche Scham. Ähnliche Rabatte gibt es z. B. auch von den großen Automobilclubs.
Und vielleicht hilft ja auch: handeln, feilschen wie auf dem orientalischen Basar.
Klar, Essen muss man – auch oder besser gerade auch auf Reisen. Trotzdem, so manches Mal, wenn wir bei einem der netten Restaurants unterwegs auf die Karte sahen, fielen wir vor Schreck fast um. Hier hilft es, zu fragen.
Wir fragen viel vor Ort die Einheimischen: an der Hotelrezeption nach Restaurantempfehlungen, bei der Touristeninformation, die nette Polizistin oder den Schaffner im Zug. Und die Empfehlungen, die wir dabei bekommen sind nie die schlechtesten. Häufig besuchen wir so Restaurants, die wir allein nie gefunden hätten.
In vielen Ländern – vor allem im asiatischen Raum – bekommt man in kleinen Restaurants, Essensständen und Garküchen leckere Gerichte für sehr wenig Geld geboten. Hier lohnt es sich nicht nur kulinarisch, auf die Verpflegung im Hotel zu verzichten und stattdessen die landestypische Küche preiswert zu genießen. Auch wichtig: ruhig mal etwas aus dem Touristenrummel entfliehen! Das beste und günstigste Essen bekommt man nämlich häufig abseits der Touristenzentren.
Zu meinen schönsten Urlaubs-Erinnerungen gehören unsere Picknicks: Im Supermarkt oder in einem kleinen Laden um die Ecke kaufen wir leckere regionale Spezialitäten (Obst, Wurst, Käse, frisches Brot – und auch mal eine Flasche Wein). Um die Mittagszeit packen wir die landestypischen Naschereien an einem charmanten Plätzchen aus und genießen! Sehr romantisch, schön ruhig, häufig mit guter Aussicht und immer: sehr erschwinglich.
Die besten Dinge kosten oft nichts, auch beim Reisen. Versucht also, das Gratis-Sightseeing zu entdecken. Kirchen und Parks sind fast überall auf der Welt kostenlos anzusehen. Auch der Eintritt in wichtige Museen und Galerien ist oft an bestimmten Wochentagen frei, ebenso der Besuch berühmter Attraktionen wie z. B. die Schlüsselzeremonie vor dem Tower of London. Weitere kostenfreie Attraktionen:
Beim Planen der Reise lese ich: Reiseführer, am besten mehrere (die leihe ich in meiner Stadtbücherei), im Internet. Und unterwegs? Da hilft natürlich das Smartphone, mit dem man Wikipedia als Reiseführer benutzen kann. Da ist eigentlich fast jede Stadt ist verzeichnet und meist gibt es sogar einen Abschnitt „Sehenswürdigkeiten“, von denen man oft auch weiter verlinkt wird. Das ist meist kostengünstig – aber Achtung: hier schlummert mal wieder die Kostenfalle Roaming-Gebühren.
Für Leserinnen und Leser, die einen eBook-Reader besitzen, gibt es noch einen besonderen „Leckerbissen“: Man kann die Wikipedia-Einträge als PDF herunterladen (am linken Rand eines Artikels „Drucken/exportieren -> als PDF herunterladen“) und dann auf den eBook-Reader packen. So hat man seinen Reiseführer immer dabei.
Klar, im Urlaub will man nicht ständig rechnen und Geld zähen. Aber wenn man mit seinem Geld auskommen muss, sollte man schon vor der Reise ein Budget festsetzen: Wie viel will ich pro Tag ausgeben? Und jeden Tag dann die abendliche Kontrolle
Die regelmäßige Kontrolle verhindert ein böses Erwachen am Ende des Urlaubs. Hilfreich dabei außerhalb der Eurozone: ein Währungsrechner und der regelmäßige Blick auf den aktuellen Wechselkurs.
Und wie spart Ihr für oder auf Reisen? Habt Ihr noch Tipps und Ideen, vielleicht sogar Adressen zum Sparen?
Ich freue mich auf Eure Kommentare!
Seit Jahren schon ist unser liebstes Reiseziel Südafrika. Wen wundert’s, wenn ich am Kap auch meine Lieblingsstadt am Meer gefunden habe: die "Mothercity" Kapstadt.
Kapstadt liegt im Südwesten der Republik Südafrika unmittelbar an der Tafelbucht des Atlantischen Ozeans und ist nach Johannesburg und Durban die drittgrößte Stadt Südafrikas. Die Stadt dehnt sich über eine Fläche von 2.455 Quadratkilometern aus und hatte 2007 3,4 Millionen Einwohner. Ihren Namen erhielt sie nach dem Kap der guten Hoffnung, das etwa 45 km südlich liegt und früher eine Hauptgefahr auf dem Seeweg nach Indien darstellte. Als „Mothercity“ wird sie gelegentlich bezeichnet weil Kapstadt die erste Stadtgründung der südafrikanischen Kolonialzeit war.
Berühmt ist Kapstadt unter anderem durch sein Wahrzeichen, den Tafelberg. Seine markante, plateau-förmige Oberfläche dominiert zusammen mit Signal Hill, Lion’s Head und Devil’s Peak das gesamte Stadtbild und macht die Skyline weltweit so unverwechselbar. Das Meer an der Kap-Halbinsel ist als unruhig bekannt, was dazu führte, dass das Kap der guten Hoffnung auch unter dem Beinamen „Kap der Stürme“ bekannt wurde.
Warum diese Stadt für mich eine der schönsten der Welt und meine liebste Stadt am Meer ist? Das erkennt man am besten am frühen Abend vom Signal Hill. Der Blick von dort ober auf die Stadt in der Dämmerung und später das funkelnde Lichtermeer ist einfach wunderschön. Diese Stadt ist wie ein riesiges Amphitheater.
Und wie erkundet man dieses Theater? Am einfachsten, so finde ich, mit dem City Sightseeing Bus. Mit dem Hop on Hop off Bus gelangt man gut und bequem kreuz und quer durch die Stadt zu allen touristischen Höhepunkten. Es gibt zwei verschiedene Routen, die über zwanzig Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele Kapstadts anfahren, darunter Kirstenbosch Botanical Gardens, den Tafelberg, die V & A Waterfront, Camps Bay und Sea Point.
Dieser Beitrag wurde erstmals 2013/2015 veröffentlicht und ist für die Neu-Veröffentlichung mit einem neuen Highlight ergänzt und hinsichtlich der Links aktualisiert worden.
Und das sind sie, meine 7 guten Gründe für Kapstadt:
Der Tafelberg gehört zu den meistbesuchten Touristenattraktionen in Südafrika und gilt als eines der 7 neuen Naturwunder. Dort mit der Seilbahn hochzufahren ist ein besonderes Erlebnis – eines, das wir nur bei unserem allerersten Kapstadt-Besuch 2001 genießen konnten. Danach hüllte sich der Berg jedes Mal in Wolken, wenn wir in der Stadt waren. Neben einigen Wanderwegen führt seit 1929 eine Seilbahn auf den Tafelberg. Seit 1997 gibt es neue Gondeln direkt aus der Schweiz, die den Spitznamen „Fondue-Topf“ in Kapstadt erhalten haben. Diese modernen Gondeln drehen sich während der 5-minütigen Auffahrt einmal um ihre eigene Achse und erlauben so allen Passagieren eine herrliche Rundsicht auf Kapstadt und die Umgebung. Die Table Mountain Aerial Cableway überwindet einen Höhenunterschied von 700 Metern. Auf der 1200 Meter langen Strecke gibt es keine Stützen. Die Seilbahn kann 900 Personen pro Stunde befördern.
Ebenfalls auf meiner Liste der Must-sees in Kapstadt: ein Besuch im botanischen Garten von Kirstenbosch. Er liegt am Osthang des Tafelberges und gilt als einer der schönsten botanischen Gärten der Welt. Er ist mit 36 Hektar der größte von neun Nationalen botanischen Gärten in Südafrika. Er wurde 1913 gegründet, um die einzigartige Artenvielfalt der Kapregion zu erhalten. Dieser Grundsatz wird auch heute noch beibehalten, indem nur heimische Pflanzen gezeigt werden. So finden sich hier die südafrikanischen Silberbaumgewächse oder Proteen, Heidekräuter und Palmfarne. Daneben gibt es Sukkulenten, den Mathew’s Steingarten, ein Arboretum, eine Nutzpflanzenabteilung, ein Duftbeet und einen Blindenpfad. Auch wird mit dem „water-wise garden“ versucht, wassersparende Pflanzen für Gärten attraktiv zu machen. Das Gewächshaus am Haupteingang zeigt Pflanzen der wichtigsten Vegetationsformen Südafrikas, wie die Karoo, den Fynbos und die Savanne.
Und dann sollte man unbedingt eine Rundfahrt über die Kaphalbinsel auf dem Programm haben. Die Kaphalbinsel ist eine rund 35 Kilometer lange Halbinsel südlich von Kapstadt. An ihrem südlichen Ende liegen das Kap der Guten Hoffnung und der Cape Point. Sie besteht aus vorwiegend mit Fynbos-Vegetation bewachsenen Höhenzügen und steinigen Flächen, ein großer Teil gehört zum Table-Mountain Nationalpark.
Dabei kann es zunächst nach Constantia gehen, dem vor allem durch seine Weingüter bekannten Vorort Kapstadts. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, besonders die sogenannte Constantia Wine Route, an der die bekannten Weingüter Groot Constantia, Klein Constantia, Buitenverwachting, Constantia Uitsig und Steenberg liegen. Auf Groot Constantia begann Simon van der Stel, der erste Gouverneur der niederländischen Kapkolonie, die ersten Weinstöcke einzupflanzen. Das Weingut ist ein Beispiel für den Baustil der Kapholländer und eine bekannte architektonische Sehenswürdigkeit.
Von hier geht es weiter zum Boulder’s Beach. Das ist ein Strandabschnitt in Simon’s Town auf der Kaphalbinsel, etwa 20 Autominuten von Kapstadt entfernt. Bekannt ist er für seine eine Brillenpinguin-Kolonie. Zwei Stege, die die dortigen ca. 3000 Brillenpinguine vor allem vor den Besuchern schützen sollen, führen zum Strand. Die Brillenpinguine sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine Afrikas.
Und von dort geht es am Meer entlang und hoch zur Nationalpark-Einfahrt. Der Park ist bekannt für seine reiche, vielfältige und einzigartige Fauna und Flora und die Naturlandschaft mit ihren schroffen Klippen, den steilen Hängen und Sandbänken. Was man gesehen haben muss? Natürlich das Kap der Guten Hoffnung, ein sehr markantes, früher wegen seiner Klippen gefürchtetes Kap nahe der Südspitze Afrikas. Es ist der südwestlichste, nicht der südlichste Punkt Afrikas (das ist das Kap Agulhas), und damit jenes Kap, an dem die afrikanische Küste ihren Schwenk nach Osten beginnt und die Passage in den Indischen Ozean anzeigt. Die auf einem breiten Holzpaneel nahe am Wasser angezeigten geografischen Koordin