Die Wahrscheinlichkeit, als Düsseldorfer auf Mallorca Bekannte, Nachbarn, Kollegen oder heimische Promis zu treffen, ist hoch. Nicht umsonst bezeichnen etliche Mallorca auch als 11. Düsseldorfer
Stadtbezirk.
Zurück geht dies wohl auf die Fluggesellschaft LTU, die in den 1980er und 1990er Jahren eine Art permanente Verbindung schuf. Danach übernahm Air Berlin die LTU und taufte die regelmäßigen Flüge
Mallorca-Shuttle. Und irgendwie war es damit fast so, als läge die Insel näher als Hellerhof, Heerdt oder Angermund.
So gesehen geht es also für uns demnächst nur in die Nachbarschaft, wenn wir uns für ein paar Tage auf den Weg in den mallorquinischen Frühling machen. Bei der Vorbereitung unseres Aufenthaltes auf Mallorca habe ich natürlich auch das Netz nach Informationen zur Barrierefreiheit abgesucht. Einiges zum Reisen nach Mallorca mit dem Rollstuhl habe ich gefunden und am Ende auch verlinkt.
Der Verlag Michael Müller hat mir freundlicherweise Rezensionsexemplare seiner Reiseführer Mallorca überlassen. Ich habe sie mir angeschaut und berichte Euch, wie diese aufgebaut sind, für wen sie sich eignen und wie ich sie fand.
Ich habe vom Verlag Michael Müller Rezensionsexemplare der Reiseführer erhalten. Vielen Dank dafür.
Das hier ist meine persönliche Meinung.
Wir sind nun bislang keine bekennenden Mallorca-Fans, auch wenn wir nach einem Aufenthalt vor mehr als 30 Jahren nicht mehr die kompletten Neulinge sind. Aber ich muss es zugeben: beim Stöbern im Buch wurde meine Lust auf Mallorca geweckt, denn es gibt im Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag eine Menge zu entdecken.
Für uns ist bei einem Reiseführer immer wichtig, was er neben den üblichen Standardinformationen – wie Restauranttipps, Hotelempfehlungen, Standardsehenswürdigkeiten – zu bieten hat. Bei den
Reiseführern aus dem Michael Müller Verlag hatte ich bisher stets das Gefühl, dass die Autor*innen das Land wirklich kennen und mögen.
Das gilt auch für den Mallorca Reiseführer von Thomas Schröder. Er richtet sich an all jene, die sich ernsthaft für Land und Leute interessieren. Man wird fündig beim Stöbern, unabhängig davon,
ob man der Typ Strandurlauber ist, der ab und an ein paar Ausflüge mit dem Mietwagen unternimmt oder der aktive Urlauber, der jeden Tag eine andere Ecke Mallorcas besucht und wandernd die
Landschaft erkundet.
Mallorca kämpft schon seit Jahren mit dem "Ballermann"-Klischee, dabei ist die Insel inzwischen auch ein beliebtes Reiseziel für Individualtouristen. Mallorca ist vielfältig genug, um ganz verschiedene Urlaubsbedürfnisse befriedigen zu können:
Was beim Lesen sofort auffällt: am reichen Erfahrungsschatz Thomas Schröders und der Fülle wertvoller reisepraktischer Informationen merkt man, dass er die Insel wirklich gut kennt. Er schildert ganz ausführlich die Orte und Regionen Mallorcas wie Palma selbst, die Bucht und die Küste von Calvia, die Serra de Tramuntana im Nordwesten, die Strände um Pollenca und Alcudia, Ost und Südküste sowie die Inselmitte. In Verbindung mit den zahlreichen Fotos und Stadtplänen sowie der Übersichtskarte der Insel gibt es ein Rundum-Sorglos-Paket, das kaum Wünsche offen lässt. Was Ihr allerdings nicht erwarten solltet: spezielle Informationen zur Barrierefreiheit auf Mallorca. Nach Stichworten wie Behinderte auf Reisen, Rollstuhl auf Mallorca oder Barrierefreiheit der Inselsehenswürdigkeiten habe ich leider vergeblich gesucht.
Thomas Schröder
Mallorca Reiseführer*
13. Auflage 2023
336 Seiten, farbig, 177 Fotos, herausnehmbare Karte (1:200.000), 49 Detailkarten
ISBN 978-3-96685-176-3
Thomas Schröder wurde 1960 in Nürnberg geboren und studierte Touristik in München. Sein ausgeprägtes Fernweh bekämpfte er mit ausgedehnten Interrailtouren
und einer halbjährigen Weltreise. Danach machte er seine Leidenschaft zum Beruf und wurde Reisejournalist und -schriftsteller. Dabei legt er besonderen Wert auf die Verknüpfung von aussagefähigen Orts- und Landschaftsbeschreibungen mit aktuellen, solide recherchierten Reise-Informationen zu Transport, Unterkunft, Restaurants, Nachtleben, Festen und Ausflugstipps.
Sein erstes Buch, ein Sizilien Reiseführer erschien 1991, seither folgten zahlreiche weitere, bevorzugt zu Zielen auf der iberischen Halbinsel und ihren Archipeln. Daneben verantwortet er Reisereportagen in Abenteuer & Reisen, GeoSaison, Globo, Reise & Preise, Cosmopolitan, Freundin und der Münchner Abendzeitung.
Frank Feldmeiers Mallorca - Inselabenteuer ist kein üblicher Reiseführer. Das Konzept dieser nicht mehr ganz neuen Reihe im Michael Müller Verlag ist anders: Erlebnisse stehen im Vordergrund, detaillierte Informationen zu den üblichen Sehenswürdigkeiten findet ihr nur ganz nachgeordnet. Im Mittelpunkt der Erlebnisse stehen Unternehmungen abseits der Klischees: unerwartete Führungen, Kulinarik, Ausflüge in die Natur, Lost Places. Die meisten Erlebnisse sind kostenlos oder günstig (= 15 Euro oder weniger).
Die Abenteuer und Erlebnisse in den sieben Kapiteln des Buchs führen uns von Palma de Mallorcas in die Umgebung der Stadt, nach Es Raiguer, Serra de Tramuntana und Llevant, nach Migjorn und Pla
de Mallorca. Dabei reichen die vorgestellten Aktivitäten von einem Sonnenaufgang in 1000 Meter Höhe, dem Wetten auf der Trabrennbahn, einem Rundgang auf der Töpferroute von Marratxí, den
Stolpersteinen für die Opfer der Franco-Diktatur in Palma de Mallorca, einer Straußenfarm am Es Trenc bis zum Niemandsland an der Steilküste. Die Mallorca Inselabenteuer richten sich an ein
breites Publikum. Dementsprechend eignet sich nicht jedes Abenteuer gleich gut für jeden. Da müsst Ihr also selbst aussuchen, was Euch reizt und geeignet erscheint.
Zu allen Zielen findet man zusätzlich zu den Abenteuern noch reisepraktische Tipps und Hinweise, welche Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse, Restaurants, Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten es noch gibt. Zahlreiche der Vorschläge eröffnen uns eine ganz neue Sichtweise auf Mallorca.
Auch in Frank Feldmeiers Mallorca - Inselabenteuer dürft Ihr allerdings keine Informationen zur Barrierefreiheit der Erlebnisse und sonstigen Tipps und Hinweise erwarten. Schade, denn mit ihm hat ein echter Experte, der stellvertretende Chefredakteur der Mallorca Zeitung, diesen Nicht-Reiseführer recherchiert und geschrieben.
Frank Feldmeier
Mallorca - Inselabenteuer*
1. Auflage 2022
240 Seiten, farbig
ISBN 978-3-96685-041-4
Nach Mallorca verschlagen hat es Frank Feldmeier 2004 nach dem Studium der Journalistik und Kommunikationswissenschaften in Eichstätt und Salamanca. Für die deutschsprachige Mallorca Zeitung interviewt er Inselpolitiker*innen, erklärt den Leser*innen die spanische Stromrechnung und wechselt stets zwischen deutscher und mallorquinischer Community und Mentalität.
Er lebt in der touristisch weitgehend unbeleckten Gemeinde Marratxí nordöstlich von Palma und kennt die Insel nicht nur journalistisch, sondern auch von seinen Läufen, z. B. beim Trailrunning in der Serra de Tramuntana.
Mein sehr spezieller Kritikpunkt, resultierend aus unserer persönlichen Betroffenheit, an beiden Reiseführern:
Informationen zur Barrierefreiheit auf Mallorca fehlen komplett. Nach Stichworten wie Behinderte auf Reisen, Rollstuhl auf Mallorca oder Barrierefreiheit der Inselsehenswürdigkeiten habe ich leider vergeblich gesucht.
Bei der Vorbereitung unseres Aufenthaltes auf Mallorca habe ich natürlich das Netz nach Informationen zur Barrierefreiheit abgesucht. Hier habe ich dies für Euch gefunden:
Reiseführer kennen wir. Klar gehören sie für
uns bei der Reisevorbereitung unbedingt immer dazu. Am liebsten als guter "old school" Reiseführer in ordentlicher Buchform. Daneben etabliert sich inzwischen aber auch eine spannende Form von
Reisebegleitern, die mit der traditionellen Struktur und dem Aufbau des Reiseführers brechen: kein Einleitungskapitel mit Geschichte und Klima, kein Aufbau nach vorher festgelegten Routen und
keine Draufgabe mit einer A-Z Aufzählung von allem, was sonst nicht in die Gliederung passt.
Nein, die Bücher, die ich meine, sind bunt, persönlich und ganz bewusst auch sehr subjektiv. Eben so, wie Katja Wegener ihre „Glücksorte im Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee“* als Favoriten in der Region ausgewählt hat. Ist hier für jeden etwas dabei? Ich habe mir den Reiseführer daraufhin einmal angesehen und auch mit Katja Wegener darüber gesprochen. Lest doch einfach mal rein!
Ich habe vom Droste Verlag ein Rezensionsexemplar des Buches erhalten. Vielen Dank dafür.
Das hier ist meine persönliche Meinung.
Katja Wegener hat für „Glücksorte im Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee“* ihre 80 Favoriten in der authentischen und traditionellen Region ausgewählt. Dabei findet sie immer wieder das Glück zwischen Isar und Inn am Alpenrand. Jeder Glücksort ist einzigartig und charmant, es mischen sich Klassiker mischen sich mit unentdeckten Perlen. Die Mischung ist bunt, für jeden ist etwas dabei. Farbenfrohe Wiesen, blaue oder tiefgrüne Seen, Wasserfälle und Berge mit atemberaubenden Panoramablicken locken ebenso wie gemütliche Biergärten, süße Cafés und eine Kaffeerösterei, Museen und originelle Geschäfte.
Es geht mit Alpakas zum Frühstück, ab in den Schokoladen-Himmel oder auch zum nützlich-kreativem Knödelseminar. Wir werden auf den Spuren vom Bullen von Tölz oder Thomas Mann durch die Region geführt, in Bayrischzell gibt es einen Spaziergang auf den Spuren der Abendserie "Frühling". Viele der von ihr beschriebenen Glücksorte haben auch wir schon besucht, so etwa den Sylvensteinstausee oder den Wallberg, die Naturkäserei Tegernseer Land und die Destillerie Slyrs.
Damit der Reiseführer auch in der Praxis vor Ort nützlich ist, helfen Fotos und eine Übersichtskarte. Nicht nur Adressen und Öffnungszeiten findet man, auch Tipps zur Anreise mit dem ÖPNV helfen bei der Planung von Besuchen an einzelnen oder mehreren der Glücksorte.
Glücksorte im Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee
von Katja Wegener
168 Seiten
ISBN 978-3-7700-2356-1
1. Auflage August 2022
Katja Wegener zeichnen Neugier, Reiselust und Freude am Erleben aus. Ihre Kindheit verbrachte sie auf Sardinien, das hat ihr die Augen für die Schönheiten der Welt geöffnet. Heute schreibt sie kompetent und mit viel Herzblut für ihr online Magazin WellSpa-Portal, als Buchautorin oder als freie Reisejournalistin für unterschiedliche Print- und Onlinemedien.
Ihre große Erfahrung im Wellness- und Gesundheitstourismus spiegelt sich in ihren Tätigkeiten wider. Typisch für sie ist es, dass sie ihre Leser*innen an die schönsten Plätze der Welt mitnimmt. Immer finden sich Tipps für eine Auszeit mit Genussfaktor und genussvoll entspannte Reisen mit der nötigen Portion Wellness.
Meinen Fragen hat sie sich bereitwillig gestellt – aber das könnt Ihr hier selbst nachlesen. Herzlichen Dank an Katja Wegener für Informationen, Amüsantes und den netten Kontakt!
Wie kamst Du dazu, an Stelle eines „klassischen“ Reiseführers ein Buch über 80 Orte im Tölzer Land zu schreiben, an denen man Glück auf ganz verschiedene Art erleben kann?
Auch wenn es „nur“ meine Wahlheimat ist, so fühle ich mich doch seit Jahren in Bad Tölz heimisch. Ich darf dort leben, wo viele Menschen ihren Urlaub verbringen. Was ich gut verstehen kann, denn es gibt hier neben faszinierend schöner Natur, unglaublich netten Menschen auch regional inspirierte Geschichten die einfach glücklich machen.
Wenn ich, in mir unbekannten Ecken unterwegs bin, freue ich mich immer über besondere Tipps und Einblicke. So sollen auch die Glücksorte rund um Bad Tölz sein. Inspirationen der anderen Art eine Region näher zu erforschen. Wenn ich reise, dann am liebsten im Slowtravel-Modus und auf genussvolle Art. Genau diese Aspekte findet man in den Glücksorten. Mal auf dem Berg, am Wasser, im Museum oder Café und wenn es außergewöhnlich werden soll auch gerne mal aus luftiger Höhe.
Wenn jemand das erste Mal in diese schöne Ecke Bayerns kommt, was sollte er sich unbedingt anschauen und erleben?
Das ist eine schwierige Frage und kommt ganz sicher auf die Vorlieben des Einzelnen an. Hier ist für jeden, von Natur über Kultur, Genuss bis Kreativität das passende dabei. Mein Tipp: schau Dir den Tegernsee wie auch Bad Tölz von oben an. So gibt es viele Punkte, ob Wallberg oder Kalvarienberg, Herzogstand oder Heißluftballon, bei denen sich Bergmomente mit Seenliebe kombinieren lassen. Genau das, was das Tölzer Land mit Tegernsee und Schliersee zusammen so einzigartig schön macht.
Nach welchen Kriterien hast Du Deine „Glücksorte“ ausgewählt, gab es einige, ohne die das Buch nicht komplett wäre und wie viele der Orte sind Deine ganz persönlichen Tipps und warum?
Für mich erzeugen Glücksorte beim Besuch ein besonderes Gefühl. Oft kann ich es nicht mit Worten beschreiben, ich fühle mich einfach wohl und genieße es dort zu sein. So ist die Sammlung, die ganz sicher noch nicht vollständig ist, entstanden. Alle beschriebenen Orte sind ganz persönliche Tipps meinerseits und so ist es enorm schwer einen Platz zu benennen, ohne den der Reiseführer nicht vollständig wäre. Fakt aber ist auch, ich könnte ohne Probleme noch einen zweiten Teil der Glücksorte am Tegernsee und Bad Tölz schreiben. Es gibt noch so viel außergewöhnlich Schönes, was ich gerne eingefügt hätte, doch leider fehlte der Platz.
Verrätst Du drei deiner Lieblingsorte? Wo trifft man Dich mit Sicherheit an?
Ich bin ein Bergkind und liebe das Wasser. So trifft man mich regelmäßig draußen hoch oben auf einem Berg oder am See an. Frische Energie sammele ich fast täglich bei einem Spaziergang an der türkisfarbenen Isar.
Mit Rollstuhl sind nicht alle Glücksorte, die Du nennst, für uns erreichbar. Aber welches Naturschauspiel und Landschaftserlebnis würdest Du uns unbedingt ans Herz legen? Gibt es einen besonderen Höhepunkt in der Natur, den wir auch per Rollstuhl gut erreichen und genießen können?
Mit der Herzogstandbahn gelangt man barrierefrei bis hinauf zum Herzogstandhaus. Hier oben ist der Kaiserschmarrn fast Pflichtprogramm. Genuss und Panorama für jeden zu erleben.
Was zeichnet für Dich den Genuss im Tölzer Land aus? Was ist Dein kulinarischer Sieger?
In der Naturkäserei Tegernsee wird als Genossenschaft ausschließlich Milch der Region vor Ort verarbeitet. Regionalität trifft Geschmack. Ein Konzept, welches sich auch durch das gesamte „Macht Sinn“ in Holzkirchen zieht. Wie in einem kleinen Supermarkt finden sich hier regionale Produkte, die auch zu köstlichen Mittagsspeisen verarbeitet werden. Ein Besuch lohnt.
Wenn es abends etwas gehobener aber sich nicht abgehoben werden darf, dann steht das Bio Landhotel Moarwirt in Hechenberg auf dem grünen Sterneplan.
Wenn jemand keine Zeit hat, länger zu verweilen, weil er vielleicht auf der Durchreise ist und nur wenige Stunden Zeit hat. Was wären Deine Tipps für einen Quickie im Tölzer Land?
Geht es ums Tölzer Land dann bitte unbedingt auf den Kalvarienberg, um einen wunderschönen Überblick auf die Stadt mit der Isar bis hinein ins Karwendelgebirge zu genießen. Im Anschluss ein köstliches Frühstück im Café im Süden verspeisen und am Kochelsee entlang über den Kesselberg zum Walchensee fahren. Die Gondel der Herzogstandbahn führt hoch hinauf auf den Lieblingsberg von König Ludwig II. Dies, wie bereits erwähnt, barrierefrei.
Der Tegernsee lässt sich perfekt vom Wallberg aus erleben. Am besten macht man vorab im Biergarten des Gut Kaltenberg einen kurzen Stopp auf der gegenüberliegenden Seeseite und betrachtet Berg und See von unten. Für eine Mittagspause eignet sich die große Sonnenterrasse der Destillerie Slyrs am Schliersee, nachdem man, dank des Markus Wasmeier Freilichtmuseum in das historische Landleben der Region eingetaucht ist.
Zum Schluss noch einmal ganz persönlich: Was ist Dein liebstes Reiseziel (neben der Entdeckung Deiner Heimat …)?
Ich habe das große Glück gehabt, meine Kindheit auf Sardinien verbringen zu dürfen. Ein Ort, den ich mit sehr viel verbinde und daher liebe. Aber auch Südtirol zieht mich immer wieder in seinen Bann. Die Mischung aus Bergen, Klima und einer ganz besonderen Herzlichkeit der Menschen lässt es zu einem regelmäßigen Reiseziel für mich werden. Was mich immer besonders freut, die Regionen, die ich am meisten mag, darf ich auch beruflich regelmäßig für Magazine und Bücher genauer unter die Lupe nehmen.
Was nervt Dich auf Reisen? Ist bei Dir auf Reisen schon einmal etwas so richtig schiefgegangen?
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich auf Reisen noch nie etwas erlebt habe, was richtig schiefgegangen ist. Sollte ich jetzt auf Holz klopfen, denn weder habe ich ein Verkehrsmittel verpasst, noch stand ich vor verschlossenen Türen oder musste dramatische Szenen erleben. Es liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass ich versuche echte Hotspots und Menschenmassen zu meiden. Ich bin größtenteils ganz bewusst antizyklisch unterwegs, was viele positive Aspekte mit sich bringt. Denn weder Stress noch Hektik mag ich auf meinen Reisen. Ich genieße, erlebe und fotografiere gerne die Regionen und das geht für mich entspannt am besten.
Ja, ich weiß, ich bin spät dran mit diesem Bericht. Es ist schon wieder so lang her.
Über Ostern waren wir, zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie, wieder einmal auf Reisen im Ausland. Was stand an? Ein verschobenes Treffen mit Freunden in Südtirol nachholen und im Anschluss noch ein paar Tage Frühling in der Nähe des Gardasees genießen. Wir hatten Zeit eingeplant für Erholung, Chillen, nette Gespräche, Genuss, Wein. Und wir hatten uns überlegt, es ruhig anzugehen, nicht zu lange Strecken bei An- und Abreise im Auto zu verbringen. Und natürlich hatten wir nach einer so langen Reisepause echtes "Reisefieber", waren gespannt, aufgeregt und schon früh voller Vorfreude!
Allgemeine Informationen und Nützliches zum Reisen mit Rollstuhl in Italien, Südtirol und am Lago di Garda habe ich für Euch zusammengestellt.
Unsere An- und Abreise, den Aufenthalt, Verkostungen und Restaurantbesuche haben wir selbst organisiert und bezahlt. Wegen Ortsnennung und Verlinkung aber: WERBUNG - unbeauftragt und
unbezahlt!
Südtirol mit der Landeshauptstadt Bozen ist die nördlichste Provinz Italiens und bildet zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol. Seit Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts genießt Südtirol umfassende Selbstverwaltungsrechte.
Historisch gewachsen ist Südtirol an den deutschen Sprach- und Kulturraum gebunden und hat eine ausgeprägte Regionalkultur. Das merkt man zuallererst natürlich an der Sprache: über 62 % der Südtiroler sprechen Deutsch, nur etwa 23 % Italienisch. Daneben werden verschiedene andere Sprachen gesprochen, zum Beispiel ladinisch.
Südtirol zählt zu den wohlhabendsten Gebieten Italiens und der EU. Dafür ausschlaggebend ist vor allem der Dienstleistungsbereich mit Handel, Verkehr und Tourismus. Südtirol ist ein kleines, aber facettenreiches Weinanbaugebiet und von relativ milden klimatischen Bedingungen geprägt.
Südtirol liegt in den Alpen, klar. Geprägt wird es darüber hinaus durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Brenner-Transitroute, die Deutschland und Österreich mit Italien verbindet. München ist nur etwa 180 km nördlich von Bozen entfernt, im Süden liegt Mailand etwa 200 km weg. Uns führte die Reise mit Rollstuhl in das Etschtal, genauer südlich von Bozen in den Überetsch. Er ist das bedeutendste Weinbaugebiet Südtirols.
Und der Überetsch? Hier liegen die netten Orte leicht erhöht über dem Tal in der Hügellandschaft direkt an der Südtiroler Weinstraße. Sie sind geprägt vom angenehmen Klima und den zahlreichen Sonnenstunden. Als Draufgabe gibt es Seen, die zum Baden und Umwandern einladen. Wir waren am größten und wärmsten Badesee Südtirols, dem Kalterer See. Rund um den See dreht sich alles um Genuss und Wein: Weinhänge und Obstbäume prägen das mediterrane Landschaftsbild, zahlreiche Weingüter, Kellereien und Restaurants laden ein.
Was gehört für uns bei der Reisevorbereitung unbedingt immer dazu? Richtig, ein guter "old school" Reiseführer in ordentlicher Buchform. Natürlich nutzen wir auch das WWW, Instagram, zahlreiche Blogs oder Reiseforen – aber an einer traditionellen Grundlage zum Stöbern, Nachschlagen und aufs Reisen Lust machen, da kommen wir nicht vorbei.
Der Reiseführer Reiseführer Südtirol von Florian und Sibylle Fritz hat 48 Detailkarten und eine herausnehmbare Karte im Maßstab 1:250.000 von Südtirol. Das hilft bei der Orientierung. Nicht fehlen dürfen, das ist klar, praktische Tipps von A bis Z. Außerdem findet ihr Wanderungen und Touren in Südtirol. So kann man beeindruckende Natur, zahlreiche Sehenswürdigkeiten, hautnah erleben.
Wir fanden den Reiseführer Südtirol aus dem Michael Müller Verlag handlich, praktisch und übersichtlich. Man merkt es ihm auf nahezu jeder Seite an: Die beiden Autoren sind Kenner und lieben Südtirol. Der Reiseführer Südtirol ist deshalb ein toller Begleiter für eine Reise, bei der Ihr nicht nur faulenzen wollt, sondern bei der Ihr Euch genauso mit Geschichte und Kultur beschäftigen wollt, wie auch nicht vor größeren oder kleineren Wegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückschreckt.
Was das Parken mit Behindertenausweis angeht, so hat es Ende 2121 eine Veränderung der rechtlichen Regeln in Italien gegeben. Sind alle ausgewiesenen Behindertenparkplätze belegt, kann ein Auto mit entsprechender Kennzeichnung seither auch auf den mit der Farbe Blau eigentlich als kostenpflichtig markierten Parkplätzen kostenfrei parken.
Fast alle historischen Städte Italiens sind im Zentrum eine sogenannte "Zona traffico limitato" (ZTL). Diese Bereiche sind als Fahrverbotszonen bzw. Zonen mit Verkehrsbeschränkung ausgewiesen. Sie betreffen in vielen Fällen die historischen Stadtzentren, die auf diese Weise vom Verkehr weitgehend verschont bleiben sollen. Zudem ist die Ausweisung dieser Zonen vielfach auch aus Gründen des Umweltschutzes und der Luftreinhaltung veranlasst.
Es gilt ein generelles Einfahrtsverbot in die Zona traffico limitato für nichtberechtigte Kraftfahrzeuge. Hierzu gehören grundsätzlich alle Fahrzeuge von Personen, die nicht innerhalb dieser Zone ansässig sind, also z.B. auch die Fahrzeuge ausländischer Touristen. Bei Einfahrt in eine ZTL werden in Städten mit Videoüberwachung sämtliche Kfz-Kennzeichen durch das Kamerasystem erfasst und registriert. Anschließend wird mittels eines elektronischen Datenabgleichs überprüft, ob für diese Kennzeichen Ausnahmegenehmigungen zum Befahren der ZTL bestehen. Ist dies nicht der Fall, wird gegen nichtberechtigte Kraftfahrzeughalter ein (teures!) Bußgeldverfahren eingeleitet. Eventuell bestehende Ausnahmen vom generellen Einfahrtsverbot werden durch Zusatzzeichen angezeigt.
Wir haben vor einigen Jahren in Bologna Bekanntschaft mit dieser Regelung gemacht. Mein Kampf mit der Stadtverwaltung um ein gut 200 Euro teures Knöllchen, inklusive Zahlung und Rückzahlung des Betrages, weil die deutsche Bürokratie italienische Bußgelder vollstreckt, hat damals fast ein Dreivierteljahr gedauert. Deshalb geht es jetzt nach dem Motto Vorsicht ist besser als Nachsicht und ich stelle im Vorfeld einer Reise mit Rollstuhl nach Italien Anträge auf Einfahrt in alle möglichen ZTLs. Wie das geht habe ich Euch vor einiger Zeit schon einmal aufgeschrieben.
Der Gardasee oder Lago di Garda ist der größte See Italiens. Seinen Namen verdankt er der Gemeinde Garda am Ostufer. In der letzten Eiszeit wurde er durch einen Seitenast des Etschgletschers geformt. Das nördliche Ufer des Sees ist von Zweitausendern der Gardaseeberge wie dem Monte Baldo umsäumt; das südliche Ufer liegt bereits in der norditalienischen Po-Ebene. Das Klima rund um den See ist mit einer Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 13 und 15 °C sub-mediterran, mit heißen Sommern und niederschlagsarmen, milden Wintern.
Rund um den Gardasee prägen Zypressen, Oleander, Zedern, Olivenbäume und Palmen das Erscheinungsbild. An den Hängen gedeihen Agaven, Opuntien und Kapernsträucher. Berühmt ist der Gardasee für seine Orangerien, in denen früher Zitronen und Orangen angebaut wurden, von denen heute aber nur noch wenige bewirtschaftet sind.
Der Gardasee ist ein beliebtes Reiseziel mit zahlreichen Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätzen. 2018 gab es 24 Millionen Übernachtungen. In der Nähe des Sees befinden sich bekannte Weinbaugebiete: von hier kommen Lugana, Bardolino, Soave und Valpolicella. Unser Ziel aufder Reise mit Rollstuhl nach Italien an den Lago di Garda war ein kleines Hotel, gelegen zwischen Salo und Brescia. Salo liegt in einer schmalen Bucht am südwestlichen Gardasee. Es ist auch heute weniger touristisch und hat sich eine seine authentische Atmosphäre bewahrt. Brescia ist rund 30 Kilometer vom südwestlichen Gardasee entfernt.
Klar, dass wir unsere Reise vorbereiten. Das tun wir wie immer natürlich mit einem Reiseführer, der uns später auch an den Lago di Garda begleiten wird.
Der Reiseführer Gardasee von Eberhard Fohrer aus dem Michael Müller Verlag bietet jede Menge Anregungen für einen gelungenen Individualurlaub, vor allem die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die werden wir ganz sicher einem persönlichen Test unterziehen. Er ist soeben in der 10. Auflage mit 352 Seiten, vielen Farbfotos und Karten erschienen. Das hilft bei der Orientierung. Außerdem findet ihr im Buch 8 Wanderungen am Gardasee mit den dazugehörenden GPS-Daten. Diesen Teil verantwortet im übrigen Florian Fritz (den kennt Ihr bereits vom Südtirol Reiseführer). So kann man beeindruckende Natur, Berge und See, zahlreiche Sehenswürdigkeiten, hautnah erleben.
Haben wir unseren Begleiter für eine Reise, bei der Raum für eigene Entdeckungen bleibt und man dennoch gut informiert ist, gefunden? Er ist ein toller Begleiter für eine individuelle Entdeckungsreise, bei der man dennoch gut informiert ist. Und die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die wollten wir einem persönlichen Test unterziehen.
Auch hier habe ich nach spezifischen Informationen zu einem barrierefreien Urlaub ohne Hindernisse gesucht. Leider gibt es nicht allzu viele Hinweise zum Urlaub mit Rollstuhl, hierzu etwas zu finden, ist nicht ganz ohne. Auf folgende Angebote bin ich noch gestoßen:
Corona hat unseren Alltag, unser gesamtes Leben den letzten beiden Jahren bestimmt und durcheinander gebracht. Nicht nur für uns ist es seit unserer Reise in Australien im Jahr 2020 nicht wirklich was gewesen mit dem Reisen. Aber jetzt sind wir gerade zurück vom ersten Auslandsaufenthalt: Wir waren in Italien, in Südtirol und am Gardasee.
Und quasi zur Erinnerung an den Urlaub gibt es zum Glück Gerichte und Köstlichkeiten, die versetzen uns auch zu Haus in die allerbeste Italienstimmung! Ein tolles Kochbuch dazu ist Alessandra Dorigatos "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien.
Leckeres Essen hat gerade im Lockdown erheblich dazu beigetragen, alle im Haushalt bei Laune zu halten und sie nicht nur zu versorgen. Gemeinsames Essen ist schöner Alltag geworden und gibt uns eine Tagesstruktur. Dabei verlangt jeden Tag etwas anderes zu kochen, von uns allen ganz schön viel Kreativität. Unsere Lieblingsrezepte zum Kochen und Backen in Corona-Zeiten hatte ich für Euch schon zwei Mal zusammengestellt:
Ich habe vom Raetia Verlag ein Rezensionsexemplar des Kochbuchs erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Das Kochbuch, welches uns zurück nach Italien "beamt" ist Alessandra Dorigatos "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien.
Alessandra Dorigato ist in der Lombardei und im Trentino aufgewachsen – bei zwei großartigen Köchinnen: ihrer Mamma (=Mutter) und ihrer Nonna (=Großmutter). Seit mehr als 20 Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern allerdings in Wien. Hier schreibt sie eine wöchentliche Food-Kolumne für die Tageszeitung Der Standard, kocht jeden Monat als Gast bei Studio 2 im österreichischen TV-Sender ORF 2 und daneben bloggt sie auf ihrem Foodblog A Modo Mio: Dort findet man Küche aus den verschiedenen Regionen Italiens und der einfachen, italienischen, traditionellen Küche. Klasse finde ich immer die spannenden, amüsanten und wissenswerten Geschichten, die damit verbunden sind. Die meisten ihrer Rezepte sind Alltagsrezepte mit wenig Aufwand und einfach erhältlichen Zutaten.
Und übrigens: Alessandra Dorigato veranstaltet in Wien auch Pasta-Workshops. Dabei lernt Ihr nicht nur etwas über die italienische Küche, Ihr erlebt auch ein wenig Dolce Vita.
„A modo mio“, das heißt übersetzt "auf meine Art“. Und tatsächlich, Alessandra Dorigato zeigt uns in ihrem Kochbuch "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien eine original italienische Küche ohne Schnickschnack, oft vegetarisch für den gesunden Alltag.
Wir bekommen beim Lesen und Nchkochen nicht nur Lust auf Urlaubsküche, es gibt auch jede Menge Tipps und Tricks, z. B. für perfekte Pasta, ein schlotziges Risotto oder selbstgebackenes Brot. Und damit wir auch alles nutzen, was wir einkaufen (oder im eigenen Garten ernten) gibt es auch Rezepte für die Vorratskammer.
Ich kannte sie schon aus dem Blog von Alessandra Dorigato, die Anekdoten über die vorgestellten Gerichte. Die Erinnerungen an die gemütlichen und fröhlichen Kocherlebnisse mit Nonna Nina und Mamma Maria, die Geschichten, die beim Gemüseputzen erzählt wurden, die das Kochbuch so besonders und sehr persönlich machen.
Mein Fazit: Ich freue mich sehr über diesen schön und liebevoll gestalteten Zuwachs in unserem Kochbuchregal. Alessandra Dorigato hat auf ihre ganz eigene Art ein attraktives, persönliches und vor allem auch wochentagstaugliches Kochbuch verfasst. Die kreativen und gleichzeitig gut nach kochbaren Rezepte, die jede Speise in etwas Besonderes verwandeln, haben mich zu neuen Gerichten auf unserem Speiseplan angeregt - neue Erlebnisse italienischer Küche auf unserem Tisch lassen uns dann künftig noch öfter von "bella Italia" träumen!
Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien
248 Seiten
Und so wird im Kochbuch von Alessandra Dorigato "a modo mio" - Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien Pasta alla Norma erklärt und gekocht:
Auf Sizilien wird erzählt, dass die Erfinderin dieses Gerichtes Donna Saridda D’Urso aus Catania war. An einem Abend im Jahr 1920 waren einige Prominente aus der Stadt in ihrem Haus eingeladen, darunter Schauspieler, Journalisten, Dichter und der Regisseur und Schriftsteller Nino Martoglio, der weithin als Feinschmecker bekannt war. Als Donna Saridda ihre selbstgemachte Pasta mit der Soße aus frischen Tomaten und Melanzani auftischte und Martoglio probierte, soll er ausgerufen haben: „Donna Saridda, chista é ‘na vera Norma!“ Frau Saridda, dies ist eine echte „Norma“! Alle waren sich einig, dass dieses Gericht wie Vincenzo Bellinis berühmte Oper ein wahres Meisterwerk ist. Hier kommt das Rezept:
für die Soße
2 kleine Auberginen
Salz
400 g stückige Tomaten aus der Dose
frisches Basilikum
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
Außerdem
320 g Penne, Busiate oder eine andere pasta corta
reichlich Pflanzenöl zum Frittieren
200 g gesalzener Schafsricotta
Auberginen in ca. 1½ cm große Würfel schneiden. Die Auberginen mit reichlich Salz bestreuen und etwa 30 Minuten in einem Sieb abtropfen lassen (das Salz entzieht das Wasser). Vor dem Braten mit Küchenpapier trocken tupfen. Tomaten, Basilikum und geschälte Knoblauchzehen auf niedriger Flamme ca. 20 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Vom Herd nehmen, die Knoblauchzehen entfernen und die Soße durch ein Sieb passieren. Die Tomatensoße weitere 15 Minuten köcheln lassen, bis sie cremig eingedickt ist. Salzen und mit frischen Basilikumblättern und einem kleinen Schuss Olivenöl aromatisieren.
Reichlich Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Nudeln darin bissfest kochen.
Währenddessen Auberginenwürfel in reichlich heißem Öl goldbraun frittieren, herausnehmen und auf Küchenpapier legen. Ein paar Esslöffel Nudelwasser in die Tomatensoße einrühren.
Nudeln abseihen, mit der Soße vermengen und auf Tellern mit den Auberginenwürfeln und reichlich geriebenem Ricotta anmachen. Mit einem Schuss Olivenöl und ein paar frischen Basilikumblättern garnieren.
*Pasta corta heißen die kurzen, kleinen Pastasorten wie Farfalle, Fusilli oder Cravattine. Die italienische Küche bietet hier eine Vielfalt an passenden und fantasievollen Formen für jeden Geschmack und jede Sauce.
Fast alle historischen Städte Italiens sind im Zentrum eine sogenannte "Zona traffico limitato" (ZTL). Diese Bereiche sind als Fahrverbotszonen bzw. Zonen mit Verkehrsbeschränkung ausgewiesen. Sie betreffen in vielen Fällen die historischen Stadtzentren, die auf diese Weise vom Verkehr weitgehend verschont bleiben sollen. Zudem ist die Ausweisung dieser Zonen vielfach auch aus Gründen des Umweltschutzes und der Luftreinhaltung veranlasst.
Es gilt ein generelles Einfahrtsverbot in die Zona traffico limitato für nichtberechtigte Kraftfahrzeuge. Hierzu gehören grundsätzlich alle Fahrzeuge von Personen, die nicht innerhalb dieser Zone ansässig sind, also z.B. auch die Fahrzeuge ausländischer Touristen. Bei Einfahrt in eine ZTL werden in Städten mit Videoüberwachung sämtliche Kfz-Kennzeichen durch das Kamerasystem erfasst und registriert. Anschließend wird mittels eines elektronischen Datenabgleichs überprüft, ob für diese Kennzeichen Ausnahmegenehmigungen zum Befahren der ZTL bestehen. Ist dies nicht der Fall, wird gegen nichtberechtigte Kraftfahrzeughalter ein (teures!) Bußgeldverfahren eingeleitet. Eventuell bestehende Ausnahmen vom generellen Einfahrtsverbot werden durch Zusatzzeichen angezeigt.
Wir haben vor einigen Jahren in Bologna Bekanntschaft mit dieser Regelung gemacht. Mein Kampf mit der Stadtverwaltung um ein gut 200 Euro teures Knöllchen, inklusive Zahlung und Rückzahlung des Betrages, weil die deutsche Bürokratie italienische Bußgelder vollstreckt, hat damals fast ein Dreivierteljahr gedauert. Deshalb geht es jetzt nach dem Motto Vorsicht ist besser als Nachsicht und ich stelle im Vorfeld einer Reise nach Italien Anträge auf Einfahrt in alle möglichen ZTLs.
Behinderte Menschen dürfen üblicherweise in die Zona traffico limitato einfahren, man findet auch zahlreiche ausgewiesene Behindertenparkplätze in den historischen Zentren - das macht die Erkundung für außergewöhnlich Gebehinderte leichter. Also mindestens den blauen EU-Parkausweis - Parkgenehmigung für Schwerbehinderte
bereithalten und gut sichtbar auslegen!
Das allein reicht leider in vielen, vor allen den größeren Orten, nicht mehr. Hier muss man einige Tage zuvor eine Einfahrtgenehmigung für die ZTL beantragen. Das ist, da mehrheitlich nur in italienischer Sprache möglich, nicht ganz unkompliziert. Ich habe mich für Euch einmal durch die denkbaren Verfahren gearbeitet und gebe Euch im folgenden einige Tipps zur Antragstellung.
In manchen Städten reicht für einen Antrag auf Einfahrtgenehmigung in die Zona traffico limitato eine formlose Mail an die Stadtverwaltung oder die Stadtpolizei (= Polizia Communale) unter Beifügung der wesentlichen Unterlagen. Also startet Eure Antragstellung mit einem Scannen der wichtigsten Dokumente, nämlich
Eure Mail könntet Ihr etwa wie folgt formulieren:
Buon giorno,
per favore, chiedo il rilascio del permesso di transito ai sensi per il periodo dal (Datum des Reisebeginns) fino al (Datum des Reiseendes). Durante questo periodo sarò in vacanza a
(Urlaubsort) e dintorni.
I veicoli che guido come persona disabile che ha un permesso di parcheggio corrispondente (vedi scansione in appendice) hanno i seguenti numeri di immatricolazione del veicolo (Kennzeichen
des Fahrzeugs).
Allego anche una copia della mia carta d'identità e della carta di circolazione del veicolo. Dichiaro di essere a conoscenza che in caso di dichiarazioni mendaci o documenti falsificati, le
sanzioni di cui all'articolo 76 del D.P.R. N. 445 dal 28 dicembre Da imporre nel 2000.
Grazie per il vostro supporto.
Und damit Ihr wisst, was Ihr da schreibt, hier die Übersetzung:
Guten Tag, ich bitte um die Erteilung einer Durchfahrtgenehmigung für den Zeitraum von (Reisebeginn) bis (Reiseende). In dieser Zeit mache ich Urlaub in (Reiseort) und Umgebung. Das Fahrzeug, das ich als Schwerbehinderter fahre, der über einen entsprechenden Parkausweis (siehe Scan im Anhang) verfügt, hat folgendes Kfz-Kennzeichen (Kfz-Kennzeichen).
Außerdem füge ich eine Kopie meines Personalausweises und des Fahrzeugscheins bei.
Ich erkläre, dass mir bekannt ist, dass im Falle falscher Erklärungen oder gefälschter Dokumente die in Artikel 76 des Präsidialdekrets Nr. 445 vom 28. Dezember 2000 genannten Sanktionen verhängt werden.
Danke für Ihre Unterstützung.
Manche italienische Kommunalverwaltung fordert auch ein ausgefülltes Antragsformular, damit man Euch die Genehmigung erteilt. Ich habe mich einmal mit dem Formular für die Beantragung des Zugangs zur ZTL für Behinderte am Beispiel der Kommune Brescia beschäftigt. Ihr seht das Formular nebenan.
Mit diesem Formblatt beantragt Ihr das Einfügen, Ersetzen oder Erneuern des folgenden Autokennzeichens in das EDV-System für den Zugang und Transit in den verkehrsberuhigten Zonen der Gemeinde Brescia. Wichtig: Die Durchfahrt und die Zufahrt mit dem angegebenen Fahrzeug sind nur in dem Fall erlaubt, dass die Person, die den blauen Parkausweis besitzt, befördert wird (oder selbst fährt). Diese Ausnahmegenehmigung gilt ab dem Datum der Zusendung dieses korrekt ausgefüllten, unterzeichneten und mit den erforderlichen Unterlagen versehenen Formulars und bis zum Ablaufdatum des gültigen Parkausweises für Behinderte. Natürlich auch nur, wenn Ihr alle von der Straßenverkehrsordnung sonst vorgesehenen Beschränkungen und Bedingungen einhaltet.
Was müsst Ihr nun eintragen? Hier steht's:
Il/la Sottoscritto/a = Der/Die Unterzeichnende
nato/a ... il = geboren in ... am
residente a ... cap ... in via = wohnhaft in ... Postleitzahl ... in Straße ...
titolare del contrassegno per disabili n. = Inhaber des Behindertenausweises Nummer
rilasciato in data ... dal Comune di ... e avente scadenza ... = ausgestellt am ... von der Gemeinde ... und gültig bis ...
In die Anlage gehören:
Startet mit der Antragstellung sicherheitshalber einige Wochen vor der Reise, die italienische Bürokratie ist nicht so schnell - und manches Mal gibt es noch Rückfragen oder andere Formalitäten zu klären. Ich wünsche Euch jedenfalls viel Erfolg!
Anfang 2020 habe ich Euch "meine" Ostfriesischen Inseln im Vergleich vorgestellt. In dem alten Beitrag findet Ihr meinen ganz persönlichen Vergleich von Borkum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
Die Ostfriesischen Inseln liegen aufgereiht vor der niedersächsischen Festlandküste. Die Inselgruppe ist Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, sie sind auch und gerade jetzt beliebte Fremdenverkehrs- und Ausflugsziele.
Der Reise Know-How Verlag hat mir freundlicherweise Rezensionsexemplare seiner Reiseführer für Borkum, Langeoog und Spiekeroog überlassen. Ich habe sie mir angeschaut und berichte Euch, wie diese aufgebaut sind, für wen sie sich eignen und wie ich sie fand.
Ich habe vom Reise Know-How Verlag Rezensionsexemplare der Reiseführer erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Strikt alphabetisch starte ich den Vergleich der Reiseführer mit B: Borkum ist die größte der Ostfriesischen Inseln und zählt mit rund 2,5 bis 3 Millionen Übernachtungen zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland. Die Insel liegt mitten im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Bis zum Festland sind es rund 30 km. Damit hat man hier echtes Hochseeklima. Genannt wird Borkum liebevoll „der schönste Sandhaufen der Welt“.
Bei unserer Reise nach Borkum hatten uns insbesondere die rund 130 Kilometer ausgebauten Radwege gereizt. So haben wir während unserer 2 Wochen auf der Insel diese mehrfach per Rad erkundet. Für die kilometerlangen Sandstrände war es noch zu kühl – jedenfalls luden sie nicht zum Sonnenbad ein. Aber einzigartige Naturlandschaften wie das Feuchtbiotop Greune Stee, das Ostland oder die weitläufige Dünenlandschaft haben wir hautnah erleben können.
Der Inselort bietet vom gemütlichen Fischlokal bis zum Kurkonzert, sportlichen Aktivitäten und vielem mehr alles, was das Urlauberherz begehrt. Dabei sind die Wege zum Shoppen, Schauen und zum Schlemmen durch die ganze Bandbreite der friesischen Küche nicht weit. Mit dem Verfasser bin ich mir einig: Borkum ist nicht nur ein Ziel für die Sommerferien, nein gerade im Herbst, Winter und Frühling kann man mit der richtigen Kleidung einen Strandspaziergang im Sturm oder eine Fahrradtour gegen den Wind mit guter Laune unternehmen. Damit den Reisenden genau dies gelingt, werden alle Sehenswürdigkeiten der Insel vorgestellt, vom alten und neuen Leuchtturm über das Heimatmuseum und den Wasserturm, bis zu den Aussichtsdünen und dem Nordsee-Aquarium oder dem Seenotrettungskreuzer „Hamburg“. Weil Emden mit Otto-Hus und Kunsthalle, Juist mit Kutschen und Pferdewagen, Norderney oder Groningen mit seinem Grote Markt auch nur eine Fährfahrt weit entfernt sind, gibt es hierzu ebenfalls Ausflugstipps.
Es gibt ebenso praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z, eine Jahresübersicht zu Festen und Veranstaltungen, Routenvorschläge und persönliche Tipps. Fünf Wanderungen für jedermann werden beschrieben. Für die Reiseplanung fehlen auch nicht Informationen und Links zur Anreise und zu den vielfältigen Aktivitäten.
Ich finde:
Der Reiseführer InselTripBorkum aus dem Reise Know-How Verlag ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der größten ostfriesischen Insel selbstständig zu entdecken. Hier findet sich die Antwort auf fast alle Fragen, die sich bei der Reiseplanung stellen und vor Ort ist er mit seinem Register und den praktischen Informationen eine Unterstützung für alle Tage des Urlaubs. Borkum, die westlichste der sieben Ostfriesischen Inseln, ist ein ideales Reiseziel für Naturfreunde, wegen seiner kinderfreundlichen Infrastruktur für Familien und natürlich für alle Nordseefans. Der schönste Sandhaufen der Welt ist ein hervorragender Platz für Erholung, Entspannung, Bewegung und abwechslungsreiche Entdeckungen - und damit man da nichts verpasst, heißt es: nehmt den Reiseführer mit!
Wie auf den meisten Inseln, so ist es auch auf Langeoog: Die Zeit geht hier langsamer. Wie leise es ist, das fällt uns immer auf. Durch die Tage lassen wir uns ganz gemütlich treiben, nichts muss, vieles kann – aber immer mit der Ruhe! Langeoog heißt zwar «Lange Insel», zeichnet sich aber vor allem durch seine kurzen Wege aus. Das Inseldorf ist kompakt und übersichtlich, der Strand und das Wattenmeer sind nie wirklich fern, die Insellandschaft lässt sich zu Fuß oder mit dem Rad entdecken.
Langeoog ist Reiseziel für Familien, Naturliebhaber, Sportbegeisterte und Ruhesuchende. Die drittgrößte der ostfriesischen Inseln lockt mit 14 Kilometern feinem Sandstrand und einem umfangreichen Sport-, Kultur- und Kreativangebot und an 1.775 Stunden im Jahr scheint die Sonne. Fast zwei Drittel der Fläche von Langeoog gehören seit 2009 zum Nationalpark Wattenmeer. Der Artenreichtum ist riesig, es gibt zahlreiche Vogelarten, Robben und Meeresgetier und natürlich die typischen kleinen Wattbewohner. Auch die Landschaft ist vielfältig – nicht nur Sand und Meer bietet die Insel, es gibt auch Dünen und Salzwiesen
Im Reiseführer Langeoog aus dem Reise Know-How Verlag finden wir die schönsten Orte Langeoogs. Klar findet man auch Informationen zum allwöchentlichen Dünensingen oder persönliche Tipps der Autorin. Aber es gibt auch Hinweise zu einer Wattwanderung speziell für Kinder, zu den besten Fischbrötchen oder zum Ritual des Ostfriesentees. Und bei einigen Tipps zum Thema Gastronomie kann ich der Autorin absolut zustimmen: die Weinperle ist ein wunderbarer Ort für Kostproben mit Prozenten, im Ebbe & Flut wird lecker gekocht und auch der Verklicker ist empfehlenswert. Der Seekrug ist bedauerlicherweise inzwischen geschlossen. Beschrieben werden die Aussichtsdünen und Aussichtspunkte, die bunten Buden am Hauptbad, das Infohaus „Altes Wasserwerk“, das Schiffahrtsmuseum und Seemannshus. Seit Ende März 2021 ist am Dünenübergang Hauptbad, also direkt bei den Bunten Buden die Lichtinstallation des Hamburger Künstlers Jan Philip Scheibe wieder zu sehen: In sieben Zeilen sind in den Plankenweg aus Holz die Worte „Wenn die Flut geht, sind meine Schritte die ersten im Sand“ aus transparentem Gießharz eingesetzt. Vor allem abends und nachts sind die von unten beleuchteten Buchstaben ein schöner Anblick.
Natürlich enthält der Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z, es gibt eine Jahresübersicht der Feste und Veranstaltungen und Routenvorschläge.
Ich finde:
Der Langeoog Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag eignet sich als handlicher Begleiter für eine Reise auf die Insel. Und das gilt, ganz egal, ob Ihr in der Nordsee baden, am Strand spazieren gehen, Muscheln suchen oder einfach nur eine Auszeit genießen wollt. Besonders wenn Ihr mit Kindern reist, aber auch wenn Ihr auf einen umweltbewussten, nachhaltigen Urlaub wert legt: hier findet Ihr Hinweise und Tipps dazu. Fragen zur Reiseplanung werden beantwortet und vor Ort ist er hilfreich für alle Tage. Langeoog ist ein ideales Reiseziel für Familien, Naturliebhaber, Sportbegeisterte und Ruhesuchende. Nehmt den Reiseführer mit und Euch entgeht nichts!
Stefanie Kullmann, Roland Hanewald
ISBN: 978-3-8317-3469-6
8., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2021
300 Seiten
zahlreiche Fotos, 12 detaillierte Karten und Ortspläne, praktische Übersichtskarten im Umschlag
Spiekeroog ist eine weitere ostfriesische Insel im niedersächsischen Wattenmeer: Sie liegt nicht nur im Alphabet zwischen Langeoog und Wangerooge. Die Insel hat eine Fläche von 18,25 Quadratkilometer und ist etwas mehr als 5 km vom Festland entfernt. Auf Spiekeroog gibt es ein großes zusammenhängende Naturschutzgebiet, die Ostplate. Bis auf Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge ist die Insel autofrei und über eine Fährverbindung mit Neuharlingersiel verbunden. Gerade im Winter ist es sehr ruhig hier, man hat die Wanderwege durch die Dünen oder auch den endlosen feinen Sandstrand fast für sich alleine. Die kleine ostfriesische Insel tut gut, sie ist ein Hort der Stille und des Friedens. Autos müssen auf dem Festland bleiben und selbst Fahrräder trifft man eher selten an. Die Insel ist klein und überschaubar, alles ist bequem zu Fuß zu erreichen.
Wichtig, wenn man im Winter reist und auf der Insel mit Regen, Schnee und Wind rechnen muss: Für eine Nordseeinsel untypisch besitzt Spiekeroog einen vergleichsweise großen Baumbestand. Diese Wäldchen stellen eine Besonderheit auf den durch karge Sandböden
geprägten Ostfriesischen Inseln dar; sie gaben Spiekeroog auch den Beinamen „Grüne Insel“. Grün ist sie zwar im Januar oder Februar nicht – einen gewissen Schutz bieten die Dünenwäldchen vor
schlechtem Wetter aber auf jeden Fall. Wie grün die Insel wirklich ist, das habe ich erst beim Sommerbesuch erkannt. Gelegentlich hatten wir Glück und fanden im winterlichen Januar noch Reste vom
orangefarbenen Sanddorn an den Büschen in den Dünen. Dafür blühen im Sommer die Heckenrosen, nicht nur im Dorf vor den Häusern, auch in den Dünen schmückten weiße, rote, pinke Blüten die
halbhohen Heckenrosenbüsche. Und dazwischen Lupinen, Fingerhut in allen möglichen Farben, kleine Vergissmeinnicht, die dicht am Boden blühten – einfach nur wunderschön, die Blütenpracht.
Nicht nur die Natur ist sehenswert, auch das beschauliche Inseldorf mit der alten Inselkirche und den geduckten Friesenhäusern lohnt einen aufmerksamen Besuch. Informationen zu Häusern und Besonderheiten wie Altes Inselhaus oder Drifthuus, den Rosengarten steuert der Reiseführer bei. Was die Tipps zum Essen angeht: nicht nur das Capitänshaus ist einen Besuch wert, gut essen kann man auch im De Balken. Und ein Inselaufenthalt ohne einen Besuch in der Teetied? Das ist, als wär man gar nicht da gewesen.
Der topaktuelle Reiseführer enthält praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z. Im Vorspann findet Ihr eine Jahresübersicht zu Festen und Veranstaltungen, mit Routenvorschlägen und persönlichen Tipps der Autoren. Die gesondert hervorgehobenen Tipps für kinderfreundliche oder nachhaltige Angebote und Aktivitäten und die Vorschläge für besondere Spaziergänge und Radtouren über die Insel ermöglichen eine gute Reiseplanung. Ihr findet zu Eurer ersten Orientierung drei Vorschläge für die Erkundung der Insel und es gibt ebenso Orte zum Genießen und zum Verweilen.
Ich finde:
Der Spiekeroog Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag eignet sich wunderbar zum Mitnehmen auf die Insel. Er hilft Euch bei der Planung einer erholsamen und entdeckungsreichen Zeit auf der Insel, begleitet Euch in die Natur, beim Muscheln suchen, aber auch, wenn Ihr einfach nur eine Auszeit genießen wollt. Besonders wenn Ihr mit Kindern reist, findet Ihr Hinweise und Tipps. Fragen zur Reiseplanung werden beantwortet und vor Ort ist der Reiseführer hilfreich für alle Tage. Spiekeroog, die kleine ostfriesische Insel tut gut.
ISBN: 978-3-8317-3524-2
252 Seiten
1. Auflage 2022
zahlreiche Fotos, 4 Karten und Ortspläne, ausführliches Register
Neuseeland öffnet seine Grenzen für geimpfte Reisende aus dem Ausland zwei Monate früher als geplant. Vollständig Geimpfte, deren Länder am Programm für visumfreies Reisen teilnehmen, können bereits ab 1. Mai einreisen, ohne sich nach ihrer Ankunft in Selbstisolation begeben zu müssen. Das gilt unter anderem für alle EU-Mitgliedstaaten, Japan, die USA und Kanada. Für australische Reisende gilt die Regelung bereits ab April.
Dank der strikten Corona-Schutzmaßnahmen sei Neuseeland für Touristen nun ein sicheres Reiseziel, sagte Regierungschefin Jacinda Ardern: "Wir sind bereit, die Welt wieder willkommen zu heißen." Die Lockerungen seien ein wichtiger Impuls für Neuseelands angeschlagene Tourismusindustrie. Im Jahr 2019, also vor der Pandemie hatte Neuseeland 3,9 Millionen Besucher aus dem Ausland verzeichnet und damit umgerechnet knapp 9,9 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Alle vollständig geimpften Inhaber eines deutschen Reisepasses können ab dem 1. Mai 2022, 23:59 Uhr nach Neuseeland einreisen und müssen sich weder selbst isolieren noch in Quarantäne begeben.
Detailliertere Informationen findet Ihr hier:
Die neuseeländischen Grenzen werden für Inhaber von Working-Holiday-Visa, qualifizierte Arbeitskräfte und Inhaber von Zeitarbeits- und Studentenvisa früher geöffnet.
Ich habe schon 2017 bis 2020 über verschiedene Ziele unseres Roadtrips auf der Nord- und Südinsel Neuseelands gebloggt: Typisch Neuseeland? Klar, uns allen fällt dazu einiges ein, Kiwis, Schafe und Maori. Auf der anderen Seite der Erde, ewig lange Flugzeit, kalt und Schnee, wenn hier Sommer ist. Aber das ist ja längst nicht alles, was Neuseeland zu bieten hat. Ich habe skurrile Fakten zu Neuseeland ebenso aufgeschrieben wie die Highlights der Reise durch das Land der weißen Wolke.
Hier findet Ihr meine Blogbeiträge, die Euch planen helfen:
Für den September 2022 haben wir gebucht. Eine Insel sollte es sein, in der Nordsee gelegen. Und nach Borkum, Spiekeroog, Langeoog und Wangerooge sollte es mal wieder woanders hingehen. Deshalb werden wir für zwei Wochen auf Föhr zu Gast sein. Ruhe, Seeluft, grüne Wiesen, gemischtes Wetter, leckerer Fisch – wir werden uns auf der Insel hoffentlich gut erholen.
Mit Handbike und Fahrrad wollen wir viel frische Luft tanken, aber ein wenig Geschichte und Kultur hat die große Insel in Nordfriesland ja auch zu bieten. Und in Sachen Kulinarik gibt es neben Fisch auch Salzwiesenlamm und andere Leckereien, zahlreiche Hofläden, eine Saftmanufaktur und sogar ein Weingut.
Wir sind gespannt und schon jetzt voller Vorfreude!
Föhr ist die größte und bevölkerungsreichste deutsche Insel ohne Landverbindung. Sie zählte 2019 mit rund 948.652 Übernachtungen und im Schnitt 7,6 Tagen Aufenthaltsdauer zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland. Föhr wird auch als grüne Insel bezeichnet. Sie ist durch ihre Lage im Windschatten von Amrum und Sylt vor den stürmischen Einflüssen der Nordsee relativ geschützt. Sie hat eine Fläche von 82,82 km². Und dann gibt es auf der Insel noch ca. 2.650 "normale" Strandkörbe und 5 Schlafstrandkörbe.
Die Insel liegt mitten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Der wurde 2009 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Eine
Wattwanderung geht leider nicht per Rollstuhl, wer aber gut zu Fuß ist, der sollte dies bei seinem Föhr-Besuch unbedingt einplanen. Die Perle unter den Wanderungen ist die etwa 8 km lange Wanderung mit einem kundigen Wattführer von Föhr zur Nachbarinsel Amrum.
Was uns an der Insel besonders gereizt hat? Über 200 km Radwege sowie fünf Themenrouten laden zur Entdeckungsreise quer über die Insel ein. So haben wir während unserer 2 Wochen auf der Insel ausreichend Möglichkeiten, diese per Rad zu erkunden.
Die Insel Föhr wirbt mit dem Slogan "Friesische Karibik". Warum? Auch dort gibt es lange, weiße Sandstrände, eine grüne Naturlandschaft und ein mildes, vom Golfstrom begünstigtes Seeklima.
Wir erwarten also eine Insel, die groß genug ist, um in die Ferne zu schweifen und gleichzeitig überschaubar und klein genug, um alles schnell erreichen zu können. Das lebendige Zentrum der Insel ist das Hafenstädtchen Wyk. Hier lebt mehr als die Hälfte der rund 8.400 Insulaner. Um 1700 gegründet, wurde Wyk auf Föhr 1819 das erste staatlich anerkannte Seebad an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Es gibt urige Friesenhäuser, Einkaufsmöglichkeiten sowie Restaurants (sogar mit Stern!) und Cafés. Der Ort hat eine barrierearme und 3 km lange Strandpromenade mit Aussicht auf die Halligen. Und dann findet man auf der Insel noch die 11 kleinen Friesendörfer mit ihren Reetdachhäusern, viel Blumen, Friedhöfen mit sprechenden Grabsteinen und vieles mehr.
Schlafen im Strandkorb, dieser neue Trend ist jetzt auch auf Föhr möglich. Schlafstrandkörbe machen es möglich, den Sonnenaufgang in Wyk auf Föhr, den Sonnenuntergang in Utersum erleben oder die Sterne am Nachthimmel in Nieblum beobachten. An drei Standorten stehen Strandkörbe, die man für eine Übernachtung buchen kann.
Was auf den Tisch kommt, ist frisch. Darauf legt man hier viel Wert. In den Cafés kommen die Liebhaber*innen von Kuchen, Torten wie Friesentorte oder frischen Waffeln auf ihre Kosten. Was steht sonst so auf den Speisekarten? Auf Föhr kann man sich natürlich durch die Fischkarten schlemmen und Föhrer Muscheln genießen. Dann gehört zu den traditionellen Spezialitäten das Föhrer Salzwiesenlamm.
Und, auf Föhr gibt es tatsächlich ein Weingut. Ich konnte es gar nicht glauben. Dazu zahlreiche Hofläden, die regionale Spezialitäten anbieten - das klingt doch wirklich nach einer echten Genießerreise, oder?
Für unser geistiges Wohl ist ebenso gesorgt: In Alkersum gibt es das Museum Kunst der Westküste. Hier sammelt, erforscht und vermittelt man Kunst, die sich mit dem Thema „Meer und Küste“ auseinandersetzt. Das Museum ist barrierefrei mit Behinderten-WC, Besucherfahrstuhl und Rampen im Hauptausstellungsbereich. Wenn Ihr in Begleitung kommt: bei Rollstuhlfahrern mit dem Vermerk "B" im Ausweis hat die Begleitperson freien Eintritt.
Was kann ich zum Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag berichten? Nun, er ist in der 8., neu bearbeiteten, aktualisierten Auflage erschienen. Gedruckt auf 288 Seiten, in Farbe und mit zahlreichen Fotos findet Ihr 14 Ortspläne und Karten. Ein ausführliches Register erschließt den Inhalt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Doppelseite, auf der die Inhalte mit einer Übersichtskarte der Region, Highlights und Seitenverweisen vorgestellt werden.
Mit dem Reiseführer ist man bestens ausgerüstet. Die Autoren nehmen uns mit zu einer Erkundungstour über die Nordseeinsel, geben ausführliche Beschreibungen aller sehenswerten Orte und laden zu Inselrundfahrten, einem Besuch der Nachbarinseln oder der Halligen oder Ausflügen zu Seehundbänken ein.
Nicole Funck, Michael Narten und Roland Hanewald
ISBN: 978-3-8317-3277-7
Seiten: 288
8., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2020
zahlreiche Fotos, 14 Ortspläne und Karten
Der Reiseführer Föhr & Amrum aus dem Michael Müller Verlag ist inzwischen in der vierten Auflage mit 232 Seiten mit 128 Farbfotos erschienen. Er hat 34 Karten und Pläne samt Übersichtskarten von Amrum und Föhr. Das hilft bei der Orientierung. Nicht fehlen dürfen, das ist klar, praktische Tipps von A bis Z. Außerdem findet ihr im Buch 7 Wanderungen und Touren auf Föhr sowie 3 auf Amrum.
Ich finde den Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag handlich, praktisch und übersichtlich. Er ist ein toller Begleiter für eine Reise, bei der ihr nicht nur im Strandkorb lümmeln wollt, sondern bei der ihr euch genauso mit Geschichte und Kultur der nordfriesischen Inseln beschäftigen wollt wie auch nicht vor Bewegung bei Wind und Wetter zurückschreckt.
4. Auflage 2021
Michael Müller Verlag
232 Seiten, farbig, 232 Fotos, 34 Detailkarten
ISBN 978-3-95654-933-5
Barrierefreiheit wird auf der Insel Föhr großgeschrieben. Auf der grünen Nordseeinsel findet Ihr etliche barrierefreie Ferienunterkünfte.
Unsere An- und Abreise, den Aufenthalt und Restaurantbesuche werden wir selbst organisieren und bezahlen. Ich werde bei einigen Recherchen auf dieser Reise von der Föhr Tourismus GmbH unterstützt. Vielen Dank dafür und die Möglichkeit, die Insel so intensiv erkunden zu können an Anna-Katharina Preißler. Das hier ist meine persönliche Meinung!
Auf Reisen, aber auch im Alltag, stoßen wir mit dem Rollstuhl (stoßen aber auch Reisende mit anderen Behinderungen) immer wieder auf Hürden. Viele davon wären nicht nötig, etliche wären recht einfach zu überwinden. Bei anderen braucht es nur ein wenig Nachdenken bei der Planung und sie würden nicht existieren. Ganz oft aber sind es auch einfach nur Gedankenlosigkeit, Nachlässigkeit oder fehlende Informationen, die das Reisen für uns schwieriger machen als es nötig wäre.
Ich habe daher einmal zusammengefasst, was wir uns von Reiseprofis wie Hotels, Veranstaltern, Tourismusbüros, Restaurants, Fluggesellschaften, Autovermietern usw. wünschen.
Der Markt der Angebote für Reisende mit einer Behinderung ist groß und er wächst. Barrierefreies Reisen ist ein Zukunftsmarkt. Das Fokussieren auf barrierefreie Angebote bietet den Akteuren der Touristikbranche und des Gastgewerbes große Chancen.
In Deutschland leben aktuell etwa acht Millionen Menschen mit einer Behinderung. Das sind 9,3 % der Bevölkerung oder etwa jeder elfte Bürger. Und auch altersbedingte Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen erfordern einen höheren Bedarf an Barrierefreiheit. Dieser Bedarf wird durch den demografischen Wandel weiter ansteigen. Deshalb glaube ich: ja, Barrierefreiheit für Hotels, Restaurants und andere Touristikakteure lohnt sich!
Schon 2012 sind nach Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK von 140 Millionen Europäern, deren Mobilität eingeschränkt ist, jeder zweite in Europa auf Reisen gegangen. Die 15- bis 64-Jährigen unternahmen 340 Millionen Reisen, die über 64-Jährigen sogar 450 Millionen.
Menschen mit Behinderungen geben in Deutschland jährlich mehr als 1,5 Milliarden Euro im Tagestourismus und rund 1,6 Milliarden Euro allein für Übernachtungen aus.
editiert am 11.08.2022:
Behinderte Reisende geben allein in den USA 58 Milliarden Dollar pro Jahr aus. MMGY Travel Intelligence, ein auf die Reise- und Gastgewerbebranche spezialisiertes Forschungsunternehmen, befragte 2.375 Amerikaner mit Mobilitätseinschränkungen und präsentierte die Ergebnisse in „Portrait of Travelers With Disabilities: Mobility and Accessibility“. Warum lassen sich Hotels, Restaurants etc. auch hier in Deutschland einen so großen Marktanteil entgehen und achten nicht auf Barrierefreiheit?
Die Suche nach Reisezielen, nach Hotels oder Restaurants, nach Sehenswürdigkeiten beginnt heutzutage für uns alle, auch für behinderte Menschen, immer öfter im Internet. Wenn Sie eine Homepage, ein Portal betreiben, sollten Sie also die wachsende Zahl von Menschen mit Handicap und deren Informationsbedürfnisse einbeziehen. Barrierefreiheit für Hotels, Restaurants und andere Touristikakteure lohnt sich nämlich.
Bei vielen Hotelbuchungsportalen kann man inzwischen als Suchkriterium auch Zimmer für mobilitätsbehinderte Gäste selektieren.
Behinderte Menschen sind Menschen wie Du und ich. Ihnen gegenüber (und natürlich auch für sie) gelten dieselben Umgangsformen und Höflichkeiten wie unter Nichtbehinderten. Fragen Sie, ob Hilfe erwünscht ist. Sprechen Sie immer mit dem behinderten Menschen selbst und nicht mit seiner eventuellen Begleitperson.
Auch auf der eigenen Homepage Ihres Hotels oder Ihres Restaurants, in der allgemeinen Gestaltung Ihrer Räume können Sie einiges tun, was Sie nichts oder nur kleine Beträge kostet, Ihren Gästen mit Handicap, behinderten Menschen allerdings einen Besuch um vieles leichter macht:
Zur Barrierefreiheit von Hotelzimmern gehört auch z. B.
Bei Tischreservierungen in Restaurants wünschen wir uns, dass Sie als Gastgeber beim Thema Barrierefreiheit für behinderte Menschen auf folgendes achten
Meine Fragen an die "Touristikprofis"
Meine Fragen an die anderen Leserinnen und Leser
Für uns ist es seit unserer Reise in Australien im Jahr 2020 nicht so viel gewesen mit dem Reisen. Im vergangenen Jahr waren eine Woche mit dem Hausboot in Brandenburg im Oktober unterwegs und im Sommer konnten wir in Franken eine vorher ausgefallene Hochzeitsfeier nachholen. Und auch in diesem Jahr gehören wir zu denen, die bisher nicht viele Reisen
planen. Aber zu Ostern, da geht es nach Südtirol (was eigentlich in 2021 geplant war, aber leider nicht geklappt hat) und von dort noch für ein paar Tage an den
Gardasee.
Klar, dass wir unsere Reise vorbereiten. Das tun wir wie immer natürlich mit einem Reiseführer, der uns später auch an den Lago di Garda begleiten wird.
Der Reiseführer Gardasee aus dem Michael Müller Verlag bietet jede Menge Anregungen für einen gelungenen Individualurlaub, vor allem die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die werden wir ganz sicher einem persönlichen Test unterziehen. Er ist soeben in der 10. Auflage mit 352 Seiten, vielen Farbfotos und Karten erschienen. Das hilft bei der Orientierung. Haben wir unseren Begleiter für eine Reise, bei der Raum für eigene Entdeckungen bleibt und man dennoch gut informiert ist, gefunden?
Ich habe vom Michael Müller Verlag ein Rezensionsexemplar des Reiseführers erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Autor des Reiseführers Gardasee ist der 1952 in Marburg geborene Eberhard Fohrer. Er ist ein Autor des Michael Müller Verlages der ersten Stunde. In den ersten Jahren nach der Verlagsgründung war er auch Lektor und Layouter. Er studierte Germanistik und Geschichte, wandte sich aber gleich nach dem Staatsexamen dem Reisejournalismus zu.
Mittlerweile arbeitet er seit über dreißig Jahren hauptberuflich als Reisebuchautor. Seine Bücher sind Bestseller und sein Reiseführer zu Kreta gilt als »Kreta-Bibel«.
Und warum gehört auch der norditalienische See zu seinen Zielen? Daran sind wohl Kindheitserinnerung schuld, denn frühe Familienreisen führten den Autor wiederholt zum Gardasee. Das hat den kleinen Eberhard offenbar schwer beeindruckt: Ein riesiger See, mit Burgen am Ufer, Schiffsfahrten, die Menschen redeten eine fremde Sprache, es gab Pizza und Spaghetti. So wurde der Gardasee zum Inbegriff des Neuen und Andersartigen. Verloren hat die Gegend ihren Reiz für Fohrer offenbar nicht, denn für ihn ist es immer noch jedes Jahr aufs Neue großartig, den Brennerpass zu überqueren, die Vegetation des Südens mit Olivenbäumen, Wein, Zypressen und Palmen zu erleben.
Der Reiseführer Gardasee ist soeben in der 10. Auflage mit 352 Seiten mit 184 Farbfotos und 47 Karten erschienen. Das hilft bei der Orientierung. Nicht fehlen dürfen, das ist klar, viele reisepraktische Tipps von Anreise über Internet bis Verkehrsmittel. Außerdem findet ihr im Buch 8 Wanderungen am Gardasee mit den dazugehörenden GPS-Daten. Diesen Teil verantwortet im übrigen Florian Fritz (den kennt Ihr bereits vom Südtirol Reiseführer). So kann man beeindruckende Natur, Berge und See, zahlreiche Sehenswürdigkeiten, hautnah erleben.
Der größte See Italiens ist seit Jahren einer der touristischen Anziehungspunkt an der Südseite der Alpen. Mediterrane Einflüsse mischen sich hier mit alpenländischem Ambiente, es gibt Palmen, Zypressen, Oliven und Zitronen. Dazu kommt das Klima: Der Frühling beginnt schon früh im Jahr, die Sommer sind heiß und noch im Spätherbst gibt es viele milde und sonnige Tage.
Der Reiseführer Gardasee aus dem Michael Müller Verlag bietet jede Menge Anregungen für einen gelungenen Individualurlaub. So beschreibt er 193 Orte – darunter Garda, Torbole, Arco, Limone, Gargnano, Gardone Riviera, Salò, Malcésine, Bardolino, Lazise, Sirmione und Vleggio. Auch zahlreiche "Geheim"tipps für individuell Reisende liefert das Buch für Freunde der italienischen Küche, auch zu anderen Themen gibt es nützliche Tipps: ob für Weinliebhaber, Mountainbiker, Wanderer, Kletterer, Taucher, Gleitschirmflieger oder oder. Neben allen Informationen zu Unterkünften, Restaurants und Klima gibt der Gardasee-Reiseführer Tipps zu Verkehrsmitteln vor Ort, Ermäßigungen, Festen, Veranstaltungen etc. Und zu guter Letzt finden sich im Buch noch nützliche Hinweise zu Ausflügen oder Abstechern nach Verona, Brescia, Rovereto oder Mantua, Tipps zu Mautstationen, Restaurants, Hotels usw.
Alles, was Kultur-Interessierte wissen müssen, bietet der Reiseführer Gardasee aus dem Michael Müller Verlag, von der Burg von Arco, den prähistorischen Pfahlbauten im Lago di Ledro oberhalb von Riva, über die monumentalen »Grotten des Catull« bis hin zu den Terminen der Weinfeste. Wir erfahren nicht nur, dass Goethe beinahe als Spion verhaftet wurde, als er das pittoreske Kastell von Malcésine abmalte, sondern auch, dass Rilke viele seiner Gedichte in Arco schrieb.
Mein Fazit:
Am liebsten sollte es gleich losgehen an den Lago di Garda - wenn dann bloß die Weltpolitik oder Corona uns nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht. In jedem Fall finde ich den Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag übersichtlich, praktisch und handlich. Er ist ein toller Begleiter für eine individuelle Entdeckungsreise, bei der man dennoch gut informiert ist. Und die zahlreichen Genusstipps im Umland des Sees, ja, die werden wir ganz sicher einem persönlichen Test unterziehen.
10. Auflage
Michael Müller Verlag
352 Seiten, farbig, 184 Fotos, 47 Karten
ISBN 978-3956549403
Ergänzend zum Reiseführer habe ich nach spezifischen Informationen zu einem Urlaub ohne Hindernisse gesucht. Leider gibt es nicht allzu viele Hinweise zum Urlaub mit Rollstuhl, hierzu Informationen zu finden, ist nicht ganz ohne. Auf folgende Angebote bin ich noch gestoßen:
Der Besuch der Isola del Garda mit einem Rollstuhl (nicht jedoch einem E-Rollstuhl) ist möglich. Für die Bootsfahrt gibt Stufen für den Zugang zum Boot, die Bootsfahrer stehen bereit, um Menschen mit Behinderungen zu helfen. Auf der Insel sind leider zwei Terrassen der Gärten nicht zugänglich, aber von der oberen Terrasse aus einsehbar. Besucher werden gebeten, bei der Buchung auf besondere Bedürfnisse hinzuweisen. Auf der Insel gibt es behindertengerechte Toiletten.
Was das Parken mit Behindertenausweis angeht, so hat es Ende 2121 eine Veränderung der rechtlichen Regeln in Italien gegeben. Sind alle ausgewiesenen Behindertenparkplätze belegt, kann ein Auto mit entsprechender Kennzeichnung seither auch auf den mit der Farbe Blau eigentlich als kostenpflichtig markierten Parkplätzen kostenfrei parken.
Endlich einmal gibt es hier auf dem Blog einen neuen Reisebeitrag. Ich berichte euch über unsere Hausboottour mit einem Bungalowboot (Bunbo) auf der Havel im Oktober. Dabei waren wir in Brandenburg, zwischen Brandenburg-Plaue und dem nördlichen Havelland, unterwegs.
Dieses Mal waren wir nicht allein auf Tour. Wir haben zwei Boote gechartert: eins für den Gatten und mich, ein zweites für Leuchtbiene und ihren Partner. Eine völlig neue Erfahrung für uns - Leuchtbiene & Co haben bereits ähnliche Touren mit seiner Schwester und deren Ehemann gemacht.
Unsere Hausboottour haben wir vollständig (Anreise, Übernachtungen, Einkauf, Essen, Charter usw.) selbst organisiert und bezahlt.
Bei Chartern eines Hausbootes gibt es Übergabetermine. Für uns bedeutete dies: samstags ab 14 Uhr würden wir unser Boot übernehmen können. Da die Strecke vom Rhein bis Brandenburg an der Havel sich doch ein wenig zieht und der Gatte alles ist, nur kein Frühaufsteher, haben wir beschlossen, auf dem Hinweg zur Hausboottour auf der Havel Freunde in Braunschweig zu treffen und dort eine Nacht zu bleiben.
Was soll ich sagen? Unsere Übernachtung im Braunschweiger Penta Hotel war gut. Das Hotel ist durchaus empfehlenswert und das rollstuhlgerechte Zimmer sehr durchdacht. Es bietet ein barrierefreies und ausreichend großes Bad, natürlich freies (und starkes) WLAN und das Frühstück am Samstagmorgen in der Pentalounge ließ keine Wünsche offen.
Auguststraße 6-8
38100 Braunschweig
Germany
+49 (0)531 48140
info.braunschweig@pentahotels.com
Am Freitagabend waren wir mit unseren Freunden zum türkischen Essen verabredet. Es war sehr lecker und wir haben uns gut unterhalten. Schön, wenn man sich selten sieht und trotzdem sofort
Gesprächsthemen findet. Das Restaurant Tandure serviert anatolische Spezialitäten aus dem Lehmofen. Wir hatten an diesem Abend drinnen einen entspannten
und
Am nächsten Morgen sind wir gegen 8 Uhr aufgestanden und haben es tatsächlich geschafft, um 9 Uhr zu frühstücken und noch vor 10 Uhr zu unserer Hausboottour mit einem Bungalowboot (Bunbo) auf der Havel im Oktober abzufahren. Die Autobahn war verhältnismäßig leer, ein wenig mehr Verkehr vor der Elbbrücke bei Magdeburg. Diese wird aktuell saniert und der Verkehr läuft daher nur auf einer Seite der A2.
Schon kurz vor 12 Uhr sind wir samstags in Brandenburg-Plaue eingetroffen. Wir haben uns gleich auf dem Weg zum örtlichen Supermarkt gemacht. Hier hatte ich die Möglichkeit der Bestellung über das Internet genutzt: Beim REWE Abholservice konnte ich unseren Supermarkteinkauf nach unserer Einkaufsliste für die Woche auf dem Hausboot bequem schon zu Hause online bestellen (musste also nicht am Anreisetag noch durch die unbekannten Gänge eines fremden Supermarktes irren). Stattdessen konnte ich alles schnell und fertig gepackt auf dem Weg zur Marina am Markt abholen. Es war wirklich bequem: Unser gesamter Einkauf wartete gekühlt und fertig gepackt auf uns.
Noch ein Tipp - dieser aber noch nicht persönlich von uns getestet: Man kann sich das Kochen auf dem Hausboot (Bunbo) auch erleichtern, wenn man eine entsprechende „Kochbox“, also ein Paket mit vorbereiteten Zutaten und passenden Rezepten bei einem bekannten Anbieter bestellt. Der Vorteil: es sind quasi alle Zutaten und Gewürze dabei, man muss also nicht so viel "Kleinkram" für die Bootsküche mitnehmen.
Und klar, eigentlich ist es auch bei uns so: der erste Einkauf am Ferienort, der gehört unbedingt zum Reiseerlebnis dazu. Bei der Übernahme des Hausbootes ist man aber zeitlich ein wenig gebunden, ein Supermarkt in Brandenburg unterscheidet sich nur wenig von dem in NRW und ist daher kaum eine Entdeckungsreise. Nur die Gestaltung der Gänge ist baulich bedingt überall anders. Da geht es tatsächlich nur um das "Abarbeiten" der vorher durchdachten Einkaufsliste. So stand für uns sogar der Speiseplan für 4 Personen auf 2 Booten taggenau fest, ebenso, wer an welchem Tag mit der Essenskocherei dran war.
Die Essens- und Einkaufsmöglichkeiten sind - zumindest in der Nebensaison - in Brandenburg auf dem Land vom Boot aus und ohne Auto ohnehin recht beschränkt, die Öffnungszeiten der Dorfsupermärkte eingegrenzt und in Corona-Zeiten war das ganze noch ein wenig komplizierter, denn viele Gasthäuser haben nicht durchgehalten und gleich ganz geschlossen.
Weil wir noch reichlich Zeit hatten bis zur Übernahme des Bungalowboots (Bunbo), haben wir dann eine Weile bei Briest mit Blick auf die Havel geparkt, entspannt Radio gehört und haben uns erst gegen 13 Uhr auf den Weg zur Marina gemacht.
Hier herrschte schon ein geregeltes Durcheinander. Die Schleuse Bahnitz hat einen Defekt, den ganzen Tag hatte ein Techniker bereits versucht, sie zu reparieren, das hatte aber offenbar nicht geklappt. Nun hingen mehrere Boote vor der Schleuse fest (drei waren es wohl) und kamen nicht zurück nach Hause in die Marina.
Leider waren auch Leuchtbiene und Partner betroffen, deren gechartertes Boot liegt am Anleger nördlich vor der Schleuse. Damit wird es schwierig mit einer gemeinsamen Tour: in beide Richtungen ist die defekte Schleuse dazwischen und wir kommen tatsächlich zunächst einmal nicht zusammen.
Wir haben uns dann für den Tag zunächst einmal so abgesprochen, dass die beiden ihr Hausboot nördlich der Schleuse übernehmen, sich dort einigermaßen einrichten und dass sie sich dann mit dem Auto auf den Weg wieder hierher zur Marina machen. Wir fahren heute nicht los und ankern nirgendwo, sondern bleiben in der Marina am Anleger. Wir werden gemütlich die bereits zu Hause vorgekochte Gemüsesuppe gemeinsam essen und später fahren der Gatte und ich die beiden wieder nach Bahnitz. Das hat auch den Vorteil, dass beide Autos für die Abgabe der Boote in einer Woche wieder hier an der Marina stehen.
Es gibt die Hoffnung, dass die Schleuse ab Montag wieder funktioniert. Also werden wir am Sonntagmorgen nach Norden über die Havel schippern und legen dann südlich der Schleuse an. Dann müssten Leuchtbiene und Partner zu Fuß zu uns rüberkommen können (für den Gatten mit Rollstuhl wäre es durch Feld und Wald wohl ein bisschen holprig). In jedem Fall können wir zum Abendessen gemeinsam grillen. Denn immerhin ist der Wetterbericht für Sonntag sehr positiv. Es ist zwar nicht sehr warm, aber sonnig mit blauem Himmel und nur leichtem Wind.
Am Sonntagmorgen haben wir uns also nach einem geruhsamen Frühstück an Bord von der Marina aus auf den Weg nach Norden gemacht mit unserem Bungalowboot (Bunbo) auf der Havel Richtung Schleuse Bahnitz.
Das Wetter war gemischt: Wolken und Sonne. Insgesamt aber ein nettes Erlebnis. Auf der Havel war es recht ruhig, es waren nicht mehr so viele Boote unterwegs. Zahlreiche Zugvögel sind bereits abgeflogen. Dennoch haben wir etliche Wildgänse gesehen.
In Pritzerbe haben wir die Fähre gut passiert. Ich weiß auch nicht, irgendwie macht mich die Querung der Fähre immer unruhig. Dabei ist es eigentlich ganz simpel: Augen auf und wenn sie fährt, aufstoppen (so heißt es, wenn man ein Boot abbremst) und der Fähre die Vorfahrt gewähren.
Die Fähre Pritzerbe verbindet den Ortsteil Pritzerbe und den Gemeindeteil Kützkow über die Havel. Eine Fährverbindung bestand seit mindestens 1385. Damals wurden die Fährkähne zunächst über die Havel gestakt. Heutzutage werden in den Sommermonaten mit dem größten Fahrgastaufkommen täglich bis zu 500 Personen und 100 Fahrzeuge übergesetzt.
Die Fähre Pritzerbe ist eine nicht frei fahrende Autofähre, sie wird an einer Kette geführt. Seit 1991 wird sie von einem Zweizylinder-Dieselmotor mit 30 PS angetrieben. Dieser Motor wirkt über eine Kupplung auf Kettenräder auf eine lange, quer im Fluss verlegte Kette. Die Fähre zieht sich an dieser Kette über die Havel. Ein Drahtseil dient als Führung und Sicherung.
Grundsätzlich haben Fähren immer Vorfahrt. Seilfähren können (auch im Notfall) nicht ausweichen. Deshalb gilt hier für die anderen Boote besondere Vorsicht: warten, bis die Fähre auf einer Uferseite festgemacht hat. Und zudem: nicht auszudenken, wir würden mit dem Hausboot in der Fährkette hängenbleiben. Die sollte schon wieder auf den Grund abgesunken sein.
An der Schleuse in Bahnitz haben wir dann unmittelbar vor der Einfahrt am Sportbootlieger anlegen können. Außer uns war ein Kölner Paar mit Hund und einem gecharterten Boot aus Werder dort. Die beiden wussten noch nicht, dass die Schleuse defekt ist, haben dann aber beschlossen, auch für die Nacht liegen zu bleiben.
Am Abend haben sich Leuchtbiene und Partner zu Fuß auf den Weg gemacht. Für sie dauerte der Spaziergang mit vogekochten Grillkartoffeln und einem bunten Salat über Feldweg und den schmalen Uferwald etwa zehn Minuten vom Anleger nördlich der Schleuse zu uns südlich der Schleuse.
Wir haben wie geplant gemeinsam gegrillt. Das klappte wunderbar und war richtig lecker. Essen konnten wir angesichts der Temperaturen allerdings nicht draußen, das haben wir ins geheizte Innere unseres Bootes verlegt. Die beiden mussten dann mit Taschenlampe im Dunkel zurück, haben aber ihren Weg gefunden.
Die Schleuse Bahnitz ist eine Schleppzugschleuse, die 1910 fertiggestellt wurde. Sie hat eine Länge von 215 Metern, eine Kammerbreite von 23 Metern und eine Torweite von 10 Metern. Die Fallhöhe beträgt maximal 0,77 Meter.
Am nächsten Morgen, dem Montag, gab es dann die Information, dass am späten Vormittag eine Probeschleusung bergwärts gemacht würde. Und zu unserem Glück hat es geklappt: Ein Sportboot von Norden kam an uns vorbeigefahren. Und wir bekamen die Ansage: Wir schleusen gleich in Richtung Norden, dauert noch etwa ein Viertelstündchen. Wir haben uns bereitgehalten und konnten dann tatsächlich talwärts schleusen und gemeinsam mit den anderen Beiden unsere Fahrt talwärts fortsetzen.
Wir sind am Montag bis vor Rathenow gekommen und haben ein nettes Ankerplätzchen zwischen km 105 und 106 am rechten Havelufer bergwärts kurz vor Rathenow gefunden. Wir haben die beiden Hausboote Seite an Seite gelegt, so konnten wir abends hinüber auf das Nachbarboot zum Abendessen. Es gab Tagliatelle mit Gemüse, Pesto und Bohnen nach einem Rezept von Jamie Oliver. Lecker hat es geschmeckt.
Am Dienstagmorgen sind wir geruhsam aufgebrochen und haben uns auf den Weg weiter nach Norden gemacht. Auf unserem Weg mussten wir zunächst die Rathenower Stadtschleuse passieren. Die Hauptschleuse in Rathenow war nämlich aktuell ebenfalls wegen eines Defektes geschlossen. Sportboote konnten allerdings die Stadtschleuse nutzen.
Es dauerte ein bisschen länger und die Schleuse ist auch nicht sehr komfortabel: vorne anlegen ging ganz gut, hinten hatte ich keine Möglichkeit, die Leine über zu legen. Wichtig nämlich beim Schleusen: das Boot wird nicht festgemacht, es wird lediglich eine Klampe in der Schleuse mit der Leine belegt, das Ende bleibt aber frei und wird je nach Schleusungsvorgang nachgelassen oder angezogen. Schließlich will man ja nicht oben an der Schleusenwand hängen bleiben und das Wasser schwappt tiefer unten. Zum Glück hat der Schleusenwärter mit uns nicht geschimpft, bei den beiden anderen war er etwas säuerlich.
Von dort ging es weiter zunächst noch durch die Stadt Rathenow und dann nach Norden auf die offene Havel.
Die Stadtschleuse Rathenow hat eine durchschnittliche Fallhöhe von gerade mal 1 m. Die Schleusenkammer ist 71,50 Meter lang und 8,45 Meter breit. Sie hat steile Kammerwände aus Klinkermauerwerk und Sandstein.
1732 wurde die erste Stadtschleuse als Kammerschleuse errichtet. Immer wieder, besonders in den Jahren von 1883 bis 1912 fanden umfangreiche Umbau- und Erneuerungsmaßnahmen statt. Bis 1977 hatte die Schleuse Holztore, welche dann durch stählerne Stemmtore ersetzt wurden. 1988 wurden die Stahltore ausgewechselt. Das Betriebsgebäude unmittelbar an der Schleusenbrücke wurde 2006 instandgesetzt und restauriert.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Leistungsfähigkeit der alten Stadtschleuse nicht mehr ausreichend. Das führte dazu, dass ein künstlicher Schifffahrtskanal mit einer 220 Meter langen Schleuse, der Hauptschleuse Rathenow gebaut wurde.
Am Mittwoch haben wir es dann tatsächlich bis zum Hohennauener See geschafft. Es ist ein See, den man durch den recht schmalen und etwa anderthalb bis zwei km langen Hohennauener Kanal erreicht. Den zu durchfahren, war im Übrigen eines der Highlights der zurückgelegten Strecke. Schmal, beschaulich, mitten in der Natur ist der Kanal ein echtes Erlebnis und eine klare Empfehlung!
Es war eine wirklich sehr schöne Strecke bei gutem Wetter. Das hat uns, wie auch der See, gut gefallen. Geankert haben wir an diesem Abend im Hohennauener See zwischen km 2 und 3 am Südufer. Wir hatten ein windgeschütztes Ankerplätzchen für die Nacht mit Blick auf Schilf und am nächsten Morgen einen wunderbaren blauen Himmel, Sonne und Zeit, ausführlich auf der Terrasse zu faulenzen.
Die Hohennauener Wasserstraße erstreckt sich von Westen nach Osten, sie verbindet die Havel am nördlichen Ufer mit Hohennauen und Wassersuppe, am Südufer mit Semlin, einem Ortsteil der Stadt Rathenow.
Sie zweigt als Kanal am Kilometer 111,84 von der Havel ab. Sie besteht aus dem Kanalabschnitt und dem 8,83 Kilometer langen Hohennauener-Ferchesarer See. Für die Schifffahrt hat sie nur noch geringe Bedeutung. Sie wird nur noch von einem kleinen Fahrgastschiff und Sportbooten genutzt.
Erst am frühen Nachmittag haben wir uns donnerstags nach einer kleinen Runde durch den Hohennauener See mit dem Boot auf den Weg gemacht. Es ging es über den Kanal wieder zurück in die Havel und dann bergwärts. Diese Fahrtrichtung hatte für uns den Vorteil, dass wir praktisch die ganze Zeit in der Sonne sitzen konnten. So stellt man sich eine Hausboottour doch vor.
Unterwegs passierten wir den Truppenübungsplatz Klietz. Im gesamten Gebiet zwischen Rathenow und dem Hohennauener See konnten wir die Übungen der Truppe gut hören: auch am Donnerstagmorgen begann es um 9 Uhr mit Probeschießen.
Da für die nächsten Tage deutlicher Wind angesagt ist, haben wir abgesprochen uns zügig auf den Weg zurück in Richtung Brandenburg zu machen. Schließlich müssen wir am Samstag pünktlich die beiden Boote wieder abgeben. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbrachten wir zwischen km 79 und 80 bergwärts eingangs Pritzerbe am linken Havelufer.
Dieser Truppenübungsplatz Klietz, wofür wird er eigentlich genutzt? Es ist insgesamt ein über 9000 Hektar großes Übungsgelände. Die Lage zwischen den Flüssen Elbe und Havel ist das Besondere: Sie ermöglicht es den Soldaten, die Überquerung eines Gewässers in den unterschiedlichsten Varianten zu üben. Außerdem verfügt der Platz mit der Schießbahn 13 über eine der längsten Schießbahnen in Deutschland. Hier trainieren Panzerbesatzungen den scharfen Schuss.
Der Truppenübungsplatz Klietz ist wichtig als Trainingsgelände für die Bundeswehr, sondern auch als Arbeitgeber für etliche Menschen, die in den Nachbargemeinden leben. Dafür nehmen die Anrainer auch die Lärmbelastung durch Schussgeräusche in Kauf.
Schon beim Ankern am späten Nachmittag haben wir es gemerkt: Es wurde windig mit recht kräftigen Böen. Und am Freitag früh, da war es nass, kalt, ungemütlich. Leuchtbiene und Co haben den Kaminofen entzündet, wir haben auf Fleecejacke und Gasheizung gesetzt. Es war gemütlich an Bord, wir haben in aller Ruhe gefrühstückt, ein wenig gelesen, ein wenig geräumt (in Vorbereitung der Bootsabgabe am Samstag) und so den halben Tag verbummelt. Erst nach 14 Uhr haben wir uns auf den Weg Richtung Brandenburg-Plaue gemacht.
Und was soll ich sagen? War es beim Ablegen noch recht grau, so klarte es zunehmend auf und recht schnell strahlte die Sonne vom blauen Himmel. So lässt man sich das Schifferdasein doch gefallen.
Geankert haben wir für die Nacht von Freitag auf Samstag im Tieckowsee zwischen km 71 und 70 am linken Ufer bergwärts ca. 1,5 km vor der Marina. Nach einer ruhigen Nacht konnten wir hier gemütlich frühstücken und waren am Samstagvormittag schnell zur Rückgabe der Boote in der Marina.
Und unser Fazit nach der diesjährigen Tour mit dem Bunbo Hausboot? Zu den Höhepunkten gehörte der Hohennauener Kanal. Spektakulär waren die Sonnenauf- und untergänge, der weite Himmel und die beeindruckenden Wolkenformationen. Abwechslungsreich war es, immer nur schönes Wetter wäre sicher langweiliger gewesen. Die Natur war im Frühherbst-Modus, es gab noch reichlich Wasservögel und immer wieder stimmungsvollen Dunst über der Havel.
Klar, das zum Teil doch recht kalte Wetter hat uns zugesetzt. Besonders in den Nächten war es echt frostig. Nachts kühlte das Boot stark aus, da waren wir froh über unsere mitgebrachten extra Fleece-Decken. Und auch tagsüber haben wir öfters gefroren, hatten zwischendurch eiskalte Finger. Draußen zu sitzen, um das Boot zu steuern, das war nicht an allen Tagen ein Vergnügen. Dann aber hatten wir, ihr seht es an den Fotos, durchaus auch strahlend blauen Himmel und Sonnenschein, ja sogar angenehme Temperaturen, bei denen man am Nachmittag die Zeit in der Sonne echt genießen konnte. Und wie gut ein heller Sonnentag der Seele tut, das muss ich ja wohl nicht erklären?
Von einigen kleineren Missgeschicken abgesehen hat uns die Tour viel Spaß gemacht und sehr gut gefallen. Auch das Problem mit der Schleuse in Bahnitz hat uns nicht wirklich die Stimmung vermiest. Es war rundum interessant und abwechslungsreich. Gemeinsam mit Leuchtbiene und Partner auf zwei Booten unterwegs zu sein, war ebenfalls ein tolles Erlebnis. Koch- und Tankservice, Unterstützung, Gesprächspartner - wir hatten alles dabei. Eine schöne Abwechselung zu den Hausbooturlauben bisher, die wir immer zu zweit allein gemacht hatten.
Und ein Hausboot in Corona-Zeiten? Das Infektionsrisiko ist gering, denn man ist ja auf dem Boot quasi in Quarantäne. Ohne Zweifel eine sehr gute Möglichkeit des Urlaubs ohne viele Kontakte. Ähnlich wie bei einer Campertour oder in einer gemieteten Ferienwohnung ist es eigentlich wie zu Haus, nur woanders.
Falls Ihr noch mehr über Reisen auf einem gecharterten Hausboot nachlesen wollt: dann schaut doch mal in den anderen Beiträgen der Blog-Kategorie Hausboot nach.
Ein guter Reiseführer in Buchform gehört für uns bei der Reisevorbereitung unbedingt immer dazu. Natürlich nutzen wir auch das WWW, Instagram, zahlreiche Blogs oder Reiseforen – aber an einer traditionellen Grundlage zum Stöbern, Nachschlagen und aufs Reisen Lust machen, da kommen wir nicht vorbei.
Föhr, die friesische Karibik, ist nicht nur im Sommer ein beliebtes Ziel für einen Ferienaufenthalt. Ich habe im Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag gestöbert und möchte euch davon berichten. Denn wir haben es getan und für September ein Ferienhaus auf Föhr gemietet. Da ist es natürlich Zeit, zu planen, zu überlegen und ganz allgemein: Der Vorfreude auf zwei entspannte Wochen Raum zu geben. Und natürlich findet ihr auch wieder einige Informationen zur Barrierefreiheit, dafür habe ich ein bisschen im Web gestöbert und euch einige Links zusammengestellt.
Für uns ist es seit unserer Reise in Australien im Jahr 2020 nicht viel gewesen mit dem Reisen. Wir waren im letzten Oktober eine Woche mit dem Hausboot in Brandenburg und geplant ist, zu Ostern Südtirol zu erkunden.
Ich habe vom Reise Know-How Verlag ein Rezensionsexemplar des Reiseführers erhalten. Vielen Dank dafür. Das hier ist meine persönliche Meinung.
Nicole Funck, geboren 1963 in Köln, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist Unternehmensberaterin im Großraum Hannover. Ihr Reiseführer über die Mongolei, erschienen 2015, wurde mit dem ITB Book Award ausgezeichnet.
Michael Narten wurde 1964 in Hannover geboren, arbeitete viele Jahre als Grafiker und Art Director in Hannover und Hamburg. Heute ist er als Grafiker, Fotograf und Buchautor tätig. Als Autor verfasste er mehrere Titel über die Stadtgeschichte Hannovers.
Roland Hanewald wurde 1942 an der Nordsee geboren und wuchs an der Weser auf. Als Offizier der Handelsmarine erwarb er im Verlauf von 20 Jahren die ersten Konturen seines Weltbildes, das sich während eines langjährigen Aufenthalts auf den Philippinen festigte. Von Beginn der achtziger Jahre an war er in ständig zunehmendem Maß als Autor von Reise- und Sprachbüchern sowie Fotoreportagen tätig.
Was kann ich zum Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag berichten? Nun, zunächst ein wenig Statistik: er ist inzwischen in der 8., neu bearbeiteten, aktualisierten Auflage erschienen. Gedruckt auf 288 Seiten, komplett in Farbe und mit zahlreichen Fotos findet Ihr 14 Ortspläne und Karten. Ein ausführliches Register erschließt den Inhalt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Doppelseite, auf der die Inhalte mit einer Übersichtskarte der Region, Highlights und Seitenverweisen vorgestellt werden. Natürlich enthält der Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag zahlreiche praktische Tipps zu Reisefragen von A bis Z und weitere Informationen zur Organisation von Ausflügen und Touren.
Mit dem Rollstuhl und dem Fahrrad lockt uns natürlich ganz besonders Föhrs sanfte und flache Landschaft. Mit wenig Verkehr auf den schmalen Straßen hoffen wir auf Ruhe und Erholung. Da freue ich mich natürlich ganz besonders, dass der Reiseführer Föhr nicht nur eine Radtour rund um die Insel bietet, sondern darüber hinaus auch Anregungen gibt, Hofläden auf einer Schlemmerpartie zu entdecken oder Kunst in Museen, Galerien oder Ateliers. Insgesamt gibt es Tipps für 5 Radtouren und 6 Wanderungen bzw. Spaziergänge.
Weil wir in der Nähe untergekommen sind, werden wir sicher auch die gemütliche „Hauptstadt" Wyk erkunden. Und natürlich gibt es im Buch Informationen zum Ort, seiner Geschichte und Besonderheiten. Was wir sicher testen werden: die Einkaufstipps von Fleischer bis Speisekammer. Und dann zieht es uns natürlich auch in die übrigen hübschen kleinen Friesendörfer. Auch denen widmet der Reiseführer seine Aufmerksamkeit. Überall finden wir Tipps zu Restaurants, Hofläden und anderen Besonderheiten, finden Erklärungen zu Kirchen und Friedhöfen mit den sprechenden Grabsteinen und auch zur Föhrer Geschichte.
Mein Fazit: mit dem Reiseführer Föhr aus dem Reise Know-How Verlag ist man bestens ausgerüstet. Die Autoren nehmen uns mit zu einer Erkundungstour über die Nordseeinsel, geben ausführliche Beschreibungen aller sehenswerten Orte und laden zu Inselrundfahrten, einem Besuch der Nachbarinseln oder der Halligen oder Ausflügen zu Seehundbänken ein. Föhr verspricht uns, ein hervorragender Platz für vielfältige Entdeckungen, Entspannung und Erholung zu sein.
Nicole Funck, Michael Narten und Roland Hanewald
ISBN: 978-3-8317-3277-7
Seiten: 288
8., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2020
komplett in Farbe, zahlreiche Fotos, 14 Ortspläne und Karten, ausführliches Register
Kaum ein Land auf der Erde schottete sich während der Coronapandemie strenger ab als Australien, fast zwei Jahre lang wurden die Grenzen geschlossen gehalten. Die milliardenschwere Tourismusindustrie Australiens hat unter den Grenzschließungen stark gelitten. Die Besucherzahlen brachen um 98 Prozent ein. Nach Angaben der australischen Industrie- und Handelskammer kostete jeder Monat der Grenzschließungen die Unternehmen schätzungsweise 2,6 Milliarden US-Dollar.
Nun sollen Touristinnen und Touristen wieder kommen dürfen. Ab dem 21. Februar will Australien wieder Touristen anreisen lassen, die zweifach gegen das Coronavirus immunisiert sind. Allerdings: trotz der erfreulichen Ankündigung bleibt der Reiseverkehr innerhalb Australiens eingeschränkt, weil in den Bundesstaaten und Territories unterschiedliche Regeln gelten. So bleibt Westaustralien für die meisten Nicht-Australier geschlossen. Spätestens 72 Stunden vor der Abreise vom Heimatort müssen Touristinnen und Touristen die sogenannte Australia Travel Declaration ausfüllen, ein Online-Einreiseformular, das Angaben zum Gesundheitsstatus und zur Erreichbarkeit abfragt.
Wenn Ihr eine Reise nach Australien plant, informiert Euch vorab über geltende Quarantäneregeln für Einreisen und bei der Weiterreise vom Eingangsflughafen an den Zielort. Zu finden sind die aktuellen Informationen zu New South Wales, dem Northern Territory, Queensland, Tasmanien, Victoria, Westaustralien und dem Capital Territory auf dieser Website.
Die einzelnen Bundesstaaten und Territories können eigenen Reisebeschränkungen anwenden. Nachstehend findet Ihr einigen Links zu den entsprechenden Seiten:
Weitere Informationen findet Ihr auf der Website des australischen Gesundheitsamtes und der Seite des Innenministeriums.
Ich habe schon 2020 und 2021 über verschiedene Ziele unseres Roadtrips im Südosten Australiens gebloggt: Die Bundesstaaten im Südosten Australiens, von Victoria bis Südaustralien, bieten auf überschaubarem Raum eine reiche Auswahl an Naturschönheiten und lebendigen Städten. Wir besuchten Nationalparks, fuhren entlang der abwechslungsreichen Great Ocean Road und durch berühmte Weinanbaugebiete mit Zeit für Weinproben.
Hier findet Ihr meine Blogbeiträge, die Euch planen helfen:
Im Oktober war es mal wieder so weit: Wir hatten ein Hausboot auf der Havel gechartert und sind dort für eine Woche herumgeschippert. Das Wetter war zwar recht kühl, insgesamt aber doch besser als erwartet und insgesamt haben wir unsere Auszeit sehr genossen!
Bei den Vorbereitungen und Planungen fielen mir dann auch unsere Einkaufslisten der früheren Hausboottouren in die Hände. Wer mit dem Hausboot auf der brandenburgischen Havel unterwegs ist, hat natürlich die Möglichkeit, an vielen Stellen an Land zu gehen, frische Lebensmittel einzukaufen und auch Restaurants aufzusuchen. Wir allerdings genießen beim geruhsamen Dahinschwimmen durchaus die „Selbstversorgung“.
Die Zusammenstellung einer Einkaufsliste (und die Mengen) hängen natürlich vom eigenen Geschmack und der Personenzahl ab. Wichtig ist auch, bei der Planung zu beachten, was hält sich, wann und wo kann man frische Lebensmittel nachkaufen. Hilfreich (und zeitsparend) ist eine Einkaufsliste auf jeden Fall. Man will im Urlaub natürlich nicht nur lecker essen, auch Kerzen, Alufolie oder ein paar Gewürze dürfen einfach nicht fehlen.
*Dieser Blogbeitrag ist zunächst im Jahr 2015 erschienen. Zwischenzeitlich hatte ich ihn 2020 und 2021 geringfügig editiert und aktualisiert. Für diese Neu-Veröffentlichung habe ich den Beitrag komplett überarbeitet.
Bei unserer letzten Tour haben wir die Möglichkeit der Bestellung über das Internet genutzt: Beim REWE Abholservice konnte ich unseren Supermarkteinkauf für die Woche auf dem Hausboot bequem schon zu Hause online bestellen (musste also nicht am Anreisetag noch durch die unbekannten Gänge eines fremden Supermarktes irren). Stattdessen konnte ich alles schnell und fertig gepackt auf dem Weg zur Marina am Markt abholen. Es war wirklich bequem: Unser gesamter Einkauf wartete gekühlt und fertig gepackt auf uns. Frisch eingedeckt habe ich uns dann noch beim Bäcker mit Brot und ein paar Brötchen für die ersten Tage zum Frühstück.
Noch ein Tipp - dieser aber noch nicht persönlich von uns getestet: Man kann sich das Kochen auf dem Hausboot (Bunbo) auch erleichtern, wenn man eine entsprechende „Kochbox“, also ein Paket mit vorbereiteten Zutaten und passenden Rezepten bei einem bekannten Anbieter bestellt. Der Vorteil: es sind quasi alle Zutaten und Gewürze dabei, man muss also nicht so viel "Kleinkram" für die Bootsküche mitnehmen.
Nicht alles steht auf der Einkaufsliste für eine Hausboottour. Manches bringen wir von zu Hause mit – einfach weil wir festgestellt haben, dass etliches auf dem gut ausgestatteten Bunbo Hausboot dann doch fehlt oder nicht richtig funktioniert (wo gibt es schon mal scharfe Messer?) und dass einiges einfach praktisch ist.
Unser Charterer schickt mit den Reiseunterlagen rechtzeitig vor Beginn des Törns eine Liste, was an Inventar auf dem Boot vorhanden ist. Dazu gehört u. a.
Damit sind wir schon sehr gut ausgerüstet, und trotzdem bringen wir einiges schon von zu Hause mit. Diese Gegenstände stehen nicht auf unserer Einkaufsliste für eine Hausboottour! Dazu gehört beispielsweise
Links, die mit einem * gekennzeichnet sind, sind Affiliate Links oder Werbelinks. Entweder bekomme ich bei einem Kauf nach einem Klick auf einen solchen Link eine Provision oder ich habe einen Betrag für die Veröffentlichung des Links bekommen. Meine Meinung bleibt davon immer unbeeinflusst. Ich verlinke ausschließlich Produkte und Seiten, von denen ich selbst überzeugt bin.
Und vor Ort und bevor es heißt „Leinen los“gehen wir dann auch noch einmal einkaufen bzw. unsere Bestellung abholen, um unser Essen an Bord zu haben. Das ist sie, unsere Einkaufsliste für eine Hausboottour.
Und falls Ihr die Einkaufsliste für eine Hausboottour lieber klassisch auf Papier hättet: hier ist sie als pdf-Dokument zum Download.
Volker von Volker mampft führt schon länger ein Bloggerevent unter dem Motto „Koch mein Rezept – Foodblogs neu entdeckt“. Weil es immer soviel Spaß macht bin ich gerne wieder dabei.
Diese Bloggeraktion hat mich schon auf zahlreiche leckere Rezepte und neue Blogs gebracht. Schön finde ich an dieser Aktion auch, dass ich mir etwas Zeit nehmen muss, um den mir zugelosten Blog kennenzulernen und Euch diesen gleich vorstellen zu können. Genau darum geht es bei der Aktion „Koch mein Rezept“.
Wie läuft es genau? Alle Teilnehmer*Innen bekommen einmal alle 2 Monate einen anderen Blog zugelost, ein wenig wie beim Wichteln zu Weihnachten. Vom Blog sucht man sich selber ein Rezept aus. Welches ist völlig egal. Ob es das Neuste oder das Älteste ist, ob gebacken oder gekocht wird, oder oder. Dazu wird der geloste Blog vorgestellt.
Wer wurde mir bei der 5. Runde zugelost? Das war Petra von Obers trifft Sahne.
Hinter dem Blog Obers trifft Sahne steht seit 2011 Petra. Sie ist von Beruf Designerin, mit einer eigenen Firma und Freelancer beim Schreiben von Texten, dem Erstellen von Foodfotos und sie unterstützt ihre Kunden im Socialmediamarketing.
Wie es sich für eine ernsthafte Foodbloggerin gehört, hat sie mehrere Kochbücher verfasst, nämlich
Zu finden ist Petra auch auf Instagram, Facebook und Pinterest.
Von Petras Blog habe ich nachgekocht, nämlich ihren Kartoffel-Lauch-Feta-Auflauf. Wie es dazu kam?
Auch zu Coronazeiten soll bei uns immer mal wieder etwas Neues auf den Tisch kommen. Nicht nur deshalb gefällt mir die Aktion "Koch mein Rezept" so gut: da werde ich quasi gezwungen, immer mal wieder nach schönen Rezepten zu stöbern und vor allem, die dann auch nachzukochen.
An Petras Rezept reizte mich die Kombi von Kartoffeln, Lauch und Käse - und die Vorstellung, dies als warme Ergänzung zu einem frischen Salat zu genießen.
Wie fast immer habe ich das Originalrezept ein wenig abgewandelt: Klar blieb es bei den Basisbestandteilen Kartoffeln und Lauch. Bei uns gab es aber nicht nur Feta, nein, einen Rest Ziegenkäse und ein wenig grob geraspelten Parmesan habe ich auch noch hineingeschmuggelt. Weil sich in unserem Kühlschrank leider gerade nicht Sahne und Obers trafen, habe ich einfach einen Rest Milch mit den Eiern vermischt. Als Salat gab es einen winterlichen Blattsalat mit Gurke, Tomaten und Lauchzwiebeln dazu.
Es hat uns beiden wunderbar geschmeckt. Das gibt es definitiv noch einmal (oder auch öfters...). Falls Ihr zum Originalrezept wollt: Das habe ich Euch oben verlinkt; falls Ihr mein leicht abgewandeltes nachkochen wollt: Das findet Ihr hier.
Volker von Volker mampft führt das Bloggerevent unter dem Motto „Koch mein Rezept – Foodblogs neu entdeckt“ in die nächste Runde. Weil es immer soviel Spaß macht bin ich gerne wieder dabei.
Diese Bloggeraktion hat mich schon auf zahlreiche leckere Rezepte und neue Blogs gebracht. Schön finde ich an dieser Aktion auch, dass ich mir etwas Zeit nehmen muss, um den mir zugelosten Blog kennenzulernen und Euch diesen gleich vorstellen zu können. Genau darum geht es bei der Aktion „Koch mein Rezept“.
Wie läuft es genau? Alle Teilnehmer*Innen bekommen einmal alle 2 Monate einen anderen Blog zugelost, ein wenig wie beim Wichteln zu Weihnachten. Vom Blog sucht man sich selber ein Rezept aus. Welches ist völlig egal. Ob es das Neuste oder das Älteste ist, ob gebacken oder gekocht wird, oder oder. Dazu wird der geloste Blog vorgestellt.
Wer wurde mir bei der 5. Runde zugelost? Das war Sus von CorumBlog 2.0.
Normalerweise stelle ich Euch an dieser Stelle den/die Blogger*in vor - aber Sus verrät nichts über sich. Deshalb nur eine kurze Zusammenfassung ihres/seines Blogs:
Er/Sie nimmt an zahlreichen, ganz verschiedenen Blog Events teil. Auf dem Blog gibt es lange und kurze Beiträge zu Themen wie Aufgeschnappt, Darmstadt, Die Erforschung des Ichs mit Hilfe des Internets, Getier, Grünfutter oder Halt so. Die meisten Beiträge allerdings drehen sich um Kochen, Backen und Genießen, mit einer Vielzahl von Unterkategorien. Da lohnt sich das Stöbern nach leckeren Gerichten!
Zu finden ist Sus auch auf Instagram, Facebook und Pinterest.
Von Sus' Blog habe ich nachgekocht, nämlich den Apfel-Speck-Pfannkuchen mit Sirup. Wie es dazu kam?
Ich gebe mir Mühe, neben unseren altbekannten Soulfood-Rezepten in diesen blöden Corona-Zeiten auch immer wieder etwas Neues auf den Tisch zu bringen. Das ist im übrigen auch ein Grund, warum ich die Aktion "Koch mein Rezept" so toll finde: da werde ich quasi gezwungen, immer mal wieder nach schönen Rezepten zu stöbern und vor allem, die dann auch nachzukochen.
Am Rezept reizte mich besonders, dass für den Teig eine Mischung aus Weizen- und Buchweizenmehl verwendet wird und dass der Gatte sein geliebtes Rübenkraut darauf verteilen kann.
Wie fast immer habe ich das Rezept ein wenig abgewandelt: statt Pfannkuchen auf dem Herd habe ich ein Dutch Baby zubereitet. Das ist ein Ofenpfannkuchen, der in einer ofengeeigneten Pfanne oder einer ofenfesten Auflaufform gebacken wird. Dabei wird es höllisch heiß und wenn alles glattläuft ist der Pfannkuchen gebräunt und aufgepufft sein. Obwohl, am Ende lässt es sich nicht vermeiden: wenn Ihr das Dutch Baby aus dem Backofen holt, wird der hübsch Aufgepuffte wieder absacken und platt wie ein Pfannkuchen.
Es hat uns beiden wirklich lecker geschmeckt. Deshalb werden wir dieses Gericht in unsere Alltagsküche als regelmäßigen Gast aufnehmen. Falls Ihr zum Originalrezept wollt: Das habe ich Euch oben verlinkt; falls Ihr mein leicht abgewandeltes nachkochen wollt: Das findet Ihr hier.
Der Herbst hat auch seine schönen Seiten. Die feuchte Erde riecht intensiv nach dem Regen, die Sonnenuntergänge sind selten so farbintensiv wie in diesen Monaten. Und die Wälder und Bäume erst: sie strahlen in rot-orange-gelben Farben um die Wette. Also eigentlich eine schöne Jahreszeit, wenn,
ja, wenn da nur nicht das miese Wetter und die kurzen und doch eben meist trüben Tage wären.
Dieser Beitrag wurde bereits 2014/2016 veröffentlicht und ist für die Neu-Veröffentlichung nur hinsichtlich der Links aktualisiert und mit neueren Fotos versehen worden.
Bei mir droht da immer ein leichter Anflug von Herbstdepression, Grund genug, mich einmal zu fragen, wie ich den Sommer verlängern könnte und besser durch die dunkle Jahreszeit komme.
Meine neun erprobten und bewährten Tipps:
1. Die nächste Reise entwickeln, denn nach der Reise ist vor der Reise. Was gibt es schöneres, als sich die Zeit mit dem Vorbereiten des nächsten Urlaubs zu vertreiben? Auf unserem Reiseplan steht für das kommende Jahr vielleicht mal wieder das südliche Afrika? Und auch in die Marken würden wir gern mal wieder und auch aufs Wasser. Und dann bleibt noch Zeit für eine Reise im Frühsommer… *träum*
2. Etwas Neues machen. Wer will schon vor die Tür, bei diesem Wetter. Daher bietet sich diese Jahreszeit an, um Neues zu lernen oder Bekanntes aufzufrischen. Ich übe beispielsweise zurzeit meine Italienisch-Vokabeln mit Babbel (kostenlos und wirklich ganz gut). Und ich habe entdeckt, dass es im Kino gerade auch an trüben Nachmittagen immer wieder Filme in der Originalversion zu sehen gibt. Eine gute Möglichkeit mal wieder meine Englisch-Kenntnisse aufzupolieren. Außerdem will ich einen Foto-Kurs machen und mehr über Bildaufbau lernen.
3. Sich lecker um die Welt kochen und essen. Deshalb habe ich gemeinsam mit einer Freundin auch schon wieder einen Kochkurs belegt – im Dezember wollen wir lernen, wie ein italienisches Familienweihnachten aussehen und vor allem: schmecken kann. Und bis dahin versuche ich in unseren alltäglichen Speiseplan so viel Urlaub zu bringen wie es geht: also koche ich unsere mitgebrachten Lieblingsgerichte. Und wenn wir uns verwöhnen wollen, dann gehen wir essen: thailändisch, griechisch, italienisch, mexikanisch, portugiesisch…
4. Urlaubsfotos sichten, bearbeiten und ein Fotobuch und eine Diashow gestalten Ähnlich schön wie die Vorfreude auf die nächste anstehende Reise ist es, in Erinnerungen an den letzten Urlaub zu schwelgen. Dazu gehört für mich auf jeden Fall ein schönes Fotobuch vom letzten Urlaub zusammen zu stellen. Und natürlich: den Reisebericht der letzten Reise zu schreiben und zu gestalten, online zu stellen, in den Blogs und Berichten anderer Reiseblogger zu stöbern, all das bringt Reisefeeling und beruhigt meine Reiselust.
5. Die letzten Sonnenstrahlen genießen. Es passiert leider viel zu selten, aber wenn die Sonne an diesen kalten Herbsttagen dann doch noch einmal durch die Wolken schaut oder gar von einem blauen Himmel (ja, auch das kommt vor…) strahlt, dann geht es raus. Es gibt schließlich kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Dick eingemummelt kann man im Herbst wirklich schöne Streifzüge durch bunte Wälder und Parks genießen und so die letzten Sonnenstrahlen des Jahres einfangen. Und wenn das Wetter einfach nicht mitspielen will? Man könnte auch im Nieselregen durch den Wald stapfen, oder, noch besser: ans Meer fahren und sich den Wind um die Nase wehen lassen.
6. Den ganzen Tag in der Sauna verbringen – das geht sogar ums Eck, im städtischen Bad oder der etwas teureren Therme. Wenn ich besonders gut zu mir (und meiner Begleitung) sein will, dann könnte ich auch mal wieder ein Wellnesswochenende in einem tollen Hotel verbringen.
7. Ausmisten und so die Reisekasse aufbessern. Ja, im Ernst: ich finde, Herbst und Winter sind perfekt, um sich mal von allem möglichen Plunder zu trennen. Das gilt für gelesene Bücher, nicht mehr gehörte CDs oder geschaute DVDs – aber auch für abgelegte Kleidung, verstaubte Geschenke, altes Geschirr, alte Technik, schaut Euch um, Ihr findet bestimmt einiges auch bei Euch zu Haus. All das über ein Internetauktionshaus, via kostenlose Kleinanzeigen oder auf dem nächsten Flohmarkt zu verkaufen, gibt nicht nur Platz in der Wohnung und ein gutes Gefühl, nein, auch das Reise-Sparschwein legt zu…
8. Einen verbummelten Tag einlegen – und damit meine ich nicht „shopping therapy“ – nein, nein. Wann kann man schon ohne schlechtes Gewissen einfach mal einen ganzen Tag nichts tun, wenn nicht an einem trüben Herbst- oder Wintertag? Bei mir sieht ein idealer Tag so aus: raus aus dem Bett und rein in die gemütlich-kuschlige Jogginghose und einen warmen Pulli, gemütlich frühstücken mit Eiern, frischen Brötchen, einmummeln, Kaminofen an und mit einer Kanne Tee und einem dicken Schmöker vor der Nase einfach abtauchen. Später vielleicht eine schnulzig-romantische Komödie oder auch Fernwehfilme gucken. Und abends bringt der Pizzabote dann meine Lieblingspizza.
9. Bei kitschiger Weihnachtsmusik Schlittschuh laufen gehen, Glühwein trinken und noch mehr Glühwein trinken. Und vielleicht gleichzeitig den schönsten Weihnachtsmarkt besuchen (Kennt ihr einen, der ganz besonders schön ist?).
Ihr habt es sicher schon bemerkt: wir gehören zu den Urlaubs-Planern. Klar, das ist angesichts unserer Situation nicht wirklich verwunderlich.
Reisen mit Rollstuhl braucht nun einmal, falls es nicht echt stressig (und manchmal auch schwierig) werden soll, einiges, was vorher überlegt sein will. Also bleibt nicht viel anders, als im Vorfeld zu recherchieren, welche Hotels barrierefreie Zimmer haben, welche Restaurants lecker und barrierearm sind, wo man umgerüstete Fahrzeuge anmieten kann, welche Attraktionen wie mit einem Rollstuhl erreichbar sind, und und und …
Reisen als Rollstuhlfahrer ist nicht schwierig und schon gar nicht unmöglich! Man kann fast überall auf der Welt Urlaub machen. Und an allen Orten trifft man auf hilfsbereite Menschen, selbst wenn es keine barrierefreie Infrastruktur geben sollte. Diese Erfahrungen haben wir immer wieder auf unseren Reisen gemacht. Ein Paradies für Rollstuhlfahrer sind ohne Zweifel die USA – hier haben, was „Accessibility“ angeht, mehrere Kriege mit behinderten Veteranen, die man nicht ausgrenzen konnte (wollte) und die Bürgerrechtsbewegung ganze Arbeit geleistet. Aber auch sonst haben wir festgestellt, dass außerhalb Deutschlands, im Süden Europas oder gar in den sogenannten Entwicklungsländern die Menschen sehr hilfsbereit und offen dafür sind, uns bei der Bewältigung kleinerer oder größerer Hindernisse zu unterstützen. Sind Stufen da, finden sich rasch ein paar starke Jungs und helfen nach oben (und auch wieder nach unten), bauen vielleicht zum Hotelzimmer rasch eine kleine Holzrampe. Sind Türen zu schmal oder im Weg – dann werden sie halt ausgehängt.
Seit inzwischen fast 40 Jahren reisen wir gemeinsam, der Gatte und ich. Zu Beginn ging es erst einmal ganz vorsichtig auf Reisen: ein paar Tage nach Holland, in ein spezielles Hotel in Italien. Dann wurden wir immer mutiger und auch neugieriger. Und so gehören zu den gemeinsam und mit Rollstuhl bereisten Kontinenten Europa, Asien, Amerika, Ozeanien und Afrika.
Einige Male mit Reiseveranstaltern, ein einziges Mal in einer Gruppe, aber am liebsten und deshalb fast immer: allein, auf eigene Faust, mit dem eigenen Auto, mit Mietwagen, geflogen, mit der Bahn oder auf dem Boot.
Warum? Ganz einfach: wenn ich mit Hotels, B&Bs, mit Autovermietern kommuniziere, dann kann ich ganz klar meine speziellen Bedürfnisse (oder besser: die des Gatten) formulieren. Ich kann nachfragen und konkret beschreiben oder eventuell um Fotos bitten. Damit lässt sich vieles klären, falls Vermieter vor Ort und wir uns nicht sicher sind, ob es passen wird. Und nicht selten entsteht aus diesen Mails schon vorab ein freundlicher Kontakt, der vor Ort dazu führt, dass wir (fast) wie alte Freunde begrüßt werden. Wir erhalten zahlreiche Tipps und Informationen aus erster Hand – das konnte uns ein Tourveranstalter bisher noch nie bieten.
Schließlich haben wir durch Erfahrung gelernt, ein paar Tage, bevor es losgeht bzw. bevor wir am nächsten, übernächsten Ziel ankommen, dort nochmal daran zu erinnern, dass wir kommen und dass wir wegen des Rollstuhls besondere Wünsche haben. Nur zur Sicherheit, denn man weiß ja nie …
Freunde und Bekannte, ja auch Unbekannte fragen uns immer: wie macht ihr das bloß? Solche Reisen, allein und dann noch mit dem Rollstuhl? Wir würden das ja noch nicht einmal ohne die Behinderung wagen.
Unsere Antwort: wir haben bisher kaum negative Reiseerlebnisse gehabt. Im Gegenteil, wir stellen immer wieder fest, dass man in anderen Ländern mit behinderten Menschen selbstverständlicher umgeht, dass man hilfsbereiter ist als in unserer Heimat. So manches Mal hat sich die Behinderung auch als Schlüssel zu ganz besonderen Einblicken in ein Land erwiesen.
Klar, wenn man auf Reisen geht ist es nicht wie zu Hause. Aber soll es das denn sein? Wir reisen, um Neues zu sehen, Unbekanntes zu entdecken. Und natürlich muss man sich manchmal auf Unbequemlichkeiten einstellen, klappt nicht alles – aber es finden sich immer Lösungen.
Und um anderen Menschen im Rollstuhl Mut zu machen, auch auf Reisen zu gehen, ist unter anderem diese Seite entstanden.
Gibt es Unterschiede mit dem Rollstuhl zwischen zu Hause und auf Reisen? Ganz klar und eindeutig gibt es sie. Zumindest für uns sind Unterschiede im Alltag und in der Art, wie wir aufgenommen werden, erkennbar. Grob gesagt: in vielen Ländern ist es einfacher, angenehmer, selbstverständlicher, auch als Rollstuhlfahrer zu reisen.
Beginnen wir mit einer kurzen Skizze der Situation zu Haus, der in Deutschland oft gemachten Erfahrungen. Hier passiert es uns immer wieder, wenn wir beispielsweise:
Im Urlaub und auf Reisen mit dem Rollstuhl hingegen? Es scheint uns in vielen Ländern auf der Welt viel natürlicher, dass auch behinderte Menschen am Alltagsleben teilnehmen. Beispiele?
Auf Reisen erleben wir die Menschen vor Ort freundlich, aufgeschlossen, aufmerksam und hilfsbereit. Gern zu einem Schwätzchen aufgelegt. Wir reden gern mit Menschen, erfahren von ihnen aus ihrem Leben, hören über das Bild von Deutschland in der Welt. Wir erleben die Menschen natürlich und wissbegierig im Umgang mit dem Gatten im Rollstuhl, manchmal ein wenig neugierig, immer aber zu Hilfe und Unterstützung bereit. Vielleicht liegt es auch an uns, weil wir in Urlaubslaune sind? Eigentlich glaube ich eher, es liegt an der doch mehr reservierten, professionell höflichen Art der Deutschen, wenn wir uns zu Hause oft genug weniger willkommen, manchmal sogar als belastende, ungelegen kommende Gäste mit besonderen Anforderungen fühlen.
Auch für uns gibt es kein Patentrezept für die Planung unserer barrierefreien Reisen. Und als Blaupause übertragbar ist das, was wir machen, sicher auch nicht auf jeden – egal ob behinderter Mensch oder nicht. Dafür sind die Vorlieben, Erwartungen und Vorstellungen einfach viel zu unterschiedlich. Auch tragen das Reiseland, die Bedingungen vor Ort und die Zeit und das Geld, die einem zur Verfügung steht, erheblich dazu bei, wie man seine Reise gestalten kann oder sogar muss.
Unsere Reiseplanungen für die Touren mit dem Rollstuhl sind sehr unterschiedlich: mal buchen wir fast alles im Voraus, ein anderes Mal lassen wir etliches auf uns zukommen. Hier ein paar Beispiele:
Oder anders gesehen: ob wir Reisedetails vorher planen und buchen, hängt neben unseren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben von einigen weiteren Faktoren ab:
Vom Grundsatz her ist die Planung einer Reise auch per Rollstuhl recht einfach. Unser erster Schritt, nachdem das Ziel klar ist, ist die Buchung der Flüge. Damit haben wir den fix vorgegebenen zeitlichen (und evtl. auch örtlichen) Rahmen.
Dann erstelle ich eine Excel-Liste mit allen Tagen, die wir „vor Ort“ sind. Auf diese Tage verteile ich dann geografisch sinnvoll die Orte, die wir auf jeden Fall sehen möchten. Nicht nur, wenn es besonders viel zu sehen gibt, auch weil wir nicht gern tagtäglich neu ein- und auspacken wollen, versuchen wir, an den meisten Orten für mindestens zwei Nächte zu bleiben.
In der Tabelle jongliere ich dann manchmal noch ein wenig mit den Daten, etwa nach Verfügbarkeit von Unterkünften oder weil an einem bestimmten Tag ein besonderes Fest irgendwo stattfindet. Irgendwann kommt der Punkt, wo wir dann einfach wissen: ja, das ist es, das ist unsere Reise.
Ist bei unseren Planungen auch schon einmal etwas gründlich schiefgegangen? Klar, so ist das Leben.
Planung hat noch einige weitere Vorteile:
Und wie haltet Ihr es auf Euren Reisen? Plant Ihr oder lasst Ihr Euch treiben?
Wie sind Eure Erfahrungen, seid ihr schon einmal mit einer geplanten Reise hereingefallen
oder habt ungeplant etwas besonders Schönes erlebt?
Reisen kostet Geld – da beißt die Maus keinen Faden von ab. Das ist auch das einzige, was mir am Reisen nicht gefällt, glaub ich. Wir werden häufig staunend, verwundert, manchmal auch neidisch gefragt, wie wir das eigentlich machen, mit dem Reisen:
„Wie könnt Ihr Euch das eigentlich leisten?“
Diese Frage zu beantworten, dazu habe ich mal überlegt und einige Tipps zusammengestellt. Und hier sind sie, meine ganz und gar subjektiven, nicht abschließenden, nicht vollständigen Tipps zum Sparen und Reisen. Die Tipps sind natürlich gebührenfrei und unentgeltlich, gratis, geschenkt, für nichts, umsonst.
Und wenn Ihr, liebe Leserinnen und Leser, noch mehr Ideen habt: immer her damit!
Dieser Beitrag wurde bereits 2013/2014 veröffentlicht und ist jetzt für die Neu-Veröffentlichung ergänzt und hinsichtlich der Links aktualisiert worden.
Da bin ich ganz „schwäbisch“: monatlich legen wir einen bestimmten Betrag zurück, sparen und finanzieren so quasi die Reisen über die nicht gereisten Monate vor. Klar, wenn es „nur“ um den Jahresurlaub geht, dann bringt dies nicht so viel ein, bei der derzeitigen Lage was die Sparzinsen angeht schon mal sowieso nicht. Und trotzdem bleibt es dabei: „Sparen ist das Zurücklegen momentan freier Mittel zur späteren Verwendung.“ Gerade bei „Traumreisen“ kann man durch wiederholte Rücklage über längere Zeit einen Betrag aufsummieren, der dann für eben diese Reise verwendet werden kann. Ein Beispiel für die extremen Beträge, die durch die Annahme von über lange Zeit gleichbleibenden Wachstumsraten aufgrund von Zinseszinseffekten rechnerisch erhalten werden, ist der im Jahr Null angelegte Josephspfennig.
Und klar, wir setzen Prioritäten: unser TV-Gerät ist inzwischen fast 20 Jahre alt, statt eines supermodernen und riesigen Flachbildschirms leisten wir uns lieber eine Reise.
Unsere Erfahrung zeigt auch: mit langfristiger Planung kann man auf Reisen eine Menge Geld sparen. Klingt wie eine Binsenweisheit, ist aber so. Es scheint vielleicht paradox, aber sparen kann man bei frühzeitiger Planung des Urlaubs, wenn man dabei ebenso flexibel bleibt wie es die Reisepreise sind.
Der Trend beim Reisen geht zu den sogenannten low-cost-carriern oder auch Billig-Airlines. Aber Achtung! Nicht immer sind die Angebote so günstig, wie sie aussehen. Zusatzkosten für Gepäck, Kreditkartenzahlung, Check-in usw. gehen häufig ins Geld und machen den Flug letzten Endes teurer als die Nutzung der „normalen“ Linienflüge. Hinzu kommt häufig, dass die Anfahrt zum weit abgelegenen Abflughafen bzw. die Fahrt zwischen Zielflughafen und Hotel kostspieliger werden können, als mit einem normalen Linienflug, der auf dem Stadtflughafen landet. Daher: immer auch Zusatzkosten und Lage der Flughäfen in die Vergleichsberechnung einbeziehen.
Und natürlich: Alternativen für eure geplante Reise prüfen. Vielleicht geht es mit der Bahn preiswerter? Denn Bahnreisen können, wenn man früh bucht und flexibel ist, durchaus günstig sein. Ich denke hier an Angebote wie den
Auch Nachtzüge sind günstig zu buchen, außerdem spart man dabei noch eine Übernachtung im Hotel. Bei den Nachtverbindungen im ICE und IC gelten Super Sparpreis und Sparpreis ebenfalls.
Schließlich gibt es noch die gute alte Mitfahrzentrale und zahlreiche interessante Verbindungen zu kleinen Preisen mit Fernbussen quer durch Deutschland oder über den Kontinent.
Gerade wenn man sich nicht alles leisten kann oder will, hilft es, sich auch für Urlaub und Reise zu überlegen, wofür man sein Geld ausgibt. Dann kommt auch nicht das Gefühl auf, im Urlaub ständig sparen zu müssen, auf etwas verzichten zu müssen, schließlich gönnt man sich dafür ja etwas anderes. Man sollte sich also die Frage beantworten „Was ist mir wichtiger?“:
Sparen kann man auch bei der Übernachtung. So geht es preiswerter: Privatzimmer sind preiswerter als Hotels (und längst nicht immer schlechter!), in Ferienwohnungen kann man auch auf Städtereisen ganz in der City, aber doch sehr privat wohnen. Und es gibt viele, die berichten lobend und begeistert vom Couchsurfing.
ÖPNV nutzen, auch das gehört beim Sparen dazu: in fernen Ländern, fremden Städten, unterwegs nicht nur das eigene oder Mietauto nutzen, Taxi fahren gar - nein, den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Das spart Geld, beschert uns Einblicke in den Alltag und sorgt auch immer wieder für Kontakte. Denn meistens sind die Begegnungen durch Hilfsbereitschaft und freundliche Neugier gekennzeichnet.
Günstige Angebote im Internet können dazu verführen, unüberlegt sofort zu buchen. Damit Euch die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, solltet Ihr auch beim feinsten Schnäppchen vorher recherchieren, wie teuer es vor Ort sein wird!
Vergessene Zahnpasta nachkaufen, unterwegs einen Cappuccino oder eine Cola trinken, nach Hause telefonieren, den Mietwagen betanken, Eintrittsgelder für Museen oder Freizeitparks - solche Kosten sind von Land zu Land oft sehr verschieden.
Wer es höchst offiziell möchte: Die OECD veröffentlicht Informationen zu den Kaufkraftparitäten in ihren "Comparative Price Levels (CPL)". In einem monatlichen Vergleich wird dabei das Preisniveau der privaten Konsumausgaben betrachtet. Jede Spalte zeigt die Anzahl der angegebenen monetären Einheiten erforderlich ist, um in jedem der aufgeführten Länder den gleichen repräsentativen Korb von Konsumgütern und Dienstleistungen zu kaufen.
Ein populäres Beispiel für Kaufkraftparitäten auf einer alternativen Basis ist der von der Zeitschrift The Economist regelmäßig veröffentlichte Big-Mac-Index. Dabei wird ermittelt, wie viel ein Big Mac in einem McDonald’s-Restaurant in den verschiedenen Ländern der Welt kostet. Diese Preise werden zur Grundlage einer Währungsumrechnung gemacht.
Kostenfallen lauern auch bei Roaming-Gebühren beim Telefonieren oder Surfen im Ausland. Gerade, wenn man länger durch ein Land reist, kann sich der Kauf einer Prepaid-SIM-Karte lohnen.
Manches ist vor Ort viel teurer als zu Hause. Kleinvieh macht auch Mist, viele kleine Summen ergeben eine große, also nehmen wir einiges mit:
Genial fand ich diesen Tipp: Für kleine (und teure) Reisehandtücher aus Mikrofaser gibt es eine ziemlich gute und preiswerte Alternative, nämlich Mikrofaser-Bodentücher aus dem Drogeriemarkt
Eine leere Wasserflasche, die man morgens im Hotel und bei Gelegenheit unterwegs auffüllt, spart das ständige (und teure) Einkaufen von Getränken unterwegs
Dies sind nur ein paar Beispiele für Dinge, die man mitnehmen und dabei sparen kann. Aber Vorsicht bei Flugreisen: beachtet die maximalen Gewichtsgrenzen für das Gepäck. Denn die Kosten fürs Übergepäck sprengen die sauberste Kalkulation (und zwar egal ob Hin- oder Rückflug).
Vielfach (vor allem in den USA, aber auch anderswo) gibt es eine ausgeprägte Coupon-Kultur. Also heißt es Gutscheine, Coupons, Rabatthefte nutzen. Damit kann man verbilligten Eintritt erhalten, ein two-for-one-Dinner essen, billiger übernachten und und und. Die sollte man nutzen ohne falsche Scham. Ähnliche Rabatte gibt es z. B. auch von den großen Automobilclubs.
Und vielleicht hilft ja auch: handeln, feilschen wie auf dem orientalischen Basar.
Klar, Essen muss man – auch oder besser gerade auch auf Reisen. Trotzdem, so manches Mal, wenn wir bei einem der netten Restaurants unterwegs auf die Karte sahen, fielen wir vor Schreck fast um. Hier hilft es, zu fragen.
Wir fragen viel vor Ort die Einheimischen: an der Hotelrezeption nach Restaurantempfehlungen, bei der Touristeninformation, die nette Polizistin oder den Schaffner im Zug. Und die Empfehlungen, die wir dabei bekommen sind nie die schlechtesten. Häufig besuchen wir so Restaurants, die wir allein nie gefunden hätten.
In vielen Ländern – vor allem im asiatischen Raum – bekommt man in kleinen Restaurants, Essensständen und Garküchen leckere Gerichte für sehr wenig Geld geboten. Hier lohnt es sich nicht nur kulinarisch, auf die Verpflegung im Hotel zu verzichten und stattdessen die landestypische Küche preiswert zu genießen. Auch wichtig: ruhig mal etwas aus dem Touristenrummel entfliehen! Das beste und günstigste Essen bekommt man nämlich häufig abseits der Touristenzentren.
Zu meinen schönsten Urlaubs-Erinnerungen gehören unsere Picknicks: Im Supermarkt oder in einem kleinen Laden um die Ecke kaufen wir leckere regionale Spezialitäten (Obst, Wurst, Käse, frisches Brot – und auch mal eine Flasche Wein). Um die Mittagszeit packen wir die landestypischen Naschereien an einem charmanten Plätzchen aus und genießen! Sehr romantisch, schön ruhig, häufig mit guter Aussicht und immer: sehr erschwinglich.
Die besten Dinge kosten oft nichts, auch beim Reisen. Versucht also, das Gratis-Sightseeing zu entdecken. Kirchen und Parks sind fast überall auf der Welt kostenlos anzusehen. Auch der Eintritt in wichtige Museen und Galerien ist oft an bestimmten Wochentagen frei, ebenso der Besuch berühmter Attraktionen wie z. B. die Schlüsselzeremonie vor dem Tower of London. Weitere kostenfreie Attraktionen:
Beim Planen der Reise lese ich: Reiseführer, am besten mehrere (die leihe ich in meiner Stadtbücherei), im Internet. Und unterwegs? Da hilft natürlich das Smartphone, mit dem man Wikipedia als Reiseführer benutzen kann. Da ist eigentlich fast jede Stadt ist verzeichnet und meist gibt es sogar einen Abschnitt „Sehenswürdigkeiten“, von denen man oft auch weiter verlinkt wird. Das ist meist kostengünstig – aber Achtung: hier schlummert mal wieder die Kostenfalle Roaming-Gebühren.
Für Leserinnen und Leser, die einen eBook-Reader besitzen, gibt es noch einen besonderen „Leckerbissen“: Man kann die Wikipedia-Einträge als PDF herunterladen (am linken Rand eines Artikels „Drucken/exportieren -> als PDF herunterladen“) und dann auf den eBook-Reader packen. So hat man seinen Reiseführer immer dabei.
Klar, im Urlaub will man nicht ständig rechnen und Geld zähen. Aber wenn man mit seinem Geld auskommen muss, sollte man schon vor der Reise ein Budget festsetzen: Wie viel will ich pro Tag ausgeben? Und jeden Tag dann die abendliche Kontrolle
Die regelmäßige Kontrolle verhindert ein böses Erwachen am Ende des Urlaubs. Hilfreich dabei außerhalb der Eurozone: ein Währungsrechner und der regelmäßige Blick auf den aktuellen Wechselkurs.
Und wie spart Ihr für oder auf Reisen? Habt Ihr noch Tipps und Ideen, vielleicht sogar Adressen zum Sparen?
Ich freue mich auf Eure Kommentare!
Seit Jahren schon ist unser liebstes Reiseziel Südafrika. Wen wundert’s, wenn ich am Kap auch meine Lieblingsstadt am Meer gefunden habe: die "Mothercity" Kapstadt.
Kapstadt liegt im Südwesten der Republik Südafrika unmittelbar an der Tafelbucht des Atlantischen Ozeans und ist nach Johannesburg und Durban die drittgrößte Stadt Südafrikas. Die Stadt dehnt sich über eine Fläche von 2.455 Quadratkilometern aus und hatte 2007 3,4 Millionen Einwohner. Ihren Namen erhielt sie nach dem Kap der guten Hoffnung, das etwa 45 km südlich liegt und früher eine Hauptgefahr auf dem Seeweg nach Indien darstellte. Als „Mothercity“ wird sie gelegentlich bezeichnet weil Kapstadt die erste Stadtgründung der südafrikanischen Kolonialzeit war.
Berühmt ist Kapstadt unter anderem durch sein Wahrzeichen, den Tafelberg. Seine markante, plateau-förmige Oberfläche dominiert zusammen mit Signal Hill, Lion’s Head und Devil’s Peak das gesamte Stadtbild und macht die Skyline weltweit so unverwechselbar. Das Meer an der Kap-Halbinsel ist als unruhig bekannt, was dazu führte, dass das Kap der guten Hoffnung auch unter dem Beinamen „Kap der Stürme“ bekannt wurde.
Warum diese Stadt für mich eine der schönsten der Welt und meine liebste Stadt am Meer ist? Das erkennt man am besten am frühen Abend vom Signal Hill. Der Blick von dort ober auf die Stadt in der Dämmerung und später das funkelnde Lichtermeer ist einfach wunderschön. Diese Stadt ist wie ein riesiges Amphitheater.
Und wie erkundet man dieses Theater? Am einfachsten, so finde ich, mit dem City Sightseeing Bus. Mit dem Hop on Hop off Bus gelangt man gut und bequem kreuz und quer durch die Stadt zu allen touristischen Höhepunkten. Es gibt zwei verschiedene Routen, die über zwanzig Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele Kapstadts anfahren, darunter Kirstenbosch Botanical Gardens, den Tafelberg, die V & A Waterfront, Camps Bay und Sea Point.
Dieser Beitrag wurde erstmals 2013/2015 veröffentlicht und ist für die Neu-Veröffentlichung mit einem neuen Highlight ergänzt und hinsichtlich der Links aktualisiert worden.
Und das sind sie, meine 7 guten Gründe für Kapstadt:
Der Tafelberg gehört zu den meistbesuchten Touristenattraktionen in Südafrika und gilt als eines der 7 neuen Naturwunder. Dort mit der Seilbahn hochzufahren ist ein besonderes Erlebnis – eines, das wir nur bei unserem allerersten Kapstadt-Besuch 2001 genießen konnten. Danach hüllte sich der Berg jedes Mal in Wolken, wenn wir in der Stadt waren. Neben einigen Wanderwegen führt seit 1929 eine Seilbahn auf den Tafelberg. Seit 1997 gibt es neue Gondeln direkt aus der Schweiz, die den Spitznamen „Fondue-Topf“ in Kapstadt erhalten haben. Diese modernen Gondeln drehen sich während der 5-minütigen Auffahrt einmal um ihre eigene Achse und erlauben so allen Passagieren eine herrliche Rundsicht auf Kapstadt und die Umgebung. Die Table Mountain Aerial Cableway überwindet einen Höhenunterschied von 700 Metern. Auf der 1200 Meter langen Strecke gibt es keine Stützen. Die Seilbahn kann 900 Personen pro Stunde befördern.
Ebenfalls auf meiner Liste der Must-sees in Kapstadt: ein Besuch im botanischen Garten von Kirstenbosch. Er liegt am Osthang des Tafelberges und gilt als einer der schönsten botanischen Gärten der Welt. Er ist mit 36 Hektar der größte von neun Nationalen botanischen Gärten in Südafrika. Er wurde 1913 gegründet, um die einzigartige Artenvielfalt der Kapregion zu erhalten. Dieser Grundsatz wird auch heute noch beibehalten, indem nur heimische Pflanzen gezeigt werden. So finden sich hier die südafrikanischen Silberbaumgewächse oder Proteen, Heidekräuter und Palmfarne. Daneben gibt es Sukkulenten, den Mathew’s Steingarten, ein Arboretum, eine Nutzpflanzenabteilung, ein Duftbeet und einen Blindenpfad. Auch wird mit dem „water-wise garden“ versucht, wassersparende Pflanzen für Gärten attraktiv zu machen. Das Gewächshaus am Haupteingang zeigt Pflanzen der wichtigsten Vegetationsformen Südafrikas, wie die Karoo, den Fynbos und die Savanne.
Und dann sollte man unbedingt eine Rundfahrt über die Kaphalbinsel auf dem Programm haben. Die Kaphalbinsel ist eine rund 35 Kilometer lange Halbinsel südlich von Kapstadt. An ihrem südlichen Ende liegen das Kap der Guten Hoffnung und der Cape Point. Sie besteht aus vorwiegend mit Fynbos-Vegetation bewachsenen Höhenzügen und steinigen Flächen, ein großer Teil gehört zum Table-Mountain Nationalpark.
Dabei kann es zunächst nach Constantia gehen, dem vor allem durch seine Weingüter bekannten Vorort Kapstadts. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, besonders die sogenannte Constantia Wine Route, an der die bekannten Weingüter Groot Constantia, Klein Constantia, Buitenverwachting, Constantia Uitsig und Steenberg liegen. Auf Groot Constantia begann Simon van der Stel, der erste Gouverneur der niederländischen Kapkolonie, die ersten Weinstöcke einzupflanzen. Das Weingut ist ein Beispiel für den Baustil der Kapholländer und eine bekannte architektonische Sehenswürdigkeit.
Von hier geht es weiter zum Boulder’s Beach. Das ist ein Strandabschnitt in Simon’s Town auf der Kaphalbinsel, etwa 20 Autominuten von Kapstadt entfernt. Bekannt ist er für seine eine Brillenpinguin-Kolonie. Zwei Stege, die die dortigen ca. 3000 Brillenpinguine vor allem vor den Besuchern schützen sollen, führen zum Strand. Die Brillenpinguine sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine Afrikas.
Und von dort geht es am Meer entlang und hoch zur Nationalpark-Einfahrt. Der Park ist bekannt für seine reiche, vielfältige und einzigartige Fauna und Flora und die Naturlandschaft mit ihren schroffen Klippen, den steilen Hängen und Sandbänken. Was man gesehen haben muss? Natürlich das Kap der Guten Hoffnung, ein sehr markantes, früher wegen seiner Klippen gefürchtetes Kap nahe der Südspitze Afrikas. Es ist der südwestlichste, nicht der südlichste Punkt Afrikas (das ist das Kap Agulhas), und damit jenes Kap, an dem die afrikanische Küste ihren Schwenk nach Osten beginnt und die Passage in den Indischen Ozean anzeigt. Die auf einem breiten Holzpaneel nahe am Wasser angezeigten geografischen Koordinaten lauten: 34° 21′ 25″ S, 18° 28′ 26″ O.
Und wenn es – was tatsächlich vorkommen kann – einmal regnet in Kapstadt? Dann ist das Wetter gerade recht für einen Besuch des Two Oceans Aquarium. Es hat seinen Namen aufgrund der Lage am Atlantischen und Indischen Ozean. Das 1995 eröffnete Aquarium beherbergt in über 30 Becken 300 Fischarten aus beiden Ozeanen, dazu kommen wirbellose Tiere wie Anemonen, Quallen, Röhrenwürmer, Muscheln, Schnecken und Krebse. Besondere Attraktionen sind der 2 Mio. Liter fassende Open Ocean Tank, in dem Haie und Rochen zu sehen sind, und der Living Kelp Forest (Seetang-Wald), der die Tierwelt an der Küste widerspiegelt. An einem Sandstrand mit Pinguinen und Robben werden Ebbe und Flut am Kap simuliert.
Ein Ort, der in jedem Fall einen Besuch lohnt, ist der Greenmarket Square in Kapstadt. Er gilt als einer der schönsten Plätze der Stadt. Hier findet jeden Tag ein Flohmarkt statt, umgeben von prächtigen Häuserfassaden der alten Gebäude, Cafés und Hotels. Hierher kommen Händler aus den verschiedensten Ländern Afrikas. Der Platz ist voll mit den hölzernen Giraffen, Puppen, bunten Ketten, Steinen und Masken der Souvenirverkäufer. In den Verkaufsständen hängen farbige Shirts und Tücher. Die Atmosphäre ist aufregend: bei den Klängen von afrikanischen Trommeln kann um Textilien, Lederartikel, Schmuck und Kunsthandwerk gefeilscht werden. Zwischen den Ständen beginnen Menschen zu klatschen und zu tanzen, die Zuschauer werden vom Rhythmus in den Bann gezogen. Man kann nicht nur, man muss handeln – sonst sind die Preise zu hoch.
Das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (kurz Zeitz MOCAA) ist ein noch recht neues Kunstmuseum für zeitgenössische afrikanische Kunst in Kapstadt in Südafrika. Es steht auf dem Gelände der V&A Waterfront und gilt als das weltweit größte Museum zeitgenössischer afrikanischer Gegenwartskunst. Die Eröffnung fand am 22. September 2017 statt. Wir hatten es noch nicht besucht und so stand es bei unserem Kapstadt Aufenthalt im September 2019 ganz oben auf der Liste unserer Ziele.
Das Zeitz MOCAA Museum in Kapstadt wurde im Auftrag des deutschen Managers und Kunstsammlers Jochen Zeitz in öffentlich-privater Partnerschaft errichtet. Zeitz präsentiert dort seine umfangreiche Sammlung afrikanischer Kunst, die er seit 2002 aufkauft. Er stellt dem Museum seine Sammlung leihweise zur Verfügung, kommt über die Zeitz Foundation für die laufenden Kosten des Museumsbetriebs auf und finanziert den Etat für Neuanschaffungen.
Wenn man schon in Kapstadt ist, dann sollte man unbedingt ein oder mehrere Weingüter besuchen, sich den Weinbau am Kap erklären lassen. Und natürlich probieren, schmecken … und einkaufen.
Bei unseren häufigen Südafrika Aufenthalten wird es niemanden wundern: auch der südafrikanische Wein steht bei mir hoch in Kurs. Abends beim Braai gibt es (natürlich) ein Glas Wein für mich. Sind wir in Kapstadt, muss mindestens ein Ausflug in das Weinanbaugebiet eingeplant werden. Das Gebiet um Stellenbosch und Paarl ist das Zentrum des Weinbaus am Kap. Dabei verlagert sich das Zentrum des Weinbaus in Südafrika zunehmend in Richtung der kühleren Einflüsse der False Bay und der Universitätsstadt Stellenbosch.
Ist es eigentlich in Ordnung, jetzt schon wieder einen Beitrag zu Australien zu veröffentlichen? Die Grenzen sind nach wie vor für alle Touristen geschlossen, es macht also aktuell leider nicht so viel Sinn, eine Reise zu planen.
Meine Antwort bleibt: Ich bin sicher, es gibt unter Euch den einen oder die andere, die sich genauso über Reiseerinnerungen freuen wie ich. Und schließlich kommt auch wieder eine Zeit, in der wir reisen können – und da findet Ihr hier sicher Anregungen und vor allem auch Tipps zur Barrierefreiheit.
Ich habe Euch also 7 Highlights unseres Roadtrips im Südosten Australiens zusammengestellt: Die Bundesstaaten im Südosten Australiens, von Victoria bis nach Südaustralien, bieten auf überschaubarem Raum eine reiche Auswahl an Naturschönheiten und lebendigen Städten. Wir besuchten Nationalparks, fuhren entlang der abwechslungsreichen Great Ocean Road und durch berühmte Weinanbaugebiete mit Zeit für Weinproben. Ich serviere Euch kleine "Appetithäppchen" zu meinen ausführlicheren Blogbeiträgen zu
Als Reaktion auf COVID-19 (Coronavirus) sind die australischen Grenzen zurzeit geschlossen. Aktuell dürfen ausschließlich australische Einwohner und Bürger, sowie ihre unmittelbaren Verwandten nach Australien einreisen.
Jeder, der nach Australien einreist, ist dazu verpflichtet, sich ab dem Tag der Einreise für 14 Tage in einer dafür geeigneten Einrichtung (z.B. einem Hotel) im Einreiseort selbst zu isolieren.
Besuchen Sie für weitere Informationen bitte die Website des australischen Gesundheitsamtes.
Wir sind ab und bis Sydney geflogen. Von dort beschrieb unser Roadtrip im Südosten Australiens im Grundsatz ein "O". Dieser fast klassischen Route sind wir gegen den Uhrzeigersinn gefolgt.
Unser Roadtrip im Südosten Australiens startete in Sydney. Nach ein paar Tagen hier ging es mit dem Mietwagen zunächst in die Blue Mountains. Von dort fuhren wir in das australische Outback zum Ikara Flinders Ranges National Park. Via Adelaide kamen wir dann in die Adelaide Hills und ins Barossa Valley.
Mehr Weingüter haben wir im weiteren Verlauf unseres Roadtrips übrigens im Yarra Valley erkundet.
Die Adelaide Hills östlich von Adelaide sind eine Weinregion mit kühlem Klima. Die höchsten Weinberge liegen zwischen 600 und 650 Metern Höhe. Sie grenzen im Norden an das Barossa Valley und im
Süden an McLaren Vale und Langhorne Creek.
Die Ausläufer der Blue Mountains beginnen ca. 60 km westlich von Sydney. Große Teile der Berge wurden im Dezember 2000 vor allem wegen der Artenvielfalt der Eukalyptusbäume zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Die Blätter der Bäume verdunsten das ätherische Eukalyptusöl, dessen feiner Dunst über den Bergen liegt und den Bergen die bläuliche Tönung verleiht, die ihnen den Namen gab.
Geologisch handelt es sich bei den Blue Mountains um ein auch heute noch sichtbares Sandstein-Plateau, in das Flüsse tiefe Täler gegraben haben. Heute ist das Gebiet touristisch bestens erschlossen, es gibt Aussichtspunkte, Restaurants, Hotels, Freizeitparks.
Von Sydney aus führte uns der erste Abschnitt unseres Roadtrips mit dem für Rollstuhlfahrer umgebauten Mietwagen im Südosten Australiens genau hier hin und ich habe Euch im Blog mitgenommen zu einigen Attraktionen der australischen Blue Mountains.
Unser Roadtrip im Südosten Australiens startete in Sydney. Nach ein paar Tagen hier ging es mit dem Mietwagen zunächst in die Blue Mountains. Von dort ging es hinein in das australische Outback, nämlich über Dubbo, Cobar und Broken Hill zum Ikara Flinders Ranges National Park, ein rund 950 km² großes Naturschutzgebiet. Die Flinders Ranges sind ein Gebirgszug im Norden des australischen Bundesstaates South Australia, der sich fast 500 km in nordsüdliche Richtung erstreckt.
Und nicht immer hatten wir auf unserem Weg dorthin ein Wetter, welches zu Unternehmungen einlud. Es gab Regen (gut für die von den Buschfeuern geplagten Landstriche); an einem Morgen so stark, dass wir glatt unsre Abreise ein Stündchen nach hinten geschoben haben. Und zu Mittag hatten wir dann 35° C und Sonnenschein. Unser Weg führte uns über die A32, eine gut ausgebaute, schnurgerade und sehr leere Straße mitten durchs Outback. Unterwegs bekamen wir, außer dem großen Nirgendwo, nicht viel zu sehen, gelegentlich einen Bahnübergang, ab und an eine Tankstelle oder eine kleine Ansiedlung, Farmen in riesigen Abständen links und rechts der Straße, manches Mal nur an einem Gatter mit Postbox zu erkennen.
Sie gehört ohne Zweifel zu jeder Australien Rundreise im Süden: die Great Ocean Road. Wir sind diese Strecke von West nach Ost gefahren, auf unserem Weg von Mount Gambier und Warrnambool entlang der Meeresküste,
bevor es dann weiterging in die Metropole Melbourne.
Und dass diese Strecke ein touristisches Highlight ist, das merkt man sehr deutlich. An jeder Auffahrt von Parkplätzen zurück auf die Great Ocean Road Hinweisschilder: in Australien fährt man links. Die Straße war recht voll, die Aussichtspunkte sehr belebt, ja teilweise sogar überfüllt: Einzelreisende wie auch wir auf Roadtrip, Minibusse mit (den zur Zeit unseres Aufenthaltes eigentlich wegen Corona schon selten gewordenen) asiatischen Touristen, große Reisebusse. Da kann man schon einmal die hohe Zahl der uns umgebenden Touristen als störend empfinden. Überall erlebten wir Überfüllung und quasi die Steigerung des Massentourismus.
Lohnt es sich dem Overtourism zum Trotz, diese Strecke zu fahren und sie in den eigenen Roadtrip einzubauen? Kommt mit und ich erzähle ein wenig von unseren Erfahrungen mit dem Australien Roadtrip Highlight: Great Ocean Road.
Wilsons Prom - davon hatten wir vor der Planung unseres Australien-Roadtrips noch nicht gehört. Ja, ich gestehe, ich musste sogar nachschauen, wie Promontory zu übersetzen ist (promontory heißt Landspitze, Landzunge, Vorgebirge oder Kap, im Binnenland kann es auch Felsvorsprung bedeuten).
Zur kurz und knackig auch Prom Coast genannten Halbinsel kamen wir auf dem Weg von Melbourne und dem Yarra Valley nach Ulladulla, Wollongong und zurück nach Sydney. Es war schon März 2020 und das Thema Covid-19 wurde immer präsenter auch in Australien. Zudem war die Ferienzeit der Australier vorbei, der Sommer ging zu Ende und weiter Richtung Norden an der Küste lag ein von den Buschfeuern in der Saison 2019/2020 besonders betroffenes Gebiet auf unserer geplanten Route.
Dennoch, die Ecke bedeutete für uns zwar einen Umweg auf der Weiterreise, gelohnt hat es sich dennoch. Das hatte verschiedene Gründe: die traumhafte Natur und Landschaft, die Abgelegenheit auf der einen Seite und eine wirklich tolle Unterkunft auf dem Lande zum anderen. Die Wilsons Promontory ist also eine Halbinsel in South Gippsland, dem südlichsten Teil des australischen Kontinents. Am South Point befindet sich bei 39° 08' S der Wilsons-Promontory-Leuchtturm. Die Küstenlandschaft der Landzunge ist von Wattlandschaften, sandigen Stränden und geschützten Buchten geprägt, die von graniten Landzungen und Klippen im Süden und dahinter liegenden Küstendünen und Sümpfen unterbrochen werden. Besiedelt ist diese Landschaft von verschiedenen Aborigines nachweislich seit 6500 Jahren.
Aber lest doch einfach mal selbst!
Wein stand durchaus öfters auf der Agenda unserer Australienreise. Tatsächlich haben wir schon ausgedehnt die Weingüter in den Adelaide Hills und dem Barossa Valley erkundet, bevor es dann später über die Great Ocean Road weiter ging.
Nach der Großstadt Melbourne ging es für uns wieder aufs Land. Weniger als eine Stunde nordöstlich von Melbourne liegen das sanft hügelige Yarra Valley, eine der bekanntesten Weinregionen Australiens, und die üppig grünen Yarra Ranges, das Reich der Farne und imposanter Eukalyptusbäume. Der Yarra Ranges National Park liegt zwischen Melbourne und den viktorianischen Alpen und bietet tolle Ausblicke und Regenwaldlandschaften. Die Yarra Ranges erstrecken sich über ein ausgedehntes, bergiges Gebiet mit kühlen, gemäßigten Wäldern. Im Nationalpark gibt es klare Bäche, die den Yarra River speisen, und große Stauseen, aus denen Melbourne sein Trinkwasser bezieht.
Wir haben hier ein paar Tage rund um den Geburtstag des Gatten verbracht. Dazu hatte ich uns nicht nur ein nettes Hotel ausgesucht, wir wollten auch lecker essen. Und schließlich gibt es im Yarra Valley rund 70 Weingüter, von kleinen Familienbetrieben bis hin zu großen Weingütern. Damit standen die Chancen gut für Weinproben, leckere Imbisse in Weinrestaurants, manche mit Gourmetstatus. Und wir wurden nicht enttäuscht!
Eine der Metropolen, die wir bei unserem Australien Roadtrip besucht haben, war Adelaide, die Hauptstadt des Bundesstaates South Australia. Adelaide ist eine Küstenstadt am Saint-Vincent-Golf, benannt nach der britischen Königin Adelaide. Die Besonderheit dieser Stadt: sie ging im Gegensatz zu Städten wie Sydney oder Hobart nicht aus einer Sträflingskolonie hervor.
Adelaide galt als verschlafen, das trifft aber so nicht mehr zu: Es gibt Festivals, Kunst, Musik, Bars und Restaurants. Und es gibt die State Library of South Australia oder SLSA. Hier werden alle im Bundesstaat veröffentlichten gedruckten und audiovisuellen Materialien verwahrt. Soweit so gut - aber das ist ja nun für Besucher aus Übersee nicht unbedingt so spannend. Dafür lohnt die Bibliothek aus einem anderen Grund aber einen (kostenlosen und barrierefreien) Besuch.
Das heute als Mortlock Wing bekannte Gebäude wurde 1884 als „Öffentliche Bibliothek, Museum und Kunstgalerie für die Kolonie Südaustralien“ eröffnet und 1985 renoviert. Es ist ein auch von außen durchaus hübsches Gebäude im Stil der französischen Renaissance mit einem Mansardendach. Besonders beeindrucken fanden wir allerdings den Innenraum mit seinen zwei Galerien.
Ihr merkt es seit einiger Zeit: Der Schwerpunkt meines Blogs hat sich verschoben. Beiträge und Berichte zu neuen Reisezielen gibt es selten bis gar nicht mehr (Corona bedingt ist bei uns
immer noch nicht viel los in Sachen Reise), es mehren sich kulinarische Beiträge, Zusammenfassungen von Blogbeiträgen zu bestimmten Themen und zahlreiche Round Ups. Hier reiht sich nun auch der
heutige Beitrag ein.
Ich habe Euch nämlich 7 Highlights aus einem unserer Lieblings-Reiseländer zusammengestellt:
Italien, Land im Süden Europas, Land mit langer Mittelmeerküste. Wir alle wissen und spüren es immer wieder: das Land hat unsre Kultur und Küche nachhaltig geprägt. Denken wir nur an die wechselvolle Geschichte Roms, an Kunstwerke von Weltrang und Ruinen antiker Bauwerke, an den Vatikan und so vieles mehr. Ich serviere Euch kleine "Appetithäppchen" zu meinen ausführlicheren Blogbeiträgen zu
Italien, die Repubblica Italiana, hat rund 60 Mio. Einwohner*innen und eine Fläche von etwas über 300.000 km². Rund 2/3 der Bevölkerung, vornehmlich im Norden, leben in Städten. Beim häufigen Wechsel macht ein Hinweis auf die Regierenden vielleicht nicht so viel Sinn, aktuell ist das italienische Staatsoberhaupt der Präsident Sergio Mattarella, derzeitiger Regierungschef der Ministerpräsident Mario Draghi.
Italien liegt zum größten Teil auf der Apenninhalbinsel und der Po-Ebene sowie den südlichen der Alpen. Gemeinsame Grenzen gibt es mit Frankreich, der Schweiz, Österreich und Slowenien. Vatikanstadt und San Marino sind vollständig vom italienischen Staatsgebiet umschlossen.
Das Gebiet Italiens war in der Antike die Kernregion des Römischen Reiches, die Toskana war das Kernland der Renaissance, von Rom ging die Epoche des Barock aus. Alles Beiträge zum kulturellen und historischen Erbe Europas und der Welt. Italien ist ein römisch-katholisch geprägtes Land, hat zahlreiche Institutionen, die konfessionell angebunden sind. Die römisch-katholische Kirche in Italien ist traditionell einflussreich.
Nützliche Informationen für Reisende zu COVID-19 findet Ihr auf der Seite von ENIT - Italienische Zentrale für Tourismus.
Mal eben fürs Wochenende dem grauen Alltag entfliehen und Urlaubsluft schnuppern. Anfang März 2009 sind wir dem nasskalten Wetter entflohen und verbrachten drei schöne Tage in Bologna.
Bologna ist die Hauptstadt der Emilia Romagna. Die Stadt der schönen Künste und mit einer Universität ist vor allem auch wegen ihrer ausgezeichneten Küche bekannt. Bologna ist Gastgeberin von Messen und der Name gehört zu den ganz großen, wenn es um Autos und Motoren geht. Ducati, Lamborghini und Maserati wurden alle hier in Bologna geboren und der Firmensitz von Ferrari ist nicht weit weg, in Modena.
Die Italiener klassifizieren Bologna gern als
• „la dotta“ – eine studierte Stadt,
• „la grassa“ – eine fette Stadt und
• „la rossa“ – eine rote Stadt.
Das Etikett der Gelehrtheit bezieht sich auf die älteste Universität der Welt (1088 gegründet). Das Etikett Fett bezieht sich auf das reichhaltige Bologneser Essen,
wie Tagliatelle oder Tortellini. Und letztendlich kommt das rote Etikett sowohl von der Farbe der Ziegelhäuser als auch der traditionellen politischen Richtung seiner Stadtverwaltung bis
1999.
Florenz ist eine der schönsten Städte Italiens (glaube ja nicht nur ich…), wir haben sie schon mehrfach besucht. Und ein Ort darf bei keinem Besuch in dieser Stadt fehlen. Mag er noch so touristisch sein, für uns atmet er all das, was Florenz ausmacht.
Mein Lieblingsort dort? Das ist ganz klar.
Der Piazzale Michelangelo (ja, das ist korrekt: Piazzale ist maskulinum und heißt großer Platz auf Italienisch, Piazza ist femininum und heißt Platz - im Italienischen steht also Größe für männlich) ist ein großer, zum Teil verkehrsberuhigter Platz, auf der gegenüberliegender Seite des Arnoflusses zum Florenzer Stadtzentrum. Vom Platz aus hat man einen der schönsten, unverbauten Ausblicke auf die Stadt.
Schön in Italien sind gerade auch die kleineren Örtchen. Dazu gehört Montefalco, eine kleine Gemeinde mit weniger als 6000 Einwohnern in Umbrien. "Klein, aber oho" kann man sagen, denn Montefalco lohnt auf jeden Fall einen Besuch.
Der Ort liegt – wie sollte es auch anders sein - auf einem Hügel. Wegen der wunderschönen Aussichten in alle Richtungen über die Ebene nach Perugia und Assisi, Foligno und Spello, Trevi und Spoleto nennt man ihn auch den „Balkon Umbriens“. Von hier hat man nicht nur tolle Ausblicke, die Altstadt ist auch von einer Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert mit vier Toren umgeben.
Übersetzt ins Deutsche heißt Montefalco Falkenberg, man sieht es am Stadtwappen, das ein Falke ziert. Und man sagt, Kaiser Friedrich II. (genau, der Staufer, der am 26. Dezember 1194 auf dem Marktplatz von Jesi geboren wurde) sei hier öfter zur Falkenjagd gewesen.
Auch Loreto ist nicht besonders groß, eher eine kleine Stadt. Sie liegt knapp 20 km südöstlich von Ancona im Vorland des Gran-Sasso-Gebirges. Bedeutsam ist diese Stadt dennoch, denn Loreto steht für die Verehrung der Heiligen Maria und des Hauses der Heiligen Familie zu Nazareth. Die Santa Casa in der Basilika ist der Legende nach das Haus, in dem Maria aufwuchs und die Verkündigung des Herrn empfing. Es soll von Engeln nach Loreto getragen worden sein.
Loreto liegt auf einem Bergrücken. Rollstuhlfahrer können mit dem Auto gut bis zur Porta Marina fahren, hier gibt es zahlreiche Behindertenparkplätze. Durch das Tor hindurch rechts halten, dann erreicht man die Basilika an der Piazza und kann rechts zurück durch die Arkaden die Basilika stufenlos betreten.
Die Stadt selbst kann man auf einem Spaziergang durch den Corso Traiano Boccalini mit zahlreichen Geschäften, Devotionalienhändlern, Restaurants und Cafes auch im Rollstuhl gut erkunden.
Die Marken sind, das werde ich nicht müde, immer wieder zu schreiben, ein deutlich unterschätztes Stück Italien. Und mit der Stadt Ascoli Piceno ist das im Besonderen so. Ganz bestimmt: Wer „bella Italia“ liebt, wird sich in Ascoli Piceno verlieben. Die italienische Partnerstadt von Trier ist ein Geheimtipp für alle Italienfans.
Sie liegt in einer Mulde des fruchtbaren Tronto-Tals und ist von einer abwechslungsreichen Hügellandschaft mit Olivenhainen umgeben. Ascoli Piceno ist eine Stadt der Kunst und Kultur, Harmonie und Eintracht kennzeichnen das Stadtbild. Dies liegt daran, dass fast durchgehend als Baumaterial Travertin genutzt wurde: für die schlichte Häuser ebenso wie für Adelssitze oder Kirchen und zum Pflastern der Plätze.
Der alte und der moderne Teil Ascolis haben zwei verschiedene Zentren, die Piazza del Popolo und die Piazza Arringo. Auf dem ersten Platz befand sich das alte Forum und der Sitz der Capitani del Popolo, der zweite hat sich später als wirtschaftlich-politisches Zentrum entwickelt und hier befinden sich der Dom und der Bischofspalast.
Rom wurde, das wissen wir alle, auf sieben Hügeln erbaut. Klar, dass es da den ein oder anderen Aussichtspunkt gibt, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt werfen kann. Einen möchte ich Euch ans Herz legen, er ist gut erreichbar, hat eine wunderbare Atmosphäre und lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Ja, eigentlich kann er fast meinem bisherigen italienischen Lieblingsaussichtsplatz den Rang ablaufen (aber, nun ja, wirklich nur fast!).
Worum geht es? Um den Piazzale Giuseppe Garibaldi, erreichbar mit den Bussen der ATAC Linien 115 und 870.
Der Piazzale Garibaldi mit seinem Reiterstandbild bietet eine wundervolle Aussicht über Rom. Unterhalb befindet sich die Parkanlage der Botanischen Gärten, deren Besuch sich ebenfalls lohnen soll. Auf dem Spazierweg „Gianicolense“ kann man vorbei am Denkmal Anita Garibaldis, der Eiche des Tasso, dem Leuchtturm Faro della Vittoria, dem Amphiteatro del Tasso zum Kloster Sant’Onofrio al Gianicolo laufen. Dort befindet sich das Museum des Dichters Torquato Tasso, der wenige Stunden vor seiner Krönung zum „unsterblichen Dichter“ starb.
Gehofft hatten wir, ihn zu treffen, den Frühling. Auch wenn unser Winter seinen Namen nicht wirklich verdient hatte, auch wenn es sich manches Mal zu Haus nach Frühling anfühlte. Aber auf Sizilien, das haben wir gehofft, treffen wir ihn… oder besser sie - denn la Primavera ist ja eine kapriziöse Dame und noch dazu: eine Italienerin.
So haben wir in der Sonne auf unserer Terrasse gesessen, frisch vom Baum gepflückte Orangen geschmaust, Knoten geübt (der nächste Urlaub wirft seine Schatten voraus) und auch einfach nur gelesen. Genauso gut aber sind wir bei einem Ausflug nach Enna praktisch über unter Wasser stehende Landstraßen geschwommen und konnten die Besichtigung der wirklich spektakulär auf einem Bergrücken liegenden Stadt unter „ins Wasser gefallen“ verbuchen. Den Ätna (der auf Italienisch im übrigen - weil wohl auch recht kapriziös - weiblichen Geschlechts ist) haben wir umrundet. Dabei haben wir nicht nur sehr unterschiedliche Vegetationszonen gesehen - mit Orangen- und Zitronenhainen, mit Pistaziengärten, mit Waldgebieten und erkalteten Lavaströmen - sondern sind bei unserer Fahrt in Richtung Gipfel auch in ein rechtes Schneetreiben mit nur 0 °C geraten.
Für die Planung unseres nächsten Aufenthaltes in den italienischen Marken haben wir schon einen passenden Reiseführer gefunden: der Reiseführer Marken von Sabine Becht aus dem Michael Müller Verlag ist genau der „Richtige“ für uns. Gerade wer wie wir auf eigene Faust unterwegs ist, ist mit diesem Reiseführer gut gerüstet.
Ein guter "old school" Reiseführer in ordentlicher Buchform gehört für uns bei der Reisevorbereitung unbedingt immer dazu. Natürlich nutzen wir auch das WWW, Instagram, zahlreiche Blogs oder Reiseforen – aber an einer traditionellen Grundlage zum Stöbern, Nachschlagen und aufs Reisen Lust machen, da kommen wir nicht vorbei.
Ich habe vom Michael Müller Verlag ein Rezensionsexemplar des Buches erhalten. Vielen Dank dafür.
Das hier ist meine persönliche Meinung.
Sabine Becht hat in ihrem Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag einen bunten und unglaublich vielfältigen Strauß an Informationen, Tipps und Fachwissen handlich und interessant zusammengestellt.
Bei einigen Orte, die auch wir gern besucht haben, könnte ich amüsantes nachtragen:
so z. B. mehr zu San Giuseppe in Osimo, dem Schutzpatron der Flieger und vor Prüfungen. Die Geschichte des heiligen Hauses in Loreto hat die Autorin offenbar genauso beeindruckt wie uns, ihm ist ein extra Kasten gewidmet. Fabriano mit seinem wirklich
sehenswerten Papiermuseum habe ich gefunden, Jesi mit der öffentlichen Geburt des Staufers oder die malerische Altstadt von Ascoli
Piceno, selbst unsere Heimat auf Zeit mit Camerino, Matelica, San Severino Marche finden sich auf etlichen Seiten
beschrieben.
Mein Fazit:
Der Reiseführer Marken von Sabine Becht ist ein patenter Reisebegleiter für einen Aufenthalt in diesem völlig unterschätzten Stückchen Italien. Er ist handlich und dennoch vollständig, geizt nicht mit Tipps und Hinweisen, er ist gut durchdacht aufgebaut. Daher gibt es von mir heute eine absolute Empfehlung für diesen komprimierten und doch umfassenden Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag.
Sabine Becht
6. Auflage 2021
Michael Müller Verlag
272 Seiten, 143 Fotos, herausnehmbare Karte und 26 Detailkarten
ISBN 978-3-95654-987-8
Was ein Glück für mich, dass mir der Michael Müller Verlag nicht nur ein kostenloses Rezensionsexemplar des Reiseführers Marken von Sabine Becht zur Verfügung gestellt hat, sondern mir zudem Kontakt zur Verfasserin vermittelt hat.
Sie ist geboren in Wiesbaden, studierte in Bamberg Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft. Schon während des Studiums in ihren Semesterferien war sie für den Michael Müller Verlag in Griechenland unterwegs, bevor sie 1997 mit »Tunesien« ihren ersten eigenen Reiseführer schrieb. Den gibt es zwar nicht mehr, dafür aber neben dem zu den Marken noch mehrere zu Italien (Rom, Piemont, Ligurien, Elba etc.), zu den griechischen Inseln (Kefalonia & Ithaka), zu Mecklenburg-Vorpommern und zu Österreich.
Meinen Fragen hat sie sich bereitwillig gestellt – aber das könnt Ihr hier selbst nachlesen. Herzlichen Dank an Sabine Becht für Informationen, Amüsantes und den netten Kontakt!
1. Die Marken sind ein klar unterschätztes Stück Italien. Wie kamst Du dazu, einen Reiseführer über die Marken zu schreiben?
Ich bin ganz am Anfang meiner Zeit beim Michael Müller Verlag (Mitte der 1990er Jahre) sehr oft zur Recherche nach Griechenland gefahren, mit Abfahrt ab Fährhafen Ancona. Da bin ich auf der Autobahn immer an der Festung Gradara, den schönen Hügeln und mit der Fähre dann ja auch am Monte Conero vorbeigefahren und dachte mir jedes Mal: Diese Gegend Italiens muss ich mir auch mal anschauen. 2001 kamen wir dann überein, einen Marken-Reiseführer zu machen.
2. Wenn jemand das erste Mal in die Marken reist, was sollte er sich unbedingt anschauen und erleben?
Unbedingt Urbino und die Riviera del Conero, das sind ja die beiden großen Anziehungspunkte der Region. Wobei die Strände an der Riviera del Conero vor allem im August ziemlich voll sind,
aber das ist eben so, wenn es schön ist...
3. Was kannst Du bei schlechtem Wetter empfehlen?
Die Grotte di Frasassi, eine atemberaubende, riesige Tropfsteinhöhle mit bizarren Gebilden in der Nähe von Fabriano im Westen der Marken. Und den Palazzo Ducale in Urbino.
* Eine Anmerkung von mir: während Urbino und der Palast durchaus auch per Rollstuhl besucht werden können, gilt dies für die Höhlen nicht: definitiv zu viele Stufen!
4. Verrätst Du drei Deiner Lieblingsorte in den Marken? Wo trifft man Dich mit Sicherheit an?
Das ist natürlich immer der persönliche Geschmack, aber mir gefällt Senigallia sehr gut. Diese kompakte Altstadt am Meer mit ihren vielen guten Restaurants, Geschäften, Museen, der Rocca, dem
Markt und natürlich der schöne, ganz Adria-typische Sandstrand, das ist schon ein netter Ort. Und an Urbino kommt niemand vorbei, da bin ich immer sehr gerne und fahre von dort in die Hügel des
Montefeltro. Zum Baden mag ich wie so viele andere auch die kleinen Kieselbuchten an der Riviera del Conero; ein Tipp für alle, die keine Lust auf organisiertes Strandbad haben, ist der
Naturstrand an der Tronto-Mündung im Naturreservat "Riserva Naturale Regionale Sentina" bei San Benedetto del Tronto.
5. Nach welchen Kriterien wählst Du die Inhalte des Reiseführers aus und schreibst Du auch über persönliche Geheimtipps?
Das ist immer eine Abwägungssache, ich versuche mir vorzustellen, was den meisten Lesern gefallen könnte. Und auch, was die nächsten drei Jahre "überleben" wird: Wenn ich bei einem Museum o.
ä. schon den Eindruck habe, dass es das nicht mehr lange geben wird, lasse ich es lieber raus. Ebenso bei ganz neuen Restaurants, die sich erst etablieren müssen. Das ist in Corona-Zeiten nicht
ganz einfach. Und auch beim Essen & Trinken sind die Geschmäcker sehr verschieden, da vertraue ich ein wenig auf die Erfahrung, dass ich nach über 20 Jahren Italien-Recherche einigermaßen
beurteilen kann, was eine gute Pizza ist.
Zum Thema Geheimtipp: Na klar verrate ich auch persönliche "Geheimtipps", sonst hätte ich meinen Beruf verfehlt!
6. Nach welchen Kriterien entscheidest Du, welche Themen und Regionen in den Reiseführer aufgenommen werden?
Über manche Themen stolpert man einfach so vor Ort. Vieles ist auch historisch, manches sind Kuriositäten, die man nicht weglassen kann. Wir hatten z. B. mal einen ganz besonderen
Schnapsbrenner im Buch, der dann jedoch irgendwann in Rente gegangen ist. Manche Sachen verschwinden auch im Lauf der Zeit. Bei den Regionen/Gebieten lasse ich weg oder fasse sehr kurz, wenn
etwas von wirklich überhaupt keinem touristischen Interesse ist. In den Marken gibt es um die großen Flussmündungen ja sehr zersiedelte, unattraktive Gebiete, die kommen im Buch kaum vor. Und
natürlich ist es auch immer eine Frage des Platzes, das Buch soll ja nicht zu dick werden für so ein relativ kleines Gebiet.
7. Mit Rollstuhl kommen für uns Wanderungen oder Strandspaziergänge eher nicht in Betracht. Aber welches Naturschauspiel und Landschaftserlebnis würdest Du uns unbedingt ans Herz legen? Gibt es einen besonderen Höhepunkt in der Natur, welches wir auch per Rollstuhl gut erreichen und genießen können?
Ein besonderes Landschaftserlebnis ist die Rundfahrt in den Monti Sibillini ganz im Süden der Marken, die auf einer asphaltierten Straße gut zu befahren ist. Leider hat das Erdbeben von 2016
hier schlimme Schäden angerichtet (das Dorf Castelluccio, eigentlich ein Höhepunkt der Tour, ist schwer beschädigt), unverändert herrlich ist aber die Gebirgslandschaft!
Nützliche Informationen für Reisende zu COVID-19 findet Ihr auf der Seite von ENIT - Italienische Zentrale für Tourismus.
Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails.
Explore. Dream. Discover.
Mark Twain
Wenn du aus dem Flugzeug steigst, gibt es ganz sicher schon eine ganze Menge, die du über dein Ziel gehört, gelesen und gesehen hast. Schließlich hast du ja schon lange im Internet recherchiert, mit Leuten gesprochen, zahlreiche Reiseführer und Bücher darüber gelesen.
Hier gibt es heute Hinweise für jede große Reise. Und nicht nur für die erste Reise in die Welt, die zusammengestellten Tipps sind auch bei späteren Reisen noch zu gebrauchen.
Dieser Beitrag wurde erstmals 2013/2014 unter dem damaligen Titel "Hinweise für die erste große Reise" veröffentlicht und ist jetzt mit ein paar Fotos ergänzt worden.
Jede Reisevorbereitung kann auch zu Missverständnissen führen oder aus anderen Gründen hinderlich sein. So kann es dir passieren, dass die Flut an Informationen dich eher daran hindert, neue Erfahrungen zu sammeln und für alle Möglichkeiten deines Reiselandes sensibel zu sein. Um dir deine große Reise in die Welt etwas leichter zu machen, habe ich eine Liste mit 16 Reisetipps erstellt:
1. Starte mit dem Reisen so jung wie möglich und höre nicht auf damit. Es sind deine Träume und du willst sie erleben!
2. Reise mit offenen Augen und erwarte nicht, dass alle Dinge so sind wie Zuhause. Jedes Land hat seine eigene Kultur, in der die Menschen auch anders leben, als du es vielleicht gewohnt bist. Eine ganz wichtige Reiseregel: akzeptieren, was ist. Die eigenen Werte zu Haus lassen.
3. Sei offen für neue Dinge und lerne von anderen Kulturen. Vermeide es, voreingenommen gegenüber deinen Gesprächspartnern zu sein. Zeige dein besonderes Interesse, indem du fragst „Das ist aber interessant... erzähl mir mehr davon.“
4. Respekt: achte die Einheimischen und ihre Gepflogenheiten! Eine Party zu feiern und Spaß zu haben ist völlig in Ordnung. Denk aber daran, dass die Werte und Vorstellungen der
Menschen oft anders sind als du es von Zuhause gewöhnt bist. Lerne bei Einladungen oder Angeboten auch mal freundlich und höflich „nein“ zu sagen.
5. Lerne die wichtigsten Grundbegriffe der lokalen Sprachen und verwende sie so oft wie möglich. Es ist der beste Weg, um Respekt zu zeigen, Barrieren abzubauen und interessante Gespräche zu beginnen.
6. Versuche, solange es geht an einem Ort zu bleiben, tauche dabei in das alltägliche Leben ein, lasse alles in Ruhe auf dich wirken. Die Welt ist einfach zu groß um alles an einem Tag zu sehen. Wenn du den Ort aber gar nicht magst, an dem du gerade bist, dann wechsle ganz schnell die Richtung!
7. Sei offen für Änderungen in deinen Reiseplänen, einige der besten Erlebnisse sind die, die zufällig passieren und die überhaupt nicht geplant waren. Sei flexibel bei der Planung, es ist oft der beste Weg um im Land herumzukommen. Bitte um Hilfe, selbst wenn du dazu mit den Armen und Beinen wedeln und in Gebärdensprache reden musst.
8. Reise auch mal abseits der ausgetretenen Pfade, aber besuche natürlich auch die bekannteren Orte und hinterlasse dabei einen guten Eindruck von deiner Kultur! Lerne zuzuhören, höre auf deinen Instinkt und folge ihm wenn du dich sicher fühlst.
9. Versuch so zu Reisen wie es deinen finanziellen Möglichkeiten und deinem Bauchgefühl entspricht. Ignoriere dabei ruhig mal die Meinung von Anderen.
10. Probier auch mal das Essen von der Straße, es wird dich nicht gleich umbringen, denn es schmeckt oft viel besser als der erste Eindruck vermuten lässt. Versuche so viele verschiedene Gerichte wie möglich zu testen und Fastfood zu meiden. Und für den Fall der Fälle hilft auch eine kleine Hausapotheke in deinem Gepäck.
11. Handeln ist in vielen Ländern ein sehr beliebter Vorgang beim Einkaufen, aber übertreibe es nicht mit dem Feilschen, denn 1 Euro mehr oder weniger können für dich unbedeutend
sein, aber eine ganze Menge für denjenigen bedeuten, mit dem du handelst.
12. Vergiss nicht, vor allem auch auf die einfachen Dinge zu achten.
13. Lachen, Lachen und Lachen. Ein Lächeln hier, ein fröhliches Winken da, es kann so schön und leicht sein auf diese Art zu Reisen. Du wirst merken, wie viele neue Freunde du gewinnst. Reise ein Stück mit ihnen und du wirst auch mit ihren Augen deine Reiseeindrücke erleben. Falls du dich mal einsam fühlst und keine anderen Reisenden in der Nähe sind dann wechsle einfach deine Unterkunft.
14. Reise aber auch alleine, denn so kommst du am einfachsten mit den Einheimischen in Kontakt. Lerne dabei etwas von ihnen, ihrer Kultur, Tradition, Religion.
15. Achte auf deinen Reisepass, Bargeld und Kreditkarten und lasse sie nicht aus den Augen. Solltest du doch einmal bestohlen werden oder andere schlimme Dinge passieren, dann bleib ruhig und besonnen und lass dir nicht den Spaß an der Reise verderben.
16. Wenn du dann nach langer Reise wieder nach Hause kommst, sei auf den sicher auf dich wartenden Kulturschock vorbereitet! Du hast dich verändert und auch hier wird nicht alles genau so sein wie vorher. Doch niemand kann dir nehmen, was du unterwegs erlebt hast.
Und wie bekämpft man den Nach-der-Reise-Blues? Ich finde, z. B. indem man
Ihr habt noch mehr Reisetipps, die unbedingt dazu gehören sollten?
Dann schreibt sie doch bitte als Kommentar unter diesen Eintrag.
Für uns ist es seit unserer Reise in Australien im Jahr 2020 nichts gewesen mit dem Reisen. Und auch in diesem Jahr gehören wir zu denen, die bisher keine Reisen planen. Jedenfalls nichts Größeres, vielleicht eine Woche mit dem Hausboot in Brandenburg im Oktober und dann ging es soeben für ein paar Tage nach Franken, eine im letzten Jahr ausgefallene Hochzeitsfeier nachholen.
In Franken wollten wir aber nicht nur feiern, nein, wenn wir schon einmal losfahren, dann wollten wir auch etwas sehen vom Land, von Kulinarik und Wein, von Kunst und Kultur. Deshalb hatte ich ein bisschen gestöbert und habe Euch deshalb vor kurzem erst zwei Reiseführer empfohlen!
Begleitet uns auf einer Tour mit Hindernissen zum Frankenwein rund um Würzburg.
Unsere Entdeckungstour rund um Würzburg und zu den Frankenweinen haben wir selbst organisiert und bezahlt. Nicht nur deshalb bleiben Meinung und Bewertung wie immer meine ganz persönliche.
Übrigens: wenn Ihr auf einen Produktlink* klickt werdet Ihr zu GetYourGuide bzw. zu Amazon weitergeleitet. Wenn Ihr dann noch bucht oder einkauft, erhalte ich dafür eine kleine Provision, ohne dass Ihr mehr bezahlen müsst.
Sehr haben wir uns darauf gefreut: nicht nur eine romantische Hochzeit auf der Wiese unter schattigen Bäumen und anschließend ein rauschendes Fest mit einem Jahr Verspätung zu feiern. Nein, auch nach mehr als 15 Monaten einmal wieder unterwegs zu sein, zu reisen - darauf haben wir so lang schon gewartet.
Wir waren also sehr neugierig und froh gestimmt, als es donnerstags mit dem Auto losging in Richtung Würzburg und Umgebung. Unterwegs erwartete uns der übliche Trubel auf den Autobahnen rund um Köln und dann eine recht entspannte Fahrt durch das Bergische Land und das Sauerland um bei Aschaffenburg schließlich in Bayern einzutreffen. Das Wetter war wunderbar, allerdings waren die Ausblicke auf die Berge und Wälder unterwegs erschreckend: was Borkenkäfer und Dürre der letzten Jahre den ausgedehnten Wäldern angetan haben, das hat uns schon erschreckt.
Schon vor der Abreise hatte das Auto des Gatten mehrere Tage in der Werkstatt verbracht: Es gab Unstimmigkeiten zwischen der original werksseitig verbauten Elektronik und der vom Umrüster verbauten Elektronik für das rollstuhltaugliche Selbstfahrerfahrzeug. Aber am Ende waren alle der Meinung: alles okay, so könnt Ihr problemlos fahren. Das noch eine Umrüster-Warnlampe leuchtete: einfach ignorieren. Ihr ahnt es schon: dass ich darüber berichte, lässt nichts Gutes ahnen.
Unser Weg führte uns in das Herz Mainfrankens nach Sommerhausen. Aus dem Örtchen stammt der Jurist Franz Daniel Pastorius , er gehört zu den Begründern von Germantown in der Nähe von
Philadelphia. Wir hatten 2014 im benachbarten
Lancaster eine spannende Reise zu den Amish gemacht. Am Nachmittag kamen wir in unserem Hotel an und konnten auch gleich unser Zimmer beziehen. Nach einer Erkundung des Hotelgeländes inmitten
der Weinberge und viel Ahh und Ohh wegen des tollen Ausblicks auf Sommerhausen und das Maintal gab es eine kleine Ruhepause im Garten. Und am Abend fuhren wir in das nur knappe 10 km südlich
gelegene Frickenhausen am Main. Schon die Einfahrt durch das mittelalterliche Stadttor in einen der ältesten Weinorte in Mainfranken war sehenswert. Und der Ort selbst hat mit zahlreichen
Fachwerk- und Barockgebäude ein sehenswertes historisches Erscheinungsbild.
Nach unserem Abendessen in der lauschigen fränkischen Weinstube, beim Aufbruch zurück ins Hotel fiel es uns dann auf: inzwischen brannten mehrere Warnlampen im Armaturenbrett und auch alle Bremsleuchten waren ständig an. Offenbar war die Elektronik doch stärker beeinträchtigt und mit dem mal eben so fahren war es wohl nichts? Wir sind langsam und vorsichtig über leere Straßen zurück in unser Hotel gefahren und dort auch gut angekommen.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück: nichts war mit unserer geplanten Tour zum Frankenwein rund um Würzburg
erst einmal. Zuallererst ging es mit dem unwilligen Auto zur nächsten Vertragshändlerwerkstatt. Ein Test und das Fehlerauslesen ergab Probleme mit den Bremsen, war allerdings beseitigt, nachdem die Elektronik, die werksseitig verbaut war, zurückgesetzt wurde. Nur die Bremsleuchten, die leuchteten immer noch. Was tun? Man empfahl uns einen weiteren Werkstattbesuch, diesmal im zum Haus gehörenden Nutzfahrzeugcenter. Auch dort: zunächst große Ratlosigkeit und nach einigen Prüfungen des Fahrzeugs der Rat: kleine Proberunde, falls noch etwas ist zurückkommen.
Gesagt, getan, zunächst ohne irgendwelche Warnleuchten starteten wir zum ersten Weingutbesuch unter dem Motto Frankenwein rund um Würzburg. Aber dann, nach Weinprobe und -kauf und dem erneuten Anlassen des Motors: der ganze Weihnachtsbaum tauchte wieder am Armaturenbrett auf.
Also zurück ins Nutzfahrzeugcenter. Dieses Mal musste unser Auto dort bleiben, der freundliche Kundendienstmeister versprach aber, sich am folgenden Samstag, an dem er ohnehin Dienst hatte, um das Problem zu kümmern. Für uns ging es weiter mit einem Mietauto. Dieses war natürlich nicht umgerüstet, also stand bereits fest: fahren für den Rest des Aufenthaltes würde dann meine Aufgabe sein. (Wie ärgerlich: der Gatte trinkt keinen Alkohol und ich wollte doch Weinproben machen.)
Inzwischen war es auch bereits Nachmittag geworden und so fuhren wir mit dem Ersatzfahrzeug zurück in unser Hotel. Für den Abend hatten wir nämlich für ein gemeinsames Essen mit Münchner Freunden einen Tisch in einem Restaurant in Sommerhausen reserviert. Der Abend war wunderschön, das Essen vorzüglich und der Service liebenswert und aufmerksam. Und am nächsten Vormittag erhielten wir dann tatsächlich einen Fahrservice zur Hochzeitsfeier - prima, so konnte auch ich auf das Brautpaar und sein Eheglück anstoßen!
Auch der Sonntag war ein unglaublich warmer und strahlend sonniger Tag. Noch etwas müde von der grandiosen Feier des Vortages haben wir den Tag nach dem Frühstück an verschiedenen schattigen Plätzchen des Hotelgartens verbracht, gelesen, gedöst oder gar geschlafen. Die noch auf meiner Liste stehenden Weingüter hatten sonntags sämtlich geschlossen und bei Temperaturen über 30° hatten wir einfach keine Lust auf einen Stadtrundgang durch Würzburg. Erst gegen Abend haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht, um in der Stadt zu essen.
Montags stand dann unsere Abreise an. Also hieß es nach dem Frühstück Auto packen und dann auf ins Nutzfahrzeugcenter, das eigene, inzwischen reparierte Auto abholen und den Ersatzwagen abgeben. Aber vorher: ab nach Frickenhausen und rasch noch ein wenig Wein einkaufen - den, der mir am ersten Abend beim Essen so gut geschmeckt hatte. Und dann, mit dem eigenen Auto (mit ein wenig mehr Platz für Weinkartons ...) wenigstens noch eins der geplanten Weingüter für eine kleine Probe besuchen. Hier hatte ich das Glück, vom Winzer höchstpersönlich betreut zu werden und ein wenig über die Lage des fränkischen Weins zu plaudern.
Und dann war es auch schon Zeit, uns auf die Heimfahrt zu machen. Schließlich standen am nächsten Tag schon wieder einige Verabredungen im Kalender. Auch wenn unsere Tour nach Franken leider nicht so verlaufen ist, wie wir sie geplant hatten - es hat uns gut gefallen. Das einfach grandiose Sommerwetter hat dazu ebenso beigetragen wie die Genussfreude in Franken aus Küche und Keller - und natürlich die Zeit mit lieben Menschen, ein fröhliches Fest mit einer wunderbaren Trauung im Grünen mit berührender Trauzeremonie! Franken, wir kommen wieder!
Wie war es denn nun für uns mit dem Reisen in Corona-Zeiten? Zunächst: wir sind geimpft, unsicher gefühlt haben wir uns nirgends während unseres Aufenthaltes in Franken. Trotzdem ist das Reisen und unterwegs sein natürlich anders.
Trotz aller Corona-Bedingungen bei der Reise: wir haben unsere Auszeit sehr genossen. Klar, unbeschwert reisen sieht anders aus. Und dennoch wir waren endlich mal wieder unterwegs. Dazu hat sicher erheblich beigetragen, die Pandemie mal aus einem anderen Blickwinkel, quasi von außen, zu betrachten.
Zwei der drei von uns besuchten Weingüter gehören Ethos an. Auf die bin ich bei meinen Recherchen nach jungen, ökologisch arbeitenden Winzer*innen in Franken gestoßen - sie sollten dieses Mal bei mir im Fokus der geplanten Weinproben stehen.
In Ethos haben sich 13 junge Winzer*innen mit unterschiedlichem persönlichen Hintergrund, mit verschiedenen Geschichten, mit Betriebsgrößen von 3 bis 15 Hektar, aber alle aus Franken zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die für die fränkische Weinkulturlandschaft typischen Steillagen zu erhalten, umwelt- und ressourcenschonenden Weinbau zu betreiben und dabei die Biodiversität zu fördern.
Deshalb begrünen sie die Ränder der Weinberge, schaffen Nistmöglichkeiten und Sitzstangen für Vögel, Fledermäuse und Raubvögel, pflegen und bauen Trockenmauern, schaffen und erhalten Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Sie tragen so zum Erhalt von Streuobstwiesen und Einzelbäumen, von Magerrasen oder Auenflächen bei.
Sie wollen auch gesellschaftliche und soziale Verpflichtungen übernehmen und schließlich - natürlich - saubere, ehrliche und faire Weine mit Qualität erzeugen.
Das Weingut von Ilonka Scheuring liegt nördlich von Würzburg im kleinen Örtchen Margetshöchheim am Main mitten in Franken. Ilonka Scheuring wuchs zwischen Weinreben, Presse und Abfülltanks auf und begleitete ihren Vater schon als Kind bei allen Arbeiten auf dem Weingut. Kein Wunder, dass sie auch schon früh wusste, dass sie das Weingut der Eltern übernehmen will. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Winzerin, dann zur Weinküferin und anschließend den Weintechniker. Praktische Erfahrungen sammelte sie in Südtirol und Neuseeland und übernahm mit gerade mal 23 Jahren das Weingut ihrer Eltern. Als Ethos-Mitglied hat sie sich soeben auch ihren gesellschaftlichen, soziale Verpflichtungen gestellt: Sie und mehrere Mitarbeiter haben tatkräftig die von der Flut betroffenen Winzer an der Ahr unterstützt.
Auf dem Gut gibt es eine Weinstube und natürlich die Möglichkeit zur Verkostung und zum Weinkauf. Die "Hecke" ist in der Saison (in diesem Jahr nur noch bis einschließlich 28. August 2021 und dann ggf. nach der Lese wieder) jeden Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr geöffnet. Im Weingarten, der zu ebener Erde liegt, gibt es allerlei fränkische Spezialitäten und eine wechselnde Karte.
Ich war um die Mittagszeit allein dort und unterbrach die Vorbereitungen für den Abend: Ein junger Mann schälte einen Rieseneimer Kartoffeln. Dennoch wurde ich freundlich begrüßt und bekam eine sachkundige Einführung zu verschiedenen Weinen, die ich schattig und urig im Hof sitzend testen durfte. Und was habe ich getestet?
Lutzgasse 6
97276 Margetshöchheim
Das Weingut Bardorf wurde 1965 in Randersacker von Günther Bardorf gegründet und wird heute in der zweiten Generation von seinem Sohn Stefan Bardorf geführt. Hier werden Tradition und Moderne verknüpft und neue Ideen kreativ umgesetzt. So ist das Weingut seit 2015 in der Umstellung auf ökologischen Landbau, Mitglied nicht nur bei Ethos, sondern ebenso im Naturland-Verbund, eine Herzensangelegenheit für Stefan Bardorf.
Die Probierstube und Verkauf befindet sich in einem traditionellen fränkischen Hotel und Gasthaus, mit dunklem Holz möbliert und im Keller gelegen sind sie eher der Tradition verhaftet. Es gibt auf dem Weg zur Verkostung einige Stufen zu überwinden, für aktive Rollstuhlfahrer mit Hilfe machbar, aber sicher nicht barrierefrei.
Beim Wein merkt man die Qualität und die jugendliche Frische des Herangehens. Es gibt frische, unkomplizierte Weinen ebenso wie große Weine aus Premium-Lagen. Allen gemeinsam ist die Prägung durch das typische Muschelkalk-Terroir. Die bewirtschafteten Weinberge von Stefan Bardorf befinden sich zum Großteil in Steillagen, die besonders viele Sonnenstrahlen einfangen.
Da ich ja wieder konnte (der Gatte fuhr das Auto) habe ich hier mehrere Weine probiert:
In der Bachusstube
Ochsenfurter Str. 4
97236 Randersacker
Tel. +49 170 40 20 159
Fax +49 931 26 032 76
Das Weingut Bickel-Stumpf hat eine ganz besondere Geschichte: Es entstand im Jahr 1976, als Carmen Bickel und Reimund Stumpf beschlossen zu fusionieren - sowohl privat als auch beruflich. Damit wurden zwei herausragende fränkische Terroirs vereinigt und der Grundstein für die Winzerfamilie gelegt, die heute an zwei verschiedenen Orten - Thüngersheim mit Lagen auf Buntsandstein und Frickenhausen mit Muschelkalkterroir - lebt und arbeitet. Nach Aufenthalten jenseits des Frankenlandes haben die Kinder Melanie und Matthias das Ruder im Weingut der Eltern übernommen. Mit viel Liebe zum Handwerk und im Einklang mit der Natur entstehen tolle Weine. Auch in der Architektur des Hauses zeigt sich gut gelungen das Spannungsfeld von Tradition und Moderne. Die Vinothek ist
Donnerstag, Freitag und Samstag von 9.00 bis 17.00 Uhr und Montag von 09.00 bis 13.00 Uhr geöffnet. Sie ist über arg holpriges Kopfsteinpflaster und mit einigen Stufen für Rollstuhlfahrer eher nicht so gut erreichbar.
Vom Weingut hatte ich zum Abendessen in der nebenan gelegenen Weinstube Ehrbar in Frickenhausen einen Riesling getrunken, der mich begeistert hatte. So sind wir an unserem Abreisetag noch einmal dort vorbeigefahren, um einige Flaschen zu kaufen. Eine Weinprobe habe ich nicht gemacht - es war mir einfach noch zu früh am Tag, selbst für kleine Probierschlückchen. Bei der Qualität des Rieslings aber bin ich mir sicher, dass ein Besuch im Weingut auf jeden Fall lohnt. Und unser Reiseführer nennt das Gut gar einen persönlichen Tipp.
Welcher Wein hatte mich so überzeugt?
Kirchgasse 5
97252 Frickenhausen am Main
Telefon 09331-2847
Fax 09331-7176
info@bickel-stumpf.de
Inmitten der Rebhänge gelegen, direkt am Weinkulturweg und Terroir F Punkt gelegen, bietet der Kirschberghof Erholung in Ferienwohnungen bis 4* und Doppelzimmern bis 3*. Es gibt kostenlose Parkplätze, eine Fahrradhalle, WLAN, Flachbildschirme, Stereoanlage, kleiner Kühlschrank im Zimmer, Liegewiesen, Sitzecken im Garten sowie Brötchendienst oder Frühstück. Ein ganz besonderes Highlight ist der herrliche Blick auf Sommerhausen und in das Maintal bis Würzburg.
Wir haben unsere Zeit hier im Gartendoppelzimmer "Dunkelfelder", einem als behindertenfreundlich bezeichneten Zimmer, verbracht. Es ist ebenerdig erreichbar und bietet Platz für 2 Personen auf ca. 28 m² mit einem 1,80 m Doppelbett. Das Bad ist sehr geräumig und hat eine große, ebenerdige Dusche, an der Toilette gibt es einseitig links einen Haltegriff. Weitere Haltegriffe oder einen Duschsitz gibt es nicht. Aus dem Zimmer tritt man praktisch sofort in den Garten. Ein reichhaltiges Frühstück vom Buffet gibt es entweder auf der großen Panorama-Terrasse oder im Frühstücksraum mit einem herrlichen Ausblick. Dorthin und zu den Parkplätzen geht es einen kurzen, aber recht steilen Berg hinauf.
Kirschberghof 1
97286 Sommerhausen
Tel +49(9333)799
Fax +49(9333)790
Die fränkische Weinstube Ehrbar ist ein traditionelles Wein- und Speiselokal in Frickenhausen am Main in historischem Gebäude. 1926 baute der einstige Bürgermeister Franz Ehrbar den ehemaligen Schafstall aus dem Jahre 1576 um und eröffnete die „Fränkische Weinstube“. Mit dem ersten Umbau 1953 wurde das Fachwerk freigelegt. 1980 wurde die Ritterstube mit 16 Sitzplätzen im ältesten Frickenhäuser Gebäude, einer Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, als Gastraum geschaffen und die fränkische Weinstube erweitert. Der lauschige Weingarten hinterm Haus liegt zu ebener Erde und bietet Platz für über 100 Gäste.
Der Küchenchef Sebastian Stahl steht für eine ausgezeichnete Küche aus frischen und vorwiegend regionalen Produkten sowie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung. Einmal in der Woche steht das fränkische Nationalgericht im Mittelpunkt: Donnerstag ist "Schäufele Tag". Dann gibt es Schäufele frisch aus dem Ofen mit Bayrischkraut, Kartoffelklößen und Biersoße zum Angebotspreis von 13,50 €. Da konnte der Gatte nicht widerstehen und hat bestellt. Als Gruß aus der Küche bekamen wir ein hausgebackenes Mini-Brötchen mit einem gut gebratenen Nürnberger Würstchen. Und ich hatte nach einer Leberklösschensuppe eine gute Portion leckerer Winzernudeln. Dazu gab es für mich den oben schon gelobten Riesling trocken VDP Gutswein vom Weingut Bickel-Stumpf und für den Gatten Kaffee und Espresso. Fein war's, schön haben wir hier gesessen und den sommerlichen Abend richtig genossen. Und auch der Reiseführer stellt heraus, dass die Weinstube und ihr Service viel gelobt werden.
Fränkische Weinstube Ehrbar
Inh. Sebastian Stahl
Hauptstraße 17
97252 Frickenhausen
Tel.: (0 93 31) 6 51
Fax: (0 93 31) 52 07
info@ehrbar-weinstube.de
Die Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist in Würzburg wurde schon im Jahr 1316 gegründet. Der ursprüngliche Stiftungsgedanke, sich um Senioren zu kümmern, ist seither der gleiche geblieben. Das aktuelle Angebot der Stiftung umfasst Seniorenheime, Seniorenwohnstifte, ambulante Pflege, Tagespflege und ein Geriatriezentrum. Der Stiftungszweck wird nicht zuletzt auch aus dem Weingut und der verbundenen Gastronomie finanziert.
Die Bürgerspital-Weinstuben sind eines der beliebtesten Gasthäuser in Würzburg. Das liegt sicher an der besonderen Location mit den facettenreichen Räumen. Gerade der Innenhof der Bürgerspital-Weinstuben in Würzburg bietet ein romantisches Ambiente abseits der Hektik der Stadt.
Hier haben wir an unserem letzten Abend in Franken gegessen und einen kleinen Schoppen Wein getrunken. Der Innenhof ist barrierefrei über den direkten Eingang links vom Haupteingang zu erreichen.
Der Weingarten im Innenhof ist riesig, die Organisation coronakonform. Die Gemütlichkeit leidet natürlich bei der schieren Grüße dann doch ein wenig. Der Service war freundlich und meist schnell. Und was gab es für uns? Zum Auftakt nahm der Gatte eine von ihm heißgeliebte Bouillon mit Kräuterflädle, ich blieb bei meiner bewährten Leberknödel Suppe. Beide waren gut - die Portionen allerdings hatten Kaffeetassengröße. Und die hausgemachten Backerbsen einige Tage zuvor haben mir persönlich besser geschmeckt als die reichlich vorhandenen Convenience Produkte, die ich hier in meinem Tässchen fand. Danach gab es Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken mit Röstkartoffeln, Preiselbeeren und kleinem Salat, was den Gatten durchaus zufriedenstellte. Weniger glücklich war ich mit meinem lauwarm servierten Bürgerspital Burger (200g)aus fränkischem dry-aged Rindfleisch in einem recht trockenen hausgemachte Burgerbun, ein wenig roten Zwiebeln, Tomaten- und Gurkenscheiben, einer kalten und vorgebratenen Scheibe Speck und Pommes Frites. Im Ergebnis: ja, man sitzt recht nett, das Essen ist in Ordnung, der Service ist ohne Makel - aber für uns zumindest ist der Funke nicht so recht übergesprungen. Schade eigentlich!
Theaterstraße 19
97070 Würzburg
Telefon: 0931 352880
Für mich gehört es einfach zum Urlaubsspaß dazu: das Handeln oder Feilschen auf dem Markt, im Souk, an den Souvenirständen. Aber ich weiß, das geht längst nicht allen Reisenden so. Ganz häufig höre ich:
Wie geht es Euch? Handelt ihr gern den zunächst genannten Preis herunter, ist das Feilschen für Euch ein Spaß, ein Sport – oder eher etwas, was ihr lieber vermeidet? Ich habe einmal versucht, meine persönlichen Tipps zum Handeln auf Reisen zusammenzufassen.
Auf Facebook hatte sich zu diesem Blogbeitrag schon vor ein paar Jahren eine längere Diskussion entwickelt - und ich bin als bekennende Feilscherin ganz klar in der Minderheit. Die klare Mehrheit findet das Feilschen unangenehm. Man will wissen, was etwas kostet, und dann ganz in Ruhe überlegen, ob kaufen oder nicht. Als nervig wird auch vor allem das Genöle, speziell im arabischen Raum, empfunden. Und wenn das Feilschen viel zu belastend ist, kauft man lieber gar nichts. Dazu trägt sicher auch das Gefühl bei, sowieso immer übers Ohr gehauen zu werden.
Spannend auch der Hinweis, dass man, wenn man als Ausländer vor Ort lebt, gar nicht anders kann, als zu handeln, weil man sonst einfach keine fairen Preise zahlen würde.
Dieser Beitrag wurde erstmals am 23.10.2013 und erneut am 01.09.2014 veröffentlicht. Für diese Neu-Veröffentlichung habe ich ihn überarbeitet und neue Fotos eingefügt.
1. Habt Spaß daran. Feilschen kann oft lange dauern und in vielen Ländern gehört das Handeln um den guten Preis einfach dazu - also warum nicht einfach genießen? Beim Einkauf auf
Reisen ist oberstes Gebot, sich Zeit zu nehmen. Wer den Markt und die Händler in Ruhe beobachtet, weiß, welche Waren es gibt und auf welche Art und Weise sie verkauft werden.
2. Da die Preise nur in den seltensten Fällen in Euro angegeben sind, muss man beim Einkauf ohne feste Preise entweder sehr gut Kopfrechnen können, oder man hilft sich mit einem
Spickzettel, auf dem der Umtauschkurs für die Landeswährung in leicht nachvollziehbaren Stufen notiert ist.
3. Dazu gehört, quasi als Basis: versucht, die üblichen Preise herauszufinden und dann entscheidet, wie viel ihr ausgeben möchtet. Damit habt ihr schon einmal ein „Gerüst“ für
das Handeln. Müsst ihr am Ende weniger zahlen – wunderbar, aber nehmt euch fest vor, nicht mehr zu bezahlen. Sinnvoll ist auch, anderen Kunden beim Feilschen zuzuschauen, dabei die
Verkaufsargumente der Händler kennenzulernen und sich zu merken, wie viel Geld die anderen bezahlen. Dabei erhält man auch einen Überblick übers Warenangebot und kann den einen oder anderen
Verkaufstrick schon mal enttarnen.
4. Tut so, als wärt ihr gar nicht interessiert an der Ware. Wenn nämlich deutlich wird, dass ihr etwas unbedingt haben möchtet, schießt der Preis unweigerlich in die Höhe. Und
falls ihr etwas unbedingt haben wollt: jetzt ist Zurückhaltung angesagt. Wartet und gebt ein eigenes Gebot so spät wie möglich ab. Viel leichter lässt es sich feilschen, wenn der Händler den
ersten Schritt macht. Und dann fragt nach, wie weit er mit dem Preis heruntergehen kann.
5. Bei all dem: Charme, Charme, Charme! Mit einem Lächeln erreicht man weitaus mehr als mit einer zornigen Stimme. Bleibt immer freundlich. Achtet den Verkäufer! Ein nettes Wort
drückt schon mal den Preis. Gleichzeitig hilft immer auch eine lebendige Mimik, ein wenig Schauspielern: wie z. B. entsetzt dreinschauen, seufzen oder die Stirn runzeln ... Aber nicht vergessen:
freundlich und ruhig bleiben: es wird nur geblufft. Wenn der Handel mit einem Handschlag besiegelt wurde, ist all dies wieder vergessen.
6. Wenn ihr merkt, dass alle Mühen vergebens sind, dann hilft nur akzeptieren und es anderswo erneut zu versuchen. Jeder Verkäufer muss seinen Lebensunterhalt verdienen und ist
seinen Kaufinteressenten nichts schuldig. Habt keine Scheu, einfach mit einem freundlichen Gruß zu gehen, wenn Ihr die Ware nicht zum gewünschten Preis bekommt. Wenn das Angebot angemessen war,
stehen die Chancen nicht schlecht, dass der Händler euch folgt, um die Verhandlung wieder aufzunehmen. Tut er es nicht – nun gut, dann bekommt man aber ein Gefühl dafür, wie niedrig der Preis
sein darf.
7. Wendet beim Besuch im Souk, auf dem Markt die "Guter Cop, böser Cop"-Technik mit dem Händler an, geht also nicht allein, sondern nehmt einen Partner mit. Dieser kann dann den
härteren Kurs fahren. Wenn der Händler den Eindruck gewinnt, dass der Partner eine Kaufentscheidung ins Schwanken bringt, kann das ein Angebot viel attraktiver machen.
8. Welche Tageszeit die beste für Schnäppchen ist – dazu gibt es unterschiedliche Angaben. Manchmal hoffen Händler auf einen frühen Verkaufserfolg und damit ein gutes Omen für
den kommenden Markttag. Auf Lebensmittelmärkten ist es eher günstig, kurz vor Schluss kaufen zu wollen. Denn wer will seine Ware schon wieder mit zurück nach Haus nehmen? Aber Vorsicht: kein
Händler lässt sich auf Diskussionen ein, wenn der Laden voller Kunden ist.
Bei allem Spaß, den erfolgreiches Feilschen vermitteln kann, sollte man aber das Maß nicht verlieren: Wenn es um ein paar Tomaten beim Gemüsehändler in der Türkei geht, sollte man auch wissen,
wann es Schluss mit dem Handeln ist und den geforderten Preis bezahlen.
Und wie sind Eure Erfahrungen?
Habt ihr schon einmal besonders günstig eingekauft
– dann verratet mir doch, wie?
Oder habt ihr das Gefühl, schon mal so richtig übers Ohr
gehauen worden zu sein
– auch das finde ich spannend zu erfahren.
Und die ultimativen Tipps zum Feilschen könntet ihr auch noch verraten…