München - Ein Sommerwochenende mit Cabriowetter...


Blich vom Tal Richtung Marienplatz
Blich vom Tal Richtung Marienplatz

Eine berufliche Tagung war Anlass für uns, gemeinsam für ein Sommerwochenende nach München zu fahren. Nachdem die bayrische Metropole uns bei unseren letzten Besuchen immer mit Regen überschüttet hatte, hofften wir für diesen Besuch auf besseres Wetter. Und wirklich: ab Donnerstag klarte es auf, der Himmel war weiß-blau, dann blau, die Sonne schien, die Temperaturen näherten sich der 30°-Marke. So konnten wir verstehen, warum München auch die nördlichste Stadt Italiens ist…

Glasl's Landhotel
Glasl's Landhotel

Gewohnt haben wir, wie schon seit einigen Jahren immer wieder, außerhalb der Stadt, genauer in Zorneding in Glasl‘s Landhotel. Frische Luft, die Ruhe eines kleinen oberbayrischen Ortes, ein behagliches Hotel mit familiärem Service, ein großartiges Frühstücksbuffet – ein Haus zum einfach wohlfühlen! Glasl's Landhotel ist ein komfortables 4-Sterne Hotel Garni im Münchner Osten, im Jahr 2002 im Landhausstil erbaut und verkehrsgünstig zur Münchner Innenstadt gelegen.

Gasthof zur Post
Gasthof zur Post

Nahe bei, sozusagen nur an der Kirche vorbei über die Straße, liegt ein erprobtes Haus für Speis und Trank, der Gasthof zur Post. Hier haben wir schon des Öfteren fein gegessen. Bei unserem diesjährigen Besuch mit Freundin und Sohn mussten wir kleine Abstriche machen: es war Messe in München und die Gaststube von mehreren lauten Gruppen belagert, die zudem den Service stark in Anspruch nahmen. Aber beim nächsten Besuch wird es sicher wieder so sein, wie wir es mögen: gediegen gemütliche bayrische Gastlichkeit. Und geschmeckt hat es uns auch in diesem Jahr ausgezeichnet!

Maibaum auf dem Münchner Viktualienmarkt
Maibaum auf dem Münchner Viktualienmarkt

Was haben wir von der Stadt gesehen? Nun, es blieb uns die Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt. Auf den Besuch von Museen oder Kaufhäusern haben wir verzichtet, das Wetter lud dazu ein, zu bummeln. Begonnen haben wir am Tal, von dort ging es auf den bekannten Münchner Viktualienmarkt. Der Markt wird im Volksmund auch „die gute Stube von München“ genannt. Das Preisniveau ist eher überdurchschnittlich. Der Viktualienmarkt entstand 1807 aus der Verlegung des alten Münchner Stadtmarktes am heutigen Marienplatz, der als Handelsort für Getreide und andere Agrarerzeugnisse zu klein geworden war. Seit den 1950er Jahren entwickelte sich der Viktualienmarkt zu einem Feinschmeckermarkt. Auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern beherbergt er heute fast 150 Stände, die Brot, Blumen, Früchte, Fisch, Fleisch, Molkereiprodukte, Säfte, Kunsthandwerk und vieles mehr anbieten. Er ist ein Markt für die Münchner und eine Sehenswürdigkeit für Touristen.

Südturm der Frauenkirche
Südturm der Frauenkirche

Von dort ging es quer über den Marienplatz und am Neuen Rathaus vorbei auf die Weinstraße mit einem kurzen Blick auf die Frauenkirche. Richtig heißt sie eigentlich „Dom zu Unserer Lieben Frau“, ist Kathedralkirche des Erzbischofs von München und Freising und gilt als das Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt München. Drinnen waren wir nicht, das Wetter… aber mehr Informationen findet man hier und hier.

Hängende Gärten von Tita Giese
Hängende Gärten von Tita Giese

Wir sind weitergeschlendert auf die Theatinerstraße. Hier zog es uns dann doch in die Fünf Höfe. Die Einkaufspassage Fünf Höfe in der Münchener Innenstadt (zwischen Salvator-, Theatiner-, Kardinal-Faulhaber-Straße) entstand von 1998 bis 2003 nach der Entkernung eines Gebäudekomplexes der HypoVereinsbank und ist ein preisgekröntes Beispiel für neuere Architektur in München. Ich mag besonders die Salvatorpassage mit den „Hängenden Gärten“ von Tita Giese, deren Pflanzenprojekte ja auch an verschiedenen Stellen das Düsseldorfer Stadtbild bereichern.

Theatinerkirche (und Feldherrnhalle)
Theatinerkirche (und Feldherrnhalle)

Heraus aus der Passage, dem Tempel von Kommerz und Kunst und schon standen wir vor der Theatinerkirche. Auch sie heißt richtig anders, nämlich katholische Stiftskirche St. Kajetan, wird aber nur Theatinerkirche genannt. Sie ist die erste im Stil des italienischen Spätbarock erbaute Kirche nördlich der Alpen. Der Innenraum der Theatinerkirche ist reich dekoriert mit Stuck. Sie ist hell und lichtdurchflutet, anheimelnd ist sie aber nicht.

 

Die Kirche gehört zu dem den Odeonsplatz prägenden Gebäuden. Dieser Platz liegt in der Altstadt Münchens, seinen Namen hat er von einem Konzertsaal, dem Odeon, das Ludwig I. an der Südwestseite des Platzes bauen ließ. Im Laufe der Zeit ist der Name Odeonsplatz auch auf den Vorplatz vor der Feldherrnhalle, zwischen Theatinerkirche und Residenz, übergegangen. Bei unserem Besuch befand sich auf dem Platz ein Budenmarkt im Aufbau, das Handwerkerdorf für das Stadtgründungsfest aus Anlass der Stadtgründung am 14. Juni 1158 wurde aufgebaut.

Nationaltheater
Nationaltheater

Einen kurzen Blick haben wir in den Hofgarten geworfen, uns ein wenig erfrischt in der Pfälzer Residenz Weinstube und sind dann an der Residenz vorbei weiter geschlendert in Richtung Nationaltheater. Und mit einem kurzen Gang entlang von Dallmayr und Neuem Rathaus war unsere Runde durch die Münchner Altstadt auch schon geschlossen.

Zum Abendessen haben wir uns mit unseren Freunden getroffen. Das schöne Münchner Wetter und die milden Temperaturen luden zum cena al fresco: im Ristorante Alta Marea zwischen Odeonsplatz und Universität, in einer ruhigen Seitenstraße gelegen. Das Essen war lecker, der Service freundlich und herzlich – eine Empfehlung, die man guten Gewissens weiter geben kann.

Klosterkirche Andechs und bayrisch blauer Himmel
Klosterkirche Andechs und bayrisch blauer Himmel

Am Samstag war dann etwas mehr Zeit. Das Wetter war zauberhaft und so haben wir uns gemeinsam mit unseren Freunden auf den Weg nach Andechs gemacht. Die Fahrt im offenen Cabrio war ein Traum (zumindest, nachdem wir den Mittleren Ring und eine Jahrhundertbaustelle am Luise-Kiesselbach-Platz hinter uns gelassen hatten…)! Besonders begeistert und stolz war der 17-jährige Sohn, der begleitet das Cabrio und die beiden Damen fahren durfte.

 

Die Wallfahrtskirche St. Nikolaus und Elisabeth zu Andechs ist der älteste und zweitgrößte Wallfahrtsort Bayerns und zusammen mit dem zugehörigen Kloster eines der bekanntesten Ausflugsziele im bayerischen Alpenvorland. Sie liegt oberhalb des Ortes Herrsching am Ammersee. Die gotische Hallenkirche wurde im 17. Jahrhundert barockisiert und um 1755 in Rokokoformen umgestaltet. Der große zweistöckige Doppelhochaltar im Chorschluss, der Stuck und die Deckenbilder Johann Baptist Zimmermanns bestimmen die Innenausstattung.

musikalische Wallfahrer
musikalische Wallfahrer

Die Bedeutung der Wallfahrt ist ungebrochen. Ein Großteil der „Wallfahrer“ wird sicherlich auch vom bekannten Andechser Klosterbier angezogen, das im „Bräustüberl“ neben der Kirche ausgeschenkt wird. Kloster Andechs hat die einzige Klosterbrauerei in Deutschland, die Bockbiere ganzjährig braut und deutschlandweit vertreibt. Der jährliche Bierausstoß beträgt über 100.000 hl. Wir haben angesichts des sonnigen Wetters und der Tmperatur darauf verzichtet, diese Andechser Spezialität zu testen und uns lieber an Wasser und Radler gehalten. Andere Gäste im gut besuchten, netten Biergarten vor dem Kloster haben mehr Mut (oder weniger Vernunft?) bewiesen.

Nachdem wir den Heiligen Berg von Andechs verlassen haben ging es ab ans Wasser, auf die schöne Seepromenade von Herrsching. Angesichts des Wetters waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee, Jung und Alt spazierte, badete in der Sonne, die Füße oder gar den ganzen Körper, mietete ein Boot – kurzum: genoss die Sommerfreuden.

Und am Abend kam das Highlight unseres Münchner Besuchs: unsere Freunde hatten eine Überraschung zum Abendessen geplant (und wollten mir, trotz allen Bohrens, nichts vorher verraten. Wer mich kennt, weiß, wie ich gelitten habe ;-) ).

 

So machten wir uns auf den Weg und gelangten wohin? Zum Olympiaturm, dem Fernsehturm, der als eines der Wahrzeichen der Stadt und des Olympiaparks gilt. Seine obere Kanzel beherbergt die Aussichtsplattform und das (Dreh-) Restaurant 181 mit 230 Plätzen in 182 Metern Höhe. Seit 2009 änderte der Sternekoch Otto Koch das gastronomische Konzept des Restaurants. Die international-gehobene Küche wurde mit 1 Michelin-Stern und 17 von 20 Gault Millau Punkten ausgezeichnet.

Unser Essen war ein Traum, eine beeindruckende Komposition, die alle Geschmacksnerven faszinierte. Was gab es? Zum Start, als Vorspeise, einen flugfrischen halben Maine-Hummer mit Frühlingsgemüse in Limonen-Arganöl-Vinaigrette. Es schloss sich eine Bärlauchschaumsuppe mit Pilzroyal und hausgeräucherter Entenbrust an. Der Fischgang bestand aus Filet vom Wolfsbarsch mit Artischocken-Ratatouille und Oliven-Nage (eine schaumige Butter). Delikat auch der rosa gebratene Kalbsrücken mit leuchten orangefarbener Sauce Choron (Sauce béarnaise mit Tomatenmark), weißem Spargel (nur die Kartoffelroulade war ein wenig fad dazu). Das Dessert, Karamelltörtchen mit Erdbeer-Rhabarberragout und Vanilleeis, war der würdige Abschluss eines tollen Dinners mit stetig wechselnden herrlichen Ausblicken über die Stadt, vom beginnendem Sonnenuntergang bis zum abendlichem Lichterglanz der Großstadt und der in weiß, rot und blau leuchtenden Allianz-Arena.

 

Danke für diese tolle, aufregende, leckere Überraschung aus besonderem Anlass und zum Abschluss eines fröhlichen, geselligen und (endlich einmal) sonnigen Münchner Wochenendes!


Mehr Bilder dieser Reise gibt es bei flickr.

 

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