Vancouver: Stanley Park und Gastown

Vancouver: Stanley Park und Gastown
Vancouver: Stanley Park und Gastown

Unser Kanada Roadtrip mit Rollstuhl hat mit der Landung in Vancouver begonnen und ebenfalls dort ging er mit knapp zwei Tagen Aufenthalt auch zu Ende.

 

Schon bei der Planung hatten wir viel über Vancouver gelesen, zahlreiche Freunde, Bekannte, Blogger hatten begeistert über die Stadt erzählt. Lage, Menschen, Atmosphäre, gutes Essen, viel zu sehen und erleben...

 

Ich gebe zu: wir fanden die Stadt nett, aber nach der vielen Natur und der Weite, die wir in den drei Wochen "on the road" erlebt hatten, da war die Großstadt nicht wirklich ein Highlight für uns. Oder lag es vielleicht auch daran, dass sie recht hügelig und damit für einen Rollstuhlfahrer nicht ganz so einfach zu erkunden ist?

 

Vancouver, ein wichtiges  Reiseziel für Touristen, entstand in den 1860er Jahren als Folge der Einwanderungswelle während des Goldrauschs und entwickelte sich nach der Eröffnung der Eisenbahn von einer kleinen Sägewerkssiedlung zu einer Metropole und einem Dienstleistungszentrum. Der Hafen Vancouver ist heute der größte in Kanada und exportiert mehr Güter als jeder andere Hafen in Nordamerika. Vancouver wird regelmäßig als eine von drei Städten mit der weltweit höchsten Lebensqualität bewertet. Sie ist darüber hinaus der drittwichtigste Standort der nordamerikanischen Filmindustrie.

Aktivitäten in Vancouver*

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Stanley Park

Stanley Park Vancouver
Stanley Park Vancouver

Unsere Besichtigung der Stadt führte uns zunächst bei strahlendem Sonnenschein in den Stanley Park, einen knapp 405 Hektar großen Park in Vancouver. Er befindet sich direkt neben der Innenstadt an der Nordspitze einer Halbinsel, die in den Fjord Burrard Inlet hineinragt.

 

Voll war es hier, aber schließlich wird der Stanley Park jährlich von etwa acht Millionen Einheimischen und Touristen besucht. Durch den Park zieht sich ein 200 km langes Netz von Spazierwegen. Der größte Teil des Parks ist dicht bewaldet, aber es gibt auch Strände, Wiesen und weitere Plätze zum Verweilen. Sehenswürdigkeiten sind unter anderem der Beaver Lake, das Vancouver Aquarium sowie die rund um den gesamten Park führende 8,8 km lange Seawall. Auf dem Seawall befindet sich ein asphaltierter Weg für Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und Inlineskater. Auch mit Rollstuhl ist er gut für eine Runde geeignet.

Totem Poles

Totem Poles im Stranley Park Vancouver
Totem Poles im Stranley Park Vancouver

Unser erster Stopp mit Rollstuhl auf dem Weg rund um den Stanley Park waren die neun Totempfähle. Hier kann man parken, es gibt eine (rollstuhlgerechte) Toilettenanlage, die Möglichkeit Souvenirs und Snacks zu kaufen.

 

Und mit unserem ersten Vorurteil wurde gleich aufgeräumt: Totempfähle sind nämlich weder Marterpfähle aus dem Karl-May-Roman, noch sind es Götterbilder. Sie waren weder heilig, noch wurden sie angebetet, sondern hatten und haben eine soziale und politische Funktion. Am ehesten kann man vielleicht sagen, Totempfähle sind so etwas wie die Wappen der Indianerstämme von British Columbia. Sie werden aus einem großen Baumstamm geschnitzt und anschließend bemalt. Jeder Totempfahl erzählt von einem wahren oder mythischen Ereignis aus dem Leben der "first nations". Es gibt sie nur an der Nordwestküste der westkanadischen Provinz und in Alaska. Jedes Wesen, das auf einem Totempfahl dargestellt ist, hat eine besondere Bedeutung.

 

Totempfähle gelten als Identitätssymbole der indigenen Völker Nordamerikas und sind als Kunstwerke teuer und sehr begehrt.  Totempfähle, die im Freien stehen, werden selten älter als 100 Jahre, sondern vermodern im Verlauf der Zeit.

 

An den Totem Poles in Vancouvers Stanley Park werden die einzelnen Pfähle erklärt, wir fanden dies eine sehr spannende Open-Air-Ausstellung.

Prospect Point Lookout

Prospect Point Lookout im Stanley Park Vancouver
Prospect Point Lookout im Stanley Park Vancouver

Unser nächster Stopp war der Prospect Point Lookout im Stanley Park. Er ist ein absoluter Klassiker und ein Muss für jeden Vancouver Besucher, auch mit Rollstuhl. Von hier oben kann man den Hafen, die North Shore Mountains sowie die Lions Gate Bridge sehen.

 

Und ich hatte noch dazu das Glück, einen sehr guten Ausblick auf die hier im Nordwesten Kanadas immer noch übliche Flößerei werfen zu können. Was das ist? Der Transport von schwimmenden Baumstämmen, Scheitholz oder Schnittholz auf Wasserstraßen, wie er in Deutschland bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts üblich war. Wenn das Holz zusammengebunden ist, heißt es Flößen, ansonsten Triften. Baumstämme werden zusammen gebunden und so können sehr große Holzmengen transportiert werden. Dabei werden Salze aus dem Holz gewaschen und es verwirft sich später bei der Trocknung weniger.

 

Große Flöße werden öfter an der kanadischen Westküste vor Vancouver und Vancouver Island eingesetzt. Diese unbemannten Flöße erreichen Längen von bis zu einem Kilometer und sind oft über 50 Meter breit. Nur auf den Schleppern befindet sich eine kleine Besatzung. Eine beeindruckende Leistung!

Gastown

Gastown Vancouver
Gastown Vancouver

Gastown gehörte zu unseren Zielen mit Rollstuhl am zweiten Tag des Vancouver Aufenthaltes. Bei leider nicht mehr so gutem Wetter haben wir den historischen Stadtteil im Zentrum Vancouvers angesteuert. Die Idee, dies mit dem Mietwagen zu machen war zwar nachvollziehbar angesichts des grau-feucht-nieseligen Wetters, aber nicht unbedingt klug. Es gibt nur wenige Behindertenparkplätze und alle, an denen wir vorbeikamen, waren bereits belegt. Gelandet sind wir schließlich in einem Parkhaus mit nicht unbedingt kleinen Gebühren. Aber immerhin gab es große Parkplätze für Rollstuhlfahrer und einen Aufzug - etwas, das durchaus nicht selbstverständlich ist.

 

Aber zurück zu Gastown. Der Name stammt vom britischen Siedler John „Gassy Jack“ Deighton, der hier 1867 das erste Lokal eröffnete. Im Jahr 2009 wurde Gastown in die Liste der National Historic Sites of Canada aufgenommen.

Gastown Vancouver Steam Clock

Gastown Vancouver Steam Clock
Gastown Vancouver Steam Clock

Das berühmteste Wahrzeichen Gastowns ist die Steam Clock oder Dampfuhr. Sie wird tatsächlich mit Dampfkraft betrieben und ist die weltweit erste Dampfuhr.  Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine gewöhnliche  Straßenuhr mit Zifferblättern an allen vier Seiten. Ständig ist sie allerdings von wahren Menschenmengen umringt. Ihr mechanischer Pendelmechanismus wird durch einen Paternoster und das Gewicht von umlaufenden Kugeln angetrieben. Die Kugeln werden von einer Dampfmaschine im Inneren der Uhr wieder nach oben befördert. Der Wasserdampf mit niedrigem Druck stammt aus der Fernheizung des Stadtviertels.

 

Das Spielwerk der Uhr besteht aus fünf Dampfpfeifen, von denen die größte – in der Mitte des Aufbaus – zur vollen Stunde spielt. Die vier anderen Pfeifen spielen zu jeder Viertelstunde den Westminsterschlag.

Gassy Jack Statue

Gassy Jack Statue Gastown Vancouver
Gassy Jack Statue Gastown Vancouver

Der Namensgeber von Gastown, John Deighton war ein kanadischer Dampfschiffkapitän und Barbesitzer.  Die Gäste seiner Bar waren hauptsächlich Seeleute und Arbeiter des nahen Sägewerks. Er selbst war wegen seiner redseligen Art und seinem Hang zum Erzählen von Geschichten allgemein unter seinem Spitznamen Gassy Jack, also geschwätziger Jack, bekannt.

 

Insgesamt sind wir kreuz und quer durch das alte Stadtviertel gelaufen. Es gibt das ein oder andere alte Kleinod zu sehen, es gibt viele Kneipen, Geschäfte für Souvenirs und endlos viele Touristen.

 

Ob Gastown wirklich zu den Must-Sees von Vancouver gehört? Wir fanden es nicht unbedingt so besuchenswert, uns gingen hier auch wieder einmal die ungewohnt vielen Menschen und die Unruhe nach drei Wochen Natur und Ruhe in den Weiten Kanadas auf die Nerven.

 

Vielleicht wäre es also besser, bei der Planung den Besuch von Vancouver an den Anfang der Reise zu legen? Wir merken es uns jedenfalls für eine Wiederholung der Reise so vor.

Essen unterwegs

Shady Island Seafood Bar & Grill

Im Shady Island Seafood Bar & Grill, Richmond
Im Shady Island Seafood Bar & Grill, Richmond

An unserem letzten Abend in Kanada landeten wir auf der Suche nach einem Fischrestaurant am Wasser in Steveston Harbour in der Shady Island Seafood Bar & Grill. Lecker war es, gemütlich auch und über die Preise gibt es auch nichts zu meckern. Was gab es zu essen?

 

Heilbutt bzw. Kabeljau, leicht paniert in einem wirklich leckren Bierteig mit Pommes Frites,  serviert mit Krautsalat.

 

Shady Island Seafood Bar & Grill

108-3800 Bayview St

Richmond, BC V7E 6K7

 

 

Blarney Stone

Sandwich bei Blarney Stone
Sandwich bei Blarney Stone

Bei Blarney Stone, einem typisch irischen Pub kehrten wir mittags bei unserer Runde durch Gastown ein. Viel Holz, Sport TV, Bier vom Fass und die übliche Pub Speisekarte. Aber an unseren Sandwiches und dem frisch gezapften Guiness gab es auch nichts auszusetzen. Und eine rollstuhlgängige Toilette gab es auch.

 

 

 

 

 

 

 

Blarney Stone

216 Carrall St

Vancouver, BC V6B 2J1

+1 604-687-4322

 

The Teahouse in Stanley Park

The Teahouse in Stanley Park Vancouver
The Teahouse in Stanley Park Vancouver

Fast schon am Ende unserer Runde antlang der Seawall rund um den Stanley Park, ganz im Westen haben wir das Teahouse in Stanley Park. Es war gegen Mittag und nicht nur die Lage ist bezaubernd, auch das schöne Interieur hat uns gefallen. Abends kann man hier sicher wunderbar Vancouvers Sonnenuntergang beobachten. Uns hat es aber auch am Tage hier sehr gut gefallen und vor allem haben uns Sandwich und Burger auch sehr gut geschmeckt. Im Teahouse in Stanley Park mit seinem freundlichen Personal fühlten wir uns bestens aufgehoben. 

 

Als Rollstuhlfahrer erreicht man das Teahouse über eine Rampe und einen Nebeneingang an der rechten Seit des Gebäudes.

The Teahouse in Stanley Park

7501 Stanley Park Dr

Vancouver, BC V6G 1Z4

+1 604-669-3281

Italian Tomato Restaurant

Italian Tomato Restaurant in Vancouvers Vorort Richmond
Italian Tomato Restaurant in Vancouvers Vorort Richmond
Im Italian Tomato Restaurant in Vancouvers Vorort Richmond sind wir gelandet, weil es gut von unserem Hotel aus zu Fuß zu erreichen war und wir nach den zwei Fahrtagen auf dem Sea-to-Sky-Highway das Bedürfnis nach ein wenig Bewegung hatten. Also haben wir uns am Abend dorthin auf den Weg gemacht.
Es erwartete uns tatsächlich ein typisch italienisches Familienrestaurant, warm, gemütlich, ein wenig laut und mit einer offenen Küche.
Als Vorspeise haben wir uns Arancini geteilt. Die kleinen gefüllten Reisbällchen mit Tomatensoße schmeckten fast wie auf Sizilien. Meine Lasagne war überbacken mit Mozzarella und wirklich gut, die Pizza Quattro Staggione des Gatten hatte einen etwas anderen Belag als in Deutschland, es gab Garnelen, würzige italienische Wurst, Hähnchen und schwarze Oliven. Geschmeckt hat es wunderbar!

 Italian Tomato Restaurant

8380 Bridgeport Rd

Richmond, BC V6X 3C

+1 604-247-0040


Offenlegung: Unsere Reise nach Kanada haben wir vollständig (Anreise, Übernachtungen, Essen, Eintrittsgelder usw.) selbst organisiert und bezahlt. Da wir das Reiseziel usw. bewerben bzw. einen Besuch dort empfehlen, meinen nun verbraucherschützende Gerichte, wir müssten diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen.

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