Auf in die Kleine Karoo


Auge in Auge mit einem Strauss
Auge in Auge mit einem Strauss

Unser Weg führte uns zunächst noch ein Stück über die N2. Bei George bogen wir dann jedoch ab und weiter ging es durch die Outeniqua-Berge über die N12 nach Oudtshoorn. Hier trafen wir gegen Mittag ein und konnten zunächst einmal mit dem Auto ein wenig die Stadt erkunden. Oudtshoorn ist mit rund 86.000 Einwohnern die bedeutendste Stadt der Kleinen Karoo. Die 1847 gegründete Stadt liegt zwischen den Swartbergen im Norden und den Outeniqua-Bergen im Süden am Gobbelaars River. Sie ist das Zentrum der südafrikanischen Straußenindustrie, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihre Glanzzeit hatte. Von dieser legen noch einige „Federpaläste“ der „Straußenbarone“ Zeugnis ab. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören neben den ehemaligen „Federpalästen“ das C. P. Nel Museum im Stadtzentrum sowie einige Straußenfarmen außerhalb der Stadt.

Oudtshoorn

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(c) Montague House Eiscafe/Restaurant

Wir konnten bei sonnigem Wetter gemütlich und in Ruhe einen leckeren Kaffee im Garten des Montague House Eiscafe/Restaurant trinken und die österreichische Gastlichkeit geniessen.

 

Von dort aus ging es dann auf zu unserer Unterkunft für die nächsten beiden Nächte: das Mooiplaas Guesthouse in Volmoed südlich von Oudtshoorn. Dort wurden wir von Andre herzlich mit einem Kaffee und einem Begrüßungswein in Empfang genommen und konnten unsere großen, individuell dekorierten Zimmer im Haupthaus beziehen. Das stilvolle Haus liegt wunderbar und man hat einen traumhaften Fernblick über die Hügellandschaft der kleinen Karoo. Im Haupthaus gibt es neben dem Speiseraum auch eine Terrasse mit Grillbereich und im Garten einen Pool. Für den Abend reservierte uns Andre einen Tisch in Oudtshoorn, am zweiten Abend wollten wir dann im Guesthouse essen.

 

Panoramablick von Mooiplaas aus
Panoramablick von Mooiplaas aus

Abendessen bei Jemimas

Mooiplaas
Mooiplaas

So machten wir uns nach einem mit Lesen, Sticken und Faulenzen auf der Terrasse vertrödelten Nachmittag am Abend erneut auf den Weg in die Stadt. Dort wollten wir im allgemein gelobten Restaurant Jemimas essen. Das Restaurant serviert Fisch- und Fleischgerichte, hat eine Terrasse und eine eigene Bibliothek. Während den letzten Jahren wurde das Jemimas jeweils als eines der 10 besten Restaurants in Südafrika ausgezeichnet. Uns hat es gut gefallen, das Ambiente ist sehr gemütlich und stimmungsvoll, der Service war freundlich und aufmerksam und das Essen hat lecker geschmeckt – insbesondere der Muscheltopf „Saldanha Mussels“ als Starter und das Karoo Lamb waren ein echte Highlights.

Straussenfarm Safari

Straussenrennen auf Safari
Straussenrennen auf Safari

Nach einem gemütlichen und ausführlichen Frühstück machten wir uns am nächsten Vormittag dann auf den Weg zur Besichtigung der Straussenfarm. Nachdem Highgate von den Behörden wegen Vogelgrippe geschlossen wurde gibt es aktuell nur noch eine Showfarm in Oudtshoorn, die Safari Ostrich Show Farm. Die Farm bietet den Besuchern die Gelegenheit, Strausse in ihren verschiedenen Entwicklungstadien zu besichtigen. In der Brut-Zeit können Besucher auch die Küken beim ausschlüpfen in den Brutkästen sehen, man kann auf einem Strauss sitzen und ganz mutig das Reiten versuchen. Am Ende der Tour gibt es ein Straussen Wettrennen. Alles in allem eine zwar sehr touristische aber dennoch interessante Erfahrung.

Unfall in Südafrika

so kann's gehen...
so kann's gehen...

Das Wetter war gut an diesem Tag, er lud dazu ein, noch ein wenig Natur und Landschaft zu genießen. So machten wir uns nicht auf dem direkten Weg wieder auf in unser Guesthouse, sondern beschlossen, ein wenig die Umgebung zu erkunden und vielleicht eine Gelegenheit für einen kurzen Spaziergang zu finden. Die Straßen waren ruhig, es war nicht viel los. An einer T-Kreuzung mussten wir stoppen, ein großes rotes Schild und ein deutlich auf der Straße markierter Stoppstreifen zeigten dies an. Also bremste der Fahrer unseren schönen Toyota Corolla, der uns seit Port Elizabeth gute Dienste geleistet hatte, zum Stand ab. Und dann … ein Knall, ein Schubs, der Fahrer sagte seelenruhig „das ist doch jetzt wohl nicht wahr…“ – was war passiert? Ein älterer, vollbesetzter Toyota war uns fast ungebremst in den Kofferraum gefahren.

das arme Auto!
das arme Auto!

Als Mietwagennutzer im fremden Land weiß man, was zu tun ist: Handy heraus, Polizei anrufen und einen Wagen zur Unfallaufnahme anfordern. Zum Glück blickten wir direkt auf ausreichend Straßenschilder, sodass die Mitteilung des Unfallortes keine Ptobleme machte. Es dauerte auch nur etwa 20 Minuten und der Streifenwagen, paritätisch besetzt kam an. Was folgte war eine wunderbar bürokratische, aber auch ausgesprochen freundliche Unfallaufnahme. Ernstlich Verletzte gab es nicht, auch wenn im anderen Fahrzeug ein Insasse sich heftig den Kopf gestoßen hatte.

 

Die Autos allerdings, die waren beide nicht mehr fahrtüchtig. So folgte ein nächstes Telefonat mit der Zentrale unseres Autovermieters. Nach einigem Hin und Her (offenbar konnte ich den Namen der Stadt Oudtshoorn nicht verständlich aussprechen, man fand jedenfalls die eigene örtliche Niederlassung nicht, erst eine Weitergabe des Telefons an den Officer half da weiter…) sagte man uns zu, Nicholas von der Niederlassung in Oudtshoorn werde kommen und sich um uns kümmern. Was er dann auch tat. Zunächst half er uns beim Ausladen des Autos, dann fuhr er uns in unser Guesthouse zurück, nur um sich dann darum zu kümmern, dass ein Ersatzfahrzeug aus George noch am gleichen Nachmittag zu uns gebracht werden würde. Leider war dies ein Schaltwagen, nicht mit hand controls für Behinderte versehen, der Gatte damit für die nächsten Tage von seiner Fahrverpflichtung befreit. Ansonsten war es ebenfalls ein Toyota Corolla und unserer Weiterfahrt am nächsten Morgen Richtung südlichste Spitze Afrikas stand damit nichts mehr im Wege.

 

Nur am Rande: wir haben diesen Tag ganz in Ruhe auf der Terrasse mit Kaffee und Tee, später einem Gläschen Wein verbracht und uns vom Schrecken erholt. Da traf es sich wirklich gut, dass wir für den Abend das Dinner im Haus gebucht hatten. Es hatte drei vorzügliche Gänge und wurde sehr umsichtig im gemütlichen Speiseraum serviert.

 

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Die kompletten Fotos unserer Südafrikareise 2012 gibt es bei flickr.

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