Das sind die Kosten unserer Selbstfahrer-Rundreise in Südafrika 2016

Impala Lilien im Kruger Nationalpark
Impala Lilien im Kruger Nationalpark

Schon im letzten Jahr hatten wir die Kosten unserer Selbstfahrer-Rundreise in Südafrika zusammengestellt. Das habe ich nun auch für die Tour im September/Oktober 2016 gemacht.

 

Herausgelassen habe ich die Kosten unserer Flüge - einfach deswegen, weil hier die Preise erheblich schwanken und sich auch erheblich je nach Airline oder Buchungsklasse unterscheiden.

 

Um der Information willen habe ich unsere Mietwagenkosten aufgeschrieben - obwohl diese sicher wegen der benötigten Handgas/-bremse-Ausrüstung für Rollstuhlfahrer auch nicht für alle Leser*innen von Interesse sind.

 

Wir haben keine Devisen mitgenommen, sondern, um ein wenig Bargeld zu haben, kurz nach der Ankunft in Johannesburg und auch später noch einmal am Geldautomaten mit der Kreditkarte Geld geholt und auch im übrigen unterwegs überwiegend per Kreditkarte bezahlt.

Unterkünfte

Blick auf die V&A Waterfront in Kapstadt
Blick auf die V&A Waterfront in Kapstadt

Wir waren insgesamt 21 Tage unterwegs, An- und Abreisetag mit gerechnet. Von dieser Zeit haben wir  Tage im Kruger Nationalpark, im Addo Elephant, Tsitsikamma und Bontebok Nationalpark verbracht. Für die Übernachtungen in den verschiedenen Camps, in Bungalows für Selbstversorger, immer „universally accessible“, also barrierefrei eingerichtet, haben wir gerundet insgesamt 1.257,18 € bezahlt, macht im Schnitt 32,00 € pro Person/Nacht.

 

Zu Beginn und am Ende der Reise, in Johannesburg und Kapstadt, haben wir in Hotels übernachtet. Zwei Nächte in einer Suite des Mercure Bedfordview mit zwei Schlafzimmern, Bad und Wohnküche in Johannesburg insgesamt etwa 175 €, also knapp 22,00 € pro Person/Nacht gekostet; für das Holiday Inn Express City Centre in Kapstadt haben wir für zwei Doppelzimmer und 5 Nächte 1.247,85 €, oder knapp 63,00 € pro Person/Nacht bezahlt.

 

All unsere Unterkünfte haben uns insgesamt 2.769,75 € gekostet - das bedeutet pro Person 32,97 €/Tag.

Wildcard

Hinzu kommt der Eintritt pro Tag für die Nationalparks. Dies war für uns mit der sogenannten Wildcard am günstigsten - das hatte ich bereits im Vorfeld nachgerechnet und hier ausführlich beschrieben.

 

Die Wildcard kostete für uns als Paar 3.005 ZAR, also mit dem aktuellen Umrechnungskurs ca. 195,00 € (und ist jetzt noch bis September 2017 gültig).

 

TIPP: Falls Ihr in den nächsten zwölf Monaten nach Südafrika reist: kauft die Wildcard jetzt noch schnell im Internet - bis Ende Oktober -, denn im November steigt der Preis erfahrungsgemäß.

Mietwagen und Benzin

Tacho
Tacho

Eine vorweg: Mietwagen kann man zu günstigeren Preisen bekommen, vor allem wenn man eines der großen Mietwagenbroker-Portale nutzt. Wenn man allerdings, wie wir, einen Wagen mit den „paraplegic handcontrols“ benötigt, kommt man an den großen Autovermietungen unmittelbar in Südafrika und deren Preisen nicht vorbei.

 

Unterwegs waren wir mit einem für Rollstuhlfahrer zu nutzenden Mietwagen von AVIS Südafrika, einem ziemlich neuen Toyota Corolla mit nur 6.755 km auf dem Tacho. Insgesamt sind wir damit 1.539 km gefahren.Dieser Wagen kostete uns (inklusive eines von uns verursachten Schadens: Schramme vom Einparken) 7.225,54 ZAR oder 469,75 €.

 

Den zweiten Mietwagen haben wir bei Europcar Südafrika gemietet. Dieses Mal bekamen wir einen nicht mehr ganz neuen, schon sehr verschrammten Chevrolet Aveo, der gute 20.000 km auf dem Tacho hatte. Auch dieser Wagen war für selbstfahrende Rollstuhlfahrer umgerüstet. Insgesamt sind wir mit dem Wagen in 13 Tagen 1.665 km gefahren. Der Mietwagen hat inklusive aller gefahrenen Kilometer und mit Vollkasko usw. direkt gebucht 11.317,90 ZAR oder 726,48 € gekostet.

 

Der Liter bleifreies Superbenzin kostete während unseres Aufenthaltes im Mittel 11,75 ZAR, also umgerechnet etwa 0,76 €. Insgesamt haben wir knapp 180,00 € für Kraftstoff bei 3.204 gefahrenen Kilometern ausgegeben.

Ausgaben unterwegs

Ausgaben unterwegs
Ausgaben unterwegs

Natürlich haben wir auch unterwegs Geld ausgegeben.

 

All unsere Unterkünfte haben uns insgesamt 2.769,75 € gekostet - das bedeutet pro Person 11,44 €/Tag.

 

Lebensmittel für die Selbstversorgung, Essen, Snacks - diese Position ist doch selbsterklärend, oder? Alles, was man essen und trinken kann, haben wir im Supermarkt eingekauft. Dazu gehören Grillfleisch, Obst, Gemüse, Salat, Brot, Süßigkeiten und Getränke (Wein) und natürlich Trinkwasser. Ebenso fallen unter diese Position Essen in Restaurants oder auch kleinere Snacks unterwegs. In drei Wochen kamen wir dabei zu viert auf einen Gesamtbetrag von 960,57 € oder auch 11,44 €/Person und Tag.

 

Ebenfalls angefallen sind Kosten für verschiedene Tickets, von Hop on Hop off Bussen in Johannesburg und Kapstadt über die Tafelberg-Seilbahn bis zur Robben Island Tour. Dafür haben wir 226,27 € oder 56,57 €/Person ausgegeben.

 

Für das Tanken schließlich sind Kosten von insgesamt 176,14 € angefallen.

Alles in allem

Ausblick bei Tsitsikamma
Ausblick bei Tsitsikamma

Ohne Flüge und Mietwagen zusammen gerechnet ergibt das nun bei drei Wochen Reisezeit und vier Personen gerundet einen Betrag von knapp 6.000,00 € insgesamt oder 1.460,00 € pro Person oder 69,00 € pro Tag.

 

Das ist natürlich ein individueller Wert, den man durch viele Faktoren beeinflussen kann. Klar kann man da an einigen Ecken noch sparen:

  • Benötigt man keine barrierefreien Unterkünfte, so werden die Übernachtungen günstiger. Um wie viel genau kann ich schlecht einschätzen, ich vermute aber, dass ein Potential von mindestens 10 - 20 % weniger erreichbar sein sollte.
  • Lebensmittel, Restaurants und Sonstiges sind natürlich immer auch eine Frage der ganz persönlichen Lebensart - weniger essen gehen, kein Wein zum Abend, keine Zigaretten - da fällt mir vieles ein, wo man an der Kostenschraube drehen könnte. Aber bei gerade mal rund zehn Euro, die ein nettes Essen im Restaurant pro Person gekostet hat, muss man da wirklich mit dem Sparen anfangen?

Ich hoffe, unsere ganz persönliche Kostenstatistik klärt die möglichen Ausgaben für eine Selbstfahrer-Rundreise durch Südafrika für den einen und die andere von euch. Als grobe Richtlinie könnt Ihr unsere Zahlen vielleicht nutzen.

 

Habt Ihr noch Detailfragen? Dann stellt sie in den Kommentaren! Wenn ich kann, bemühe ich mich um Antworten.

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Kommentare: 8
  • #1

    Beate (Dienstag, 25 Oktober 2016 07:47)

    "... an einigen Ecken noch sparen"? Bei 3 Wochen Südafrika für 1.460 Euro??? Ich finde das (auch, wenn Flug und Mietwagen noch hinzukommen) extrem preiswert.
    Und werde jetzt nicht verraten, wieviel wir für unseren letzten Namibia-Botswana-Urlaub bezahlt haben. Aber vielleicht sollte ich ja nächstes Mal mit Euch verreisen ;-)
    Well done!
    Liebe Grüße, Beate

  • #2

    Heike (Dienstag, 25 Oktober 2016 08:21)

    Interessanterweise habe ich gestern, nachdem mittlerweile alle Abrechnungen angekommen sind, die selbe Aufstellung für unsere Italien Rundreise gemacht. Und was soll ich sagen: ihr seid deutlich preiswerter weggekommen. Bei uns sind die Kosten für Übernachtung und Essen sehr viel höher. Und die Mautgebühren nehmen auch einen großen Raum ein.
    Vielen Dank für diese praktische Aufstellung, liebe Ulrike. Das ist super wertvoll für Menschen, die so eine Reise planen.

    Liebe Grüße, Heike

  • #3

    Zypresse (Dienstag, 25 Oktober 2016 09:18)

    Danke für Eure lieben Anmerkungen, Beate und Heike.
    Da ich sowieso alles aufschreibe (und dieses Mal ja auch noch mit Leuchtbiene und der Nichte abrechnen mußte...)war das gar keine so große Angelegenheit. Und dass eine solche Aufstellung nützlich sein würde - ja, das habe ich gehofft - schließlich hilft mir so etwas auch bei Planungen.
    Beate, wir machen in den Parks gern Selbstversorgung (also abends den Grill anwerfen, mal eine Portion Pasta mit Gemüse...), ich glaube, das macht schon einiges aus. Und am Ende oder zwischendurch mal eine Verwöhn-Lodge hätte ich beim nächsten Mal auch gern mit in der Planung ;-)

  • #4

    Tina (Samstag, 05 November 2016 15:42)

    Hallo Uli!
    Na, das ist 'mal echt interessant für die " Zahlenmenschen" unter uns ! Ich habe Gerd also um seine Abrechnungen gebeten und hier nun unsere Reisepreise:
    für 11 Tage Unterkünfte und Verkostung( ohne Flüge und Mietwagen) kommen wir p. P. auf 1045 €. Bei uns sind ins. 12 Restaurantbesuche dabei ( vom günstigen kleinen Lunch bis zum Inder auf hohem Niveau) und drei Besuche auf Weingütern ( 'mal mit Lunch, 'mal mit Kaffee und Kuchen) und ein Museumsbesuch in Kapstadt.
    Unsere Unterkünfte waren zum grössten Teil sehr komfortabel. Alles in allem finden wir, dass der für uns günstige Randwechselkurs uns in diesem Jahr eine besonders schöne und günstige Tour ermöglichte.

    Südafrika war 'mal wieder eine Reise wert!! Einzig die Flugtickets fanden wir diesmal kostspieliger, als sonst ( obwohl wir mit Emirates einen besseren Preis erzielten, als mit der SAA, wars doch noch recht teuer/=1040 €). Wir waren recht spät dran mit Buchen. Vielleicht lag es daran. Aber summa summarum fanden auch wir unsre Tour günstig.
    Gruß, Tina ( mit Unterstützung von Gerd )..
    ;)

  • #5

    Zypresse (Samstag, 05 November 2016 15:56)

    Da siehste, liebe Tina, sooo weit liegen wir ja gar nicht auseinander. Und beim nächsten Mal wird es bei uns auch teurer... die Neuseeland Planung macht mich manches Mal schwindlig ;-)

  • #6

    Eugen (Dienstag, 08 November 2016 15:05)

    Wow, danke für die Zahlen und Fakten. Jetzt habe ich jedenfalls eine bessere Vorstellung von den Kosten, die auf einen zukommen können, wenn man nach Südafrika verreist. Wenn ich jetzt einen Vergleich mit Australien anstelle, dann ist Australien nach meinen Erfahrungen günstiger :-).

  • #7

    Jochen (Sonntag, 06 August 2017 19:39)

    Hallo zusammen,

    Vielen lieben dank für die netten Infos und sehr hilfreichen Infos. Denn ich plane selber eine Reise Mitte bis Ende Dezember diesen Jahres.

    Ich habe da so einige Fragen und hoffe, das ihr die mir beantworten könnt.

    - wir wollen ca 2 Wochen im Dezember in Südafrika reisen, Johannisburg, Kapstadt und evtl. Namibia
    - wo habt ihr die Unterkünfte gebucht ? Online? Auf welcher Seite ?

    -ich habe von einigen gehört man müsse wegen der Kriminalität aufpassen, ganz besonders wenn man selber reist, ist das so ?
    - und wenn man mal eine Panne haben sollte...hat man dann die arschkarte...?

    Ich brauche so Tipps um Infos für meine Reise ... bin noch am Anfang mit dem planen ...

    Vielen Dank und

    Lg

    Jochen

  • #8

    Zypresse (Sonntag, 06 August 2017 20:44)

    Hallo Jochen,
    zu Deinen Fragen
    - 2 Wochen im Dezember: ich hoffe, nicht mehr 2017? Denn Dezember ist Hauptsaison, da könnte es schon schwierig werden, jetzt noch zu buchen. Und alles werdet Ihr ganz sicher nicht schaffen, dafür ist das Land zu groß und im Auto wollt Ihr ja die Reise auch nicht ausschließlich verbringen, oder? Also mein Tipp an dieser Stelle wäre, entscheidet Euch entweder für Johannesburg - Panorama Route - Kruger oder für Kapstadt und Gardenroute, beide Routen haben Stärken und sind gut in zwei Wochen zu machen. Oder Ihr plant eine Tour durch Namibia mit Flug nach Windhoek, auch da kann man in zwei Wochen viel Schönes sehen. Aber alles, nein das wird Land und Leuten nicht gerecht und artet in Stress aus.
    - Unterkünfte buchen wir immer online, die Nationalparks direkt auf der SANParks Seite, Hotels bei Buchungsportalen oder auch direkt und B&B's ebenfalls meist unmittelbar. Links findest Du z. B. hier https://www.zypresseunterwegs.de/linktipps/linktipps-zu-suedafrika/
    - Wie eigentlich überall auf der Welt ist Kriminalität ein Thema. Uns ist bei inzwischen 18 Aufenthalten im Land noch nie etwas passiert, im Gegenteil, wir haben die Menschen als freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit erlebt. Aber natürlich gibt es Autoaufbrüche, Diebstähle, Raubüberfälle. Haltet Euch an den gesunden Menschenverstand und ein paar grundlegende Regeln: keine Wertsachen offen herumzeigen oder sichtbar im Auto liegen haben, seid aufmerksam an Geldautomaten, keine Autofahrten im Dunkeln durch unbekannte/leere Gegenden oder Townships, hört auf Euer Bauchgefühl...
    - Panne, Autounfall, alles schon gehabt. Den platten Reifen hat uns ein freundlicher Weißer gewechselt, beim Autounfall hatte die schwarze Familie mehr Sorge, uns sei etwas passiert und ein freundlicher Polizist hat uns in unser B&B zurückgefahren (im Streifenwagen). Allerdings: manchmal, so liest man, werden Unfälle auf freier Strecke inszeniert, um Autofahrer zum Anhalten zu bringen und diese dann auszurauben. Dort also besser nicht anhalten sondern lieber nur per Handy Hilfe rufen oder an der nächsten Polizeistation Bescheid geben.

    Viel Spaß beim weiteren Planen und gute Reise!